1 ...7 8 9 11 12 13 ...26 Eines der großen Highlights im Sekundärprogramm des SFCU waren und sind aber die ZEITRAFFER-Bände, die 1991 mit der Herausgabe des ersten PERRY RHODAN-Zeitraffers gestartet wurden, in dem Michael Thiesen sehr detailliert auf die Inhalte und inneren Zusammenhänge der PERRY RHODAN-Hefte einging. Hans-Dieter Schabacker hatte völlig recht, als er in seinem Vorwort schrieb: »Es schlummern immer noch unentdeckte Talente im deutschen Fandom, eines davon ist Michael Thiesen aus Kaiserslautern. Der vorliegende Sonderdruck wurde textlich von ihm erstellt, und auch das hervorragende Seitenlayout stammt von ihm – und dies alles hat ihm auch noch Spaß gemacht, wie er mir schrieb. Da bleibt zu hoffen, dass das vorliegende Werk auch euch Spaß macht und dass Michael noch lange so weitermacht und wir Fortsetzungen dazu herausgeben können.« Dieser Wunsch wurde erfüllt. Nicht nur hat Michael Thiesen im Lauf der seither verstrichenen mehr als zwei Jahrzehnte alle PERY RHODAN- und mit Ausnahme des »König von Atlantis« alle ATLAN-Zyklen erfasst, die ZEITRAFFER wurden auch immer wieder überarbeitet, mit neuen Erkenntnissen erweitert und optisch immer wieder verbessert. Damit haben Michael Thiesen, der zwischenzeitlich zu einem wichtigen freien Mitarbeiter der PERRY RHODAN-Redaktion geworden ist, und der SFCU nicht nur den Fans interessante und tiefschürfende Publikationen an die Hand gegeben, sondern auch den Autoren wichtige Grundlagen für ihre Arbeit zur Verfügung gestellt. Auch für Neuleser sind die »Zeitraffer«-Bände ein fast unentbehrlicher Ratgeber für den erfolgreichen Einstieg in die größte und längstlaufende SF-Serie der Welt.
Kurzbiografie: Michael Thiesen
Michael Thiesen wurde am 23. Mai 1956 in Trier an der Mosel geboren, wo er auch aufwuchs und 1975 das Abitur machte. Danach studierte er Biologie und Chemie für das Lehramt an Gymnasien.
Bereits als 13-Jähriger kam er mit PERRY RHODAN in Kontakt. »Seit meiner Kindheit bin ich ein konsequenter Leser und Sammler von SF aller Art«, beschreibt Thiesen selbst sein Interesse. »Von Anfang an hatte es mir speziell die Kunst der SF-Illustration und die Visualisierung phantastischer Themen in Filmen und Comics angetan.« Den Kontakt zu PERRY RHODAN fand er 1970 über Band 126 »Die Schatten greifen an«. Besonders fasziniert war er von William Voltz, da dieser viele Personen in der Handlung, besonders aber Alaska Saedelaere, als einsame Antihelden darstellen konnte.
Mitte der siebziger Jahre kam er erstmals mit dem Fandom in Berührung und arbeitete an Fanzines mit, unter anderem Michael Nagulas THINK OVER und COLLOQUIUM sowie W.K. Giesas TIME GLADIATOR.
Obwohl er zweimal die Lektüre der PERRY RHODAN-Serie abgebrochen hatte, kam er jedes Mal »reumütig« – so Thiesens eigene Formulierung – zurück. »Irgendwann habe ich es einfach aufgegeben, aussteigen zu wollen«, sagt er selbst. Er blieb seiner Lektüre treu, wenngleich er immer wieder kritische Worte zur aktuellen Handlung und zu aktuellen Romanen findet. 1990 startete er das ambitionierte Projekt PERRY RHODAN-ZEITRAFFER, das aus einzelnen Paperbacks besteht, die jeweils die Romane eines Zyklus ausführlich zusammenfassen und miteinander in einen Kontext stellen. Das Nachschlagewerk besteht aus mittlerweile 22 Einzelbänden zur Hauptserie sowie einer zu PERRY RHODAN ACTION, wurde mehrfach überarbeitet, auf CD-ROMs herausgegeben und immer wieder aktualisiert. Zuletzt wurde der ursprüngliche Band 1 mit den Heften 1–200 stark erweitert und als Band 1A und 1B neu herausgegeben. Dabei war der Anfang der Arbeit vergleichsweise untypisch: »Ich suchte nach einer Möglichkeit, um auf unterhaltsame Weise mit dem Schreibprogramm Word – damals noch in der Version 4.0 für DOS – vertraut zu werden.« Im Lauf der Jahre hat er sich durch seine zahllosen, sachkundigen Artikel und Zusammenfassungen, wie sie auch regelmäßig im PERRY RHODAN JAHRBUCH erscheinen, durch seine ZEITRAFFER-Bände und durch seine Zusammenarbeit mit dem Autorenteam längst zu einem unentbehrlichen Berater im Hintergrund entwickelt.
Angeregt durch entsprechende Veröffentlichungen Ernst Vlceks im PERRY RHODAN-Report, begann Thiesen damit, eigene Schauplatzkarten zur PERRY RHODAN- und ATLAN-Serie zu entwerfen, die er immer mehr optimierte und von denen bereits einige auf den Report-Seiten veröffentlicht wurden. Zudem gewann er mit seiner Story »Herbstlaub« den 2. Platz des Kurzgeschichten-Wettbewerbs »Begegnung an der Großen Leere«, steuerte eine Kurzgeschichte zu dem 1999 erschienen vierten Band der ATLAN-TRAVERSAN-Buchausgabe bei, verfasste zu jedem der 23 Bände der bei HJB erschienenen PERRY RHODAN GOLD-EDITION ein informatives Nachwort und stellt regelmäßig für die SOL, das Magazin der PERRY RHODAN-FANZENTRALE, ein Völker-Datenblatt zusammen.
Michael Thiesen ist von Beruf Lehrer und lebt mit seiner Familie in Kaiserslautern.
Das zweite Highlight bei den Veröffentlichungen des SFCU ist das PERRY RHODAN JAHRBUCH, das erstmals 1993 für das Jahr 1992 erschienen ist. Neben Michael Thiesens Zeitraffer der in diesem Jahr erschienenen PERRY RHODAN-Romane, der auch in jedem der Folgebände zu finden war, gab es eine Übersicht über die 1992 erschienenen Taschenbücher von Marcus Kubach, Andrew Acrus stellte die Silberbände und das erste ATLAN-Hardcover vor, es gab Jahresrückblicke von Uwe Anton, Rüdiger Schäfer, Hans-Dieter Schabacker und dem Chronisten, ein Interview mit Dr. Florian Marzin, einen Nachruf von Michael Thiesen auf Günter M. Schelwokat sowie einen Text zum Ausstieg von Marianne Sydow aus dem PR-Team, Artikel zum Wiedereinstieg von Horst Hoffmann und Peter Terrid sowie zur PERRY RHODAN SIMULATION, und Rüdiger Schäfer informierte über seine ATLAN FANZINE-Serie im Besprechungsjahr; hinzu kamen jede Menge Statistiken. Das PERRY RHODAN JAHRBUCH erschien im SFC Universum bis zur Ausgabe für 1996, dann übernahm die PERRY RHODAN-FANZENTRALE ihre Herausgabe. Nach drei Ausgaben beendete die PRFZ seine Publikation. Nachdem es längere Zeit kein PR-JAHRBUCH mehr gegeben hatte, übernahm der SFCU im Jahr 2006 wieder die Herausgabe des wichtigen Sekundärwerks. Unter der Regie von Frank Zeiger und Andreas Schweitzer werden die PR-Fans seither wieder über alles informiert, was innerhalb eines Jahres wichtiges im Perryversum geschehen oder erschienen ist
Nicht vergessen werden dürfen bei der Aufzählung der SFCU-Publikationen zwei Hefte, die der Erinnerung an zwei Autoren gewidmet waren und die kurz nach deren Ableben erschienen sind: »K.H. Scheer – Einer von uns« und »Begegnungen – Zur Erinnerung an Kurt Mahr«. Und natürlich auch nicht der von Klaus Bollhöfener zusammengestellte Band »Die etwas anderen PR-Autoren«, in dem die wenig bekannten Autoren vorgestellt wurden, die nicht an der PR-Serie mitgeschrieben, sondern »nur« PR-Taschenbücher veröffentlicht haben.
Und für noch etwas ist der SFCU berühmt: Seit den 80er Jahren gab es keinen vom Verlag auf die Beine gestellten PERRY RHODAN-Con, bei dem nicht die Mitglieder des SFCU unermüdlich als verlässliche Helfer bereitgestanden hätten und ohne deren tatkräftige Mitarbeit bei den Vorbereitungsarbeiten oder der Abwicklung des Programms und der Betreuung der Ehrengäste und Referenten alle diese Veranstaltungen nicht so reibungslos und für die Besucher so angenehm abgelaufen wären, wie es der Fall war!
Fünf Jahre nach dem SFC Universum betrat dann der ATLAN CLUB DEUTSCHLAND die Szene.
Der schwierige Weg in die Buchhandlungen
Schon lange war es das Bestreben des Bauer-Konzerns gewesen, die Taschenbücher seiner Verlage nicht nur über Kioske und Bahnhofsbuchhandlungen verkaufen zu können, sondern auch im Buchhandel Fuß zu fassen. Was mit den vielen Pabel-Taschenbüchern nicht möglich war, da diese von den Buchhändlern nicht akzeptiert wurden, weil sie von einem Romanheft-Verlag stammten. Diese Überlegungen hatten handfeste finanzielle Gründe, gab es doch bei den Buchhandlungen im Gegensatz zum Zeitschriftenmarkt, wo die unverkauften Titel einfach retourniert wurden und nur die verkauften Exemplare zur Verrechnung gelangten, nur ein beschränktes und genau definiertes Rückgaberecht. Und die Remittenden waren zu dieser Zeit ein finanzielles und logistisches Problem, speziell im Taschenbuchbereich. Bei den Heften hatten die Verlage die Lösung gefunden, diese in Dreierpacks zusammenzufassen und in dieser Form nochmals zum Schnäppchenpreis auf den Markt zu bringen, sofern sie nicht den Lesern, wie bei Pabel und Moewig lange Zeit üblich, die Möglichkeit boten, früher erschienenen Hefte direkt beim Verlag nachzubestellen, solange es von diesen noch einen Lagerbestand gab.
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