Dolmetschen als Dienst am Menschen

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Ausgehend vom facettenreichen Schaffen von Mira Kadrić präsentiert dieser Band Beiträge, die von einer Konzeption des Dolmetschens als Dienst am Menschen ausgehen und verschiedene ethisch-humanistische, politisch-rechtliche und kritisch-emanzipatorische Dimensionen des Dolmetschens in den Blick nehmen. In einem ersten Themenkreis wird aus dolmetschwissenschaftlicher Sicht der Dialog mit verschiedenen Bedarfsträger:innen in den Mittelpunkt gestellt. Danach werden der Dialog von Dolmetscher:innen mit der Gesellschaft und daraus resultierende rechtliche Fragestellungen untersucht. Und schließlich werden Fragen der Didaktik unter dem Aspekt des Dialogs der Dolmetschwissenschaft mit Lernenden und Lehrenden diskutiert. Mit diesen multiperspektivischen Beiträgen wird, ganz im Sinne von Mira Kadrić, Dolmetschen als gesellschaftspolitische Handlung verortet und weiterentwickelt.

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4 Im Dialog mit Lehrenden und Studierenden

Wissenschaft bedeutet für Mira Kadrić immer auch Anwendung, dies wird besonders deutlich im Feld der Translationsdidaktik. Ihre Vision eines zeitgemäßen Übersetzungsunterrichts (z. B. 2006) vor allem aber des Dolmetschunterrichts (2004c, 2007b, 2010d, 2011b, 2014c, 2017b) ist dabei von einem multidirektionalen Verständnis von Dialog geprägt. Will man Dolmetschen in diesem Sinne als eine partizipative und selbstbestimmte Tätigkeit begreifen, so muss man zunächst einmal die vielfältigen Dolmetschformen und -settings in ihrer Spezifik begreifen und darüber hinaus den Gedanken an starre Vorschriften über Bord werfen (2014c:452)

Die Dolmetschdidaktik war die längste Zeit vor allem auf das Konferenzdolmetschen fokussiert. Die interaktiven Dimensionen, die das Behörden- und Dialogdolmetschen prägen, wurden erst spät in der Didaktik berücksichtigt, und damit rückten auch neue Fragestellungen für den Unterricht in den Vordergrund, nicht zuletzt, wie mit sozialen Hierarchien in Dolmetschsituationen umzugehen ist und wie ein zeitgemäßer Dolmetschunterricht diesen Aspekt integrieren könnte (Kadrić 2010e:232f.) Hierfür entwirft Kadrić ein „ganzheitliches Kompetenzprofil“ (2011b:27), das nicht nur fachliche und methodische Dimensionen, sondern auch sozial-kommunikative und individuelle Aspekte berücksichtigt. Mit der ihr eigenen Beharrlichkeit und dem Mut zum Hinterfragen tradierter Meinungen scheut Mira Kadrić in diesem Zusammenhang auch nicht davor zurück, darauf hinzuweisen, dass ein derart partizipatorisches, verantwortungsbewusstes und ethisch reflektiertes Handeln nicht als selbstverständlich vorausgesetzt, sondern im Rahmen einer kritisch-konstruktiven „emanzipatorischen“ Didaktik gelehrt und erlernt werden muss (2016:111). Dass sie mit Forderungen wie dieser durchaus auf Konfrontation mit langjährig in der Fachwelt tradierten Ansichten und Praktiken geht, unterstreicht ihren Mut Neuland zu betreten.

Der dabei notwendige Dialog findet nicht im Elfenbeinturm statt, die Universität ist aufgerufen, mit den Institutionen wie Polizei, Gericht und Gesundheitsbehörden, in denen Dolmetschleistungen benötigt werden, und der Gesellschaft zusammenzuarbeiten (Kadrić 2014b). Die (Aus-)Bildung an den Universitäten sollte in diesem Zusammenhang nicht so sehr von einer Dienstleistungsmentalität geprägt sein, sondern die Aufgabe haben, Mehrsprachigkeit, die nicht nur vermeintlich prestigeträchtige Sprachen umfasst, als Ausdruck einer Multiminoritätengesellschaft (2012b) ins Bewusstsein der politischen Instanzen und Entscheidungsträger zu rücken.

Die gesellschaftliche Funktion, die Dolmetscher*innen mit ihrer Tätigkeit erfüllen, integriert Mira Kadrić in ihrem Habilitationsprojekt in ein didaktisches Modell, in dem sie mit der Einbindung leitender Prinzipien des Theaters der Unterdrückten nach Augusto Boal disziplinäre Grenzen sprengte und den Hörsaal zum „Ort des Dialogs“ machte, in dem der einzelne Mensch gestärkt und zur „Bildung eines kritischen Selbstbewusstseins“ (2011b:159) angeregt werden sollte. Die Basis der translatorischen Tätigkeit stellen für sie nicht allein Transfertechniken dar, sondern „das Interesse am Kontakt“ mit Menschen (2011b: 90). Das daraus resultierende dialogische Prinzip ihrer Translationsdidaktik stellt nicht das Bewahren des Status quo, sondern Selbstreflexion, Experimentierfreudigkeit und vor allem die Bereitschaft, die soziale Realität (zum Besseren) zu verändern, in den Mittelpunkt.

Kompetenzvermittlung setzt kompetente Vermittler*innen voraus. Folglich beschäftigt sich Mira Kadrić auch mit der Ausbildung der Ausbildner*innen (Valero-Garcés & Kadrić 2015:10f.). Eine solche darf nicht nur die universitätsinternen Gegebenheiten und Strukturen in den Blick nehmen, sondern muss auf einem kritischen Dialog auf Augenhöhe mit dem Arbeitsmarkt, der Gesellschaft und den Institutionen basieren.

Wie stark Mira Kadrić’ translationsdidaktisches Denken in einen gesellschaftlichen und europäischen Kontext eingebettet ist, zeigt sich auch in ihrer Konzeption neuer Ausbildungswege. Die Vielzahl der Sprachen, die zu einer „Superdiversität“ (2019b) in der heutigen Gesellschaft führt, macht es notwendig, dass die Ausbildung auf diese neuen Herausforderungen reagiert. Mobilität, Migration und damit zusammenhängend ein wachsender und sich ändernder Sprachenbedarf müssen auch eine Flexibilisierung und Diversifizierung der Ausbildung bedeuten. Mira Kadrić’ Konzeption eines postgradualen Universitätslehrgangs für gerichtlich beeidete DolmetscherInnen, in dem über den „klassischen“ Sprachenkanon der Universität hinausgegangen wird, ist einerseits im gesellschaftlichen Auftrag verankert, den Universitäten als (Aus-)Bildungsstätten haben, und beruht andererseits auf interdisziplinärem Dialog zwischen Translations- und Rechtswissenschaft und institutioneller Kommunikation mit Behörden und Gerichten (2019a:160–169 und Bodo in diesem Band).

Gleichzeitig schaffen die dynamischen gesellschaftlichen Entwicklungen neue Betätigungsfelder und damit auch Möglichkeiten für Dolmetscher*innen. Ein Bewusstsein für die nötigen Qualifikationen und Anforderungen in so unterschiedlichen Bereichen wie dem Dolmetschen im Medizintourismus, dem Schriftdolmetschen oder Militärdolmetschen zu schaffen, ist Mira Kadrić ein Anliegen. Für Studierende aber auch erfahrene Dolmetscher*innen erschließt sie in dem Sammelband Besondere Berufsfelder für Dolmetscher*innen (Kadrić 2019c) eine Reihe dieser neuen Berufszweige, wobei viele der Beiträge von ihren Dissertantinnen verfasst wurden (siehe auch Havelka et al. in diesem Band).

5 Wissenschaft als Forschungsreise

Originalität und Innovation als wissenschaftliche Leitinien sind bei Mira Kadrić niemals Selbstzweck – ebenso wenig wie Datenfetischismus und Methodenfixiertheit. Wissenschaft hat für sie einen gesellschaftlichen Auftrag zu erfüllen und dementsprechend ist Wissenschaft immer auch Dialog mit anderen Disziplinen, mit der Gesellschaft und mit ihren Menschen. Ziel ist es dabei, fachliche, kulturelle und soziale Grenzen zu überwinden, um so eine dolmetscherische Haltung zu etablieren und zu leben, die allen Beteiligten eine Teilhabe an der Gesellschaft ermöglicht, und damit letztlich zu einer gerechteren Welt beizutragen.

Wissenschaftliches Arbeiten ist letztlich immer auch eng mit der Persönlichkeit eines Menschen verbunden. Es ist daher selbstverständlich, dass Mira Kadrić diese Prinzipien auch außerhalb der akademischen Welt vertritt. Dies gilt unter anderem für ihre Affinität zur Kunst, die nicht nur in ihrer Habilitationsschrift mit der Einbeziehung von theaterpädagogischen Methoden zum Ausdruck kommt, sondern auch in einer Reihe von Ausflügen in angrenzende Fachbereiche, wenn sie sich zum Beispiel mit der Übersetzung von Comics (Kadrić & Kaindl 1997), fiktionalen Darstellungen von Dolmetscher*inen (Kadrić 2008b) und Übersetzer*innen (Kadrić 2010f) oder Autobiographien von Dolmetscher*innen (Kadrić 2017a) auseinandersetzt.

Ihre künstlerischen Interessen, die sich im literarischen Schreiben und Malen manifestieren, schreiben letztlich auch im Privaten das fort, was sie im Beruflichen lebt. In diesem Sinne gilt, was der Performancekünstler, Aktivist und Pädagoge Guillermo Gómez-Peña über Kunst sagt, auch für die Wissenschaft, wie sie Mira Kadrić betreibt: „Ihre Funktion ist es, zu überschreiten, Brücken zu bauen, zu verbinden, zu reinterpretieren, umbilden und redefinieren; die äußere Grenzen der eigenen Kultur zu finden und diese Grenzen zu überwinden.“ (Gómez-Peña 1996:12)

In diesem Sinne wünschen wir der Grenzgängerin Mira Kadrić für ihr weiteres wissenschaftliches Arbeiten und Wirken viele Forschungsreisen zu neuen und über neue Grenzen.

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