Gerhard J. Rekel - Die chinesische Dame

Здесь есть возможность читать онлайн «Gerhard J. Rekel - Die chinesische Dame» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Die chinesische Dame: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Die chinesische Dame»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Durch eine „Notlüge“ gefährdet Christian Selikowsky, der Held des Buches, das Leben seiner Liebsten. Seither verfolgen ihn brutale Albträume. Der junge Architekt beschließt, wahrhaftig zu leben, will reinen Tisch machen. Auch mit seinem Vater, für dessen Firma er zwar arbeitet, dem er sich aber entfremdet hat. Christian reist von Wien nach Tirol, wo sein Vater in einem idyllischen Dorf das traditionsreiche Modeimperium leitet. Doch als Christian eintrifft, liegt der Patriarch tot am Schreibtisch. Angeblich Herzinfarkt. Kurz zuvor hatte der alte Herr Besuch von einer chinesischen Dame. Was wollte die attraktive Managerin? Christian stößt auf Lügen. Seine Nachforschungen führen ihn nach Schanghai und in die chinesische Provinz, wo er Wahrheiten über den Vater, die Beziehung zu seiner Verlobten, seiner Familie und sich selbst entdeckt, die er niemals erwartet hätte. „Du sollst nicht lügen“, heißt es in der Bibel. Konfuzius aber entgegnet: „Die Wahrheit ist ein tödliches Schwert!“ Wie viel Wahrheit erträgt der Mensch?

Die chinesische Dame — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Die chinesische Dame», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Er kannte Bernd Weirather seit seiner Kindheit. Der Mann mit dem teigigen Gesicht, der Vollglatze und dem gepflegten, weißen Schnurrbart nickte Christian freundlich zu und eilte ins Büro seines Vaters. Ein junger Kollege folgte ihm.

„Um Gottes wülln, da Fredi“, hörte Christian den alten Polizisten sagen. Er machte ein paar Schritte zur Tür und beobachtete, wie Weirather mit dem Notarzt sprach.

„Isch gar a Herzkasperl?“, fragte Weirather vorsichtig und musterte den Toten. Er wirkte nervös; bei Alfred Selikowsky handelte es sich um den reichsten Mann in der Region, er hatte sichtlich Angst, etwas falsch zu machen.

Der Mann im roten Overall unterzeichnete den vorläufigen Totenschein und sagte leise: „Verdacht auf Herzversagen bei terminaler Herzinsuffizienz.“

Bei einem natürlichen Tod reichte vermutlich ein kurzes Protokoll – Christian konnte sehen, wie Weirather aufatmete. Paralysiert stand er hinter den Männern. Er konnte es nicht fassen: Erst vor ein paar Monaten hatte Mutter ihm am Telefon erzählt, dass Vater ein neues Medikament verschrieben bekommen hatte. Und es exzellent vertrug. Sogar Jagen und Reiten konnte er wieder. Vaters Blut- und EKG-Werte waren wie vor 10 Jahren. Und jetzt plötzlich ein Infarkt?

Christian beugte sich zu den beiden Männern und flüsterte: „Herzinfarkt kann doch durch alles Mögliche verursacht werden! Woher stammt denn die Wunde an der Schläfe?“

Der alte Polizist überlegte einen Moment und hob den Zeigefinger: „Schau her, Bua!“ Schnaufend rückte er mit seinem jungen Kollegen die Leiche zur Seite, warf beinahe eine Teeschale und einen Teller mit chinesischen Glückskeksen um und setzte sich auf Vaters Stuhl. Er gab vor, zusammenzubrechen, ließ sich vom Sessel fallen, streifte mit dem Schädel vorsichtig an der scharfen Regalkante an und sah erwartungsvoll zum Notarzt: „So war’sch doch, Herr Dokta, nit wahr?“

Der Arzt untersuchte ein zweites Mal die Wunde an der Schläfe. „Auf jeden Fall ziemlich oberflächlich.“ Er zupfte mit einer Pinzette an der Blutkruste und nickte: „Sehr unwahrscheinlich, dass die Abschürfung letal war.“

Weirather zückte sein Handy und erstattete Meldung bei seinem Vorgesetzten; für ihn schien der Fall erledigt.

Sprachlos stand Christian am Fenster. Er verstand Vaters Tod nicht. Überhaupt nicht. Da bemerkte er in der dunklen Holzvertäfelung eine Tür, Christian hatte sie noch nie zuvor bewusst wahrgenommen. Er drückte die Klinke runter. Unversperrt. Sie führte ins Büro des Vice . Christian sah sich im Zimmer von Lutz um: Sein Bruder hatte sich eine neue Ausstattung gegönnt. Glas und Metall. Alles vom Feinsten. Was Christian allerdings erstaunte: In Lutz’ Büro gab es drei Türen; eine zum Empfangsraum, eine zu Vaters Büro, eine direkt zum Flur, von dem Christian nun unbemerkt ins Treppenhaus gelangte.

Vorhin, beim Warten auf Vater, hatte Christian Geräusche aus dem Büro von Lutz gehört: Hatte jemand Lutz’ Zimmer als Durchgang zu Vaters Büro benützt und war auf diese Weise unbemerkt zu Alfred gelangt?

Bevor Christian darüber nachdenken konnte, hörte er aus dem Flur ein Schluchzen. Seine Mutter! Er ging auf sie zu. In der einen Hand hielt sie ein gehäkeltes Stofftaschentuch, in der anderen einen Stock. Lutz stützte sie. Die kleine Frau hatte nach ihrem fünfzigsten Geburtstag jedes Jahr ein Kilo zugelegt, was von ihrem schweren, grünen Lodenmantel ein wenig kaschiert wurde. Sie trug ein rosafarbenes Dirndlkleid, ihre weißen Haare hatte sie zu einem Dutt hochgesteckt. Wie ein Schutzschild schirmte eine Hornbrille mit dicken Gläsern ihre Augen ab.

Als sie einen Schritt in Vaters Büro machte, verstummten alle. Niemand wollte etwas Falsches sagen. Schließlich wandte sich Mutter mit heiserer Stimme zum Notarzt: „Des kann do nit sein … vor zwei Stunden hat mich Alfred no angrufen … hat gsagt, dass er sich nit wohl fühlt … sein Puls war so niedrig … ich hab ihn gfragt, ob er auch all seine Medikamente gnommen hat …“

„Und?“ fragte der Arzt.

„Er hat ja gesagt.“ Die blasse Frau zitterte. „Angfleht hab ich ihn, dass er sofort den Arzt holn soll, wenn’s ihm nit glei besser geht.“ Ihr Schluchzen wurde heftiger. „Warum hat er’s nit tan? Warum?“

Christian beobachtete, wie Mutter ihren Kopf an Lutz’ Schulter lehnte, seine Hand umklammerte. Lutz hatte immer das bessere Verhältnis zu ihr. Vielleicht weil er auf den ersten Blick verletzlicher wirkte. Schon in der Schule hatte sich Lutz schwerer getan. Um eine Seite Vokabeln zu lernen, musste Christian das Blatt nur dreimal durchlesen, während sich sein älterer Bruder stundenlang abmühte. Lutz quälte sich von einem Jahrgang zum nächsten, erhielt jedes Jahr Abmahnungen und musste eine Klasse wiederholen. Oft traf ihn die Wut des Vaters: „Schau dir doch den Christian an, der kann’s ja auch!“

„Aber der ist doch …“, hatte Lutz zu protestieren versucht.

„Musst dich halt mehr anstrengen!“

Dann heulte Lutz, Mutter tröstete ihn und versuchte zu vermitteln; sie wollte Lutz vor der bösen Welt und den Ansprüchen ihres Ehemannes schützen. Doch Vater ließ keinen Zweifel aufkommen: Der intelligentere Sohn sollte die Firma übernehmen. Lutz war für ihn bloß ein guter Handwerker, höchstens Buchhalter. Worunter Lutz elendig gelitten hatte. Erst als Christian sich entschieden hatte, in Wien Architektur zu studieren, und Lutz in Innsbruck die Handelsschule absolvierte, änderte Vater seine Haltung. Widerwillig nahm er zur Kenntnis, dass Lutz vielleicht nicht der bessere, aber sicherlich der reibungslosere Nachfolger war. Seitdem entwickelte Lutz noch mehr Ehrgeiz. Mutter aber fühlte sich in ihrem ausgleichenden Verhalten bestätigt, sie hatte ihre Liebe richtig investiert.

Der Arzt wandte sich zu Christian, nahm ihn zur Seite und flüsterte: „Hatte Ihr Vater schon einmal einen Infarkt?“

Christian nickte.

„Wenn er seine Blutdruck senkenden Medikamente nicht pünktlich oder in ausreichender Menge genommen hat, wäre das eine Erklärung für den neuerlichen Infarkt.“

„Siehscht Krischtian“, versuchte Weirather zu kalmieren, „isch alles mit natürlichen Dingen zuagangen.“

Christian fühlte sich unwohl, es entsprach nicht seinem Naturell, unbequeme Fragen zu stellen. Doch er dachte an sein Versprechen, ging neben Alfreds Kopf in die Hocke und zeigte auf Vaters Wange: zarte Spuren eines roten Streifens. „Und das?“

Keuchend beugte sich Weirather zu ihm: „Bluat … vielleicht, von da Schläfn.“

Mit dem Zeigefinger tippte Christian auf Vaters Wange und verschmierte ein wenig Rot: „Eher Lippenstift!“

„Wenscht Zweifel hascht, bitte … dokumentier ich’s halt!“, erwiderte Weirather. Er zückte eine Digitalkamera und fotografierte den Toten von allen Seiten.

Aufgewühlt schaute sich Christian im Raum um: „Wo sind denn überhaupt Vaters Herzmedikamente?“

Der Arzt, Lutz und Christian suchten Tisch, Regal und Boden ab. Vergeblich. Christian betrachtete die beiden Teetassen auf dem Schreibtisch: Nur in der von Vaters Besucherin befand sich noch ein wenig grüner Tee. Und am oberen Tassenrand entdeckte er zarte Reste eines Lippenstifts. Dasselbe Rot wie auf Vaters Wange. Kaum war Weirather mit dem Fotografieren fertig, nickte der Notarzt zwei Männern in schwarzen Anzügen zu, die schon an der Tür warteten. Sie hoben die Leiche in einen blechernen Sarg. Als die Bestatter den Toten aus dem Büro trugen, wurde Christian bewusst, dass er die wachen Augen seines Vaters nie wieder sehen würde. Nie mehr seine tiefe Stimme hören. Nie mehr seinen Zorn erleben. Nie mehr sich über sein versöhnliches Schmunzeln freuen. Nie mehr sein Lachen erleben. Nie mehr.

Der Arzt, Lutz und Mutter waren den Bestattern gefolgt. Christian fiel auf, wie merkwürdig aufgeräumt Vaters Büro aussah, plötzlich kam ein bizarres Gefühl in ihm hoch: Er hatte den Eindruck, Vater hatte es eilig gehabt – als wäre alles Weitere für ihn nur noch Bürde gewesen, als wollte er nur schnell weg, irgendwohin.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Die chinesische Dame»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Die chinesische Dame» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Die chinesische Dame»

Обсуждение, отзывы о книге «Die chinesische Dame» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x