David V Tulman - Mit der Kraft zu lieben

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Die außergewöhnliche Autobiografie David Tulmans beschreibt ein Leben zwischen
kabbalistischer Mystik, sozialer Revolution und persönlicher Sinnsuche in den Wirren
des 20. Jahrhunderts, in der k.u.k. Monarchie, dem Spanischen Bürgerkrieg, den NS-
Vernichtungslagern und dem neuen Staat Israel. Ungarn, Deutschland, Frankreich,
Spanien, Israel – das sind die Stationen einer bedingungslosen Suche nach Mensch-
lichkeit und Toleranz in einer bedrohlichen Zeit. Das Leben des Rabbiners und Kantors
David Tulman fasst die Vielfalt und Tragik des jüdischen Schicksals in leuchtende und
eindrucksvolle Bilder und zeichnet einen Weg des Lichts zu den "Messianischen Zei-
ten" der religiösen Verbrüderung. Beeindruckend ist dabei vor allem auch die Sprache,
die in schlichten, archaisch anmutenden Sätzen eine einzigartige Existenz vor uns
hinstellt, in der sich die orthodoxe Glaubensbegeisterung mit der Neugier auf die Welt
verbindet. Ein unzeitgemäßes, ein bedeutendes Buch.

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Da ertönte Vaters Stimme stark und klar, aber in der Tiefe zitterte sie: “Mein Sohn wird Rabbiner! Er braucht seine rechte Hand, um die Tephilin auf seine linke Hand zu binden. Die Tephilin enthalten heilige Schriften. So beten wir Juden zu Gott, mit unseren beiden Händen. Sie dürfen sie ihm nicht nehmen!”

“Aber guter Herr, sprechen wir jetzt nicht von Gebeten, es ist höchste Zeit, es geht um das Leben ihres Sohnes.”

“Betet ihr denn nicht zu Gott? Warum leben, wenn man nicht beten darf. Warum leben, wenn man Ihm nicht dienen darf!” Das Zittern in Vater wurde gewaltig, es schüttelte seinen Körper und Tränen brachen aus seinen Augen. Vater liebte mich!

Die Oberschwester in ihrem großen, schwarzen Kleid der Nonnen eilte durch den Saal. Sie sprach mit jemandem, der nicht im Raum war. Ihre Stimme war fest und eindringlich: “Herr Professor, es geht um das Leben eines Kindes. Im Namen Jesu Christi und des einzigen jüdischen Gottes, sie müssen sofort kommen!” Mein Kopf wurde schwer. Vater betete. Die Oberschwester hob mich auf ihren Schoß, strich über meine Stirn und meine Haare. Ich schrak zusammen, denn mein Kopf fiel auf ihre Brust, wo das kalte Kreuz des Jesus hing.

Was wird jetzt geschehen? Etwas Fürchterliches. Wenn Vater mich so sieht, er wird ...

Da geschah es. Vater wandte sich um und sagte ruhig: “Sie ist von Gott gesandt, David, küsse ihr die Hände”.

Ob mein Kopf dann in ihre Hände fiel, ich weiß es nicht.

Erwachend fand ich mich in einem großen hellen Saal mit vielen aufgereihten weißen Betten. In jedem lag ein Mensch, so wie ich. Waren dies alles Bestrafte? Oder Gerettete? Vater, die Oberschwester und ein Unbekannter schauten mich freundlich an. Waren meine Sünden vergeben?

“Also, du heißt David, so wie der große König, der Sänger, der Harfenspieler und Dichter. Du kannst dem Herrn Professor danken, dass du mit deinen beiden Händen zu Gott beten darfst”, sagte die Oberschwester. Nur meine Augen konnten Dank sagen. Mir war als sei ich vom Jüngsten Gericht zurückgekommen.

Erst jetzt rief man Mutter herein. Mutter schwebte durch den Saal. Ihr glückliches Lächeln hat mich dann wieder gesund gemacht. Ein schwerer Bußweg an Vaters Hand lag hinter mir, aber nun wusste ich: Vater liebte mich wirklich!

Wenige Zeit später verließen wir Hejó-Czaba, um nach Bakony-Tamasi zu gehen.

Bakony-Tamasi

Wieder einmal auf Reisen, “geschaukelte Tage” auf einem Wagen und Zeit zu reiferen Überlegungen: Warum hatte gerade ich den fliehenden Feind spielen müssen und alle Kinder rannten hinter mir her? Hatten sie vielleicht geschrien: “Büdos Zsidó” – “verstunkener Jude”? Nein, ich entsann mich nicht. Aber die hübsche Krankenschwester – musste man mit den stillen Wünschen genauso aufpassen wie mit den lauten? Wenn Gott sie erfüllt? Aber eines war mir nun gewiss: Vater liebte mich!

Wir näherten uns dem großen Wald von Bakony, wo es Wölfe, Wildschweine, Hirsche und Füchse gab, man sagte auch Bären. Und bald kamen das Rauschen der Bäume und die Rufe der Vögel. Mir war, als sprächen hier nur die Tiere und nicht mehr die Menschen.

Bakony-Tamasi liegt in einem der Täler dieses riesigen Waldes. Vaters Gemeinde bestand aus etwa fünfundzwanzig jüdischen Familien in Bakony-Tamasi und den im Umkreis liegenden Dörfchen, wo jeweils noch zwei oder drei jüdische Familien lebten. Zweimal wöchentlich besuchte Vater diese Dörfchen seiner Gemeinde und ich durfte ihn begleiten. Ein solcher Rundweg war fast dreißig Kilometer lang. Wir zählten die Kilometersteine und Vater setzte sich von Zeit zu Zeit auf einen nieder und hörte meine auswendige Rezitation des Wochenabschnittes der Thora an. Beim Wandern sangen wir zusammen Psalmen und jiddische Volksweisen. Ich trug auf meiner Schulter einen festen Stock, an dem ein Tuch angeknüpft war, worin wir Kartoffeln, Gemüse, Mehl und auch mal Eier, Geschenke für Vater, nach Hause brachten.

Unser Heim war am Ende einer sehr langen Häuserflucht von lauter aneinander gebauten kleinen Wohnungen. Alle waren von einem einzigen langen Strohdach bedeckt. Gegenüber gab es die Ställe für Ochsen, Kühe, Gänse und Hühner. Auch Pferde gab es, man hörte sie in der Nacht in ihren Träumen grunzen und seufzen. Ein Dorf für Tiere dachte ich. Trotzdem gab es eine Schule für Kinder hier, mit sogar zwei Lehrern: dem katholischen und dem protestantischen Geistlichen. Wir kamen gerade vor der Prüfungszeit an, so musste ich in acht Tagen alles nacharbeiten. In der Prüfungskommission saßen einige Großbauern, und mit strengen Gesichtern wurde der Neuankömmling von ihnen geprüft.

Erste Frage: Wie heißt die Hauptstadt von Ungarn?

Ich antwortete und fügte noch hinzu: “Ich weiß auch die Hauptstadt von Russland.” Erstaunen, aber man musste doch den Geistlichen fragen, ob es stimmte.

Zweite Frage: Wieviel ist zehn mal vier?

Ich antwortete: “Zehn mal vierzig ist vierhundert”. Bewunderung. Ich wurde beglückwünscht und angenommen. Bekam vom katholischen Geistlichen ein Heiligenbild geschenkt, vom protestantischen etwas Obst zur Belohnung und ... vom Vater bekam ich zu Hause zwei tüchtige Ohrfeigen, als ich ihm den Hergang der Prüfung erzählte.

“Hast du vergessen, es steht geschrieben: ‘Man gebe Antwort auf das, was gefragt ist!’ Du hast hochmütig und eingebildet gehandelt.” War ich doch gerade erst sieben Jahre alt, musste aber Vater recht geben. Hochmütig und eingebildet ... ja, ja ...

Es kamen jetzt sehr heiße Sommertage und immer heißere. Es regnete seit langem nicht mehr und sogar im Wald schien die Luft zu tanzen. Aber Vater gab seine Besuche nicht auf. Wir waren froh, dass unser Weg durch den Schatten des Waldes führte. Dort beobachteten wir die Tiere und die Tiere beobachteten uns. Es war sehr friedlich, als wenn die Tiere die Menschen verstehen könnten. Wir wurden sehr still und lauschten. Es war, als ob man alles umher berühren könnte, berühren ohne Hände, eine wirkliche Verbundenheit. Dieses Gefühl kam mir oft in diesem großen Wald an Vaters Hand (sonst hätte ich wohl Angst gehabt). Vater fühlte auch diese Verbundenheit.

“Siehst du, David, alles dies wandert, ja, alles wandert. Alle Menschen, alle Tiere, auch die Bäume wandern und die Steine. Das ist unser aller Weg, der Weg der Seelen zu den Messianischen Zeiten. Die Seelen tragen so den Staub der Erde mit sich zum Licht.”

“Papa, ich habe Durst.”

“Warte bis wir zu Hause sind, David.”

Ich zählte noch zwölf Kilometersteine. Und der Stock auf meiner Schulter, mit dem Sack daran, wurde immer schwerer. Vater merkte es. “David, gib ihn mir auch zu tragen.”

Ich liebte es nicht, Vater mit dem Sack zu sehen, das passte nicht zu ihm. Und schnell erbat ich ihn mir zurück. Das war ein Spielchen, das wir öfter auf den langen Wegen spielten und Vater sagte einmal: “Der Allmächtige wird dich belohnen für die Ehre, die du deinem Vater erweist.”

“Papa, schau! Dort auf der Lichtung gibt es einen Brunnen.” Auch Vater dürstete und wir gingen hin. Es war einer dieser alten ungarischen Ziehbrunnen, man erkennt sie von weitem: Auf einem großen Pfosten liegt ein riesiger Balken, von dem eine Seite hoch in die Luft ragt und den Eimer trägt, auf der anderen Seite sind schwere Steine angebunden. Ich bat um die Erlaubnis, selbst das Wasser herauszuholen. Der große Eimer glitt erst einmal so tief hinunter, dass mir bange wurde, etwa zehn oder zwölf Meter schätzten wir, und der große Eimer war gefüllt fast so schwer wie ich selbst. Beinahe hätte ich es nicht geschafft, aber endlich kam er doch an den Brunnenrand. Ein herrlich kristallklares Wasser. Auf dem Boden des Eimers aber saß eine Riesenkröte. Alles drehte sich mir im Magen.

“David, sprich den Segen über das Wasser und trink”, befahl Vater. “Ich werde auch trinken.”

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