Susanne Wilting - Geschichten aus dem Alltag

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Die Sammlung beinhaltet sechzehn Kurzgeschichten. Wie ein Schlaglicht beleuchten sie den Alltag, in seinen außergewöhnlichen, entscheidenden oder verzweifelten Situationen.
Mit unterschiedlichen Themenkreisen und soziologischen Gruppen zeigen die Geschichten sowohl familiäre als auch gesellschaftliche Missstände auf und betonen die daraus resultierenden zwischenmenschlichen Probleme. Sie versuchen auf ihre eigene Art, Gesellschaftskritik zu üben, wie in der Story des Rentners Harald, der während des Urlaubs in einer romanischen Krypta seine Ehe und sein ganzes Leben auf den Prüfstand stellt.

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Leonie sieht sie verständnislos an. „Was habt ihr Münchner nur alle mit Bogenhausen? Für ein italiensches Essen in Bogenhausen willst du dich mit einem wildfremden, durchgeknallten, spießigen Werbetexter treffen?“

„Klar! Und er hat extra für mich eine Einladung entworfen. Nur für mich, Leonie. Du bist doch nur neidisch.“

„Ich bin nicht neidisch. Bin ich nie, dass weißt du doch. Schon mal dran gedacht, dass er die Einladung jeder schickt, mit der er chattet?“

Jenny nickt, fast schon schuldbewusst. „Ja, ich weiß, dass du nicht neidisch bist … Aber pessimistisch bist du, wie immer. Und die Einladung ist bestimmt nur für mich, da bin ich sicher, ich fühl' das. Freu dich doch, dass er mich so schnell einlädt.“

Leonie schüttelt den Kopf. „Oh nein, ich find es verdächtig. Und komisch find ich den Kerl auch. Husband2000, was soll das eigentlich für ein Mitgliedsname sein? Hast du darüber mal nachgedacht? Willst du das, Jenny?“

„Du interpretierst da wieder viel zu viel rein, Leonie und siehst viel zu schwarz. Willst du mir den Spaß an dem Abend verderben? In der Parfümerie muss ich immer perfekt aussehen, immer höflich sein, alle neuen Produkt in und auswendig kennen und wehe nicht. Ach, Scheiße.“

„Jenny, ich möchte doch nur, dass du vorsichtig bist und dass du auch wieder nach Hause kommst.“

Jenny sieht ihre Freundin verblüfft an. „Jetzt übertreib' mal nicht, Leonie. Kannst du nicht verstehen, dass ich mich abends mal so richtig aufstylen möchte, nicht nur für die Parfümerie? Und die reichen Tussis behandeln mich dann immer noch so abfällig, als ob ich der letzte Dreck wär'. Wie oft hab ich dir das schon erzählt!“

Leonie verliert allmählich die Geduld mit ihrer Freundin bei soviel Leichtsinn. „Du bist dann wenigstens das schönste Mordopfer des Jahres!“ Sie rauscht aus dem Zimmer, die Tür knallt hinter ihr zu. In aller Ruhe beginnt Jenny, die ersten Kleidungsstücke für den Abend auszuwählen.

Am Abend wartet Dieter im Gallo d'oro. Das kleine Lokal ist stimmungsvoll mit Kerzenlicht beleuchtet, im Hintergrund spielt leise italienische Musik. Weil er fest entschlossen ist, sich heute Abend zu verloben, trägt Dieter einen dunklen Anzug.

Ungeduldig beobachtet er die Tür, zerpflückt allmählich die rote Rose, die vor ihm auf dem Tisch liegt. Immer wieder versucht er in Gedanken, seine einleitenden Worte durchzugehen, aber selbst das misslingt ihm. Wünsche und Satzfetzen wirbeln in seinem Kopf durcheinander. Den festlich gedeckten Tisch hat der Ober schon zweimal diskret wieder hergerichtet und ihm ermutigend zugelächelt. Dieter sieht zur Sicherheit noch einmal auf die Uhr, seine PinkLady hat jetzt mindestens fünfzehn Minuten Verspätung. Sein Handy zeigt keine neue SMS an, obwohl seine PinkLady sich im Chat doch so mitteilungsfreudig gibt. Hektisch blickt er noch mal zur Tür und erstarrt, als eine junge Frau, von Kopf bis Fuß in unterschiedlichen Rosatönen gekleidet, hereinrauscht. Das darf doch nicht wahr sein. Wortwörtlich hatte er sich das eigentlich nicht vorgestellt. Barbie alive, denkt der Werbetexter Dieter und schiebt den Gedanken sofort beiseite. Vielleicht ist sie ja nicht seine PinkLady? So jung, so flippig. Dieter fühlt sich jetzt völlig verunsichert.

Selbstbewusst steht die junge Frau im Lokal. Jung, schlank, attraktiv und sehr auffällig. In aller Ruhe schaut sie sich um, scheint sogar die Aufmerksamkeit der anderen Gäste zu genießen, dann steuert sie lächelnd auf Dieter zu und bleibt vor ihm stehen.

Sie streckt die Hand aus und sagt mit kindlich heller Stimme „Ich bin PinkLady. Ich mein, ich heiße Jenny. Bist du Husband2000? Und wie heißt du?“

Dieter sitzt steif auf seinem Stuhl und macht nicht einmal den Versuch, aufzustehen. Er starrt Jenny nur ungläubig an.

„Du bist gar nicht meine Verabredung? Sorry, Mann!“ Sie dreht sich um und mustert aufmerksam die anderen Tische.

Dieter sagt in ihrem Rücken „Entschuldige, natürlich bin ich deine Verabredung. Ich heiße Dieter. Setz dich doch, bitte.“

Sie blickt über die Schulter, lächelt entwaffnend.

Als die beiden bei einem Sanbitter auf ihre Pasta warten, beruhigt sich Dieter etwas, während Jenny zur Hochform aufläuft. Ohne Punkt und Komma plappert sie über italienisches Essen, ihre Vorliebe für die Farbe Pink, Freundin Leonie, Partys, und, und, und. Dieter fragt sich, ob sie überhaupt Luft holt. Ein ernsthaftes Thema streift sie nicht einmal am Rand und Dieters Enttäuschung wird immer größer. Per Internet waren ihre gemeinsamen Gespräche ganz anders verlaufen, erwachsen, manchmal sogar richtig tiefsinnig. Deshalb weiß er ja so genau, dass sein Lebenstraum sich heute erfüllen wird. Soll er sich auf sein Gefühl verlassen und einfach fragen?

Er beobachtet die junge, schrille und egozentrische Person, die ihm gegenübersitzt und die ihm bis jetzt keine einzige persönliche Frage gestellt hat.

Endlich fasst er sich ein Herz und unterbricht Jennys Redestrom. „Wie stellst du dir denn deine Lebensplanung so vor? In den nächsten Jahren, mein ich?“ So einem sensiblen Thema will er sich vorsichtig nähern. Jenny überrascht ihn mit ihrer Antwort.

„Ich möcht' soviel Party wie möglich machen! Bei dem Job in der Parfümerie brauch' ich das einfach, so als Ausgleich.“

Wie versteinert sitzt Dieter auf seinem Stuhl.

„Ja, und geile Klamotten will ich!“

Das darf doch nicht wahr sein! Was geschieht gerade mit seinem Traum, der heute wahr werden soll? So schnell gibt Dieter nicht auf. „Nein, ich meine natürlich ernsthafte Pläne, Jenny, so für die nächsten zwei, drei Jahre.“ Er gibt sich einen Ruck, seine Gefühle können nicht falsch sein, unmöglich. Jetzt! Entschlossen greift er über den kleinen Tisch nach ihrer Hand. „Was ich eigentlich meine … Möchtest du meine Frau werden?“

Jennys fröhliches Lachen schallt durch das ganze Lokal. „Bist du total verrückt? Deshalb dein bescheuerter Mitgliedsname! Ich wollte nur schick italienisch essen, bevor ich nachher auf die angesagte Schwabinger Single-Party gehe.“

Fassungslos sieht Dieter sie an, er hat das Gefühl, alles in ihm wird ausgelöscht, für immer. In seinem Kopf hämmert es ohne Unterlass: „Mein Traum! Mein Lebenstraum! Mein armer Lebenstraum!“

Jennys schrille Stimme holt ihn wieder unsanft in die Realität: „Dieter? Das hast du doch nicht ernst gemeint, oder? Sag doch was!“ Scharf beobachtet sie Dieter ein paar Sekunden. „Scheiße, Mann! Immer hat Leonie Recht mit ihren blöden Andeutungen! Egal. Ich will jetzt zu der Party!“

Dieter gibt sich einen Ruck, versucht zu lächeln. Irgendwie schafft er es zu funktionieren. „Ja, natürlich, die Single-Party. Ich bezahl' die Rechnung, dann bring ich dich zur S-Bahn.“

Jenny nickt erleichtert. Als sie das Lokal verlassen, macht Dieter einen entspannten Eindruck auf sie. Schweigend gehen die beiden Richtung S-Bahn-Station, Dieter wie ein Schlafwandler, Jenny redet schon wieder in Endlos-Schleife, erzählt von den Party-Gästen, die sie kennt und über ihre bevorzugten Outfits. Die Schweigsamkeit ihres Begleiters fällt ihr nicht auf, denn ausführlich beschreibt sie das vierte Partykleid.

Wie immer ist der Bahnsteig am Samstagabend hoffnungslos überfüllt. Als Jenny auf die Anzeigetafel schaut, die ihren Zug in weniger als einer Minute ankündigt, sagt sie beiläufig:

„Ach übrigens, tolles Essen, danke. Aber viel mehr freu' ich mich jetzt auf die Party!“

Dieter nickt, Jenny blickt ungeduldig in den Tunnel. In dem Moment kommt der Zug aus dem Dunkel geschossen. Kurz entschlossen gibt Dieter ihr einen kräftigen Stoß. Als rosa Knäuel fällt Jenny direkt vor den einfahrenden Zug. Im Tumult der schreienden Menschen und kreischenden Bremsen dreht Dieter sich um. Ruhig verlässt er den S-Bahnhof.

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