David V Tulman - Mit der Kraft zu lieben

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Die außergewöhnliche Autobiografie David Tulmans beschreibt ein Leben zwischen
kabbalistischer Mystik, sozialer Revolution und persönlicher Sinnsuche in den Wirren
des 20. Jahrhunderts, in der k.u.k. Monarchie, dem Spanischen Bürgerkrieg, den NS-
Vernichtungslagern und dem neuen Staat Israel. Ungarn, Deutschland, Frankreich,
Spanien, Israel – das sind die Stationen einer bedingungslosen Suche nach Mensch-
lichkeit und Toleranz in einer bedrohlichen Zeit. Das Leben des Rabbiners und Kantors
David Tulman fasst die Vielfalt und Tragik des jüdischen Schicksals in leuchtende und
eindrucksvolle Bilder und zeichnet einen Weg des Lichts zu den "Messianischen Zei-
ten" der religiösen Verbrüderung. Beeindruckend ist dabei vor allem auch die Sprache,
die in schlichten, archaisch anmutenden Sätzen eine einzigartige Existenz vor uns
hinstellt, in der sich die orthodoxe Glaubensbegeisterung mit der Neugier auf die Welt
verbindet. Ein unzeitgemäßes, ein bedeutendes Buch.

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Wir hielten den Atem an, nie hatte Vater Violine gespielt. Wir wussten nur, dass sein Leben vor der Flucht aus Russland ein ganz anderes gewesen war.

Das ‘Kol Niedere’ ertönte sanft und schön. Alles lauschte, still befriedigt. Dann aber wählte Vater das Lied ‘Szol-a-Kakasmar’, was in ungarischem und in jiddischem Text von allen Männern mitgesungen wurde, sogar draußen auf der Straße. Beflügelt schmetterte auch mein Sopran in den Chor. Begeisterung. Lauter Beifall. Alles klatschte: “David muss das Lied alleine mit der Violine singen!”

Nach dieser Ehrung gab Vater mir das Zeichen aufzuhören.

“Nicht du sollst heute glänzen!”

Er legte die Geige in die Hände Josseles zurück.

“Sie ist ein gutes Instrument, du kannst deinen Eltern Dank sagen. Schöne Klänge werden aus ihr kommen. Lege sie liebevoll an deine Seele, Jossele, dann wird sie singen. Und du ein Meister werden.”

Vater konnte sehr gütig sprechen.

Der Bürgermeister wurde aufgeschlossen: “Herr Rabbiner, welch gottbegnadete Familie haben Sie, Ihr David hat ja Gold in der Kehle! Sind bei Ihnen Dach und Haus in gutem Zustand? Brauchen Sie noch etwas?”

Vom Erfolg angespornt war ich es, der sofort antwortete:“Herr Bürgermeister, wir haben schon ein Hühnerhaus und unten gibt es Platz für Stopfgänse.”

“Habt ihr auch schon Hühner, David?”

“Ja, ich habe 18 Stück. Aber es gibt noch Platz für Gänse!”

Er lachte und trank einen tüchtigen Schluck Branntwein.

Am Sonntagmorgen in der Frühe kam ein Wagen vorgefahren. Vater und ich saßen längst beim Studium. Mutter war es, die öffnete. ‘König David’ schrie Krawall, es gab Aufruhr im Hühnerhaus. Der Bürgermeister trat ein. “David, ich habe dir zwei Gänse in dein Hühnerhaus gebracht, mit einem Sack Kukurutz, damit kannst du sie fett machen.” Er reichte fröhlich Vater die Hand und dann Mutter. Mutter machte einen Schritt zurück.

“Herr Bürgermeister, ich reiche niemals einem Manne die Hand, es ist bei uns nicht Sitte.”

Mutter sagte es mit viel Liebenswürdigkeit und einem kleinen schelmischen Lächeln. Er lachte laut.

“Frau Rabbiner, das müssen wir auch bei uns einführen, dann brauchte manches Mädchen nicht so früh unter die Haube!”

Er war lustig, zog aus der Westentasche seinen Tabaksbeutel, schob eine gute Menge des groben Krautes in einen Mundwinkel und sagte: “So, jetzt kann ich zur Kirche gehen, mir unseren Geistlichen anhören.”

Still ging er hinaus, fast sorgenvoll, und drehte sich nochmals um: “Wenn David auch ein kleines Schweinchen aufziehen will, dann bringe ich ihm eines.”

Sogar auf Vaters Gesicht spielte Lustigkeit, dann seufzte er und sagte: “Ribeuno-Schel-Eulam, Schöpfer der Welt, könnten nicht alle Menschen in Freundschaft am Tisch beisammen sitzen?”

Er aber schien Vater zu antworten: “Geduld, Geduld.”

Und Vater seufzte abermals.

Ich war überzeugt von Gottes Gerechtigkeit, man musste Ihn ja nur darum bitten! Er hatte mir schon geantwortet: Fleisch und Fett für den Winter! Dass Gott aber die Gerechtigkeit und die Verteilung der Schätze der Welt anders sah als ich, das musste ich erst langsam von Ihm lernen.

Die Geige

“Papa, wie kommt es, dass du Geige spielen kannst?”

“Das war ein Geschenk meines Bruders, der Musik studierte. Er hat mir seine Geige anvertraut und auch meine Hände auf sein Klavier gelegt; so haben wir zusammen Tage und Nächte musiziert, zur Freude unserer Mutter, aber auch der Kameraden und uns selbst.”

“Papa, was ist ein Klavier?”

“Der König David spielte eine Harfe zu seinen Gesängen. Er trug sie zum Sonnenuntergang, wenn der Wind erwachte, auf die Terrasse seines Schlosses in Jerusalem. Dort also spielte der Wind leise in ihren Saiten und David lauschte dieser Musik des Schöpfers. Darauf sang der König wohl die schönsten Liebeslieder der Welt, die Psalmen zu Ehren des Allmächtigen. Später glaubte man, dass eine Riesenharfe größere Musik erzeugen würde und man erfand das Klavier. Man spielte viele Saiten darauf, so viele, dass das Klavier zu schwer war, im Wind zu singen. Nur eine komplizierte Technik erlaubt, alle diese Saiten zu berühren. Nun wollte ein jeder Klavier spielen. Aber Menschen, die nicht des Schöpfers Musik erlauschen, sie können nur Lärm erzeugen.”

“Papa, ist es auch ein Klavier, das am Sonntag in der Kirche erklingt?” Ich zitterte. Vaters dunkelblau leuchtende Augen schauten mir bis in mein Innerstes. Dann antwortete er freundlich: “David, in der Kirche hier spielt nur ein kleines Harmonium. In großen Kirchen ertönt die Orgel. Die Menschen haben nach immer größerer Harmonie und Kraft in der Musik gesucht, sie haben viele Flöten, große und kleine, zusammengefügt zu dem größten Instrument von Menschenhand, das ist die Orgel.”

“Aber Papa, wer bläst denn in alle diese Flöten hinein? Sind denn alle Christen in der Kirche Musiker?”

“Nein, David, nein, das wäre ja schön; es bläst nur ein Blasebalg – so wie der Schmied ihn braucht, um sein Feuer zu schüren – in alle diese Flöten. Es ist ein einziger Musiker, der die Gewalt dieses Instruments anfachen muss. Aber es gibt Begnadete, die es können. Doch eine einzige Hirtenflöte klingt oft lieblicher zu Gott als die Gewalt der Orgel.

Die Musik ist eine der wunderbarsten Sprachen unserer Seele. Ist die Seele lustig, so tanzt es in der Musik, weint die Seele, so schluchzt es durch sie hin. Es klingen Licht und Finsternis aus der Musik, sie spricht auch vom Leben und sie spricht vom Tod. Sie ist eine der wunderbarsten Sprachen unserer Seele zu Gott.

Es gibt auch Orchester, wo viele Musiker mit vielen Instrumenten mit der Kraft eines ganzen Volkes zum Allmächtigen sprechen. Klingt aus solch einem Orchester einmal ein einziges Instrument in seiner Einsamkeit allein, das ist ein ‘Gebet’. So steht der Kantor in der Synagoge in seiner Einsamkeit allein vor Gott, um alle Seelen mit zu ihm zu tragen.”

“Papa, wie kann der Kantor die Seelen anderer mit sich tragen?” Vater lächelte, was er selten tat.

“Davidel, unsere Augen können die Seelen nicht sehen, wie unsere Hände sie nicht fassen und tragen können, aber die Seelen können in der Musik tanzen, denn sie sind aus Licht. Die Seelen sind nur winzige Funken von Gottes Licht. Gottes Licht aber hat die Kraft, den Staub der Erde aufzuheben. Dieser kleine Funken Licht in uns selbst, unsere Seele, hat die Kraft, viel zu tragen, zu heben und sogar zum Tanze mitzunehmen. Wenn es warm in der Seele wird und sie liebt, dann kann sie viel aufheben.”

Wenn ich auch noch ein Kind war, ich hatte den Sinn von Vaters Worten verstanden, suchte seine Hände und küsste sie.

Der erste Stein

Es kamen von Zeit zu Zeit Kameraden aus der Schule mich besuchen. “Warum kommst du nicht mehr mit uns lernen?”

Gerne wäre ich gegangen, doch Vater hatte bestimmt, ich solle das weltliche Wissen nicht mit christlichen Anschauungen lernen. Wie konnte ich ihnen das erklären?

“Alle meine Zeit brauche ich für die heiligen Schriften”, antwortete ich.

“Und den heiligen Katechismus? Lernst du den nicht?”

“Das ist zu vieles zusammen.” Verdrossen gingen sie fort. Bald darauf schrie Peter, der Sohn unseres Nachbarn, mir aus vollem Halse nach: “Verstunkener Jude!”

Eine große Traurigkeit überfiel mich. War ich stark genug, den großen Jungen zu schlagen? Ja! Meine Seele sagte laut “Ja!” Aber meine Hand wollte sich nicht heben und ich ging still weiter. War es nicht Mutter, die bei den christlichen Nachbarn bis tief in die Nacht hinein waschend und stopfend unser Brot verdiente? Wir waren fünf am Tisch. Mutter arbeitete mehr und mehr. Von seinen drei Gulden wöchentlich legte Vater zehn Prozent für Arme oder heilige Zwecke in eine Büchse.

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