Helmut Zöpfl - Weil ich dem Leben vertraue
Здесь есть возможность читать онлайн «Helmut Zöpfl - Weil ich dem Leben vertraue» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.
- Название:Weil ich dem Leben vertraue
- Автор:
- Жанр:
- Год:неизвестен
- ISBN:нет данных
- Рейтинг книги:4 / 5. Голосов: 1
-
Избранное:Добавить в избранное
- Отзывы:
-
Ваша оценка:
- 80
- 1
- 2
- 3
- 4
- 5
Weil ich dem Leben vertraue: краткое содержание, описание и аннотация
Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Weil ich dem Leben vertraue»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.
Weil ich dem Leben vertraue — читать онлайн ознакомительный отрывок
Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Weil ich dem Leben vertraue», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.
Интервал:
Закладка:
Solidarität
Nachdem man jahrelang nichts mehr davon gehört hat oder hören wollte, erinnert man sich in den letzten Jahren plötzlich wieder der Werte. Kaum eine politische Aussage, in der nicht auf die Rückbesinnung auf die Werte, die Orientierung an den Grundwerten, auf tragende Wertgebäude usw. verwiesen wird. Beileibe nichts gegen eine solche Besinnung. Nur, ich habe manchmal den Eindruck, diese Berufung auf die Werte ist da und dort schon zu einer recht inhaltslosen Floskel geworden. Ganz selten nämlich versucht man auch konkret zu sagen, was man denn unter einem Wert zu verstehen habe und welche Werte überhaupt gemeint sind. Nach wie vor scheut man sich noch vor konkreten Aussagen. Da müsste man sich festlegen und würde sich allen möglichen Angriffen aussetzen. Aber man will halt möglichst viele, am liebsten alle erreichen. Und die, so glaubt man, erreicht man nur, wenn man möglichst allgemein, das heißt aber dann auch oft: unverbindlich ist. Deshalb wird unter allen Werten am liebsten die Solidarität beschworen.
Solidarität - das klingt modern und anspruchsvoll, sagt aber auch wenig aus. Wer im Lexikon nachblättert, findet darin folgende Definition: »Zusammengehörigkeitsgefühl von Individuen oder Gruppen (in einem sozialen Ganzen) …
Von der Soziologie wird Solidarität allgemein als ein Zustand gedeutet, in dem sich eine Vielheit als Einheit verhält, wobei dieses Verhalten in der Regel durch störende Eingriffe von außen motiviert ist.« (Meyers Enzyklopädisches Lexikon).
Was bedeutet das genauer? Sicher, dass man zusammenhält, sich gemeinsam etwas ausdenkt, erarbeitet und durchsetzt. Solidarität war einmal in sich progressiv gebenden Kindersendungen ein beliebtes Lern-und Erziehungsziel. Man versuchte den Kleinen beizubringen, sie würden sich gemeinsam auch gegen die bösen Erwachsenen behaupten können, gemäß dem Schillerwort: »Vereint ist auch der Schwache mächtig.«
Ein wenig problematischer wird es schon, wenn man weiter fragt, wogegen oder wofür man solidarisch sein soll. Beim Wogegen stand jahrelang die Gesellschaft als Hauptgegner fest. Von dieser unkritischen Verteufelung ist man zwar ein wenig abgekommen, aber wofür man sich gemeinsam einsetzen soll, bleibt weiterhin doch recht unklar. Solidarität an sich ist also etwas durchaus Wertneutrales, und erst an dem Wofür gewinnt sie ihren Wert, möglicherweise aber auch ihren Unwert. Auch Einbrecher, Mörder und Terroristen können schließlich solidarisch ein Verbrechen planen und durchführen. So kommt es eben in erster Linie darauf an, ob das Ziel gut oder schlecht ist. Und dieses Gut oder Schlecht erfordert eine klare Wertaussage.
Freilich, meist wird dieses Zusammenhalten, Zusammenstehen etwas Wertvolles sein. Dann nämlich, wenn man sich für den andern als Menschen, als Freund oder Nächsten einsetzt, wenn man zu jemandem steht, für jemanden da ist. Da gäbe es auch eine Reihe wohlbekannter wertvoller Haltungen wie Freundschaft, Treue, Nächstenliebe. Aber für viele klingen diese Begriffe offensichtlich zu altmodisch. Da hört sich Solidarität schon besser an. Gerade aber zwischen Nächstenliebe und Solidarität besteht ein großer Unterschied. Nirgends ist der Begriff der Nächstenliebe großartiger verdeutlicht als im Gleichnis vom Barmherzigen Samariter. Hier geht es nämlich nicht um eine gemeinsame Aktion, ein Durchsetzen von Ideen usw., hier geht es schlicht und einfach um den andern, der einen braucht, für den man da zu sein hat. Und damit offenbart sich auch der tiefere Gehalt jeder Besinnung auf Werte. Jeder Wert entscheidet sich an der Grundhaltung, die man dem Nächsten gegenüber einnimmt. Auf diesem zentralen Gebot des Christentums müssen im letzten alle Werteinstellungen gründen. Wer in den Werten nur etwas Starres, Überzeitliches sieht, der läuft sogar Gefahr, zu einem Prinzipienreiter zu werden, der geradezu unmenschlich handeln kann. Auch wenn Erich Kästners »Es gibt nichts Gutes, außer man tut es«, etwas provokativ klingen mag – richtig ist, dass das Entscheidende nicht eine theoretische Wertbetrachtung, sondern die Tat ist, zu der gerade wir, du und ich im Augenblick durch den Nächsten herausgefordert werden. Meister Eckehart hat das sehr deutlich gesagt: »Immer ist die wichtigste Stunde die gegenwärtige. Immer ist der wichtigste Mensch der, der dir gerade gegenübersteht. Immer ist die wichtigste Tat die Liebe.«
Fortschritt
Noch vor ein paar Jahren war er einer der für Parteiprogramme unerlässlichen Begriffe. Auch in allen möglichen Plänen und Programmen tauchte er auf: der Fortschritt. Im Namen des Fortschritts, hieß es da oft, ist dieses oder jenes unerlässlich. Begriffe wie »fortschrittfeindlich«, oder »nicht progressiv« galten geradezu als Schimpfwörter.
Seit ein paar Jahren hat sich nun eine interessante »Tendenzwende« vollzogen. Zu viele negative Begleiterscheinungen des Fortschritts hatten nachdenklich gemacht, und die oft gedankenlose Fortschrittsgläubigkeit ist einer doch recht skeptischen Einstellung diesem gegenüber gewichen. Longoni hat dieser Skepsis recht eindrucksvoll so Ausdruck verliehen: »Die moderne Formel für die Entwicklung der Menschheit lautet: Fortschritt gleich Lärm plus Umweltverschmutzung plus Krebs, multipliziert mit Isolation.«
Da und dort besteht nun sogar die Gefahr, dass das oft blinde Fortschrittsvertrauen einer wiederum recht kurzsichtigen Fortschrittsfeindlichkeit gewichen ist. Gleichbleibend bei diesem einseitigen Für oder Wider ist, dass man sich hier wie dort keine oder viel zu wenig Gedanken über Begriff und Wesen des Fortschritts macht.
Zunächst ist der Fortschritt an sich weder gut noch schlecht, er bedeutet lediglich eine Veränderung. Nun kann man bekanntlich von einem schlechteren in einen besseren, aber auch von einem besseren in einen schlechteren Zustand voranschreiten. Tatsache ist aber auch, dass jedes Fortschreiten ein Weggehen von einem gewohnten Standort bedeutet und somit auch ein Wagnis darstellt.
Wegschreiten allein, auch wenn es mit immer moderneren Mitteln der Fortbewegungstechnik geschehen mag, bedeutet aber beileibe noch keine Verbesserung. Außerdem ist eine Verbesserung auf dem einen Gebiet oft mit Verschlechterungen auf anderen Gebieten verbunden. Alberto Sardi meint hierzu humorvoll: »Den Fortschritt erkennt man daran, dass die Flüge kürzer werden, die Auffahrten zum Flughafen immer länger.«
Diese Problematik hat sich besonders im Bereich der oft recht fadenscheinigen Umweltverbesserung gezeigt. Auch hätte man sich darüber im Klaren sein müssen, dass es auf verschiedenen Gebieten eben keinen Fortschritt geben wird. Liebe, Treue, Freundschaft usw. sind nicht dem Fortschritt unterworfen. Allenfalls die Bedingungen mögen sich geändert haben.
Ein großer Irrtum der Fortschrittsgläubigkeit war auch, dass man glaubte, die Vervollkommnung der Mittel und Methoden würde automatisch eine Verbesserung der Ergebnisse mit sich bringen. Recht sarkastisch meint St. Lec: »Ist es ein Fortschritt, wenn ein Kannibale Messer und Gabel benutzt?« Und Thornton Wilder verweist auf da Problem des Fortschritts, wenn er sagt: »Unter Fortschritt versteht man eher das Tempo als die Richtung.« Und ähnlich formuliert John B. Priestley: »Leute, die den Fortschritt nur um der Bewegung willen haben möchten, kommen mir vor wie Autos mit Motoren, aber ohne Lenkrad.«
In der Tat kann eine Gefahr der Fortschrittsgläubigkeit darin bestehen, dass man vor lauter Voranschreiten übersieht, dass es nicht nur eine horizontale Richtung gibt und man in einem blinden »Weiter« Wesentliches übersieht. So sagt Joseph Roth: »Der Begriff Fortschritt allein setzt bereits die Horizontale voraus. Er bedeutet ein Weiterkommen und kein Höherkommen«, und Christian Morgenstern warnt sogar: »Alles Vorwärts der Menschen geht auf Kosten ihres Einwärts.«
Wichtig ist die Einsicht, dass vollkommenere Methoden allein ebenso wenig ein besseres Leben bedeuten, wie mehr Wissen schon mehr Sinnerfüllung bringt.
Читать дальшеИнтервал:
Закладка:
Похожие книги на «Weil ich dem Leben vertraue»
Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Weil ich dem Leben vertraue» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.
Обсуждение, отзывы о книге «Weil ich dem Leben vertraue» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.