Heinz Schneider - Die Normalität des Absurden

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Was ist normal, was ist absurd? Kann man mit absurden Situationen normal leben?
Diesen Spagat musste Heinz Schneider, geb. 1934 im Sudetenland, meistern.
Der anerkannte Diabetologe erhielt 1999 mit der Gerhardt-Katsch-Medaille eine hohe Auszeichnung auf seinem Fachgebiet. Rund vier Jahrzehnte zuvor war er aus politischen Gründen vom Medizinstudium zwangsexmatrikuliert worden.
Die Autobiografie ist ein beeindruckendes Zeugnis von der konsequenten Verteidigung geradliniger humanistischer Gesinnung des Arztes unter den undemokratischen Bedingungen der Alleinherrschaft durch eine Partei, deren führende Rolle er anzweifelte.
Erst die politische Wende erlaubte es dem Autor, die 1958 mit zwei Gedächtnisprotokollen
begonnene Niederschrift seiner Lebensgeschichte zu vervollständigen und jetzt zu veröffentlichen.

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Ich las in der Oberschule ein Buch des sowjetischen Wissenschaftlers A. I. Oparin über „Die Entstehung des Lebens auf der Erde“ und hatte zu dieser Zeit ernsthafte Zweifel an der Schöpfungsgeschichte des Menschen aus dem 1. Buch Mose des Alten Testaments. Dennoch konnte ich mich trotz einiger Bedenken niemals entschließen, aus der katholischen Kirche auszutreten. Vater war mir gegenüber tolerant und verlangte auch niemals einen entsprechenden Schritt.

Bald erkannte er, dass es auch in dem neuen Staat Ungerechtigkeiten gab und sich nicht alles so entwickelte, wie er es ursprünglich gerne gewollt hatte. Doch im Vergleich mit der BRD schnitt die DDR nach seiner Ansicht deutlich besser ab, wenn wir auch im Osten durch hohe Reparationsleistungen an die Sowjetunion gegenüber dem Westen Deutschlands ökonomisch arg benachteiligt waren, sodass viele Menschen den neuen Staat bald in Richtung Westen verließen. Er sah ein, dass wir als ein deutscher Teilstaat zu einer Wiedergutmachung besonders gegen Polen und die Sowjetunion verpflichtet waren, hatte er doch die schweren Schäden, welche die Wehrmacht besonders der polnischen und russischen Bevölkerung zugefügt hatte, im Krieg selbst erlebt.

Mir missfiel sehr, dass aus Dömitz und Umgebung zahlreiche völlig unbescholtene Familien im Rahmen der Aktion „Ungeziefer“ 1aus dem Sperrgebiet der Zonengrenze nach Zentralmecklenburg ausgewiesen wurden, wie die Familie meines Freundes Peter Nimptsch. Ich meinte, dass man so nicht mit der eigenen Bevölkerung umspringen kann, und entwickelte meine ersten Bedenken, die sich später bis zu einem ausgeprägten Misstrauen gegenüber den neuen SED-Machthabern steigerten, die jegliche Kritik brutal unterdrückten und stets nach dem Prinzip handelten: „Wer nicht für uns ist, ist gegen uns.“ Damit waren auch für mich bestimmte Schwierigkeiten in meinem künftigen Leben vorauszusehen.

1Die Aktion „Ungeziefer“ war die erste Zwangsaussiedlung von Personen, die im fünf Kilometer breiten Sperrgebiet an der Westgrenze der DDR lebten. Aus Dömitz wurden Anfang Juni 1952 offenbar 37 „unsichere Elemente“ in den Kreis Güstrow deportiert. In der gesamten DDR wurden lt. Bennewitz und Potratz (Zwangsaussiedlungen an der innerdeutschen Grenze) 8.369 Personen gegen ihren Willen in das Innere der Republik umgesiedelt.

Schulzeit in Dömitz

1946 wurde ich in die Dömitzer Einheitsschule aufgenommen. Meine Mutter konnte nicht erreichen, dass ich in die siebente Klasse kam, denn die tschechische Schule in Radošov, wie Rodisfort nach dem Kriegsende hieß, hatte den wenigen deutschen Schülern mit antifaschistischer Herkunft keine Zeugnisse ausgestellt. Somit konnte ich keinen gültigen Beleg für den Besuch der sechsten Klasse vorweisen.

Vom Inhalt her war der Unterricht in der Nachkriegstschechei keinesfalls schlechter als in Dömitz. Da die Dömitzer Lehrer den Unterricht in einer fremden Sprache dem Deutschen als nicht gleichwertig erachteten, musste ich die sechste Klasse – jetzt in der Roggenfelder Straße – ein zweites Mal besuchen, nun in meiner Muttersprache, ohne dass ich zuvor sitzengeblieben war.

Die Mitschüler und die Klassenlehrerin, Frau Griem, nahmen mich freundlich auf, ich fühlte mich sofort wie zu Hause. Der überwiegende Teil der Schüler war ebenfalls aus der Heimat vertrieben worden und stammte entweder aus Pommern, Ost- oder Westpreußen oder auch aus dem Wartheland. Aus dem Sudetenland war ich zunächst allein. Wir hatten jetzt neben Englisch auch Russisch, ein Fach, das damals unter den meisten Schülern nicht sonderlich beliebt war. Arbeiterkinder wurden gegenüber Kindern mit bürgerlicher Herkunft weder bevorzugt noch benachteiligt.

Das Schulklima kann als durchaus harmonisch bezeichnet werden. Meine neuen Freunde wurden neben dem Schlesier Peter Nimptsch die Mecklenburger Orchi Schulz, ein Kaufmannssohn, und Fritz Henning, der ebenfalls eine kleinbürgerliche Herkunft aufwies und sehr belesen war. Mit ihnen hatten wir 1947 eines Nachts mit Ölfarbe das Wort „Hunger“ an die Mauer rechts neben einem Milchgeschäft in der Nähe der Apotheke geschrieben, welches nicht übertüncht wurde und noch lange erkennbar war. Beide Freunde waren fast täglich in meinem Elternhaus zu Gast, in dem allerdings oft die tägliche Diskussion von meinem Vater auf die aktuelle Tagespolitik gelenkt wurde. Auch mit den Mitschülerinnen Miken Stolle, Dödi Götting und Lotti Saß verstand ich mich gut. Wir wirkten nach Unterrichtsschluss in einer vom Dömitzer Werner Timm gegründeten Laienspielgruppe mit und wurden mit dem zeitkritischen Stück „Die Dachluke“ sogar als Kreis- und Landesmeister und schließlich 1949 als Ostzonenmeister anlässlich des III. Parlaments der FDJ in Leipzig ausgezeichnet. Werner Timm setzte es durch, dass wir einmal in Zinnowitz an der Ostsee einen kostenlosen prächtigen Ferienaufenthalt verbringen konnten, wodurch unser Zusammengehörigkeitsgefühl erheblich gestärkt wurde. So war die Grundschule in einer von Enthusiasmus und Harmonie geprägten Zeit 1949 für mich in Dömitz zu Ende gegangen. Im Februar 1949 war ich freiwillig der FDJ beigetreten, die damals noch eine überparteiliche Organisation zu sein schien und Ähnlichkeiten mit dem sowjetischen Komsomol nicht erkennen ließ.

Verlobungsanzug zur Jugendweihe

Die Motive meiner Teilnahme an der Jugendweihe waren weder edel noch hehr – Grund war der Wunsch nach einem Anzug für meinen Bruder, der sich verloben wollte. Außer zwei englischen Uniformen aus der Zeit seiner Kriegsgefangenschaft besaß er keinerlei dafür brauchbare Oberbekleidung.

Zur Konfirmation erhielt damals jeder Teilnehmer in Dömitz einen Bezugsschein für einen Anzug. Für mich als katholisches Flüchtlingskind kam so eine Unterstützung nicht infrage, da für das gleiche Alter eine analoge katholische Feier nicht anstand und meine Mutter trotz intensiver Bemühungen keinen entsprechenden Bezugsschein für mich erhalten konnte.

Folglich beschloss der Familienrat, dass ich mich an der im März stattfindenden Jugendweihe mit kurzer Hose zu beteiligen hätte, damit die Stadtoberen an meiner frostigen Reaktion erkennen sollten, dass ich ebenfalls dringend einen Anzug benötigte. Die Rechnung ging auf, denn meine Mutter erhielt nach meiner Teilnahme prompt die Berechtigung für den Bezug eines Anzuges. Mein Bruder konnte sich einen neuen Zellwollanzug kaufen und ich hatte meine Schuldigkeit getan. Als Gegenleistung erhielt ich seine beiden warmen britischen Militäruniformen aus reiner englischer Wolle, die mir bis in die neunte Klasse wertvolle Dienste leisteten. Damit hatte sich die Jugendweihe für unsere Familie als wertvolle Bereicherung erwiesen.

Wie verlief die Jugendweihe 1948? Wir waren fünf männliche Teilnehmer unter vermutlich 130 Gleichaltrigen aus Dömitz und der näheren Umgebung. Eine Vorbereitung auf diese Feierstunde gab es nicht. Die anderen Beteiligten aus den nahe gelegenen Dörfern waren mir unbekannt. In der Schule wurde über das Ereignis nicht gesprochen. Es gab einen kleinen Dömitzer Chor und einen Festredner, der eine gute und völlig unpolitische atheistische Rede hielt, in der die künftige und offenbar bald erwartete Einheit Deutschlands viel Raum erhielt, das Wort „Sozialismus“ aber nicht vorkam. Die Organisation lag in den Händen der Ortsgruppe der Dömitzer SED, die vom Genossen Konrad Meier geleitet wurde. Jeder Teilnehmer erhielt ein Buch und einen Spruch, der für das künftige Leben von Bedeutung sein sollte. Mein Buchtitel lautete: „1933-1945. Wie konnte es geschehen?“ Auf dem Titelbild befand sich eine mitteleuropäische Landkarte mit Deutschland im Zentrum. Markierungen zeigten es in den Grenzen von 1937.

Der Autor war Max Fechner (1897-1973), ein bekannter sozialdemokratischer Politiker, der als späterer SED-Funktionär von Oktober 1949 bis Juli 1953 der erste Justizminister der DDR war. Er verteidigte nach dem 17. Juni 1953 im „Neuen Deutschland“ das Streikrecht der Arbeiter und wurde als „Feind des Staates und der Partei“ verhaftet und zu acht Jahren Zuchthaus verurteilt. Drei Jahre später wurde er rehabilitiert, bekam aber keine vergleichbare Funktion mehr.

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