Sabina Naber - Tatort Heuriger

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Im siebenten Band der Tatort-Krimireihe wird eine Ikone der Wiener Gastronomie, der Heurige, zum Schauplatz krimineller Handlungen. Die Herausgeberin Edith Kneifl und weitere 12 österreichische Krimiautorinnen und -autoren haben Buschenschanken, Heurigenlokale und Kellergassen auserkoren und dort Ihre Kurzkrimis angesiedelt. In Orten wie Grinzing, Neustift, Nußdorf, Kahlenbergdorf, Heiligenstadt, Stammersdorf, Mauer und Oberlaa, gelegen am südlichen, nordwestlichen und nördlichen Stadtrand Wiens, passieren allerlei üble Machenschaften. Denn nicht nur launige Glückseligkeit verspricht der lockende Rebensaft, auch das Verbrechen lauert im Dunstkreis seiner idyllischen Heimstätten.

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Man weiß es nicht.

Ich weiß es nicht.

Und dann schmettern die Touristen aus Deutschland, ja, genau, die Piefke, ihre Sauflieder in den Himmel, dass einem der Schauder den Rücken hinabläuft.

Nein, das tut es nicht, wie auch, ich habe ja keinen Rücken mehr. Keine Ahnung, wo mein Rücken geblieben ist. Schon seltsam, sein Leben lang ist man ein ganzer Körper, und dann, wenn plötzlich nur mehr der Kopf übrig ist, spricht man von sich doch immer noch als von etwas Ganzem. So, als wäre der Rest nicht wichtig gewesen. Aber vielleicht war der Rest ja auch nicht wichtig. Rücken, wozu? Um Rückenschmerzen zu haben? Und dieses ewige Rumgeeiere, man müsse Rückgrat haben. Nein, muss man nicht. Köpfchen muss man haben, darauf kommt es an. Und ohne Nieren, die Steine ansetzen, oder Leber, die fett wird, oder Herz, das entweder zu schnell oder zu langsam oder gar nicht schlägt, lebt es sich ganz gut. Außer natürlich … Geht es doch ganz gut.

Wenn ich allerdings Hände hätte, die an Armen wären, könnte ich mir das Salz aus dem Mund schaufeln und schreien, die Trunkenbolde da draußen sollten doch endlich ihre Klappe halten. Da freut man sich, dass man nicht in einem dieser unsäglichen Touristenheurigen in Grinzing gelandet ist, und was passiert? Der Geheimtipp aus dem Achtzehnten wird plötzlich entdeckt. Von wem? Von allen. Wahrscheinlich fühlt sich mal wieder einer dieser unaufgefordert fleißigen Reiseführerautoren gemüßigt, den lieben Gästen aus aller Herren Länder die bisher unentdeckten Seiten Wiens aufzuschwatzen. Und schon rennen sie hin, die braven Touristen, denn sie wollen ja immer das Exklusive und wissen dabei nicht, dass es gerade dadurch jede Exklusivität verliert. Und die Einheimischen flüchten. Zum nächsten Geheimtipp, den sie nur unter der Hand weitergeben, bis …

Dabei darf ich nicht meckern, ich bin doch auch kein Einheimischer. Ich wär gern einer, ich würde gerne als ein solcher angesehen werden. Das passiert aber nicht, da mach ich mir nichts vor. Wenn ich besoffen bin, rutsche ich in so eine Art pseudowienerisch. Aber der Wiener erkennt mich als das, was ich bin. Ein Ausländer. Ein Alien. Ein Fremdkörper. Einer, der auf keinen Fall Kenntnis vom neuesten Geheimtipp hätte erlangen dürfen.

Aber nun kann ich mich nicht mehr besaufen. Selbst wenn einer der Betrunkenen draußen eine ganze Flasche Wein über meinem Fass ausleert und der Wein durchsickerte, das Salz würde verhindern, dass auch nur ein Tropfen meinen Gaumen benetzte.

Und dabei bin ich so durstig.

Komisch, dass man als Kopf durstig sein kann, nicht? Da ist ja kein Körper, der noch Flüssigkeit bräuchte. Phantomdurst. So wie die Phantomschmerzen. Mein ganzer Körper schmerzt. Egal, wo er gerade ist. Ich nehme mal an, er ist gerade an vielen verschiedenen Orten, denn wozu sollte man den Kopf abtrennen, wenn man dann den Rest beisammen lässt. Und das ist schon seltsam, nicht zu wissen, wo Arme und Beine geblieben sind. Vielleicht liegt ja mein rechter Fuß im Fass nebenan. Oder aber er treibt gerade die Donau hinunter und landet dann im Meer. Welches Meer ist das nochmal? Das türkische Meer? Es ist mit Sicherheit nicht das türkische Meer, aber es fällt mir jetzt nicht ein, wie dieses Meer heißt, in dem mein Fuß rumplanscht. Und meinem Fuß ist es auch egal, wie es heißt, der hat’s gut, lässt sich von den Fischen und den Krabben anknabbern, bis er nur mehr Knochen ist.

Die Frage aber, die Sie sich jetzt wahrscheinlich stellen, ist, wie ich, respektive mein Kopf, in dieses Fass im Heurigen Pötzleinsdorf gekommen bin.

Die Frage hingegen, die ich mir stelle, ist, wie es möglich ist, dass ich Ihnen diese Frage stelle. Und sei es auch nur hypothetisch, da ich ja weiß, dass Sie mich nicht hören können. Aber irgendeinen Gesprächspartner muss man sich ja suchen, so auf Dauer.

Mit anderen Worten: Ist es wirklich so, dass ein von seinem Körper abgetrennter Kopf noch lustig vor sich hindenken kann?

Und was bedeutet das? Für mich. Und für Gott.

Heißt das, ich werde bis in alle Ewigkeit hier rumliegen und denken und denken und denken? Und genervt sein von grölenden Touristen? In der Hoffnung, dass ­irgendwann irgendwer auf die Idee kommt, mein Fass, weil es im Weg steht, umzustellen, dann fällt es hin und ich kullere raus. Mein Kopf kullert raus.

Und wenn dem so ist, heißt das, es gibt ein Leben nach dem Tod? Oder ist das, was ich hier tue, nicht das, was man gemeinhin unter Leben versteht? Nein, ist es nicht. Und doch, es wirft ja die Frage auf nach dem Dings, wie heißt das jetzt gleich?, diese besondere Art von Koma, wo man in seinem eigenen Körper gefangen ist, alles mitbekommt, aber niemand sonst bekommt mit, dass man ­alles mitbekommt. Das ist doch auch Leben, nein? Und alle, die tot sind und von denen noch ein paar Überreste vorhanden sind, befinden sich in diesem Zustand? Das ist ja schrecklich. Die alten Mumien? Seit Tausenden von Jahren denken die so vor sich hin? Und haben nichts davon? Denken die toten alten Ägypter eigentlich dann in Hieroglyphen? Wäre interessant, es gibt ja nicht unbedingt alt­ägyptische Zeichen für alles, was es gibt. Jetzt, meine ich. Was es damals noch nicht gegeben hat. Handys. Heurige. Gacksackerl.

Und ist es dann das, was die Lebenden Hölle nennen?

Oder doch nur Fegefeuer?

Und wenn es eine Hölle gibt, gibt es dann einen Himmel?

Und wie sieht der aus?

Der Himmel ist das endgültige Aufhören. Das Ende von allem. Endlich Ruhe. Endlich Friede. Nichts.

»Jetzt trink mer noch a Flascherl Wein, hollaria ho. Es muss ja nicht das letzte sein, hollaria ho.«

Es hätte mich ja gewundert. RUUUHEEE.

»Jetzt trink mer noch a Flascherl Wein, hollaria ho …«

BIIITTEEE.

»… Es muss ja nicht das letzte sein, hollaria ho.«

Warum hören die nicht auf mich, ich schreie doch weiß Gott laut genug?

Richtig, weil sie mich nicht hören können, weil ich Salz im Mund habe, alles voller Salz, verdammtes Salz, ich hasse Salz, das ist doch nicht gut für den Blutdruck, und auf hunderttausend bin ich eh schon die ganze Zeit, und für die Haut ist das auch nichts, das trocknet sie aus, das weiß man doch.

Wissen Sie, was das Witzige ist? Oder nicht das Witzige, sondern das, was witzig ist, weil es witzig ist, dabei aber gar nicht witzig sein wollte. So was, wo einen das Schicksal in den Arsch tritt. Dafür gibt es ein Wort. Die Dings an dem Ganzen, sagt man. Egal.

Dass der Heinrich die Strafe ja eher symbolisch gemeint hat. Und dabei ist sie ganz konkret. Das Salz. Als er gesagt hat, damit ich für immer und ewig hier sein kann, hat er natürlich nicht gewusst, dass das wirklich so ist jetzt. Ihm ging es nur darum, dass ich hier bin, im Heurigen. Als Strafe. Oder aus Häme, kann auch sein. Und das mit dem Salz hat er wohl aus dem Internet. Ist extra mit mir noch durch die Gegend gefahren, hat bei den Orangen eingebrochen, den Stadtbetrieben, und dort gleich säckeweise Streusalz geklaut, das ja eh nicht gebraucht wurde in diesem nicht stattgefundenen Winter. Damit ich nicht verfaule und stinke. Damit man ihm nicht draufkommt, wenn man mich findet, immer der Spürhundnase nach. Aber im Salz, nein, da könnt ihr euch eure Schnauzen blutig schnüffeln, mich findet ihr nicht. Und ich denke mir, wenn ich verfaule und stinke, wenn sich also mein Kopf nach und nach zersetzt, dann hört das auf.

Aber das tut es nicht.

Und Heinrich weiß auch nicht, wie sehr er mich bestraft, indem er mir meinen Körper weggenommen hat. Nicht, dass ich noch besonders viel damit hätte anfangen können, aber manchmal juckt es dermaßen auf meiner Kopfhaut, dass ich fast verrückt werde. Und dann wieder juckt es mich am Knie. Am Knie, bitteschön, das irgendwo ist, am Kahlenberg oder in einer Jauchegrube oder grad zu einem Fleischlaberl verarbeitet wird mitsamt dem Hintern, der auch juckt wie verrückt, das macht mich krank.

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