David V Tulman - Mit der Kraft zu lieben

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Die außergewöhnliche Autobiografie David Tulmans beschreibt ein Leben zwischen
kabbalistischer Mystik, sozialer Revolution und persönlicher Sinnsuche in den Wirren
des 20. Jahrhunderts, in der k.u.k. Monarchie, dem Spanischen Bürgerkrieg, den NS-
Vernichtungslagern und dem neuen Staat Israel. Ungarn, Deutschland, Frankreich,
Spanien, Israel – das sind die Stationen einer bedingungslosen Suche nach Mensch-
lichkeit und Toleranz in einer bedrohlichen Zeit. Das Leben des Rabbiners und Kantors
David Tulman fasst die Vielfalt und Tragik des jüdischen Schicksals in leuchtende und
eindrucksvolle Bilder und zeichnet einen Weg des Lichts zu den "Messianischen Zei-
ten" der religiösen Verbrüderung. Beeindruckend ist dabei vor allem auch die Sprache,
die in schlichten, archaisch anmutenden Sätzen eine einzigartige Existenz vor uns
hinstellt, in der sich die orthodoxe Glaubensbegeisterung mit der Neugier auf die Welt
verbindet. Ein unzeitgemäßes, ein bedeutendes Buch.

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“Dort ist er”, rief Karoline begeistert. Aber der Rand kam nicht zu uns und wir nicht zu ihm. Aber wir sahen die Sonne am Rand heruntergleiten. Es wurde Nacht. Glücklicherweise war es Sommer und wir legten uns am Wegrand zum Schlafen nieder, aber so, dass wir morgens gleich wussten, wo die Sonne am Rand heruntergegangen war, dort musste ja der “richtige Rand” sein! In der Frühe hätten wir uns fast gezankt, denn Karoline behauptete, wir hätten uns im Schlaf gedreht, und ich sagte, die Sonne sei nicht am selben Rand zurückgekommen. Auf alle Fälle liefen wir mit neuen Kräften in Richtung Sonnenaufgang. Wir liefen und liefen und wussten immer weniger, wo der Rand zu finden sei. Es wurde Mittag, es wurde wieder Nacht. Ich hörte Vaters Stimme: “Wer nicht seinen Blick zum Firmament erhebt, der weiß nicht, wie klein er ist”, und ich setzte hinzu: “und seine Beine tun ihm weh!” Zwei Gendarme fanden uns schließlich gänzlich erschöpft im Straßengraben. Sie sprachen rumänisch. Die Sprache vom Ende der Welt?

Glücklicherweise war es Mutter, die uns die Tür öffnete.

“Mutter!”

Vater kam auch, mit schwarzen Augen, die uns durchbohrten. Ein Wunder geschah: Nicht ich bekam die Züchtigung von Vaters Hand, nein, diesmal war es Karoline. “Du bist die Ältere und du hast die Dummheiten deines kleinen Bruders zu verhüten!” Tief beschämt und erschöpft kroch der kleine dumme David ins Bett. Wie gerne hätte ich die Züchtigung bekommen. Aber es war etwas viel Schlimmeres geschehen: Ich hatte Mutter schluchzen, ja weinen gemacht; ich hatte Mutter ganz vergessen, um einer Dummheit halber! Mutter hatte uns angeschaut, als wenn wir vom Himmel zurück in ihre Arme gefallen wären, und hatte dabei bitterlich geweint.

Gott wollte es so

Wir genossen das Leben einer bürgerlichen Familie. Wir drei Kinder saßen in unsere Schularbeiten vertieft vor einer Tasse Tee und einem von Mutter selbst gebackenen Kuchen. Wir fühlten uns behütet und eingeordnet in das Leben, welches uns umgab, als eines Tages Vater unerwartet, mit einer furchterregenden Ausstrahlung hereinkam. Er blieb an der Tür stehen, unbeweglich. Seine Blicke glitten durch den Frieden unseres Heimes, unseres Lebens hier. Lange blieb Vater so stehen, bis auch der Friede zu ihm kam. Dann sagte er klar und ruhig: “Channe Fegele, wir wollen unsere Sachen packen.”

Nie werde ich Mutters Blick vergessen. Leise, als hätte sie keine Kraft mehr, fragte Mutter: “Elie, was ist geschehen?”

Wir Kinder zitterten vor Angst.

Vater antwortete nur: “Gott wollte es so.”

Und Mutter flüsterte: “Also gehen wir packen.”

Erst sehr viel später erfuhr ich, es war in der “Neologischen Gemeinde” bekannt geworden, dass der Oberrabbiner Elias Tulman kein ungarischer Staatsbürger war. Die orthodoxe Gemeinde hatte Vater trotzdem erwählt, weil er eine starke Persönlichkeit war, ein ausgezeichneter Redner und Gelehrter, man sagte auch Kabbalist. Dazu hatte war er noch eine imposant Erscheinung. Aber die Neologen hatten sich von ihm gestört gefühlt. Offizielle Posten waren nur für ungarische Staatsbürger. Gesetz ist Gesetz. Gott wollte es so. Vater wollte es im Tiefsten seiner Seele vielleicht auch. Er wurde nie ungarischer Staatsbürger. Er blieb der Russe, der Mensch “weiter Dimensionen”. Auch reizte ihn nicht, der “angesehene Mann” zu sein. Vater fühlte, was im Menschen das Unsterbliche ist.

Vater liebt mich!

Die Reise ging nach Hejó-Czaba, ein Vorort von Miskolc. Vater hatte hier in Eile den Posten des Kantors angenommen. Seine Baritonstimme war schön und seine Kenntnisse erlaubten es ihm. Doch bald fühlte sich der Rabbiner neben ihm erdrückt und das wollte Vater verhüten. So war unseres Bleibens hier nicht von langer Zeit, doch genug für ein unvergessliches Ereignis.

Wir lernten in der Schule Geschichte, in der die Bravour der ungarischen Husaren besungen wurde, was in uns Kindern die Kriegslust erweckte. Wir verteilten untereinander die verschiedenen Rollen. Es wurde eine sehr hübsche Krankenschwester gewählt, was in mir einen heimlichen Wunsch nach Verwundung weckte. Leider musste ich den zu vertreibenden Feind spielen (warum ich diese Rolle bekam, hat mich später grübeln lassen). Die Horde der schreienden Sieger rannte also hinter mir her. Auf der Flucht fiel ich über ein Brett, aus dem ein verrosteter Nagel herausstand, der in meiner Hand abbrach. Im Kriegsgeschrei der Verfolger war keine Zeit, das zu beachten; es blutete auch leider nicht genug, um in die erhoffte Krankenpflege zu kommen. Einige Tage später schwoll meine Hand an und Mutter legte mir als altbewährtes Mittel rohe Zwiebeln darauf. Es schien aber nicht wirksam. Die Nachbarsfrauen schauten auch mit besorgten Gesichtern auf mein Geschwür und legten zu Mutters Zwiebeln noch ihre Kräuter dazu. So trug ich einen ganzen Gemüsegarten um meine Hand gebunden. Aber das Geschwür schwoll und schwoll. Die Schulkinder wollten nun auch meine Kriegsverletzung bewundern und unsere Krankenschwester versuchte ihre Heilkunst an mir.

“Halt gut still, David, es wird weh tun, ich werde allen Eiter herausdrücken!” Heroisch hielt ich still. Aber nichts kam heraus! Im Gegenteil, die Schmerzen gingen hinein, ich fühlte sie überall, im Arm, im Kopf, es war als ob mein Herz im ganzen Körper klopfte. Es wurde unerträglich.

Vater bemerkte den riesigen Verband und meine schlechte Aufmerksamkeit. Ich musste erzählen. Als ich zur Heilungsmethode der Krankenschwester kam, erhielt ich einige sehr tüchtige Ohrfeigen.

“Du hast dich nicht mit Mädchen zum Spielen einzulassen und aus dem Krieg ein Spiel zu machen, ist eine Sünde! Gott hat dich gestraft.” Und Vater las weiter in seinem Buch.

Von Stunde zu Stunde wuchs jetzt die Geschwulst, sie bekam die Form eines großen Apfels in meiner Hand und der Arm rötete sich. Niemand kam auf die Idee, einen Arzt zu befragen. Aber ich brauchte nicht zur Schule zu gehen. Ich war vom Fieber geschüttelt, doch Vaters Antwort war: “Es ist Gottes Strafe für dich!” Ich las zitternd in den heiligen Schriften, meine Sünden büßend. So wurde es Sonntag Nachmittag. Es kamen Familien der Umgegend, um Vater über dieses und jenes zu befragen. Alle hatten sie ein gutes Wort für mich, der ich mit meinem großen Verband wohl recht jämmerlich aussah.

Es kam auch der alte, gütige Tempeldiener zu mir. Er bestand darauf, sich meine Hand anzusehen. Als die ganzen “Heilswissenschaften” heruntergenommen waren, rief er aufgeregt Vater: “Wollen Sie ihren Sohn töten? Er hat eine schwere Blutvergiftung. Vielleicht können Sie ihn noch retten, wenn Sie sofort, aber sofort die Straßenbahn zum Krankenhaus nehmen. Ja, am Sabbat die Bahn nehmen! Es geht darum, ein Leben zu retten!” Er war außer sich vor Aufregung.

Es war das erste Mal, dass Vater wirklich meine Hand betrachtete. Alle Leute schauten mich erregt an und Vater sprach: “Wir fahren!” Jetzt brach ich zusammen. Alles verschwamm um mich her. War ich schon ein Sterbender? Dass Vater gegen die Gesetze des heiligen Sabbat handeln wollte? Am Sabbat fahren! Mutter eilte, Vaters Hut zu holen, warf ein Tuch über ihre Schultern, holte Geld für die Bahn. Auch Mutter? Sie rührte am Sabbat Geld an? War ich wirklich sterbend?

Vaters feste Hand fasste die meine, die gesunde. Wie ein Wunder floss seine Kraft in mich hinein.

“Papa, ich sterbe noch nicht. Papa, ich will laufen. Sogar schnell laufen. Du sollst keine Sünde wegen mir begehen! Papa, ich hab dich lieb, lass uns bitte laufen!” So liefen wir die etwa sechs Kilometer zum Krankenhaus.

“Mein Bußweg”, aber an Vaters Hand. Und hätten seine gütigen Augen nicht zu mir hinuntergeschaut, ich wäre bis zum Allmächtigen gegangen. Wir kamen zu spät an. Das große Tor war geschlossen, die Konsultation beendet. Vater klingelte Sturm. Eine Nonne schaute durch ein Schiebefensterchen heraus. Was sie sprachen, weiß ich nicht. Das Tor öffnete sich. Ich erinnere mich an den Weg durch weiße Gänge und Zimmer. Wieder wurde meine Hand entblättert. Dann kamen eilende Schritte herbei, es kamen noch Ärzte. “Die Hand muss abgenommen werden, wahrscheinlich auch der Arm” hörte ich sie sagen. Es war mir sehr recht, dann würde es nicht mehr wehtun.

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