Amy Fuglø - Eine färöische Kindheit

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Die Autorin Amy Fuglø führt uns in eine vergangene Welt auf den Färöern. Sie erzählt vom Leben ihrer Mutter, die 1915 auf der nördlichsten Insel Viðoy geboren wurde und dort ihre Kindheit verbrachte. Nachdem bei ihrer Mutter Alzheimer festgestellt wurde, machte sich Amy Fuglø daran, ihre Erinnerungen aufzuschreiben, bevor sie für immer »im Nebel des Vergessens« verschwinden. Sie erzählt von der Armut, harten Arbeit, Krankheit, Glauben, sexuellem Missbrauch. Sie schreibt aber auch über die Schönheit des Landes und lässt uns teilhaben an einem Leben, das es so nicht mehr gibt. Amy Fuglø schreibt mit Humor und Mitgefühl über das harte Leben vor hundert Jahren und hat das Buch mit eigenen, hübschen Zeichnungen versehen.

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Die Wahrheit und ihre Konsequenzen

Ein Traum

Erstes Werben

Die Tochter des Adlers vom großen Stein und der Sohn der Henne Jule werden ein Paar

Kunststickerei an der Abendschule

Ein Vertrag

Schwester bekommt ein Kind

Eine neue Heimat

Die Reise nach Dänemark

Ankunft in Dänemark am 17. Mai 1937

Färöische Villen

Stubenmädchen in hellblauem Kleid und weißer gestärkter Schürze

Eine neue Heimat und der dänische Wald

Fahrradtouren

Verbotene Musik

Anstellung in der Villa von Reichen

Beim Weingroßhändler

Erinnerung an das Elternhaus

Der Krieg bricht aus

Eine kleine Wohnung

Eine heimliche Hochzeit

Glück ist eine Gabe

Glück hängt nicht von Dingen ab

Die Kinder der sieben Geschwister

Erläuterungen der Übersetzerin

Endnoten

DER TOTE JUNGE

Auf dem Friedhof von Viðareiði ruhen unsere Vorfahren Die Mutter hielt ihren - фото 3

Auf dem Friedhof von Viðareiði ruhen unsere Vorfahren

Die Mutter hielt ihren kleinen, kalten Säugling dicht an ihre warme, schwere Brust, die fast am Zerplatzen war von der Milch, die nicht gebraucht wurde. Die Brüste mussten geleert werden – so wie bei der Kuh im Keller, die zweimal am Tag gemolken wurde.

Sie küsste Stirn und Wangen des kleinen Jungen, ihre Augen waren durch Trauer und mangelndem Schlaf blutunterlaufen. Die Tränen liefen lautlos ihre blassen Wangen hinunter. Sie hatte die Haare mit dem schweren, bis zur Taille reichenden Zopf nicht gekämmt, vermochte es nicht.

Man konnte ihrem Körper nicht ansehen, dass sie ein Kind geboren hatte. Sie sah immer noch schwanger aus, obwohl sie vor über einer Woche einen lebendigen Jungen zur Welt gebracht hatte. Wie alt und müde sie sich fühlte – und doch war sie erst Mitte dreißig.

Sie trauerte über den Verlust des kleinen Neugeborenen. Auf der anderen Seite war es auch eine Erleichterung, nicht noch ein weiteres Kind aufzuziehen, das von allein gekommen war, ungeplant. Innerhalb von zehn Jahren hatte sie sieben Kinder zur Welt gebracht.

Sie erinnerte sich, als sie vor neun Jahren ihr zweitältestes Kind in den Sarg gelegt hatte, das nur vierzehn Tage alt geworden war. Jetzt wurden die Erinnerungen wieder aufgerissen durch die Trauer, durch den weiteren Tod eines neugeborenen Jungen.

Warum die Kinder starben, wusste niemand. Gott hatte sie zu sich gerufen. Sie brauchte Trost, versuchte sich selbst zu trösten: Es war Gottes Wille.

Der Arzt wohnte eine halbe Tagesreise mit dem Boot entfernt. Man musste ohne Arzt in dem kleinen Dorf zurechtkommen, das nach Süden und Norden in einem Tal zwischen zwei hohen Bergen lag, und nach Osten und Westen hin offen zum Atlantik.

Ihr Mann hatte einen kleinen Holzsarg auf den Hocker mitten in die Küche gestellt, direkt unter der angezündeten Petroleumlampe. Ein Mann im Ort machte Särge aus Brettern. Der Boden war mit Heu ausgelegt und einem weißen Tuch bedeckt.

Der Vater und die Kinder sahen zu, während die Mutter das kalte Kind behutsam in den Sarg legte. Sie kniete und streichelte ein letztes Mal sein seidenweiches Haar, fühlte mit den Fingerspitzen den weichen Flaum auf dem kalten Scheitel.

Die Augen des Jungen waren geschlossen. Es sah aus, als schliefe er friedlich.

„Ruhe in Frieden“, flüsterte sie schluchzend, „wir werden uns wiedersehen.“

Die Tränen tropften auf die weiße, selbst genähte Bluse des Jungen, die von den anderen Kindern abgetragen war – von Kind zu Kind weitervererbt.

Sie richtete das Tuch, sah zu, dass es glatt war und seufzte tief: „Oh Gott.“ Dann schwieg sie, das Hirn leer von Worten – sie konnte nicht mehr.

Der Vater griff nach der Bibel und öffnete sie. Auf Dänisch, mit starkem färöischen Akzent, las er langsam und unsicher, leicht stotternd: „Und ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde … und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen.“

Das Flackern der Petroleumlampe leuchtete in fünf Paar ernste Kinderaugen.

Er legte die Bibel auf den Küchentisch und faltete die Hände, die Kinder taten das gleiche. „Vater unser im Himmel …“

Alle in der Küche waren still außer dem vierjährigen Aksel, der schon immer ein Zappelphilipp war.

Der Vater sah liebevoll zu seiner Frau, er war ein Mann weniger Worte. Dann nagelte er den Deckel zu. Die Hammerschläge hallten durch das kleine Haus und ließen den Sarg erzittern.

„Willst du nicht Aksel mitnehmen, damit ich mich eine Weile ausruhen kann?“, fragte die Frau müde ihren Mann.

Der Vater hob den Sarg hoch und klemmte ihn sich unter den Arm.

„Komm, Aksel“, sagte er und nahm seinen quirligen Sohn an die freie Hand. Dann gingen sie.

Die Frau ging in die kleine Stube, die Wohnstube, wo sie ihre Kinder zur Welt brachte. Sie lehnte die Stirn gegen die kalte Fensterscheibe, von wo aus sie mit ihren verweinten Augen dem kleinen Leichenzug folgte, bis er hinter der Hausecke weiter unten am Weg verschwand. Das Bild setzte sich in ihrer Netzhaut fest. Ein Bild, das sie nie vergessen würde. Ihr Mann, mit dem quirligen, lebendigen Jungen an der einen Hand und einem Holzsarg mit dem toten Jungen unter dem anderen Arm. Dort stand sie, die Gedanken wirbelten durcheinander. Wie wahr doch der Glaube an eine bessere Welt, wo Kinder nicht geboren werden, um gleich sterben zu müssen.

Die Kinder gehörten dem Herrn, Gott sei Dank. Der Kleine war nicht getauft, denn bei den Baptisten wurde Erwachsenentaufe praktiziert, Taufe des Glaubens, Taufe der Bekehrung. Einst würde sie ihre beiden toten Söhne im Paradies wiedersehen.

Ihr Mann gehörte der Kirche an, ging jedoch nie hin. Er brauchte keinen persönlichen Glauben, Religion war nichts, worüber sie diskutierten. Sie respektierten ihre unterschiedlichen Einstellungen. Alle im Dorf waren Christen, wenngleich es zwei verschiedene Auslegungen gab, die zwischen Kirchenleuten und Baptisten in Feindseligkeiten ausarten konnten.

Glaube und Hoffnung waren doch für alle in dieser barschen Welt eine Lebensnotwendigkeit.

Mit schleppenden Schritten ging sie zur schmalen, steilen Dachbodentreppe, einer Kombination aus Treppe und Leiter. Jede Stufe knarrte unter ihrem schweren Gewicht. Sie ging in die kleine Dachkammer, zum Doppelbett mit der Strohmatratze. Die Bettdecke lag am Fußende wie ein Klumpen mit den Federn in einem Ende des Bezuges. Sie schüttelte und klopfte, bis sie groß, füllig und aufgelockert war, legte sich ins Bett und zog die Decke über sich.

Sie dachte an den Sensenmann, der vor kurzem das Dorf heimgesucht hatte. Eltern verloren ihre Kinder, und Kinder verloren ihre Eltern durch die Tuberkulose. Ihr Haus war Gott sei Dank von dieser gefährlichen Krankheit verschont geblieben.

Die Augenlider fielen von allein zu. Sie sah vor sich ihren Mann mit dem kleinen Kindersarg unter dem Arm auf dem Weg zum Friedhof – jetzt …

Sie spürte, wie die Schwere ihres Körpers allmählich nachgab. Die Geräusche ihrer plappernden Kinder unten verschwanden wie in Watte, und sie glitt in die barmherzige Umarmung des tiefen Schlafes.

Das kleine Gefolge, bestehend aus Vater und Sohn, brauchte 25 Minuten, um den steilen, unebenen, löchrigen Feldweg hinunter und über den Fluss zu gehen, bis sie die Kirche erreichten. Sie betraten den Friedhof, der 50 Meter über dem Meeresspiegel lag. Der Vater ließ die Hand seines Sohnes los, stellte den Sarg auf den Boden und streckte den Rücken. Sein Blick fiel auf die vielen neuen Gräber, der Tod war allen bekannt.

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