Richard Rost - Das Ketzerdorf - In Ketten

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Das Ketzerdorf - In Ketten: краткое содержание, описание и аннотация

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Augsburg, Anno Domini 1577. Das geschäftige Treiben in der großen Stadt begeistert den vierzehnjährigen Raymund nach seiner Flucht aus Leeder. Voller Tatendrang beginnt er seine Lehre zum Büchsenmacher und setzt sich zum Ziel, eine Meisterbüchse herzustellen und das Augsburger Schießfest zu gewinnen. Er ahnt nicht, dass er sich damit mächtige Feinde macht. Gleichzeitig gerät in Leeder seine Schwester Helena durch eine Intrige ins Visier des Großinquisitors Erminio vom Berg. Für beide beginnt ein Kampf ums Überleben gegen skrupellose Gegner …

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»Nicht doch, lass das gefälligst bleiben, Raymund. Alles ist von meiner oder meiner Gesellen Hände Arbeit entstanden und du tust, als wenn ich ein Zauberer oder Wundermann wäre. Es gibt natürlich Geheimnisse, vor allem bezüglich der Mischungsverhältnisse der flüssigen Emaillen und der Farbzusammensetzungen, die ich auch vor meinen Gesellen zurückhalte und die so ein Gewehr zu einem unnachahmlichen Kunstwerk machen. Aber erklär mir lieber, was es mit dem Lauf auf sich hat, den du zu verbessern gedenkst!« David Altenstetter packte ihn an den Schultern und griff ihm dann freundschaftlich mit seiner großen Hand an den Kragen, während Raymund immer noch fassungslos die Pistolette in den Händen hielt wie ein Ding aus einer anderen Welt.

Er schluckte. Wie konnte er den Goldschmied von sich überzeugen?

»Die Naht des Laufs darf nicht in Schussrichtung verlaufen, weil sie dadurch viel anfälliger ist auseinanderzubrechen, darum muss der Stahl widerstandsfähiger gemacht werden und deshalb möchte ich ihn um einen Dorn wickeln. Dazu habe ich entdeckt, dass die Windungen, die diese Methode im Lauf hinterlässt, die Kugel in eine Drehung versetzen, wie bei einem Pfeil, den die gut angeordneten Federn zum Drehen bringen.« Er sah David Altenstetter mit erwartungsfrohen Augen an.

Der Goldschmied strich sich über seinen Bart und lächelte. Er schien zufrieden.

Diese kleine Reaktion machte Raymund glücklich; endlich hatte er jemanden gefunden, der seinen Vorschlägen wohlwollend gegenüberstand.

»Du bist ein gescheiter Kopf, Raymund, das klingt einleuchtend. Aber hast du es denn schon einmal ausprobiert?«

»Darin liegt ja mein Problem; niemand beim Benzenauer will ein Kurzgewehr bauen, alle lachen nur darüber. Der Obergsell beobachtet mich auf Schritt und Tritt, schaut uns Lehrbuben ständig über die Schultern und leitet sofort jede Unregelmäßigkeit an den Meister weiter. Ich habe den Mechanismus fertig und weiß bloß noch nicht, wie ich es mit dem Lauf anstellen soll.«

»Lass mich überlegen, wie ich dir helfen kann.« David Altenstetter nahm ihm die Waffe wieder ab und legte sie behutsam zurück in den Schrank, dann schob er ihn auf die andere Seite der Werkstatt.

»Und wenn du einfach mit dem Benzenauer sprichst und ihm erklärst, dass dein Gesellenstück etwas Besonderes sein soll? Das könnte er dir erlauben.«

Raymund blieb unversehens stehen und schaute ihn fragend an.

»Wenn er nicht damit einverstanden sein sollte, machst du eben zwei Gesellenstücke. Eines nach dem Geschmack des alten Benzenauers und das andere fertigen wir hier in meiner Werkstatt an. Den Lauf konstruieren wir so, dass er zur Pulverkammer und dem Zündmechanismus mit einer Schraubverbindung abnehmbar sein wird. Niemand wird etwas von unserer Übereinkunft merken. Schau, hier ist meine kleine Schmiedewerkstatt.«

Raymund fiel ein Stein vom Herzen. Das war es, was er sich erhofft hatte. Er ließ sich die kleine Schmiede zeigen und atmete tief durch.

»Nach Abschluss deiner Gesellenprüfung kannst du dir überlegen, ob du bei mir als Büchsenmacher arbeiten oder eine Goldschmiedelehre anfangen möchtest. Sprich aber vorerst mit niemandem darüber, verstanden?«

Das war der entscheidende Satz. Raymund jubelte innerlich, nahm die beiden Hände des Goldschmieds und schüttelte sie dankbar.

7Straßenname

11

Augsburg, erster Adventssonntag 81578

Durch einen Zufall hatte er vor zwei Tagen von einem Sakristan erfahren, dass drei aus der Benzenauerwerkstatt den Gottesdienst im Dom besuchten. Wenn Raymund nicht zu den Barfüßern geht … Sollte Raymund wirklich? Otto konnte es kaum erwarten.

Sofort nach dem feierlichen Einzug mit dem Zelebranten und dem Prediger, noch bevor er seinen Platz im Chorgestühl eingenommen hatte, ging sein Blick hinunter in das Kirchenschiff. Er sah über die Bänke der Adligen und der Bürger hinweg nach hinten zu den Handwerkerbänken. Auf der linken Seite, in der siebzehnten Reihe saß er, der Rotschopf war nicht zu übersehen: Raymund, sein Sohn. Es war nur ein Punkt unter vielen Hundert anderen, weder Gesichtszüge noch Regungen konnte er erkennen, doch er war sich sicher. Er dachte an Giovanna, Raymunds Mutter, die bei der Geburt gestorben war, als er sie aus Bologna in seine Heimat hatte bringen wollen. Er hatte immer geglaubt, dass wegen seiner Sünden sein Sohn bei Ketzern aufwachsen musste. Nun war er hier im katholischen Dom. Vor dem Ende des Gottesdienstes verschwand Otto in die Sakristei. Es hielt ihn nicht mehr, er musste ihn einmal aus der Nähe sehen. Sie gehen wieder ins Lechviertel hinunter, also werden sie das Südportal nehmen. Ich stelle mich an das Weihwasserbecken, da müssen alle vorbeikommen. Noch vor dem Segen stand er da. Sein Herz pochte bis zum Hals. Im Gedränge sah er den Rotschopf immer weiter auf sich zukommen. Es war nur ein kurzer Moment und trotzdem genügte es ihm, diesen Augenblick für alle Zeiten festzuhalten, diesen Blick in das eigene Spiegelbild. Er sah sich selbst, jünger, schöner, selbstbewusst, vor Kraft strotzend und Giovanna. Raymund, mein Sohn, es ist ein Geschenk des Himmels. Otto taumelte und kniete sich in eine der leeren Kirchenbänke. Ich danke dir, mein Gott, dass du ihn in dein Haus zurückgeführt hast. Otto sah hinauf zum Hochaltar und sein Blick verschwamm.

830. November

12

Augsburg, Dezember 1578

»… dass du mich recht bald wieder in deine starken Arme nehmen wirst …«, der Obergsell schlug sich mit seiner rechten Hand unter dem höhnischen Gelächter der anderen Gesellen auf den Schenkel, in der linken hielt er prahlerisch einen Brief, aus dem er immer wieder vorlas. Raymund stand zögernd in der Tür und beobachtete die Szene. Sie hatten ihn nicht kommen sehen.

»… möge Gott dich beschützen und mir erhalten, mein geliebter Schatz …« Lustvoll hob Greisinger die Stimme und versuchte, im hohen Register eine Frauenstimme zu imitieren.

Raymund durchlief es heiß.

»Geliebter Schatz, öha, da hat doch der Hundsfott irgendwo eine kleine Hure liegen.«

Wieder war das Gelächter um den Tisch in der Werkstatt groß.

Jetzt war sich Raymund sicher, dass der Greisinger Helenas Brief abgefangen und darauf gewartet hatte, dass Jos und er in der Stadt unterwegs waren, um ihn den anderen vorzulesen.

»In Liebe, deine Helena«, flötete der Obergsell, als Raymund bereits hinter ihm stand.

»Das ist meine Schwester und es geht euch überhaupt nichts an!«

Das höhnische Lachen verstummte mit einem Schlag, als Raymund dem Obergsell den Brief aus der Hand riss.

»Das werd ich dem Meister sagen, dass du meine Briefe aufmachst und anderen vorliest. Schämen solltest du dich, du Drecks…!«

»Na, na! Spar dir deine Kraft für die Arbeit, Rotschopf, und lass den Meister lieber aus dem Spiel, sonst erfährt er von mir ganz andere Dinge über dich. Ich werde ja wohl noch einen kleinen Spaß machen dürfen, wenn mein Lehrbub sich mit einer Hübschlerin abgibt.« Der Obergsell grinste Raymund hämisch an und entblößte dabei seine Zahnlücke. Die anderen zogen sich langsam aus der peinlichen Situation zurück.

»Nimm dieses Wort nie wieder in den Mund, wenn du von meiner Schwester sprichst, Greisinger! Ich brech dir sämtliche Knochen, dass du’s weißt.«

»Dass ich nicht lache, Schwächling! Komm mir nicht frech, für dich immer noch Obergsell! Und ein bisschen mehr Respekt vor den Autoritäten. Eure dummen Leibeigenen und Bauern kannst du bei deiner sauberen Verwandtschaft hinter den Wäldern befehligen. Hier in der Stadt weht ein anderer Wind, lass dir das ein für alle Mal gesagt sein!«

Raymund biss sich auf die Lippen, am liebsten hätte er dem Obergsell ins Gesicht geschlagen. Dabei konnte er froh sein, wenn er für seine trotzige Antwort nicht noch eine Tracht Prügel bezog. Eines Tages würde er dem Greisinger alles heimzahlen mit Zins und Zinseszins! In diesem Augenblick packte ihn das schlechte Gewissen und es kam ihm in den Sinn, dass diese Rachegedanken all dem widersprachen, was ihm in seinem Elternhaus beigebracht worden war. Er musste noch viel an sich arbeiten. Versöhnung, Sanftmut! Es gab für ihn nur einen Weg. Er musste besser werden als alle anderen, das würde ihm Respekt verschaffen. Der Gedanke an Helena spornte ihn an und er war sich sicher, dass er den Greisinger bald einholen würde.

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