Susanne Wilting - Geschichten aus dem Alltag

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Die Sammlung beinhaltet sechzehn Kurzgeschichten. Wie ein Schlaglicht beleuchten sie den Alltag, in seinen außergewöhnlichen, entscheidenden oder verzweifelten Situationen.
Mit unterschiedlichen Themenkreisen und soziologischen Gruppen zeigen die Geschichten sowohl familiäre als auch gesellschaftliche Missstände auf und betonen die daraus resultierenden zwischenmenschlichen Probleme. Sie versuchen auf ihre eigene Art, Gesellschaftskritik zu üben, wie in der Story des Rentners Harald, der während des Urlaubs in einer romanischen Krypta seine Ehe und sein ganzes Leben auf den Prüfstand stellt.

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Sigrid schreit schon los, bevor sich die Kirchentür hinter ihm geschlossen hat. Auf der Stelle will sie wissen, was er sich dabei gedacht hat, so lange zu verschwinden. Wo, zum Teufel, hat er sich wieder rumgetrieben? Und ihr reicht es jetzt endgültig mit ihm, immer dieses Theater. Das wollte sie ihm übrigens schon zur Silberhochzeit sagen, das wäre der richtige Zeitpunkt gewesen.

Spontan fallen Harald Sigrids unzählige Shopping-Touren ein, bei denen er immer wie ein vergessenes Paket herumsitzt. Er bemüht sich, bei dieser Assoziation nicht zu lachen.

Wortlos dreht Harald um und schlägt den Weg zum Hotel ein. Er will sein Gepäck holen.

Hinter ihm kreischt Sigrid, doch er fühlt völlige Gleichgültigkeit. Kann man Gleichgültigkeit fühlen? Er weiß es nicht. Unterwegs beschäftigt ihn nicht der Bruch mit Sigrid, den erwartet er schon seit einiger Zeit. Harald weiß mit Bestimmtheit, er wird sich von Sigrid trennen. In aller Ruhe lässt er sich noch einmal das Gespräch mit Ettore durch den Kopf gehen. Besonders berührt ihn, dass der Priester keine Perspektive für die eigene Zukunft sieht, weil er seinen Glauben verloren hat. Wie kann er Ettore helfen?

Einen Augenblick bleibt Harald direkt vor seinem Hotel in der prallen Sonne stehen.

Schlagartig versteht er die unvermittelte Vertrautheit zwischen zwei Männern, die sich gerade erst kennenlernen. Gut gelaunt pfeifend betritt er das Hotel.

Haralds ungewisse Zukunft beginnt.

Jasper

Mai 2000

Die Schulklingel läutet zum Ende der zweiten Pause, der Schultag scheint wie jeder andere zu verlaufen.

Jaspers Leiche liegt zerschmettert im Treppenhaus der großen Eingangshalle. Schnell breitet sich eine Blutlache neben seinem Kopf aus und bildet einen starken Kontrast zu dem schwarz-weißen Karomuster der Fliesen.

Flüsternde Mädchen und Jungen drängen sich um den toten Mitschüler, um seine Leiche möglichst genau sehen zu können. Endlich eine richtige Sensation! Eine blutige, sogar eine tödliche Sensation! Genau wie im Film! Sie zeigen keine spontane Trauer, kein Mitleid, überhaupt keine Gefühle, nur ein kleiner Junge beginnt zu weinen. Blitzschnell werden Handys gezückt, um zu fotografieren.

Frau Rieck, eine junge Lehrerin, kommt aus der Pausenaufsicht. Da sie nicht schwindelfrei ist, benutzt sie das zum Hinterausgang gelegene, geschlossene Treppenhaus und braucht immer etwas länger in die Halle.

Als Frau Rieck den toten Jasper entdeckt, schreit sie fassungslos: „Mein Gott! Was ist ihm denn passiert?“ Vor Schreck kann sie sich nur mühsam auf den Beinen halten, ihre Stimme zittert: „Hat schon jemand den Notarzt gerufen? Nein?“ Hektisch blickt sie von einem zum anderen, doch sie bekommt keine Antwort. „Sofort in die Klassenzimmer mit euch! Ich übernehme das und bleibe bei ihm! Los jetzt! Los!“

Murrend und betont langsam zerstreuen sich die Schulkinder.

Nach dem Notruf bricht Frau Rieck schluchzend neben Jaspers Leiche zusammen.

Drei Monate früher

Anne und Thore leben mit ihren drei Kindern in einer alten, verwohnten Reihenhaus-Siedlung. Damit haben sie sich einen langjährigen Traum erfüllt, denn beide Ehepartner sind in vernachlässigten, elenden Komplexen des sozialen Wohnungsbaus am Stadtrand aufgewachsen, in völlig zerrütteten Familienverhältnissen.

Ständig bemühen sie sich, ihren Nachbarn alles recht zu machen und das strengt sie mehr an, als ihnen selbst bewusst wird. Anne und Thore sind unendlich stolz auf ihre Berufsausbildungen und ihre Jobs, denn ihre Eltern hatten keine Ausbildungen und waren häufig, auch für längere Zeit, arbeitslos.

Thore ist als Kfz-Mechatroniker in einer großen Vertragswerkstatt angestellt, Anne arbeitet halbtags als Fachverkäuferin in der Filiale einer großen Bäckerei. Finanziell reicht das gerade aus für eine Familie mit drei Kindern. An oberster Stelle in der Haushaltsführung steht strenge Sparsamkeit, um jedem Kind ein Hobby oder eine Sportart zu ermöglichen.

Die zarte Ina, die jüngste Tochter, weiß ganz genau, dass Thore sie als seine kleine Prinzessin vergöttert. Mit sechs Jahren bezaubert sie alle mit ihrer natürlichen Fröhlichkeit. Ina fällt es unendlich schwer, Entscheidungen zu treffen.

Ihr Bruder Markus schwärmt für den Boxsport und als Achtjähriger ist er schon fest entschlossen, in eine erfolgreiche Karriere als Profiboxer zu starten.

Jasper, der Älteste, benimmt sich ganz anders als seine Geschwister. Er fühlt sich unglücklich und bleibt am liebsten ganz für sich allein in seinem Zimmer und liest traurige Gedichte.

Seine Eltern sind der Meinung, dass er sich für einen Dreizehnjährigen irgendwie komisch verhält.

„Jasper! Frühstück! Wo bleibst du denn? Du kommst wieder zu spät zur Schule!“

Annes Stimme klingt immer schärfer. „Was macht er nur so lange da oben?“

Ungeduldig blickt sie zur Küchentür.

Geübt schiebt Ina Brotstückchen auf ihrem Frühstücksbrett hin und her und tatsächlich wirkt es so, als ob das Brot weniger wird. „Er liest was und weint.“

Anne lacht auf. „Das gibt's doch nicht! Wahrscheinlich liest er jetzt schon vor dem Frühstück todtraurige Gedichte. Er steigert sich da richtig rein. Mensch, Thore! Sag' doch auch mal was.“

Thore blickt überrascht auf. „Ich? Er wird bestimmt gleich runter kommen. Ich denke, wir sollten ihm etwas mehr Zeit geben. Wie sagt man? Das wächst sich raus.“ Thore lächelt seine Frau unsicher an und trinkt einen Schluck Kaffee, um Zeit zu gewinnen.

Ungeduldig, fast schon abwehrend schüttelt Anne den Kopf. Beim Familienfrühstück fühlt sie sich ganz alleine dafür verantwortlich, dass alle pünktlich das Haus verlassen und das stresst sie total.

Mit voll gestopftem Mund grinst Markus breit: „Er weint aber richtig doll, Mama.“

Anne sieht ihn irritiert an. „Du sollst doch nicht schwindeln, Markus.“

Markus hält sich an seinem Kakaobecher fest und bleibt dabei: „Das tu' ich nicht, Mama. Ich hab's gesehen, als ich runter gekommen bin. Und seine Schultasche hat er auch noch nicht gepackt.“

Gequält seufzt Anne und steht so abrupt von ihrem Küchenstuhl auf, dass der fast umfällt. Sie stürmt die Treppe hoch, nimmt zwei Stufen auf einmal.

Oben spricht sie laut, kurz und böse.

Plötzlich hören sie Jasper schreien: „Ich bring' mich um! Ich bring' mich um!“

Einen Moment herrscht absolute Stille in der Küche, nur Ina schiebt ungerührt kleine Brotstückchen über das Brettchen.

Anne lacht und schreit zurück: „Red' doch keinen Quatsch. Hast du das aus deinen Gedichten? Komm' jetzt runter frühstücken. Sofort!“

Unten lächelt Thore Anne liebevoll an, als sie sich wieder hinsetzt.

Mittlerweile schwärmt Markus von einem neuen Ausdauertraining, das für seine Fortschritte im Boxen angeblich megawichtig ist.

Anne und Thore gehen heute Abend zu ihrem monatlichen Kegelabend, ihr gemeinsames, gesellschaftliches Highlight. Voller Vorfreude hat Thore schon gute Laune und übersieht großzügig Inas Versuche, ihr Frühstücksbrot jetzt im Kakao zu versenken und er hat auch keine Lust, sich den ganzen Tag und vor allem den Abend von seinem ältesten, ständig traurigen und deprimierten Sohn verderben zu lassen. Er steht auf und schaut zufrieden aus dem Küchenfenster. Gestern hat er nach der Arbeit den kleinen Vorgarten mit bunten Frühlingsblumen bepflanzt. Es ist ihm sehr wichtig, diese Arbeiten genau zur gleichen Zeit wie seine Nachbarn zu erledigen. Es sieht recht annehmbar aus, langweilig, haargenau wie in Gärten der Nachbarn. Auf keinen Fall möchte Thore Anlass zur Kritik geben, dass wäre schrecklich für ihn. Immer noch lächelnd setzt er sich wieder an den Tisch, um weiter zu frühstücken. Es gelingt ihm, Anne mit ein paar Bemerkungen über den Kegelabend abzulenken. Was wird sie anziehen? Den neuen Rock? Bald lachen die beiden zusammen und blenden alles um sich herum aus.

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