Christina Hunger-Schoppe - Systemische Therapie

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Die Systemische Therapie ist geprägt von einem fundamentalen Vertrauen in eine demokratische (Psychotherapie-)Kultur, bei der Gesundheit als Gemeinschaftsleistung verstanden wird und Störung als die kontextbezogen für den Moment beste Möglichkeit zu sozialer Interaktion, um den kollektiven sowie individuellen Bewegungen und intimen Zuständen eines betroffenen sozialen Systems Ausdruck zu verleihen. Stets auf Augenhöhe und in mitmenschlicher Verbundenheit ermöglicht sie eine (Neu-)Kontextualisierung der sozialen Rollen und Interaktionen der Systemmitglieder in multipersonalen und dyadischen Settings, was durch zirkuläre, an den Symptomen orientierte Interventionen erreicht wird. Das Buch verschafft einen kompakten, fachlich fundierten und an der systemtherapeutischen Praxis sowie evidenzbasierten Forschung orientierten Überblick zum Verfahren, veranschaulicht durch ein klinisches Fallbeispiel.

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1.1 Frühe Modelle: Familientherapie und Mehrgenerationenperspektive (ca. 1950–1980)

Leitidee: Das Individuum wird ergänzt um seine Familie.

In der ersten Hälfte der 1950er Jahre dominierte in den US-amerikanischen und europäischen Ländern die Psychoanalyse. Jedoch gab es auch immer wieder Personen, denen nicht ausreichend geholfen werden konnte. Erste alternative Veränderungen zeigten sich im Einbezug des Herkunftssystems, um über den bis dato stark individuumszentrierten Ansatz hinaus bedeutsame Unterschied in der Erklärung und Behandlung dysfunktionaler Dynamiken zu setzen.

1.1.1 Unsichtbare Bindungen und Kontenausgleich

Der ungarische Arzt und Psychotherapeut Iván Böszörményi-Nagy (1920–2007) beschäftigte sich zusammen mit Geraldine Spark und Barbara R. Krasner (Böszörményi-Nagy und Krasner 1986; Böszörményi-Nagy und Spark 2015) v. a. mit dem (transgenerationalen) Konzept der unsichtbaren Bindungen i. S. familiärer Loyalitäten und dem Konzept des Kontenausgleich i. S. eines ausgewogenen Gebens und Nehmens. Unsichtbare Bindungen werden als Beziehungsexistenzialitäten verstanden, in denen es darum geht, wer was für wen bereit ist zu tun. Daraus resultieren sogenannten Beziehungskonten, auf denen (imaginär) verbucht wird, wer wem was gegeben hat und wer wem was schuldet. Ein ausgewogenes Geben und Nehmen, d. h. eine gleichwertige und altersangemessene Verteilung von Verantwortlichkeiten, und damit wiederum Loyalitäten, lässt ein soziales System in Balance bleiben und spricht für dessen salutogenetische Beziehungsgestaltung. Symptome entstehen in der eher unbewussten Weitergabe nicht gelöster familiärer Entwicklungsaufgaben. Wenn das Geben dauerhaft überfordert, Kinder dauerhaft Parentifizierungen unterliegen oder Anerkennung für Geleistetes ausbleibt häufen sich Ungerechtigkeiten, auch über Generationen hinweg, und streben nach Ausgleich und Entschädigung (Emlein 2017).

1.1.2 Delegation und Bezogene Individuation

In enger Auseinandersetzung mit Böszörményi-Nagy und vielen anderen systemtherapeutischen Theoretikerinnen und Theoretikern sowie Praktizierenden entwickelte der deutsche Psychiater und Psychoanalytiker Helm Stierlin (*1926) das Konzept der Delegation und Bezogenen Individuation (Stierlin 1976, 2007). Delegationen dienen einerseits der Orientierung und Sinngebung, indem sie Familienmitglieder (transgenerational) über Loyalitätsbande miteinander verbinden (z. B. Lineage, Kinship). Sie können entgleisen, wenn Eltern ihre Lebensziele nicht verwirklichen konnten und ihre Kinder (unbewusst) beauftragen, ihre Lebensziele stellvertretend für sie zu verwirklichen. Dabei zeigen sich gebunden Delegierte in einer Dynamik, die dem Leitsatz »Kind, bleib bei uns und versorge uns!« folgt. Ausgestoßen Delegierte sind eingebunden in eine Dynamik, die mit dem Leitsatz »Kind, geh hinaus und bewirke, was wir nicht bewirken konnten!« beschrieben wird. Delegationen wirken umso pathologischer, je größer die Diskrepanz ist zwischen den für die Erfüllung der Lebensziele notwendigen und den von der zu erfüllenden Person mitgebrachten Bedürfnissen und Fähigkeiten. Die Verhandlungen von Delegationen und bezogener Individuation stehen dabei in enger Verbindung. Eine erfolgreiche bezogene Individuation ermächtigt, das Eigene zu wagen und gleichfalls der Familie verbunden zu bleiben. Bezogenheit sowie Individuation stehen in ausgeglichener Wechselwirkung und beziehen sich auch auf die Familie als Ganzes. Ihre Verhandlung und Ausbalancierung wird an jeder familiären Schwellenphase erneut bedeutsam. Zu unterscheiden sind dabei eine zu starke Individuation mit, und damit einhergehend eine zu starke Bezogenheit, von einer zu starken Individuation gegen und damit einhergehend eine zu starke Abgrenzung von wichtigen Systemmitgliedern oder einem sozialen System als Ganzem.

1.1.3 Mehrgenerationalität

Um über mehrgenerationale Beziehungen nicht nur sprechen, sondern sie auch visualisieren zu können, entwickelten die irisch-US-amerikanische Psychotherapeutin Monica McGoldrick (*1943) und der US-amerikanische Psychotherapeut Randy Gerson (1950–1994) die Genogrammarbeit (McGoldrick et al. 2016) ( картинка 6 Kap. 5.5.1 ). Sie ermöglicht die Darstellung von Beziehungsmustern über mehrere Generationen in der Annahme, dass die Bindung an die eigene Familie Menschen ein Leben lang mitbestimmt. Je mehr eine Person über ihre Geschichte weiß, desto mehr Freiheiten gewinnt sie für die Wagnisse ihres Lebens. Die Genogrammarbeit schließt die guten wie auch die weniger guten Gestalten einer Familie ein. Jede Einzelheit einer Familienbiografie gilt als Teil eines vielschichtigen Musters, welches die Identität der Familie als Ganzes und jedes einzelnen Familienmitglieds mitbestimmt. Dabei wird die Vergangenheit zum Prolog. Das Aussperren und die Nicht-Beschäftigung mit der familiären Geschichte bindet Energie im negativen Sinne, kann zu vielfachem Verlusterleben führen und steigert die Wahrscheinlichkeit dysfunktionaler Wiederholungen in der zu gründenden Gegenwartsfamilie. Die Genogrammarbeit dient der Darstellung familiärer Kommunikations- sowie Interaktionsmuster und der Hypothesenbildung darüber, welche Einflüsse an dem Lebensentwurf rund um die aktuelle Problematik beteiligt waren und (noch) sind. Sie dient ebenso der Analyse der Konstellationen, die ein Fortwirken dieser Einflüsse in aktuellen und zukünftigen Lebensentwürfen bedingen.

1.1.4 Selbstwerterleben und Freiheit

Das Streben nach Freiheit ist ebenfalls eines der Kernkonzepte der US-amerikanischen Sozialarbeiterin und Psychoanalytikerin Virginia Satir (1916–1988) (Satir 2018). Sie versteht Störung bzw. Ver-rücktheit als Hilferuf eines gekränkten Menschen. In Vertretung eines grundlegend humanistischen Menschenbildes, in dem der Mensch von Grund auf gut erscheint, nach Wachstum und einem gesunden Selbstwert strebt, war ihr die Ermächtigung von Menschen zur Entfaltung ihres Grundpotenzials und gesteigerter Freiheit ein besonderes Anliegen. Die von ihr beschriebenen fünf Freiheiten bilden dabei die Grundlage einer kongruenten Kommunikation und stehen im Zentrum ihres Kommunikationsmodells rund um die vier Beziehungsangebote inkongruenter Kommunikation zum Schutz des Selbstwerts, wenn dieser als bedroht erlebt wird ( картинка 7 Kap. 9.2.1 ).

Die fünf Freiheiten menschlicher Kommunikation

1. Die Freiheit zu sehen und zu hören, was im Moment wirklich da ist, anstatt das, was sein sollte, gewesen ist oder erst sein wird.

2. Die Freiheit, das auszusprechen, was gefühlt und gedacht wird, und nicht das, was scheinbar erwartet wird.

3. Die Freiheit, zu den eigenen Gefühlen zu stehen, und nicht etwas anderes vorzutäuschen.

4. Die Freiheit, um das zu bitten, was gebraucht wird, anstatt immer auf die Erlaubnis durch andere zu warten.

5. Die Freiheit, in eigener Verantwortung Risiken einzugehen, anstatt immer auf Nummer sicher zu gehen und nichts Neues zu wagen.

1.2 Kybernetik 1. Ordnung: Kommunikation (ca. 1960–1980)

Leitidee: Die Systemische Therapie wird systemischer und direktiver.

Mit der erstmaligen Verwendung des Adjektivs systemisch in der deutschsprachigen Zeitschrift der Familiendynamik (Selvini Palazzoli et al. 1977) offenbarte sich der bereits begonnene Paradigmenwechsel. Dass die Arbeit mit der ganzen Familie eine bedeutsame Neuerung darstellte, erschien geklärt. Nun ging es verstärkt um die Verdeutlichung der Teilhabe der Systemmitglieder an der Entstehung, Aufrechterhaltung und Veränderung der beschriebenen Symptomatik. Dazu wurden reziproke Kommunikations- und Interaktionsmuster innerhalb und zwischen Subsystemen (z. B. Eltern, Geschwister) beobachtet und mit direktiven Interventionen zu verbessern versucht. Die Kybernetik 1. Ordnung (Synonym: Beobachtung 1. Ordnung) als Wissenschaft von der Steuerung und Regelung von Maschinen und ihre Analogiebildung auf Verhaltensweisen lebender Organismen in sozialen Systemen galt als handlungsleitend. Ziel war es, Stabilität i. S. des Gleichgewichts innerhalb eines sozialen Systems wiederherzustellen.

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