Dolmetschen als Dienst am Menschen

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Ausgehend vom facettenreichen Schaffen von Mira Kadrić präsentiert dieser Band Beiträge, die von einer Konzeption des Dolmetschens als Dienst am Menschen ausgehen und verschiedene ethisch-humanistische, politisch-rechtliche und kritisch-emanzipatorische Dimensionen des Dolmetschens in den Blick nehmen. In einem ersten Themenkreis wird aus dolmetschwissenschaftlicher Sicht der Dialog mit verschiedenen Bedarfsträger:innen in den Mittelpunkt gestellt. Danach werden der Dialog von Dolmetscher:innen mit der Gesellschaft und daraus resultierende rechtliche Fragestellungen untersucht. Und schließlich werden Fragen der Didaktik unter dem Aspekt des Dialogs der Dolmetschwissenschaft mit Lernenden und Lehrenden diskutiert. Mit diesen multiperspektivischen Beiträgen wird, ganz im Sinne von Mira Kadrić, Dolmetschen als gesellschaftspolitische Handlung verortet und weiterentwickelt.

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Vor dem Hintergrund der Translationspolitik der 1990er-Jahre in österreichischen Gesundheitseinrichtungen steht der Handlungsspielraum von nicht ausgebildeten Dolmetscher*innen im Fokus einer gemeinsam mit Franz Pöchhacker verfassten Publikation zum Dolmetschen im Gesundheitsbereich (Pöchhacker & Kadrić 1999). Auch hier wird der Blick auf defizitäre Strukturen und deren Auswirkungen auf das Handlungs- und Beziehungsgefüge in einer konkreten Dolmetschsituation gelegt. Im Zentrum dieser diskursanalytischen Fallstudie stehen ein 10-jähriger bosnischsprachiger Bub, dessen Eltern und deren Kommunikationsbedarf im Rahmen einer Logopädie. Wenig überraschend und doch ernüchternd wird aufgezeigt, wie Eingriffe der serbischsprachigen Ad-hoc-Dolmetscherin im Hinblick auf Format und Inhalt der Therapiesitzung sich negativ auf den Handlungsspielraum der Therapeutinnen und die Qualität der Betreuung auswirken, ohne dass die Betroffen dessen gewahr wurden.

In Mira Kadrić’ Arbeiten zum Dolmetschen im Bereich der Politik und Diplomatie stehen nicht die mit geringem symbolischen Kapitel befrachteten Bereiche des Behördendolmetschens im Zentrum, wie sie oben skizziert wurden, sondern Felder, die zu „den schillerndsten Einsatzgebieten von Dolmetschenden“ (2017a:193) gehören. Auch hier richtet sich ihr kritischer Blick auf das aktive Handeln von Dolmetscher*innen. So skizziert sie auf der Grundlage autobiografischer Texte, wie Ivan Ivanji, der in den 1960er- und 70er-Jahren als Dolmetscher für Josip Broz Tito, den Staatspräsidenten des damaligen Jugoslawien, fungierte, als Dolmetscher in einem autoritären System sich „kraft seiner Persönlichkeit und Expertise“ (2017a:193) als gleichwertiger, auch nonkonformistisch agierender Partner behauptete. Das Themenfeld des diplomatischen Dolmetschens führte sie für eine weiter gefasste Leser*innenschaft auch im Rahmen eines Lehrwerks in der Reihe „Basiswissen Translation“ (Kadrić & Zanocco 2018) aus. Und 2021 wird zu diesem Themenfeld eine Publikation in der renommierten Reihe „Translation practices – explained“ folgen, in der auch neues Interviewmaterial mit Dolmetscher*innen im Feld Politik und Diplomatie präsentiert wird (Kadrić, Rennert & Schäffner 2021).

3 Im Dialog mit der Gesellschaft: „Vom Recht verstanden zu werden“

Mira Kadrić’ wissenschaftliches Wirken bleibt nicht nur auf die Fachwelt beschränkt. Ihr kritischer Zugang und ihr Streben nach Gerechtigkeit, die von einem ausgewiesenen gesellschaftspolitischen Engagement getrieben werden, bewirken auch, dass sie den Dialog mit „der Gesellschaft“ im weitesten Sinne nicht scheut. So erwies sie sich über die Jahre als gefragte Gesprächspartnerin in Interviews, in denen sie nicht müde wird, auf die wichtige gesellschaftspolitische Funktion von Dolmetscher*innen und das Recht von Anderssprachigen „verstanden zu werden“ (2010c) hinzuweisen. Kritisch spricht sie dabei auch immer wieder die suboptimale Translationspolitik in verschiedenen öffentlichen Einrichtungen an, so etwa auch den problematischen Einsatz von Kindern als Dolmetscher*innen: „Der beste Arzt hilft nichts, wenn bei der Dolmetschung Fehler passieren.“ (2018)

Mira Kadrić’ aktives gesellschaftspolitisches Engagement zeigt sich auch an kritischen Kommentaren im Feuilleton-Teil von Tageszeitungen, etwa wenn sie vor dem Hintergrund anhaltender Debatten zum Thema Migration und Integration kritisch die negativ besetzte und primär mit Zuwanderung assoziierte Verwendung des Begriffs „Parallelwelten“ thematisiert und Leser*innen mit dem Hinweis auf auch nationale innergesellschaftliche Parallelwelten den Spiegel vorhält: „Österreich hält einige Parallelwelten aus“ (2010b). Auch hier stehen Grundwerte für sie im Vordergrund: „Gesellschaften funktionieren, solange dieselben Grundwerte für alle gelten. Dies bedeutet gleiche Rechte für Zugewanderte, umgekehrt sollen aber auch keine Sonderregeln bestehen.“ (2010b) Vor diesem Hintergrund ist auch das von Mira Kadrić in die Literatur eingeführte Konstrukt der „Multiminoritätengesellschaft“ (2012b; siehe auch 2019a) zu verstehen, als eine Gesellschaft, die von einer durch steigende Mobilität und komplexe globale Migrationsverläufe bedingten hybriden sprachlichen und kulturellen Vielfalt geprägt ist, so wie sie auch Mira Kadrić’ persönlichen Hintergrund kennzeichnet. Ihre Herkunft aus dem ehemals multikulturellen Vielvölkerstaat Jugoslawien war sicher auch Motiv für eine kritische translatorisch motivierte Stellungnahme in den 1990er-Jahren zum „serbokroatischen Sprachstreit“ (1999), in der sie darauf hinweist, dass die Trennung des Serbokroatischen in drei Teilsprachen für die Sprecher*innen dieser Sprachen auch mit einem hohen symbolischen und emotionalen Wert besetzt war und ein Mehr an „Sensibilisierung für die Benennung der Sprache in den Gerichts- und Dolmetschalltag gebracht [hat]“ (1999:10).

Sprache „als identitätsstiftendes Mittel im vielsprachigen Europa“ (Kadrić & Snell-Hornby 2012a) stand auch im Zentrum eines 2011 gemeinsam mit ihrer Doktormutter und langjährigen Mentorin, Mary Snell-Hornby, organisierten Symposiums zum Thema „Sprache, Identität, Translationswissenschaft“, in dessen Rahmen verschiedene Referent*innen sich offen über ihre „gefühlte sprachlich-soziale Identität“ (Kadrić & Snell-Hornby 2012b:9) austauschten. Im Mittelpunkt der Diskussion standen die Vielschichtigkeit und Hybridität der sprachlichen und kulturellen Zugehörigkeit von Menschen in einer „Multiminoritätengesellschaft“ (Kadrić 2012b): „Der Prozess der Identitätsbildung beginnt mit der Formung der ersten Worte und ist in die Gesamtbiografie eingebettet“ (2012b:13). Die kritischen Diskussionen im Rahmen dieser Veranstaltung (Kadrić & Snell-Hornby 2012a) zeigen auch, dass Mira Kadrić mit diesem Thema wiederum einen Nerv der Zeit getroffen zu haben scheint.

Multilingualismus, die Einführung EU-weiter Standards zur Umsetzung eines Rechts auf Translation in diversen gesellschaftlichen Bereichen in einem vielsprachigen Europa und die zentrale gesellschaftspolitische Funktion von Dolmetscher*innen in diesem Zusammenhang greift Mira Kadrić als „shared European challenge“ auch in Kooperation mit Kolleg*innen aus anderen europäischen Ländern auf (Valero-Garcés & Kadrić 2015). Als Mitwirkende an der 2010 vom European Language Council ins Leben gerufenen Special Interest Group on Translation and Interpreting for Public Services (SIGTIPS) steuerte sie neben anderen europäischen Expertinnen zudem einen Beitrag für den von der GD Dolmetschen der Europäischen Kommission veröffentlichten Endbericht zum Thema Interpreting for Public Services bei (European Commission 2011).

Universitäten und Ausbildungseinrichtungen für Übersetzen und Dolmetschen nimmt Mira Kadrić vor dem Hintergrund der europäischen Sprachenpolitik und -vielfalt kritisch in die Verantwortung: Ihr Beitrag muss aus der Sicht Kadrić’ auch sein, die „mission impossible“ (2014b) einer bedarfsorientierten Ausbildung zu bewältigen, aus der TranslatorInnen hervorgehen, die verantwortungsbewusst ihre gesellschaftliche Aufgabe zu wahren in der Lage sind. Auch der Berufsstand selbst ist hier aus der Sicht Mira Kadrić’ gefordert, sich aktiv der Ausgestaltung des Berufsbildes, die auch die Entwicklung allgemeiner „Imagekriterien“ umfassen kann, und der „Pflege einer Translationskultur“ (2007a:144) zu verschreiben. Translationsprozesse sollten möglichst transparent gestaltet sein, damit der gesellschaftliche Blick von außen auf die Berufsgruppe nicht weiterhin mit dem viel bemühten Bonmot traduttore-traditore verwoben wird (Kadrić 2007a:143). So beschreibt sie vor der Schablone undifferenzierter oder widersprüchlicher Sichtweisen das „grundlegende Prinzip der translatorischen Tätigkeit“ als die „Verpflichtung, die Interessen der an der Kommunikation Beteiligten zu wahren. Unabhängig davon, wer diese beteiligten Personen sind“ (2007a:142) und schließt in einer Publikation zu Image, Selbst- und Fremdbild mit den Worten: „In diesem Sinne: Der Gesellschaft ihre Translation, der Translation ihre Freiheit, und das alles im Bewusstein: Don’t shoot the messenger!“ (2007a:145)

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