Der Sklavenwiderstand Jochen Nöller Der Sklavenwiderstand Vermächtnis der Winde Teil 2
Impressum Impressum Bibliografische Informatiton durch die Deutsche Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://www.d-nb.de abrufbar. Print-ISBN: 978-3-96752-079-8 E-Book-ISBN: 978-3-96752-577-9 Copyright (2020) XOXO Verlag Umschlaggestaltung und Buchsatz: Grit Richter, XOXO Verlag unter Verwendung folgender Bilder Shutterstock-Nummer: 496821610, 759473224 Hergestellt in Bremen, Germany (EU) XOXO Verlag ein IMPRINT der EISERMANN MEDIA GMBH Gröpelinger Heerstr. 149 28237 Bremen Alle Personen und Namen in diesem Buch sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden Personen sind zufällig und nicht beabsichtigt.
Der Hirsch
Der dunkelgraue Hund
Sklavendasein
Schicksalsschlag
Im Gemach des Meisters
Das Training beginnt
Ein ungebetener »Gast«
Unerwartete Neuigkeiten
Schwangerschaft mit Hindernissen
Das Alchemielabor
Der rote Panda
Wieder zu Hause
Das erste Mal
Fremde Sitten
Die Gala beginnt
Gefahr in Verzug
Sonnenaufgang
Neue Freunde?
Wahnsinn im Übermaß!
Freiheit oder Dienen
Klärung der Fronten
Eine Magierin im Haus
Allianz
Rückkehr in den Turm
Danksagung
Autoren Vita
Jochen Nöller
Der Sklavenwiderstand
Vermächtnis der Winde Teil 2
Impressum
Bibliografische Informatiton durch die Deutsche Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über
http://www.d-nb.de abrufbar.
Print-ISBN: 978-3-96752-079-8
E-Book-ISBN: 978-3-96752-577-9
Copyright (2020) XOXO Verlag
Umschlaggestaltung und Buchsatz: Grit Richter, XOXO Verlag
unter Verwendung folgender Bilder
Shutterstock-Nummer: 496821610, 759473224
Hergestellt in Bremen, Germany (EU)
XOXO Verlag
ein IMPRINT der EISERMANN MEDIA GMBH
Gröpelinger Heerstr. 149
28237 Bremen
Alle Personen und Namen in diesem Buch sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden Personen sind zufällig und nicht beabsichtigt.
Prolog
Der Hirsch
Informationen waren die Lebensader für den Widerstand. Jede weitere von ihnen konnte die Wende bringen.
Nachdenklich saß der weiße Hirsch auf einem klapprigen Stuhl und studierte die Kurznotiz der Spionageabteilung. Er sah auf und ließ den Blick über die unzähligen Akten wandern. Einen Widerstand zu leiten war oft eine zermürbende Angelegenheit und erforderte einiges an Papierkram: Einsatzbefehle, Spionage- und Versorgungsberichte und vieles mehr stapelten sich auf dem morschen Tisch. Allein die Koordinierung der Rekruten und der vielen Stützpunkte verlangte ihm einiges ab.
Von der niedrigen Decke tropfte es auf das Papier in seinen Pfoten und er verzog missmutig das Maul. Zwar bot ihr Kommandoposten in der Kanalisation einige Vorteile, war aber alles andere als perfekt. Es war immer feucht und es stank erbärmlich, dafür konnten sich seine Rekruten ungesehen unter Tage bewegen. Zudem waren sie hier vor ihren Feinden sicher. Hier gab es keine Menschen – und das war auch gut so. Sollte ihr Aufenthaltsort den felllosen Monstern bekannt werden, dann wäre dies wohl ihr aller Ende.
Es klopfte.
»Herein.«
Kaitou, seine rechte Pfote, betrat den Raum und salutierte. »Ihr habt mich rufen lassen, Primär?«
»Ja.« Primär, das war schon seit mehr als zwei Jahren sein Name. Alle nannten ihn so. Erst die Menschen, denen er als oberster Sklave hatte dienen m üssen, dann seine Rekruten, als er den Widerstand ins Leben gerufen hatte. Seinen wahren Namen hatte er nicht mehr ausgesprochen, seit die Menschen ihm alles genommen hatten, was ihm lieb und teuer gewesen war.
Diese Monster hatten seine Untertanen abgeschlachtet und sein Schloss niedergebrannt. Nur ihn hatten sie verschont, um ihn zu verhöhnen und einen Sklaven aus ihm zu machen.
Anfangs hatte er sich noch gewehrt. Gebäude konnte man wieder aufbauen, Bewohner konnte man zeugen. Das Schlimmste, das ihm die Menschen angetan hatten, war jedoch, ihm sein majestätisches Geweih zu stehlen, welches ihn als den König der Hirsche auszeichnete.
Kaitou räusperte sich und holte den Primär zurück in die Gegenwart.
»Hat der Mensch schon Informationen ausgespuckt?«
»Nein, Primär.«
»Dann werde ich mich ab sofort selbst um unseren Gefangenen kümmern. Für dich habe ich eine andere Aufgabe.« Der Primär zog den linken Maulwinkel nach oben. »Mir liegt ein Bericht vor, nach dem der Bastard unseres verstorbenen Meisters dessen Erbe angetreten hat. Er ist in unser altes Haus eingezogen und hat sich einige Sklaven angeschafft. Ich will, dass du die Lage dort sondierst.«
Warnend hob der Hirsch einen Finger. »Dieser Einsatz dient der Informationsbeschaffung. Sollte sich jedoch eine Gelegenheit ergeben, das Monster auszuschalten und die Sklaven zu befreien, lasse ich dir freie Pfote. Geh und erstatte mir regelmäßig Bericht.«
Kaitou salutierte und machte sich auf den Weg.
Früher oder später würde dem Bastard das gleiche Schicksal widerfahren wie seiner Familie, das schwor sich der Hirsch.
Denn nur ein toter Mensch war ein guter Mensch.
Nico
Der dunkelgraue Hund
»Aufstehen, du Faulpelz«, forderte die strenge Stimme seiner großen Schwester Emily.
»Was? Lass mich in Ruhe. Geh weg«, nuschelte Nico und drehte sich verschlafen um. Im Halbschlaf kugelte er sich auf seinem Strohhaufen zusammen und glitt zurück ins Reich der Träume.
Unsanft wurde ihm in die Seite gestoßen. Er gab ein erschrecktes Jaulen von sich und sprang hastig auf die Beine.
»Ich bin wach, ich bin wach«, gähnte Nico und rieb sich die Augen.
»Wenn Vater erfährt, dass du bei der Arbeit schläfst, dann …«, warnte die Ältere. Es war gar nicht nötig, diese Drohung zu vollenden. Er wusste genau, was sein Erzeuger davon halten würde.
In Gedanken ging er das Szenario durch: Vater würde ausrasten. Er würde toben, ihn als Nichtsnutz und unsagbare Enttäuschung beschimpfen. »Was?! Nico schläft schon wieder? Das ziehe ich ihm vom Lohn ab!« Wie Nico das hasste. Und dann war er auch noch der Jüngste aus dem Wurf.
Emily baute sich vor ihm auf und riss ihn aus seinen Gedanken. »Ach, Nico. Warum schläfst du auch so viel? Was machst du denn nachts?«, stöhnte sie und begann, die Tiere im Stall zu füttern. Nico streckte sich ausgiebig und schnaubte: »Was ich mache, geht dich nichts an. Ich brauche niemanden, der mich bemuttert.«
»So? Du bist dir schon bewusst, dass ich gerade deine Arbeit erledige? Ich kann auch gehen und diese Angelegenheit von Vater regeln lassen. Die Tiere haben Hunger, du Nichtsnutz.« Ihre Worte waren scharf wie Messer und ihr Blick tadelte ihn für seine rücksichtslose Art.
Nun, da sie es angesprochen hatte, vernahm auch er den Lärm im Stall. Die Kaninchen und Hasen sprangen wie wild in ihren Boxen auf und ab. Auch die wenigen Füchse, welche sie aufzogen, machten Radau.
Mit einem Seufzen auf den Lippen fuhr Emily fort: »Was soll nur aus dir werden? Es ist an der Zeit, dass du Verantwortung für dein Handeln übernimmst!« Mahnend sah seine Schwester von ihrer Tätigkeit auf.
Unbewusst zuckte Nico zusammen. Nach so einer Einleitung kam nie etwas Gutes.
»Du hast mit Vater schon oft den Hasen auf der Rennstrecke repariert, oder? Kannst du dich darum kümmern? Der hängt schon wieder.«
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