Gerhard J. Rekel - Die chinesische Dame

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Durch eine „Notlüge“ gefährdet Christian Selikowsky, der Held des Buches, das Leben seiner Liebsten. Seither verfolgen ihn brutale Albträume. Der junge Architekt beschließt, wahrhaftig zu leben, will reinen Tisch machen. Auch mit seinem Vater, für dessen Firma er zwar arbeitet, dem er sich aber entfremdet hat. Christian reist von Wien nach Tirol, wo sein Vater in einem idyllischen Dorf das traditionsreiche Modeimperium leitet. Doch als Christian eintrifft, liegt der Patriarch tot am Schreibtisch. Angeblich Herzinfarkt. Kurz zuvor hatte der alte Herr Besuch von einer chinesischen Dame. Was wollte die attraktive Managerin? Christian stößt auf Lügen. Seine Nachforschungen führen ihn nach Schanghai und in die chinesische Provinz, wo er Wahrheiten über den Vater, die Beziehung zu seiner Verlobten, seiner Familie und sich selbst entdeckt, die er niemals erwartet hätte. „Du sollst nicht lügen“, heißt es in der Bibel. Konfuzius aber entgegnet: „Die Wahrheit ist ein tödliches Schwert!“ Wie viel Wahrheit erträgt der Mensch?

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„Und er kam nicht zurück, bis der Notarztwagen aufgetaucht ist?“

Sie nickte und steckte ihre Haare wieder hoch. Unter den Teetassen entdeckte Christian das Kuvert einer Innsbrucker Reiseagentur; er schob Tassen und Keksteller zur Seite und öffnete es. „Lass uns jetzt endlich gehen, bitte!“, flehte Sonja und schritt zur Tür.

„Gleich.“

Christian zog aus dem Kuvert ein Flugticket. Ausgestellt auf Vaters Namen. Abflug in drei Tagen. Flugziel: Schanghai .

˘ ˘ ˘

Das Licht des Vollmondes erhellte die Straße. Christian bat den Taxifahrer, das Hotel Tirolerhof anzusteuern. Erst danach wollte er mit Sonja zum Haus seiner Eltern gebracht werden. Der Tirolerhof war ein kleines, aber nobles Hotel. Vielleicht 20 Zimmer.

An der Rezeption fragte er nach der chinesischen Dame. Abgereist. Vor drei Stunden. Wohin, konnte oder wollte ihm die Frau an der Rezeption nicht sagen. Sie erinnerte sich nur, dass die Chinesin von einer Mitarbeiterin der Firma Selikowsky begleitet wurde, die auch die Rechnung beglichen hatte – vermutlich Frau Armbrust.

Christian ging zurück zum Taxi. Warum war die chinesische Besucherin so schnell verschwunden? Oder war es normal, dass Geschäftspartner noch am selben Abend nach China zurückreisen?

Mit Sonja erreichte er kurz darauf das zweistöckige Bauernhaus seiner Eltern, idyllisch gelegen an einem Hang des Patscherkofels. Wuchtige Mauern, tiefe Fensterfluchten, großzügige Holzbalkone und ein mit Schindeln gedecktes Satteldach verrieten Wohlstand. Christians Vater hatte das Gebäude liebevoll renovieren lassen. Nur in einem Raum brannte noch Licht. Die Haustür war nicht abgeschlossen. Als Christian mit Sonja den Flur betrat, hörte er seinen Bruder telefonieren. Lutz saß in der Stube neben dem Kachelofen und starrte auf sein Notebook, während er sein Smartphone am Ohr hielt und alle paar Sekunden ein mäßig interessiertes „Ja“ oder „Ja, mach ich“ murrte.

Christian hatte den Eindruck: Seit Lutz verheiratet war, stand sein Bruder noch stärker unter Druck; Lutz’ Ehefrau war nach der Geburt der Zwillinge zu Hause geblieben. Sie dirigierte ihren Mann via Handy wie einen Bediensteten: Nahezu jede Stunde rief sie auf seinem Smartphone an und gab ihm neue Anweisungen; wann er nach Hause kommen solle, was er mitbringen müsse, was noch zu organisieren sei.

Sonja setzte sich an den Couchtisch.

„Wo ist denn Mama?“, fragte Christian.

Lutz deutete nach oben.

Christian schritt die Treppe hoch, kam an den Schlafräumen vorbei und stieß überall auf Vater: An der Wand hing ein Glasbild mit dem Sand einer Wanderdüne aus Arcachon, wo Christian als Dreizehnjähriger mit Vater den Urlaub verbracht hatte; in einer Vitrine hatte Vater eine H0-Dampflokomotive mit historischen Waggons aufgereiht, die er Christian im Alter von Acht geschenkt hatte; auf einem rustikalen Sekretär stand ein buntes Kamel aus Ton, das Christian mit Fünf für Vaters Geburtstag modelliert hatte. Lange betrachtete Christian die Objekte; plötzlich bekamen sie eine andere Bedeutung, wurden zu Beweisen einer Vater-Sohn-Beziehung, die er oft als problematisch empfunden hatte. Aber vielleicht hatte Vater auf diese Art versucht, gemeinsame Momente zu bewahren – oder redete sich Christian das jetzt nur ein, weil er durch Vaters Tod so aufgewühlt war?

Er klopfte an die Tür des elterlichen Schlafzimmers. Keine Antwort. Zaghaft trat er ein. Mutter lag mit voller Kleidung auf dem Ehebett und weinte. Als sie Christian bemerkte, riss sie sich zusammen, wischte die Tränen weg. Er setzte sich zu ihr, griff zärtlich nach ihrer Hand. Eine Weile schwiegen beide.

„Bischt’d allein kommen?“, fragte sie schließlich.

„Sonja sitzt unten.“

„Is sie aus Wien?“

Christian nickte.

„Dann isch dei Gascht sicha hungrig!“

Einen hungrigen Gast im eigenen Haus konnte sie nicht ertragen. Sie ging sich ihr Gesicht waschen, wechselte vom Dirndl zu einer schwarzen, hochgeschlossenen Bluse und schwarzem Rock und begann, in der Küche eine Brettljause zu richten. Christian wollte helfen, doch sie lehnte ab und bat alle, sich an den rustikalen Küchentisch zu setzen. In die Mitte stellte sie mehrere Teller mit Schweinernem, Wurst und Käse. Sie hinkte zwischen Tisch und Kühlschrank hin und her. Auch Lutz hatte nun einen schwarzen Pullover und eine dunkle Hose angezogen. Lange fiel kein Wort.

Von draußen war der raue Wind zu hören.

Lustlos am Schweinernen kauend, ohne aufzusehen, fragte Lutz: „Christian, willst du Mama nicht den Grund für deinen überraschenden Besuch erzählen?“

Ein unangenehmes Schweigen erfüllte den Raum. Dann griff Christian zu Sonjas Hand und sagte feierlich: „Mama, wir wollen heiraten!“

Kurz bemerkte er in Mutters Gesicht eine tiefe Ratlosigkeit – auf Ansagen dieser Art war es immer Vater, der zuerst reagierte. Wichtige Entscheidungen überließ sie gerne ihm. Nicht nur wichtige. Für so vieles hatte sie Verständnis. Für Vaters Abwesenheit, für seine Zornausbrüche, für sein Schweigen; aber auch für die Schwächen von Lutz und für die Zurückgezogenheit Christians. Für fast alles. Und fast jeden. Außer für sich selbst. Als kleiner Junge hatte Christian seine Mutter abgöttisch geliebt, viel mehr als den strengen Vater. In der Pubertät dagegen empfand er sie oft als mühsam. Und je älter er geworden war, umso komplizierter hatte sich seine Beziehung zu ihr entwickelt. Manchmal konnte er ihre grenzenlose Diplomatie nicht ertragen, weil er nie wusste, was sie wirklich wollte, wofür sie stand, welche Wahrheit ihre eigene war. Oft tat sie ihm leid, doch tiefes Mitleid fiel ihm schwer, schließlich hatte sie alle Freiheiten der Welt. Dachte er jedenfalls.

Mutter rang sich ein Lächeln ab, schien sich über die Hochzeit zu freuen: „Gratulier Euch! Aber jetzt müss’ma erst einmal die Beerdigung organisieren.“

Im Laufe des Essens drängte sie Christian, die Heirat wegen Vaters Tod auf keinen Fall abzusagen. Sie behauptete, die Hochzeit wäre sicherlich in Vaters Sinne gewesen. Geradezu liebevoll bemühte sie sich um Sonja.

Es war Christian jetzt unangenehm, doch er musste ein paar Fragen stellen, die ganze Zeit kreisten seine Gedanken darum: „Mama, noch was Wichtiges … in der Schreibtischschublade vom Papa sind ausreichend Betablocker und ACE-Hemmer gewesen. Warum nur hat er die Medikamente heute nicht genommen?“

Die Mutter zuckte die Schultern.

Verärgert hielt Lutz im Kauen inne: „Du hast in Papas privater Schublade gestirlt?“

Christian holte aus seiner Jackentasche das Buch über Schanghai aus den 1940igern heraus und legte es auf den Tisch. „Das habe ich in seiner Tischlade gefunden. Papa hat doch so gut wie nie Bücher gelesen. Schon gar keine Sachbücher. Warum hat er sich plötzlich für China interessiert?“

Unwillig betrachtete Mutter das Buch und seufzte.

„Vor allem für China im 2. Weltkrieg?“, setzte Christian nach.

Es fiel der alten Frau schwer zu reden, doch spürte sie Christians bohrenden Blick: „Alfred war in seiner Kindheit in Schanghai … fast acht Jahre lang.“

„Was hat er denn da gemacht?“

„Er war mit seim Vater Josef in China“, sie blickte zu Lutz, „eurem Großvater!“

„Und warum?“, fragte Christian erstaunt.

„1938 sind in Österreich doch die Nazis an die Macht kommen! Der Judenhass ist immer schlimmer gworden. Eure Großeltern habn sich kaum noch auf die Straßen traut … bis der Josef eines Tages von der Arbeit nach Haus kommen is und sei jüdische Frau verschwunden war. Einfach weg. Abgholt. Von der SS. Er hat alles versucht, um rauszufinden, wohin man sie verschleppt hat. Vergeblich. Irgendwann is dann ein Brief kommen: Verstorben an Lungenentzündung. Er war verzweifelt. Und weil sein Alfred – damals grad mal acht Jahr alt – für die Nazis ein Halbjude war, hat sich euer Großvater Hals über Kopf entschlossen, mit Alfred zu flüchten. Nach China. Von dort ist Alfred erst nach Kriegsende wieder zurückkehrt.“

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