David V Tulman - Mit der Kraft zu lieben

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Die außergewöhnliche Autobiografie David Tulmans beschreibt ein Leben zwischen
kabbalistischer Mystik, sozialer Revolution und persönlicher Sinnsuche in den Wirren
des 20. Jahrhunderts, in der k.u.k. Monarchie, dem Spanischen Bürgerkrieg, den NS-
Vernichtungslagern und dem neuen Staat Israel. Ungarn, Deutschland, Frankreich,
Spanien, Israel – das sind die Stationen einer bedingungslosen Suche nach Mensch-
lichkeit und Toleranz in einer bedrohlichen Zeit. Das Leben des Rabbiners und Kantors
David Tulman fasst die Vielfalt und Tragik des jüdischen Schicksals in leuchtende und
eindrucksvolle Bilder und zeichnet einen Weg des Lichts zu den "Messianischen Zei-
ten" der religiösen Verbrüderung. Beeindruckend ist dabei vor allem auch die Sprache,
die in schlichten, archaisch anmutenden Sätzen eine einzigartige Existenz vor uns
hinstellt, in der sich die orthodoxe Glaubensbegeisterung mit der Neugier auf die Welt
verbindet. Ein unzeitgemäßes, ein bedeutendes Buch.

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Die Tage vergingen mit dem Studium der Propheten. Ich habe mit Jesaja angefangen. Ach, das war so traurig, mir kamen immer die Tränen, vor allem wenn Vater das Hebräische auf Jiddisch übersetze. Ich musste diese Sprache auch lernen. Vater erklärte: “Sie ist für alle Tage die Sprache des Volkes und wenn du einmal in die Welt gehst, kannst du dich überall mit den Juden so verständigen.”

Mir taten aber die Juden sehr leid, die der Prophet für ihre Sünden sehr strafte, ihnen Schmerzen und Kummer weissagend. Ich fürchtete immer, was am nächsten Tag alles kommen würde ... Derweil wurde Mutter im Dörfchen bekannt. Sie befreundete sich mit den christlichen Frauen, die im Geheimen, so dass Vater es nicht merken sollte, gekommen waren, uns anzuschauen. Karoline und Frieda lernten bei Mutter Stricken, Häkeln und Sticken. Ich war für die Frauen eine Kuriosität mit meinem schwarzen Mäntelchen, Hut und weißen Strümpfen und natürlich meinen Seitenlocken! Sie haben mich aber alle lieb gewonnen. Lieb gewonnen? Das wäre vielleicht zu viel gesagt, denn ich ließ mich von niemandem anrühren, und überhaupt, wenn eine es gewagt hätte, meine Päis anzurühren, wären sie für mich entheiligt gewesen. Aber die freundlichen Frauen brachten immer ein paar Eier, Gemüse oder Milch mit und das schätzte ich sehr.

Ein Wägelchen

Ach, es war auch lustig in diesem Dörfchen. Es wurde mein Amt, “mit gutem Gewissen” den Mais aus der Scheune zu holen. Das war immer so eine kleine Pause vom Studium. Dort gab es viele große Mäuse. Sie waren ganz rund und vollgefressen und so träge, dass man sie einfach mit den Händen fangen konnte. Natürlich musste man ihnen zeigen, dass man nichts Böses vorhatte. Ich fand sie sehr lustig mit ihren großen runden Augen und kleinen Pfötchen.

Beim Maisholen sah ich eines Tages ein vergessenes Spielwägelchen im Hof. Es kam mir die Idee, Mäuse davor zu spannen. Von den aufgehängten Maisgirlanden gab es manche kleine Strippenstückchen, die ich zusammensuchte, und so spannte ich etwa acht oder zehn Mäuse vor den Wagen. Sie mussten Steinchen und Maiskolben ziehen. Wenn es auch nicht geradeaus ging, sie “zogen” und das Wägelchen rollte!

Ich war so verspielt, dass ich gar nicht merkte, wie unser Hausbesitzer zuguckte.

“Na, David, wohin geht die Reise?”

“Nach Kurtakeszi!”

Da tönte Vaters Stimme von der Haustüre. “Komm herein und wasch dir die Hände!”

Mit fürchterlicher Angst machte ich die Mäuse los, die es natürlich auch mit der Angst bekamen. “Jetzt kommt der Stock!” dachte ich. Irrtum! Hatte Vater vielleicht auch über mein Gespann gelächelt?

Es gab nur eine Moralpredigt: “Du weißt, dass es verboten ist, Tieren weh zu tun. Du weißt auch, dass du studieren sollst. Wenn du einmal groß bist, darfst du Kurtakeszi besuchen.” Vater nahm Platz am Studiertisch und schaute wieder in sein Buch. Ich ging meine Hände waschen. Diesen Mittag gab es keinen Mais am Tisch, aber ich träumte davon, Kurtakeszi einmal wiederzusehen.

Jakob und seine Söhne

Welch sonniger Freitagmorgen, als zwei Pferdegespanne, über und über vollgeladen mit lauter frommen Juden, vor unserem Haus hielten. Und was für Juden! Nur herrliche Hüte, Päis, kurze und lange Bärte, schöne Levitenröcke und strahlend frohe Gesichter!

Es klang wie eine Musik: “Chalom alechem! Chalom alechem!” Ich rannte zu Vater, um dieses Gotteswunder zu melden.

“Papa, Papa, Jakob mit seinen zwölf Söhnen ist gekommen!” Jakob war der Oberrabbiner von Szerencz, den ganz Ungarn als Wunderrabbi und Weisen verehrte. Sogar die Christen schätzten ihn. Er war mit seinen Talmudstudenten gekommen, um Vater kennenzulernen.

Kaum eingetreten, brachten die Studenten für Mutter alles, was man sich nur denken konnte, um einen herrlichen Sabbat zu feiern. Es gab großes Aufsehen im ganzen Dorf. Unser Hausbesitzer schwoll vor Stolz. Man brachte Tische, Stühle und Strohsäcke herbei, derweil der Oberrabbiner und Vater schon wie alte Freunde beisammen saßen, alle Studenten um sie herum, und auch ich durfte mit dabei sein.

Schon damals besaß ich ein ausgezeichnetes Gedächtnis, ich konnte sogar Texte auswendig lernen, deren Sinn ich noch nicht verstand. Es hat sich so diese fröhliche und tiefe Unterhaltung zwischen dem Rabbi und Vater in mir tief eingeprägt. Sie sprachen über die “Kabbala” und verstanden einander sehr gut. Vater nannte die Kraft der Kabbala das ewige Licht, das unsichtbare Licht, das durch alles Sichtbare hindurchgleitet. “So spricht der Ewige”, sagte er. Dann erzählten der Rabbi und Vater von der Lebenskraft, dem Samen des Lebendigen im Mann und in der Frau. Sie fanden beide, dass viel Kraft in diesem Samen schläft, eine wundersam heilige Kraft.

“Eine Musik aus Licht”, sagte Vater, “diese Musik ist unser Geschenk an die Messianischen Zeiten!”

Der Rabbi nickte dazu ... lange Zeit. Ich glaube der Ribeuno-Schel-Eulam hat zu uns gelächelt.

Dann sprach Vater: “Dieses Licht ist Kraft! Dieses Licht bringt Wissen und Weisheit! Das Licht verlässt uns, wenn wir sterben. Es geht dann zurück zum Ewigen.”

Und Vater fügte hinzu: “Es bringt ihm unsere Musik.”

Da sah ich mich, den kleinen David, wieder vor Gott gerufen, um Ihm alles zu sagen, was ich im Leben getan habe, und ich schaute im Kreis umher, ob es den anderen Studenten auch so ging? Mir schien, sie waren auch von dieser Musik ergriffen und es war ganz still und schon tief in der Nacht. Es floss wie Balsam in mein Herz, Vater so verehrt zu sehen. Wie war dies Leben im Dienste des Allmächtigen doch glücklich! Auch Mutter strahlte vor inniger Freude.

Diesen Sabbat hatte es ein Festmahl gegeben, um Geist und Körper zu stärken. Es fehlte nichts! Meine Vorstellungen für ein späteres Leben als Talmudist und Kabbalist waren beflügelt.

Dann kam aber viel zu schnell der Sonntagmorgen heran. Wenn wir auch fast die beiden Nächte gänzlich durchwacht hatten, hätte es noch lange so weitergehen können. Aber “Jakob mit seinen Söhnen” verließ uns so, wie sie gekommen waren – mit einem frohen Abschied. Vater und ich begleiteten die Gäste bis zum Rande des Dorfes, dann begannen die Pferde zu traben und die Wagen wurden in der Ferne immer kleiner, bis sie am Horizont verschwanden. In mir war aber eine neue Kraft erwacht: die stolze Verehrung Vaters. Steht es nicht geschrieben: “Ehre deine Eltern, auf dass du lange lebest”? Der Sohn meines Vaters zu sein, war überwältigend. Wie hatte Gott das nur gemacht?

Der freie Mensch

Das Osterfest kam heran. Vater sagte zu mir: “David, du bist nun alt genug, um unsere schwere Aufgabe in der Welt zu verstehen. Eine schwere Aufgabe! Pessach ist ein geschichtliches Ereignis im Leben des Volkes Israel. Wir wurden damals für unsere Aufgabe vorbereitet: Pessach ist das Fest, welches die Befreiung feiert, nicht alleine die unsrige, nein, die Befreiung der Menschen, aller Menschen. ‘Auf dass der Mensch sich nicht knechten lasse vom Menschen. Auf dass der Mensch nicht den Menschen knechte‘. Dazu waren vierzig Jahre des Wanderns unseres Volkes durch Hunger und Durst, durch steinige Wüsten nötig, ja, nötig, David! Auf dass wir uns der Liebe und Kraft des Schöpfers bewusst wurden, seine Gesetze verstehen lernten und so auch befreit von Götzendienst leben konnten! Zur Freude des Schöpfers mit all unserer Liebe und Lebenskraft zu leben! Zu seiner Freude und der unsrigen sind wir geschaffen! Für dieses Zeugnis, ja, für dieses Zeugnis starben viele unserer Besten! Beschimpft, verleumdet, gemartert und als Fakkeln lebendig verbrannt! Für dieses Zeugnis, für diesen Gott: Ein gütiger Gott, ein Gott der Liebe. Vergiss es nie, David, die Schaffenskraft des Allmächtigen ist die Liebe! Auch die unsrige.”

Vater hatte mir dies alles gut erklärt, aber solch ein freier Mensch zu werden, und auch die anderen Menschen frei zu lassen, das ist eine schwere Sache, das hatte ich auch verstanden. Der freie Mensch, der steht vor Gott, Ihm Rechenschaft zu geben, ja, von unseren Dummheiten zu lernen und sie zu fühlen. So erzieht Gott den Menschen zu Verständnis und Gehorsam und Gewissen. So erhält der Mensch sein “Geh-wissen”, “um zu wissen, wie man geht”, hatte Vater gesagt.

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