David V Tulman - Mit der Kraft zu lieben

Здесь есть возможность читать онлайн «David V Tulman - Mit der Kraft zu lieben» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Mit der Kraft zu lieben: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Mit der Kraft zu lieben»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Die außergewöhnliche Autobiografie David Tulmans beschreibt ein Leben zwischen
kabbalistischer Mystik, sozialer Revolution und persönlicher Sinnsuche in den Wirren
des 20. Jahrhunderts, in der k.u.k. Monarchie, dem Spanischen Bürgerkrieg, den NS-
Vernichtungslagern und dem neuen Staat Israel. Ungarn, Deutschland, Frankreich,
Spanien, Israel – das sind die Stationen einer bedingungslosen Suche nach Mensch-
lichkeit und Toleranz in einer bedrohlichen Zeit. Das Leben des Rabbiners und Kantors
David Tulman fasst die Vielfalt und Tragik des jüdischen Schicksals in leuchtende und
eindrucksvolle Bilder und zeichnet einen Weg des Lichts zu den "Messianischen Zei-
ten" der religiösen Verbrüderung. Beeindruckend ist dabei vor allem auch die Sprache,
die in schlichten, archaisch anmutenden Sätzen eine einzigartige Existenz vor uns
hinstellt, in der sich die orthodoxe Glaubensbegeisterung mit der Neugier auf die Welt
verbindet. Ein unzeitgemäßes, ein bedeutendes Buch.

Mit der Kraft zu lieben — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Mit der Kraft zu lieben», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Hatte es so sein sollen? In diesem Jahr fiel das Datum des christlichen Osterfestes zusammen mit dem unsrigen.

Wie immer ging das Volk nach dem Sonntagsgottesdienst ins Wirtshaus, man trank, man trank viel, die Zungen lösten sich. Der Vater des Kindes hatte für viel Geld den Leichnam verkauft. Wer hatte ihn über die Mauer zum Rabbiner geworfen? Das kam nicht heraus.

Aber wie ein Feuer mit dem Wind läuft, kam die Nachricht zu der Mutter. Bitter weinend klopfte sie, begleitet von manchen Frauen, verzweifelt an das Tor der Großeltern.

‘Gebt mir mein Kind, mein Kind. Gebt mir mein Kind zurück!’ Vor dem in allen Ehren aufgebahrten Leichnam verbeugte und bekreuzigte sich die Menge. Sie hoben die Bahre mit dem Kind auf ihre Schultern und verließen scheu das Haus.”

“Dies ist eine schreckliche Geschichte, Herr Rabbiner”, wandte unser Hausherr ein, “die aber im heutigen Ungarn nicht mehr möglich wäre.” Wir fragten uns das aber alle.

Da klopfte es an der Tür.

“Geh, David, öffne dem Propheten Eliahu die Türe. Er kommt am Pessach als Gast zu allen Juden, um sie zu segnen. Geh, öffne ihm die Tür!”

Drei Bauern mit verstörten Gesichtern traten ehrfürchtig herein. Der Älteste wandte sich an Vater: “Herr Rabbiner, wir haben eine Frage an Sie zu richten.”

“Setzen Sie sich zu uns, so ich die Antwort kenne, werde ich sie Euch geben.”

Der Mann befreite sich von einer ihn quälenden Last: “Herr Rabbiner, ihr Juden, habt ihr wirklich das Blut eines Christenkindes nötig, um es in euer Osterbrot zu mengen?”

Vater schaute sie traurig an. “Ist es euch Christen verboten, das alte Testament zu lesen, unsere Thora, von der auch Jesus sprach? Darin steht geschrieben: ‘Du sollst nicht töten und du sollst kein Blut essen.’ Dies sind unsere strengsten Gesetze! Darum wird auch das Fleisch, welches wir essen, von seinem Blut befreit. Für uns lebt im Blut die Seele und die Seele soll zurück zum Schöpfer der Welt gehen! David, reich ihnen von unserer Matze. Wenn euer Geistlicher euch die Kommunion gibt, ist die Hostie in seiner Hand die Erinnerung an dieses Brot. Jesus war ein Jude, er feierte das Osterfest so, wie wir es heute noch feiern. Wir Juden feiern an Ostern unsere Befreiung aus Ägypten, und danach kam das vierzigjährige Wandern durch die Wüsten, wo wir Gottes Gebote empfangen durften.”

“Man sagte mir, dass euer Geistlicher ein wenig geizig sei; die Hostie, die er euch gibt, ist viel kleiner als unser Osterbrot”, sagte Vater lächelnd. Da lachten auch die Bauern verschämt in sich hinein.

“Aber jetzt habe ich eine Frage. Wir haben doch bisher in Freundschaft miteinander gelebt. Wer war es, der euch diese Geschichte erzählte?”

“Herr Rabbiner, es war der Geistliche selbst, der es in der Kirche gesagt hat. Im Katechismus hat er auch so zu den Kindern gesprochen. Er weiß ja vieles, was wir nicht wissen. Wir sind aber doch zu Ihnen gekommen, um die Wahrheit zu hören.”

“Ich danke euch.” Ehrfürchtig rückwärts schreitend, die Mütze in der Hand, verließen sie das Haus.

So endete unser Pessach-Fest in Sajó-Kesznyetem. Vater erhob sich: “Mein Sohn soll nicht mehr in die Lehre eines solchen Mannes gehen!”

Bald verließen wir auch das Dorf Sajó-Kesznyetem. Die Bäuerinnen eilten herbei, die Arme voller Geschenke für Mutter.

Vater sagte: “Das Volk ist unschuldig!” und segnete sie.

Wieder bellten die Hunde unserem Wagen nach. Am anderen Ende des Dorfes hörte ich die Glocke der Kirche läuten. Irgendwie fühlte ich mich selig, wieder eine Reise machen zu dürfen.

Vater schaute ernst aus. “David, ein Mann, der zu Gott betet, kann nicht gänzlich schlecht sein. Vielleicht wollte er nur allein über Sajó-Kesznyetem herrschen. Wir haben ihn gestört.”

Die schnaufende Kraft

Unser Wagen hielt bald an einem Bahnhof. Es kam für mich die erschütternde Begegnung mit einer Lokomotive. Mit wachen Sinnen fühlte ich das Wunder dieser Erfindung. Die große Macht dieser Maschine war für mich die erste Begegnung mit der Epoche, in welcher ich lebte.

Immer am Anfang und am Ende meiner späteren Reisen habe ich mit Bewunderung, fast mit Liebe die schnaufende Kraft der Lokomotive geehrt, oft auch mit Lokomotivführern geplaudert. Sie gehört zu den Träumen und Realitäten meines Lebens.

Nun verschwanden alle unsere Kisten und Kasten in dieser Erfindung, außer den Strohsäcken, die blieben zurück. Es erfasste mich ein großer Schreck, aber Mutter nahm schnell meine Hand, lächelte und zeigte auf ihr Mieder. Dort war jetzt das Versteck unseres Geheimnisses. Vater war gleich auf einen freien Platz zugegangen, setzte sich neben den Bauer auf die Holzbank, holte ein Buch aus der Tasche und las. Diese Umgebung schien sein Interesse nicht zu wecken, aber das meine. Ich stellte fest, dass die Leute, hatten sie einmal einen Platz gefunden, begannen, ihren Proviant hervorzuholen und lauter für uns verbotene Dinge zu essen. Sie legten sogar Speck und Blutwurst aufs Brot, tranken Wein dazu und aßen hinterher Käse. Fleisch und Milch zu mengen ist uns auch verboten. Mein schon aufgeregter Magen wollte sich fast umdrehen. Dann fingen sie an zu rauchen oder zu schnarchen, derweil Gottes Schöpfung an ihnen vorbei eilte, was sie nicht zu interessieren schien. Das Rütteln der rollenden Wagen, den Kopf in Mutters Schoß, bin ich, in dieser Musik, dann doch eingeschlafen.

“Wach auf, David! Wir sind angekommen”, rief Karoline.

Mir war, als wäre ich viel weiter als nach Petrozseny gereist.

Petrozseny

Petrozseny ist eine Stadt dicht an der rumänischen Grenze. Ihr Bahnhof war, nach meinem Ermessen, unserer Lokomotive würdig; seltsamerweise standen auf ihm eine solche Menge Juden, dass es meine Vorstellung übertraf. Alle trugen schöne Kaftane und große, hohe Hüte, und diese Menge strömte auf Vater los! Es war aufregend, aber es gefiel mir sehr. Auch würdig gekleidete Christen standen um eine prachtvoll gestickte Fahne und gingen in Richtung Vater. Einer dieser Herrschaften begrüßte mit einer langen Rede den neuen “Herrn Oberrabbiner von Petrozseny” und wir wurden mit der Fahne aus dem Bahnhof geleitet.

Auf dem großen Platz stand eine neugierige Menschenmenge, um sich den neuen Oberrabbiner zu beschauen, und Vater segnete das Volk. Seltsame Wagen, große und kleine, standen am Rande des Platzes, alle nur so gemacht, um nichts anderes als Menschen hineinzusetzen. Einer von ihnen war für unsere Familie. Seine beiden Pferde trabten dann durch lange Straßen, lauter Geschäfte rechts und links. Was wird hier mit meinen Päis geschehen? Bevor ich eine Antwort fand, hielt unser Wagen vor einer prächtigen Synagoge. Mir war wie im Traum. Neben ihr war unsere Wohnung. Unsere Wohnung! Ach, wie war hier alles überwältigend schön! Ich kann mich noch heute der Herrlichkeiten und Konfitürengläser erinnern, die auf dem Küchentisch für uns bereit standen. Es gab für jeden ein Zimmer! Für Vater gab es noch einen richtigen Hamidrasch, um seine Studenten zu unterrichten, und einen Salon, wenn andere Rabbiner oder Gäste ihn besuchten. Mein Staunen fand kein Ende. Dies war die Welt des reichen Herrn, der uns mit seinen Kindern in Kurtakeszy besucht hatte. Ich war sicher, es konnte nicht anders sein.

Mutters Augen wurden hier ein sanft leuchtender Himmel – und lustig wurde Mutter auch. Alle Tage gab es zu essen! Zu Ehren des Sabbat gab es Fleisch und Wein. Wir bekamen auch neue Kleider und fühlten uns so wohl darin. Vaters Zeit war sehr angefüllt mit Unterricht, Vorträgen, dem Gottesdienst und der Beantwortung von Fragen und Briefen. Man kam von weit her, um Vater zu sehen und zu hören.

Auch mein Leben wurde angefüllt. Am Tag die weltliche Schule, wo sich seltsamerweise niemand um meine Päis kümmerte, denn es gab manche, die sie trugen. Am Abend ging ich mit viel älteren Kameraden zum Talmudstudium zu Vater. Dieses Leben war herrlich. Ich wollte einmal wie Vater eine angesehene Persönlichkeit werden. Mein glänzendes Schulzeugnis verriet mein Ziel: alle Fächer ausgezeichnet. Nur im Singen ungenügend, weil ich keine Noten lesen konnte. Ich liebte es sehr zu singen und verlor sehr schnell diese Unwissenheit. Aber dies alles zusammen wurde etwas zu viel und eines Morgens hatte ich verschlafen. Karoline kam mit mir zu spät zur Schule, das Tor war verschlossen. Karoline fand eine großartige Lösung: Wir werden inzwischen an den Rand der Erde gehen, uns dort hinsetzen und mit den Beinen so lange baumeln, bis es Zeit wird, nach Hause zu kommen, so als ob alles in Ordnung wäre. Am Erdrand mit den Beinen baumeln – das reizte mich. Auf der ersten Landstraße sahen wir schon gleich in der Ferne hinter den Bäumen den Rand der Erde.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Mit der Kraft zu lieben»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Mit der Kraft zu lieben» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Mit der Kraft zu lieben»

Обсуждение, отзывы о книге «Mit der Kraft zu lieben» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x