Richard Rost - Das Ketzerdorf - In Ketten

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Das Ketzerdorf - In Ketten: краткое содержание, описание и аннотация

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Augsburg, Anno Domini 1577. Das geschäftige Treiben in der großen Stadt begeistert den vierzehnjährigen Raymund nach seiner Flucht aus Leeder. Voller Tatendrang beginnt er seine Lehre zum Büchsenmacher und setzt sich zum Ziel, eine Meisterbüchse herzustellen und das Augsburger Schießfest zu gewinnen. Er ahnt nicht, dass er sich damit mächtige Feinde macht. Gleichzeitig gerät in Leeder seine Schwester Helena durch eine Intrige ins Visier des Großinquisitors Erminio vom Berg. Für beide beginnt ein Kampf ums Überleben gegen skrupellose Gegner …

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Mit einem Mal wurde es totenstill in der Gaststube.

»Meister Christoph, kommt herein, auch wenn Ihr nicht willkommen seid, und setzt Euch an Euren Tisch, so sehen die fahrenden Holzknechte, dass in Schongau Ordnung und Gesetz in Ehren gehalten werden.« Der Sternenwirt hatte so laut gesprochen, dass es für alle in der Stube vernehmbar war.

Der Scharfrichter schlenderte grußlos an den Tischen vorbei an seinen Platz. Schweigend hängte er seinen Umhang an den Haken in der Holzvertäfelung und setzte sich.

Den Flößern hatte es buchstäblich die Sprache verschlagen; als wenn ihnen der Herrgott beizeiten die Antwort auf ihre frechen Reden geschickt hätte.

»Das ist der Henker aus Biberach, Gerhild. Niemand gibt ihm die Hand und er bezahlt auch nichts, weil ich kein blutiges Geld im Haus haben möchte. Er kommt immer, wenn der Schongauer Henker verhindert ist«, flüsterte der Wirt Gerhild zu.

»Ein Bier, Herr Christoph? Wir haben den beiden Kirchenräubern, die morgen gehängt werden sollen, schon die Henkersmahlzeit ins kleine Stüble gebracht. Ich nehme an, dass die Zeche wie immer auf die Stadt geht?«, fragte er über zwei Tische hinweg, drehte sich zu Gerhild und wollte ihr den Krug mitgeben, um dem Henker einzuschenken, aber Gerhild war nicht mehr da.

Ohne einen Laut von sich zu geben, war sie hinter dem Bierfass zusammengesackt.

»Gerhild, um Gottes willen, was ist passiert? Was hast du gesehen?« Die Stimme des Semmers überschlug sich in der Aufregung. Seine Magd lag bewusstlos auf dem Boden. Er ging auf die Knie, beugte sich zu ihr und tätschelte verzweifelt ihr bleiches Gesicht. Hastig knöpfte er die Bluse auf und öffnete das vorne geschnürte Mieder. Einer der Flößer war aufgesprungen und brachte aus der Küche eine Schale mit Wasser, das ihr der Wirt mit zitternder Hand über das Gesicht und über die Brust träufelte. Alles Tätscheln und Fächern half nichts. Gerhild Maierin rührte sich nicht.

1221. März

13Allgäuerisch: freundlich, nett.

17

Augsburg, Herbst 1579

»Du hast ja im letzten Jahr mächtig aufgeholt, Raymund! Wenn du so weitermachst, werden wir unsere Gesellenprüfungen noch gemeinsam machen.« Jos lachte und trällerte ein Liedchen. Raymund konnte ebenso wenig einschlafen wie sein Freund. Er hatte die Hände hinter dem Kopf verschränkt und beobachtete die Schattenspiele der Kerzen.

»Wenn du nicht so getrödelt hättest in deinem ersten Jahr, Jos, wärst du schon längst auf und davon.« Raymund setzte sich auf. »Sag mal, erinnerst du dich an den vornehmen Herrn, ich glaube, er hieß Castranova, der damals den Meister überreden wollte, kurze und leichte Gewehre für den Einsatz bei der Kavallerie herzustellen?«

»Ach, Raymund, das weiß doch jedes Kind, dass der Lauf über die Zielgenauigkeit entscheidet. Der vornehme Herr hat sich hier nie wieder blicken lassen«, erwiderte Jos und gähnte gelangweilt.

»Dann muss der Lauf halt angepasst werden. Die Franzosen schießen seit einigen Jahren mit Kurzgewehren, du hast sie doch letztes Jahr auf der Rosenau mit eigenen Augen gesehen.«

»Jetzt sind wir mit unseren Hakenbüchsen so weit gekommen, dass man sie einigermaßen zuverlässig nennen kann, dann kommst du mit einem Kurzgewehr daher. Das wird dem Meister gar nicht gefallen. Er hasst diese Franzosengewehre, weil sie ihm all die Probleme mit der Genauigkeit wieder zurückbringen.«

»Marco, der Italiener aus Brescia, den ich vor einigen Tagen im Zeughaus getroffen habe, hat mir von derselben Entwicklung aus Italien berichtet. Überall wird auf handliche Kleingewehre umgestellt, die schnell gezogen und abgeschossen werden können. Nur hier, in der verstaubten Werkstatt unseres Meisters, will man davon nichts wissen. Egal, ich werde mein Gesellenstück mit einem kurzen Lauf ausstatten, das habe ich seit Langem beschlossen.«

»Und der Meister?«, fragte Jos besorgt.

»Der Meister? Vergiss ihn! Mit dem kommen wir nicht weiter!« Raymund setzte sich auf. »Ich muss dir etwas gestehen, Jos. Ich weihe dich jetzt in ein Geheimnis ein«, flüsterte er und schielte zur Tür. »Es wird zwei Läufe geben. Ich fertige den eigentlichen, völlig neuartigen Lauf beim Goldschmied Altenstetter an. Aber das darf niemand wissen. Ich drehe den Stahl um einen Dorn. Das verleiht dem Lauf innen Windungen und die Kugel dreht sich beim Schuss. Du wirst sehen, dass sie dadurch viel genauer ins Ziel kommt. Es wird vor der Brennkammer ein Gewinde geben, an dem man den Lauf schnell abschrauben kann. Den anderen Lauf fertige ich mit dir zusammen auf herkömmliche Art mit der Naht auf der Unterseite in unserer Werkstatt. Mit dem Meister habe ich darüber nicht gesprochen; die Aufsicht über die Lehrbuben hat sowieso der Obergsell. Das Risiko, dass die Waffe nicht von der Kommission zur Lossprechung taugt, liegt also bei mir ganz allein. Es arbeitet doch ohnehin jeder selbstständig an seinem Prüfungsstück.«

Jos schien plötzlich wieder hellwach. »Immer langsam mit den jungen Pferden, mein lieber Freund! Das glaubst du doch selbst nicht, dass dir der Obergsell dieses Gewinde genehmigt? Du musst ja irgendwie den Zweck erklären können, der diesen Einbau notwendig macht.«

»Es wäre doch gar nicht schlecht, wenn man den Lauf zum Säubern abnehmen könnte. Das sind praktische Gründe, die nichts mit der Zielgenauigkeit zu tun haben, und am Ende entscheidet ja schließlich die Kommission, ob das Gesellenstück etwas taugt oder nicht. Sei nicht so ablehnend, Jos!«

»Wenn du es unbedingt auf einen weiteren Konflikt mit dem Obergsell anlegen willst, dann bau dein Kurzgewehr, aber warum in Gottes Namen kannst du nicht damit warten, bis du dein eigener Herr bist?«

»Psst, Jos, nicht so laut, die Wände hier haben Ohren.« Raymund hielt seinen Finger vor den Mund.

»Lange halte ich es hier nicht mehr aus. Ich will so schnell wie möglich auf die Rosenau und dort der Erste sein, der mit einer Pistolette gewinnt. Kannst du das nicht verstehen? Ich bin ein Außenseiter und muss immer besser, klüger und schneller sein als die anderen, um mein Aussehen vergessen zu machen. Darum brauche ich ein Gewehr, mit dem ich sie alle in Grund und Boden schießen kann.«

»Ich kann das gut verstehen, Raymund. Ich weiß, wie sie dich hier behandeln.«

»Ich habe dem Altenstetter geschworen, mit niemandem darüber zu sprechen. Du bist der Einzige, der davon weiß.«

»Was auch immer passiert, Raymund, du kannst auf mich zählen; keiner wird etwas von mir erfahren, und wenn du Hilfe brauchst, werde ich für dich da sein.« Jos stand auf und reichte ihm die Hand.

»Ich weiß doch, dass ich mich immer auf dich verlassen kann!«

18

Dillingen, Sankt Bonifatius 141580

»Es darf nie mehr geschehen, dass uns die herzogliche Regierung in München bei Untersuchungen und Anklagen wegen Ketzerei in den Rücken fällt. Wir dürfen uns nicht mehr vorschreiben lassen, wann eine Hexe wie examiniert werden soll. Wilhelm V. scheint vernünftiger zu sein als sein Vater. Die Rechtsprechung muss geprägt sein vom theologischen Prinzip der Gegenreformation. Es wäre wenigstens einmal eine sinnvolle Aufgabe für die Jesuiten, dass sie Hofräte und die Rechtsabteilung der Universität nur mit Geistlichen besetzen. Gerade am Fest des heiligen Bonifatius muss uns bewusst werden, dass wir mit allen Mitteln das Werk des großen Missionars vor der Zerstörung bewahren und die weltliche Gewalt dazu zwingen, die kirchliche, von Gott erhaltene Macht anzuerkennen.« Die Anwesenden im Refektorium nickten zustimmend und Paschalis musste sich zwingen, nach der Tischrede des Kardinals nicht zu gähnen. Zahllose Briefe zu diesem Thema hatte dieser ihm schon diktiert, an Julius Echter, Ottheinrich von Schwarzenberg oder Canisius. Paschalis versah sie alle mit bunten Initialen und verwandelte das inhaltlich schwer Verständliche in kleine Kunstwerke. Es war sein verzweifelter Versuch, den grausamen Worten etwas von ihrer Schärfe und ihrer Gnadenlosigkeit zu nehmen.

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