Ruprecht Günther - Das Bild der Zeit

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Was passiert mit einem Menschen, dessen Geist in einen anderen Körper ersetzt wird? Worauf gründet sich unser so sicher geglaubter Eindruck von Identität? Als Sigi Schnitzler, ein begnadeter Kunstmaler, und sein Freund Karl-Heinz in einem Berliner Keller eine mysteriöse Schwarze treffen, ahnen sie nicht, dass bald genau diese Fragen auf sie einstürmen werden. Ohne es zu wissen, sind sie Figuren in einem tödlichen Spiel, dessen Anfänge zurückreichen in das Berlin und Lissabon des Zweiten Weltkriegs. Auch Sigis brasilianische Frau Joana gerät unter die Schatten der Vergangenheit, während ihr Mann um ein Werk ringt, das die Protagonisten in seinen Sog zieht: Das Bild der Zeit. Sigi und Karl-Heinz werden innerhalb weniger Tage von Freunden zu Feinden. Einer von ihnen würde alles tun, um das Spiel weiterzuführen; der andere will es beenden; um jeden Preis …

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»Hat sie wirklich gesagt eine Woche ?« In seiner Stimme schwang ein Funken Hoffnung.

»Absolut wirklich. Wobei natürlich die Frage ist, ob sie ihr Versprechen hält?

»Du meinst … ich muss vielleicht mein ganzes Leben in diesem Körper …?«

Karl-Heinz grinste säuerlich. »So schlecht ist er nun auch wieder nicht.« Er drückte seinen Rücken durch und richtete die Augen in die Ferne. »Betrachten wir die Sache doch einmal nüchtern: wir haben keine Ahnung, wer diese Frau ist, warum sie das mit uns angestellt hat und ob sie ihren Spaß wieder zurücknimmt. Auf jeden Fall können wir nichts tun. Oder willst du zum Neurologen gehen und sagen: Tut mir leid, ich sitze im falschen Körper, holen Sie mich bitte wieder raus!«

»So weit war ich auch schon. Und weiter?«

Karl-Heinz nippte an seinem Kaffee und trommelte mit zwei Fingern auf den Tisch. Er wusste nicht warum, aber er fühlte sich plötzlich wie neu geboren. »Ich mache dir einen Vorschlag: Wir können an der Situation zunächst nichts ändern – also machen wir das Beste daraus!«

»Und das wäre?« Sigis fühlte in sich hinein und stellte außer seiner trockenen Haut und den verkrampften Gliedern noch etwas anderes fest: Eine fast manische Energie; eine Kraft, die das, was sie sich vorgenommen hatte, auch durchsetzen wollte – um nahezu jeden Preis.

»War was?« Karl-Heinz checkte im Geist schon die Agenda der nächsten Tage. »Also: ich weise dich in meinen Job ein, und du kannst alles, was du in dieser Woche verdienst, behalten. Du erhältst Zugang zu meinen Konten – ich hoffe, du enttäuschst mein Vertrauen nicht – und kannst mit meiner Sekretärin und von mir aus auch mit Sabine machen, was du willst …«

»Wie großzügig. Und weiter?« Sigi wollte sich an der Schläfe kratzen und stieß stattdessen auf eine schuppige Locke. Er zog den Finger zurück und schwor sich, so bald wie möglich zum Frisör zu gehen.

»Dafür bekomme ich eine Woche lang deine Bilder, deine Schulden und … na ja, Joana ist in dem Paket wohl mit eingeschlossen … Mach nicht so ein miesepetriges Gesicht, das sieht ja fast so aus wie ich … Hast du vielleicht eine bessere Idee?«

Karl-Heinz griff nach seinem Ring und erschrak, weil er ihn nicht fand. Sigi sein, dachte er fast schon beschwingt und fühlte, wie das neue Gefühl in seinen Körper strömte, sich darin ausbreitete und zu einem unsinnigen und fast abartigen Glück formte.

Sein Freund schlürfte nachdenklich einen Schluck Kaffee. Plötzlich musste er an Joana denken, fühlte Schwindel und anschließend einen heftigen Stich im Magen. Einen Moment lang glaubte er, er müsse sich erbrechen. Er kniff die Augen zusammen wie ein Kind, das glaubt, dadurch würde der kläffende Köter vor seiner Nase verschwinden. Unsinnige Verzweiflung brandete in ihm hoch und machte Anstalten, ihn zu überschwemmen. Der Teil von ihm, der noch einigermaßen funktionierte, registrierte, wie sich sein Herz zusammenzog und gegen das aufsteigende Bild rebellierte: Er sah Karl-Heinz mit seinem Körper auf Joana liegen und lustvoll stöhnen.

Das ist wohl der Preis, dachte er trostlos, atmete tief aus und stellte die Tasse zitternd auf den Tisch.

Sieh es doch einmal anders herum, wies er sich zurecht. Wenn alles gut geht, braucht Joana von unserem Tausch gar nichts zu merken. Sie würde diese idiotische Geschichte sowieso nicht glauben. Außerdem würde sie sich nie mit dem vertrockneten Körper, in dem ich stecke, einlassen, da bin ich mir sicher …

Er schluckte den Kloß in seinem Hals herunter und sagte heiser: »Hosen runter! Hast du sonst noch irgendwelche Gebrechen?«

Karl-Heinz lächelte entspannt. »Die Hosen kannst du gleich selbst runterlassen – mein Körper ist der deine!«

Die beiden starrten sich einen Moment lang böse an. Dann überfiel es sie gemeinsam, und sie schüttelten sich vor Lachen.

Die nächsten Stunden verbrachten sie damit, diskrete Details ihres jeweiligen Lebens auszubreiten, die ohne diesen Notfall nie über ihre Lippen gekommen wären. Sie erklärten sich ihre Essgewohnheiten, die Schlafzimmereinrichtung, anfallende Rechnungen und Schulden, die Benutzung ihres Badezimmers und die letzten Arztbesuche. Sigi weihte Karl-Heinz in die Geheimnisse seiner Kunst ein, erläuterte ihm Techniken und Farbaufträge, erklärte, wo er sein Material einkaufte und wer seine neuesten Kunden waren. Karl-Heinz verriet im Gegenzug geheime Tricks, die er normalerweise nicht einmal seiner Großmutter erzählt hätte.

Am schwierigsten wurde es mit Joana. Sigi blieb nichts übrig, als aus dem Schulbuch zu plaudern. Mit zusammengebissenen Zähnen erzählte er von ihrem Tagesablauf und Bettgewohnheiten, von Joanas erdhaftem Charakter, von ihren gelegentlichen Streits und den wenigen grundsätzlichen Krisen.

Der Maler löste seinen Blick von den flirrenden Blättern einer Linde und rieb sich die Augen. Einen Moment lang ekelte er sich vor sich selber, würgte das Gefühl herunter und zwang sich zu einem Lächeln.

10. Kamila

September 1941

Der Doktor wählte die Stunde kurz vor dem Mittagessen. Er schlenderte wie von ungefähr an den Werkbänken vorbei und sah den Frauen bei der Arbeit zu. Endlich entdeckte er Kurz, der gerade aus seinem Büro trat. Ihre Blicke kreuzten sich, und Horst winkte seinen Meister zu sich her.

»Gut, dass ich Sie treffe«, erklärte er aufgeräumt. »Verdammte Hitze heute, nicht wahr?«

Kurz wischte sich den Schweiß von der Stirn und grinste. »Fast wie bei den Kanaken, könnte man meinen. Was kann ich für Sie tun, Doktor?«

Sein Chef wirkte für einen winzigen Augenblick verlegen. Fast im selben Atemzug gewann er seine Festigkeit zurück und hob einen Mundwinkel nach oben. »Da ist eben ein Problemchen aufgetaucht mit einem polnischen Schriftstück. Meine Sekretärin ist vollkommen überfordert. Ich brauche eine von den Ostarbeiterinnen, damit sie ihr beim Übersetzen hilft.« Seine hellblauen Augen richteten sich ausdruckslos auf Kurz.

Der Meister musterte ihn verblüfft. »Können Sie nicht eine offizielle Übersetzerin ordern? Ich meine, diese Frauen sind doch kaum in der Lage, ihren eigenen Namen zu schreiben, geschweige denn …«

Er bemerkte das Stirnrunzeln seines Vorgesetzten und versicherte eilig: »Aber natürlich, wenn Sie es wünschen. Eigentlich brauche ich ja jede dieser Frauen dringend, aber …«

Die Stirn des Doktors zog sich noch mehr in Falten, und er verstummte. Sein Chef legte jovial den Arm um seine Schulter und lotste ihn an den Bänken vorüber.

»Na, dann wollen wir mal sehen, ob wir eine Unterstützung für meine arme Ruth finden. Eine von denen werden Sie doch wohl entbehren können, oder nicht?«

Kurz hatte genug Erfahrung mit dem Doktor, um zu wissen, dass die Frage rhetorischer Natur war. Er wies auf eine Frau um die Vierzig. »Wie wäre es mit der? Die spricht meines Erachtens ein ganz annehmbares Deutsch.«

Horsts Blick huschte über die Frauen und Mädchen. Ihre im Einheitsgrau gewandeten Rücken beugten sich über die Bänke, und sie bemühten sich, möglichst unsichtbar zu wirken. Wenn der Inhaber der Firma mit seinem Meister durch ihre Reihen schritt, bedeutete das sicher irgendeine Teufelei – auf jeden Fall nichts Gutes. Wie von ungefähr blieb der Doktor vor einer Frau und einem jungen Mädchen stehen. Es handelte sich um die jüngste der Ostarbeiterinnen; eben die, die gestern von Kurz der Spionage verdächtigt worden war.

»Wie wäre es denn mit der da? Die sieht mir doch ganz aufgeweckt aus.« Der Doktor bemühte sich um einen neutralen Tonfall. Wie er fand, gelang ihm dieser ausgezeichnet.

»Diese renitente Person?« Kurz fasste sich entsetzt an die Schläfe. »Mit der werden Sie keine Freude haben. Der ist der Widerspruch doch schon in die Stirn gebrannt.«

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