Christina Hunger-Schoppe - Systemische Therapie

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Die Systemische Therapie ist geprägt von einem fundamentalen Vertrauen in eine demokratische (Psychotherapie-)Kultur, bei der Gesundheit als Gemeinschaftsleistung verstanden wird und Störung als die kontextbezogen für den Moment beste Möglichkeit zu sozialer Interaktion, um den kollektiven sowie individuellen Bewegungen und intimen Zuständen eines betroffenen sozialen Systems Ausdruck zu verleihen. Stets auf Augenhöhe und in mitmenschlicher Verbundenheit ermöglicht sie eine (Neu-)Kontextualisierung der sozialen Rollen und Interaktionen der Systemmitglieder in multipersonalen und dyadischen Settings, was durch zirkuläre, an den Symptomen orientierte Interventionen erreicht wird. Das Buch verschafft einen kompakten, fachlich fundierten und an der systemtherapeutischen Praxis sowie evidenzbasierten Forschung orientierten Überblick zum Verfahren, veranschaulicht durch ein klinisches Fallbeispiel.

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1.2.1 Reziprozität

Der österreichische sowie US-amerikanische Kommunikationstheoretiker, Psychotherapeut und Philosoph Paul Watzlawick (1921–2007) veröffentlichte zusammen mit seinen Kollegen des Mental Research Instituts (MRI; Palo Alto, Kalifornien) die Idee, dass es zwar gestörte Beziehungen, jedoch keine gestörten Individuen gibt (Watzlawick et al. 2011). Ähnlich physikalischen Regelkreisläufen kann menschliche Kommunikation als Rückkoppelungskreislauf im Dienste der Stabilisierung des Gleichgewichts eines sozialen Systems verstanden werden. Vorlage zur Analogiebildung ist z. B. das Heizthermostat, welches für einen Ausgleich bei Diskrepanz zwischen einem Ist-Zustand (z. B. 18° Raumtemperatur) und einem Sollzustand (z. B. 22° Raumtemperatur) sorgt (Kypbernetik 1. Ordnung). Vielfach bekannt wurde die Beschreibung des schmollenden Mannes und der nörgelnden Ehefrau, die sich gegenseitig in ihrer Symptomatik hochspielen, je mehr der eine oder die andere das tut, was sie oder er tut, nämlich nörgeln und schmollen. So wird die scheinbare Reaktion (Wirkung) einer Interaktion zum Auslöser (Ursache) einer weiteren Interaktion innerhalb des sozialen Systems (Zirkularität) ( картинка 8 Abb. 1.1 Abb. 1.1: Menschliche Kommunikation als Regelkreislauf (nach Watzlawick et al. 2011) Tab. 1.1: Fünf Axiome menschlicher Kommunikation (nach Watzlawick et al. 2011) AxiomBeschreibung ). Die Interpunktion und damit der Beginn der Beschreibung einer an sich reziproken, d. h. rückgekoppelten Interaktion muss dabei (un-)willkürlich gewählt werden und in jedem Fall ist die Setzung des Beginns der Erzählung auch anders möglich. Diese Grundgedanken sind in den fünf Axiomen menschlicher Kommunikation zusammengefasst ( картинка 9 Tab. 1.1 Tab. 1.1: Fünf Axiome menschlicher Kommunikation (nach Watzlawick et al. 2011) AxiomBeschreibung ). Die Frage danach, wer welche Schuld an der vermeintlichen Misere hat, löst sich auf, denn in reziproken Beziehungen hat niemand allein Schuld und niemandem gehört eine Störung allein (Borst 2017). Soziale Interaktionen brauchen immer mindestens zwei miteinander interagierende Elemente. In betroffenen sozialen Systemen konstruieren alle Systemmitglieder zusammen ein Störungsgeschehen und sind insofern gemeinschaftlich verantwortlich für seine Entstehung sowie Aufrechterhaltung und damit auch handlungsmächtig zur Veränderung.

Abb 11 Menschliche Kommunikation als Regelkreislauf nach Watzlawick et al - фото 10

Abb. 1.1: Menschliche Kommunikation als Regelkreislauf (nach Watzlawick et al. 2011)

Tab. 1.1: Fünf Axiome menschlicher Kommunikation (nach Watzlawick et al. 2011)

AxiomBeschreibung 122 Strukturen und Grenzen Der argentinische Kinderarzt - фото 11

AxiomBeschreibung

1.2.2 Strukturen und Grenzen

Der argentinische Kinderarzt und Psychiater Salvador Minuchin (1921–2007) beschreibt in seinem familiären Organisationsmodell Störungen als Ausdruck verschobener Strukturen und Grenzen innerhalb eines betroffenen sozialen Systems (z. B. Familie) sowie des es umgebenden sozialen Kontextes (z. B. Gesellschaft) (Minuchin 1972). In seiner Arbeit mit Waisenkindern und benachteiligten Familien in den New Yorker Slums der 1950er Jahre bemerkten er sowie seine Kolleginnen und Kollegen, dass Familien für gelingende Entwicklungsphasen eine passende Struktur (Organisation der Interaktionen), d. h. angemessene und durchlässige aber nicht zu flexible Grenzen brauchen (Minuchin et al. 1967). Diese Grenzen gilt es nach Innen (inter- und intragenerational) und Außen (kontextbezogen) zu bewahren und für sie einzustehen statt problemerzeugenden Verstrickungen Raum zu geben ( картинка 12 Kap. 10.2.2 ). Klare Strukturen und klare Grenzen zwischen Generationen ermöglicht Familien, elternbezogene fürsorgliche Autorität sowie Verantwortungsübernahme und kindbezogene wachstumsfördernde Rechte sowie altersangemessene Pflichten zu leben (Strukturelle Familientherapie) . Dabei wird stark handlungsorientiert interveniert, i. S. von »Reden allein reicht nicht aus!«. Die systemische Problemaktualisierung (Enactment) nimmt einen zentralen Platz in der Analyse und Veränderung zirkulär sich bedingender familiärer Kommunikations- und Interaktionsmuster ein. Ziel ist die Stärkung der Familie, indem die einzelnen Mitglieder gemeinsam ermächtigt werden, Bedeutsames miteinander zu klären und Lösungen, auch im Kompromiss, zu entwickeln. Wichtig in diesem Ansatz ist die Berücksichtigung des Therapeutensystems als eines zugehörigen und mit dem betroffenen sozialen System und seinen Umwelten interagierenden ebenfalls sozialen Systems. Chronifizierungen von Symptomen werden als Ausdruck einer nicht gelungenen Abstimmung zwischen dem Therapeutensystem und dem betroffenen sozialen System verstanden. Dadurch rückt das Therapeutensystem, das sich so oder so einbringt und damit den Kontext zur (Nicht-)Veränderung mitbedingt, als wichtiges Interventionsinstrument in den Vordergrund.

1.2.3 Hierarchien und Macht

Auch die US-amerikanischen Psychotherapeuten Jay Haley (1923–2007) und Cloé Mandanes (*1940) fokussierten stark auf die therapeutische Beziehung und das Therapeutensystem als wichtige Wirkfaktoren (Haley 1977, 2011; Madanes 2018). In Supervisionen berücksichtigten sie stets die therapeutische Beziehung in der Reflexion von Verstrickungen sowohl innerhalb eines betroffenen sozialen Systems als auch desselben mit seinen sozialen Umwelten. Störungen werden als Ausdruck von (oftmals geheimen) Koalitionen zwischen zwei Parteien mit unterschiedlichem Status verstanden, d. h. einem höherstehenden Systemmitglied (z. B. Mutter, Therapeutensystem) und einem Mitglied niedrigerer Hierarchiestufe (z. B. Sohn, Praktikantin) gegen eine gleichrangige, jedoch ausgeschlossene dritte Partei (z. B. Vater, Reflektierendes Team) (Perverse Dreiecke). Symptome bilden den Kristallisationspunkt eines sozial eingebundenen und bedeutungsvollen Geschehens (z. B. Ersatz des Vaters, Ersatz der Meta-Perspektive). Die systemische Problemaktualisierung (Enactment) erlebt hier ihren Höhepunkt. Ebenso greift das Therapeutensystem stark steuernd in das Therapiegeschehen ein. Es nutzt sein Wissen und seine Reflexion über reziproke Interaktionen in dem betroffenen sozialen System, von dem es sich selbst als Teil begreift, um überlegt zu agieren und festzulegen, was wann wie in der Therapie geschehen soll. So können Schlüsselmomente durch Unterbrechungen, Innehalten und deutliches Konnotieren herausgegriffen und zur Analyse gestellt und interventive Eingaben, wie z. B. zwischen den Therapiesitzungen zu erledigende Aufgaben, gemacht werden (Strategische Familientherapie; Ordeal Therapy), die das System verstören und damit für Veränderungen öffnen sollen.

1.2.4 (Gegen-)Paradoxon

Strategisches Denken ist ebenfalls eine Kernkompetenz des Mailänder Teams um die Psychoanalytikerinnen und Psychoanalytiker Mara Selvini Palazzoli (1916–1999), Luigi Boscolo (1932–2015), Gianfranco Cecchin (1932–2004) und Giuliana Prata (Selvini Palazzoli et al. 1975). Sie schließen an die bereits beschriebenen Kommunikations- und Interaktionstheorien ihrer Zeit sowie dem Verständnis eines Therapeutensystems als mit dem betroffenen System interagierend an. Auch für die Mailänder Gruppe besteht das entscheidende soziale System weniger aus einer Ansammlung an Individuen als vielmehr aus einer Einheit von Bedeutungsgebungen, d. h. Kommunikations- und Interaktionsmustern nach bestimmten Regeln. Sehr deutlich wird die Idee der Störung als einem dritten Element, welches die Beziehungsqualität der Systemmitglieder anzeigt. Es entwickelt sich über mindestens drei Generationen durch einen Kampf (Spiel) um die Definition der Beziehung: z. B. wird die Bestätigung des Partners oder der Partnerin als Schwäche erlebt, da die bestätigende Person ihren eigene Standpunkt dazu aufgegeben muss und somit das Selbstwerterleben existenziell bedroht erscheint; gleichfalls droht die eigene Definition der Beziehung durch den Partner oder der Partnerin abgelehnt zu werden; so wertet sich die Person eher selbst bzw. ihre Definition der Beziehung ab, versucht dem Partner oder der Partnerin dabei zuvorzukommen und damit der drohenden Niederlage sowie existenziellen Bedrohung zu entgehen. Die Einführung eines bedeutsamen therapeutischen Unterschieds wird daher nicht in der negativen, sondern konsequent positiven Konnotation der beschriebenen Symptomatik ( картинка 13 Kap. 5.6.1 ) und ihrer Verschreibung ( картинка 14 Kap. 5.6.3 ) gesehen. Um Verstrickungen beim Joining und im therapeutischen Prozess möglichst früh zu erkennen, arbeiteten die Mailänder im Team zu viert: zwei Therapeuten in Interaktion mit der betroffenen Familie und zwei Therapeuten als Reflektierendes Team ( картинка 15 Kap. 5.1 ) in einem durch eine Doppelglasscheibe mit dem Therapieraum verbundenen Nebenraum. Unterbrechungen des Therapiegeschehens dienten der Einholung von Beobachtungen und Reflexionen durch die beiden Therapeuten bzw. Therapeutinnen im Nebenraum sowie der Vorbereitung von Abschlusskommentaren zur Symptomverschreibung ( картинка 16 Kap. 5.6.3 ).

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