Richard Rost - Das Ketzerdorf - In Ketten

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Das Ketzerdorf - In Ketten: краткое содержание, описание и аннотация

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Augsburg, Anno Domini 1577. Das geschäftige Treiben in der großen Stadt begeistert den vierzehnjährigen Raymund nach seiner Flucht aus Leeder. Voller Tatendrang beginnt er seine Lehre zum Büchsenmacher und setzt sich zum Ziel, eine Meisterbüchse herzustellen und das Augsburger Schießfest zu gewinnen. Er ahnt nicht, dass er sich damit mächtige Feinde macht. Gleichzeitig gerät in Leeder seine Schwester Helena durch eine Intrige ins Visier des Großinquisitors Erminio vom Berg. Für beide beginnt ein Kampf ums Überleben gegen skrupellose Gegner …

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145. Juni

19

Leeder, 2. Juli 1580

Helena verblieben nur wenige Augenblicke, um innezuhalten, nachdem drüben im Kirchturm die Sturmglocke angefangen hatte, wie wild zu schlagen.

»Feurio, feurio! Dem Mayer Georg sei Hidda brennt lichterloh!«, hörte sie Karl aufgeregt durch das Schloss rufen.

Die Marianischen, war ihr erster Gedanke. In seiner Bleibe verwahrt er die Bücher von Caspar Schwenckfeld. So schnell sie konnte, rannte sie die Treppen hinunter und folgte Karl ins Dorf. Von Welden her hatte sich eine bedrohliche schwarze Gewitterfront aufgebaut.

»Meinst du, dass es ein Blitzeinschlag war, Karl?«

»Dös Wetter isch no z’weit weg.«

Noch im Laufen kam Helena in den Sinn, dass Georg jeden Samstagnachmittag hinten beim Müller die Kinder unterrichtete, weil der Müllersbub seit seinem Unfall nicht mehr richtig laufen konnte. Sollten die Marianischen ganz bewusst diesen Moment abgewartet haben? Dass sie am helllichten Tag das Haus anzündeten, verwunderte sie zwar, aber sie traute diesen Leuten inzwischen alles zu, seit sie mit ihren Anfeindungen dafür gesorgt hatten, dass Raymund nach Augsburg ziehen musste.

Georg bewohnte ein kleines Haus, nicht zu vergleichen mit den großen Höfen im Ort. Helena staunte, dass doch so viele Leute zusammengekommen waren, um zu helfen. Aus dem Dachstuhl, der mit Stroh gedeckt war, loderten meterhoch die Flammen.

»Georg ist nicht da. Bitte, bitte helft! Wir müssen die Kiste herausholen, in der die Bücher und Schriften liegen«, beschwor sie die Leute, die bereits mit Eimern eine Kette zum Bach gebildet hatten. Sie hatten zwei Leitern an das Haus gestellt, um von oben Wasser in die Flammen zu schütten.

»Em Georg sei Gaul stoht hinderm Haus! Do kann a it weit sei. In der Stuba isch no koi Fuir. Mir breched d’Diar auf. Bleib du voana hussa, Helena!« Sie nickte dem Kutscher zu, und gleich darauf stieß Karl mit einem dicken Holzbalken die Eingangstür auf. Beißender Qualm drang aus der Stube, und es dauerte nicht lange, da kam Karl laut hustend aus dem Haus. Er zog eine riesige Kiste hinter sich her.

»Das war mutig, Karl! Du hast Caspars Nachlass vor den Flammen gerettet. Das werden wir dir nie vergessen!« Helena umarmte ihn. Es war ihr gleichgültig, dass sie ihr Kleid mit Ruß beschmutzte. Wenige Augenblicke später stürzte unter lautem Krachen der Dachstuhl in sich zusammen.

»Dös isch no amol guat ganga!«, sagte Karl und ließ sich erschöpft ins Gras sinken. Helena setzte sich zu ihm.

Plötzlich stand Georg vor ihnen.

»Um des Herrn willen! Was ist passiert?«

»Georg, du bist in Sicherheit! Schau hier, die Kiste! Mehr konnten wir nicht tun.«

»Gott sei Dank, das Wichtigste ist gerettet! Aber es sieht fast so aus, als wenn die Feuersbrunst etwas mit meiner Abwesenheit zu tun hätte; oder was, glaubt ihr, hat den Brand ausgelöst?«

Helena senkte die Stimme. »Marianische!«

»Meinst du? Also doch!«, entgegnete Georg. »Es würde erklären, dass sie mir beim Müller das Pferd losgebunden haben! Vor einigen Jahren schon haben sie mit roher Gewalt an die Tür gepoltert und den blutigen Kopf eines Ziegenbocks auf die Schwelle gelegt. Ich habe damals die Warnung nicht ernst genommen.«

Karl bekreuzigte sich. »Das Zeichen des Teufels.«

Joseph Hueber, der Wirt, war dazugekommen. »An deiner Hütte ist nichts mehr zu retten, Georg. Für den Wiederaufbau sind wohl nur noch die Wände aus Stein zu gebrauchen, das Dach, die Treppen und das Holz im Inneren sowie die Möbel sind verloren. Gleich fängt es an zu regnen. Wir bringen das Wenige in meine Wirtschaft. Lass uns nach vorn schauen! Du kannst so lange bei mir wohnen, bis dein Häuschen wieder aufgebaut ist!«

Der Brand war inzwischen so gut wie gelöscht, aber der beißende, harzige Geruch von verkohltem Holz stieg Helena unangenehm in die Nase.

»Das ist sehr großzügig von dir, Joseph. Ich nehme dein Angebot gerne an.«

Die ersten Tropfen fielen und Helena mahnte zum Aufbruch. »Karl, lass uns die Kiste schnell hinüber zum Hueber tragen, dort können wir alles Weitere besprechen.«

Kaum dass sie in der Stube waren, brach das Gewitter über den Ort herein.

Georg kniete sich neben die Holzkiste, die an der Längsseite angesengt war. Während er sie langsam öffnete, spürte Helena förmlich, wie ihm ein Stein vom Herzen fiel. »Ich danke dir, mein Herre Christ«, sagte er leise. »So ist es dein Wille, dass wir das Vermächtnis deines Dieners bewahren und in die Welt hinaustragen.«

Helena setzte sich zu ihm. Mit dem Ärmel ihres Kleides wischte sie über die schweinsledernen Einbände und hielt unvermittelt eine Ausgabe von Caspar Schwenckfelds »De statu, officio et cognitione Christi« von 1546 in den Händen. Auch ihr Großvater besaß eine große Anzahl an Büchern. Dieses aber fehlte in seiner Sammlung. Ehrfürchtig strich sie über das Leder und schlug behutsam die erste Seite auf.

Meinem lieben Freund in Christo, Georg Mayer, in Dankbarkeit gewidmet, Caspar Schwenckfeld, stand dort in schön verzierten Lettern.

»Das ist mein größter Schatz.« Georg blickte Helena über die Schulter.

Augenblicklich schloss sie das Buch und übergab es ihm. Liebevoll drückte der Prediger das Buch an seine Brust und blickte nach oben.

»Ein Dach über dem Kopf ist schnell wieder gefunden; aber was bedeutet eine Behausung, die nur das irdische Leben erleichtert, im Vergleich zu den Anleitungen des Meisters für ein himmlisches Leben im Reich Gottes, die ihr mir gerettet habt? Dafür, dass ihr mir das Vermächtnis von Caspar, seine Schriften und all seine Briefe in Sicherheit gebracht habt, bin ich unendlich dankbar und der Herrgott im Himmel wird es euch vergelten.«

20

Augsburg, Ulrichsfest 151580

Endlich war der Tag gekommen. Das große Geläut ertönte feierlich und verkündete seine frohe Botschaft über die ganze Stadt. An die tausend Gläubige mochten es wohl sein, die am Fest des Stadtheiligen in den Dom gekommen waren, um einem besonderen Ereignis beizuwohnen: Ottos Priesterweihe. Von einem langen Zug aus Verwandten, Freunden, Abordnungen aus seinem Heimatort und den Dörfern seiner zukünftigen Mitpriester mit ihren Fahnen und Bannern wurde Otto am Domkonvikt abgeholt und gemeinsam mit zahlreichen Messdienern, Priestern, Prälaten, Dekanen, Ministerialen und dem hochwürdigsten Herrn Bischof Marquard zum Dom geleitet. Es war für Otto eine große Genugtuung, dass alle Versuche aus Dillingen, ihm das Priesteramt zu verwehren, gescheitert waren. Als er zum Klang der Orgel durch das Südtor das ehrwürdige Gebäude betrat, klatschte die Menge begeistert. Es freute ihn, dass die einfachen Menschen ihn schätzten und sein öffentliches Eintreten gegen den um sich greifenden Verfolgungswahn der Inquisition und sein Bemühen um die Einheit der Christen in der Stadt Früchte zeigte. Es war ihm wohl bewusst, dass ihn seine Predigten gegen seinen Erzfeind, den Dominikaner Erminio vom Berg, schnell selbst in die Fänge der Inquisition bringen könnten. Der Jubel an diesem Morgen war wie ein warmer Schauer, der sich über ihn ergoss und ihn mit tiefer Genugtuung erfüllte. Mit versteinerter Miene salbte Bischof Marquard Johannes Otto von Gemmingen und erteilte ihm das Zelebret, die Erlaubnis, Eucharistie zu feiern. Das gemeinsame Versprechen, dem Bischof Gefolgschaft und Treue zu leisten, das den Jungpriestern anschließend abgenommen wurde, ging Otto nur mühsam und mit vielen Zweifeln über die Lippen; es schien ihm, als würde gerade in diesem Augenblick der Bischof jede kleinste seiner Mundbewegungen genauestens registrieren. Otto bat Gott augenblicklich um Vergebung. Denn eines wusste er sicher: Er würde alles daran setzen, den vom Bischof und seinem römischen Inquisitor eingeschlagenen Weg der Einschüchterung mit Hindernissen zu belegen, um so den überall ersehnten Frieden, den Jesus Christus in die Welt gebracht hatte, wiederherzustellen und dem geplagten Volk Gottes ein Leben ohne Furcht und Gewalt zu ermöglichen. »Oboedisco 16«, presste Otto mit zusammengebissenen Zähnen heraus und blickte gleichzeitig entschuldigend hinauf zu dem riesigen Kreuz, das über dem Altar hing.

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