Mancher Ort, der hier vorgestellt wird, liegt in idyllischer Abgeschiedenheit, während sich andere inmitten pulsierender Städte befinden. Diese Unterschiede verlangen nach individuellen Darstellungsweisen.
Einige der genannten Museen werden von Trägervereinen betrieben. Da dies mit einer ehrenamtlichen Tätigkeit verbunden ist, sind die telefonisch erreichbaren Ansprechpartner Privatpersonen. Möglicherweise sind sie nach Drucklegung dieses Buches nicht mehr in einer entsprechenden Funktion tätig. In diesen Fällen wurde auf die Angabe einer Telefonnummer verzichtet, die dann aktuell über die Homepage des Museums zu erfahren ist.
Abschließend noch ein Hinweis: Durch Gebiets- und Gemeindereformen liegen viele altbekannte Ausgrabungsstätten nicht mehr in eigenständigen Orten. Zur besseren Orientierung werden die neuen Ortsnamen an erster Stelle angeführt, die ursprünglichen sind jedoch den weiteren Überschriften zu entnehmen.
Abb. 1Wittstock (Dosse). Archäologischer Park Freyenstein, Pflasterung einer mittelalterlichen Straße.
NORDDEUTSCHLAND
01 Albersdorf Im Westen Schleswig-Holsteins liegt die Dithmarscher Geest, die vor vielen tausend Jahren den Menschen Schutz vor dem allzeit drohenden Hochwasser bot. Zahlreiche eindrucksvolle Zeugnisse menschlichen Schaffens aus früher Zeit sind dort noch heute zu finden.
02 Lütjenburg Lebenswelt der Eiszeit, Gräber aus der Bronzezeit, slawische Befestigungen und schließlich die nicht ganz so romantische Welt einer ländlichen Burg des Hochmittelalters – das alles erlebt in einem Museum in der Idylle eines heutigen Dorfes.
03 Oldenburg Handelsplatz, Fürstensitz oder „slawisches Haithabu“ – so lässt sich eines der bedeutendsten archäologischen Denkmäler Schleswig-Holsteins mit eindrucksvollen Überresten längst vergangener Zeiten beschreiben.
04 Dorf Mecklenburg Das heutige Bundesland trägt in einer Hälfte seinen Namen – das Dorf Mecklenburg mit seiner großen Wallanlage war einst die Hauptburg slawischer Fürsten und stand im Fokus der damaligen Politik.
05 Putgarden Die Jaromarsburg ist ein Bodendenkmal in dramatischer Lage, von dem in 100 Jahren vielleicht nichts mehr übrig sein wird. Das Tosen des Sturms und die Wogen des Meeres fordern Jahr für Jahr ihren Tribut.
06 Sternberg Abb. 11 Sternberg. Wall der slawischen Fluchtburg in Groß Görnow. Aufgrund der Topografie bedurfte die Anlage keiner umlaufenden Befestigung. Der südliche Teil des Walls, dessen Höhe schwankte, war an seiner Außenfront mit größeren Rollsteinen verkleidet; darunter versteht man aufgelesene und unbearbeitete Steine. Die anderen Abschnitte der Befestigung wurden durch hölzerne Palisaden gesichert. Soweit es sich feststellen ließ, gab es drei Tore, von denen eines zur Warnow hinabführte. Im Inneren der Anlage konnten Reste von Wohnbebauung festgestellt werden. Dabei handelte es sich um in den Boden eingetiefte Häuser. Von der Bedeutung her ist die Wallanlage als Fluchtburg interpretiert worden, die Raum für etwa 1.000 Menschen bot. Für diese Nutzung spricht die relativ geringe Menge an Keramik, die hier gefunden wurde. Zur Datierung kann vorrangig wohl das keramische Material herangezogen werden. Dieses spricht für eine eine Belegung vom 8. bis zum 10. Jh. Dann gab man den Platz endgültig auf. Es wird vermutet, der Grund für das Verlassen des Ortes würde in einem engen Zusammenhang der Gründung der eindrucksvollen Siedlung von Groß Raden stehen; diese liegt nur gut 3 km südöstlich am Sternberger See. Abb. 12 Sternberg. Blick auf die Innenfläche der Fluchtburg in Groß Görnow. Literatur E. Schuldt, F 12 Groß Görnow, in: J. Herrmann (Hrsg.), Archäologie in der Deutschen Demokratischen Republik (1989) S. 597.
07 Tarnow Der „Große Steintanz“ – so wird ein Steinkreis aus Menhiren inmitten des Tarnower Forstes unweit des Ortes Boitin genannt. Große Monolithe ragen hier als geheimnisvolle steinerne Zeugnisse der Frühgeschichte der Menschheit empor.
08 Teterow Inmitten der idyllischen Mecklenburgischen Schweiz liegt das Städtchen Teterow. Der Teterower See lädt heute Freizeitsegler und Wassersportbegeisterte zur Erholung ein, bietet aber auch mit der Burgwallinsel für Geschichtsbegeisterte einen Anziehungspunkt.
09 Eberswalde „Gewaltiger Schatzfund aus der Bronzezeit“ – so hätte im Mai 1913 eine Schlagzeile lauten können. Was damals Dank der Umsicht aller Beteiligten erforscht und ausgestellt werden konnte, galt gut 30 Jahre später als im Krieg zerstört, um dann im Moskauer Puschkin-Museum wieder „ausgegraben“ zu werden.
10 Frankfurt (Oder) Der Ort Lossow – heute ein Teil der Stadt Frankfurt a. d. Oder – stellt sich noch immer als typisches brandenburgisches Dorf dar. Doch beherbergt es eine eindrucksvolle Wallanlage, die über zwei Jahrtausende hinweg den Menschen der Region nicht nur Schutz vor Feinden bot, sondern auch religiöses Zentrum war.
11 Klein Köris Germanisches Leben hautnah – das lässt sich in der Mark Brandenburg, inmitten des reizvollen Naturparks Dahme-Heideseen erfahren. An Ort und Stelle rekonstruierte Häuser geben tiefe Einblicke in den Alltag unserer Vorfahren.
12 Potsdam Eingebettet in eine malerische Wald- und Seenlandschaft liegt das einstige märkische Dörfchen Sacrow. Das Naturschutzgebiet „Sacrower See und Königswald“ lädt Wanderer zu Erkundungstouren ein und dabei ein eindrucksvolles Zeugnis menschlichen Schaffens zu entdecken: die „Römerschanze“.
13 Wittstock (Dosse) Ein Glücksfall für die Archäologie und eine Entdeckung für den an Geschichte interessierten Besucher ist Freyenstein. Für die einen ermöglicht dieser Ort tiefschürfende akademische Erkenntnisse über das Mittelalter, für die anderen gewähren die Ausgrabungen in ihrer denkmalpflegerischen Aufbereitung anschauliche Einblicke in diese Zeit.
14 Bremen
15 Hamburg
16 Löbau
17 Nünchritz
18 Panschwitz-Kuckau
19 Römhild
(Landkreis Hildburghausen/Meiningen)
20Sömmerda
21 Bad Bederkesa
22 Hedemünden
23 Sievern
24 Eulau (Saale)
25 Halle (Saale)
26 Tilleda
27 Bad Münstereifel
28 Bergkamen
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