Albrecht Gralle - Als Luther vom Kirschbaum fiel und in der Gegenwart landete

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Als Luther vom Kirschbaum fiel und in der Gegenwart landete: краткое содержание, описание и аннотация

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Eigentlich will Luther – auf Drängeln von Käthe – nur ein paar Kirschen im Garten pflücken, als er von einem Gewitter überrascht wird und ein Blitz im Kirschbaum einschlägt. Unversehens findet sich der Reformator im Jahre 2017 wieder. Zum Glück trifft er dort auf den pensionierten Pfarrer Sonnhüter, den er von seiner Identität überzeugen kann und der ihm die neue Welt zeigt. Dabei stößt Luther auf allerhand Kurioses: Nicht nur, dass die Menschen eine komische Sprache haben und sich alles von selbst zu bewegen scheint, auch mit der von ihm gegründeten Kirche hat er so seine Probleme. Und zu allem Überfluss muss er bald feststellen, dass sein treuer Begleiter Sonnhüter sich in einer echten Glaubenskrise befindet. Was Gott sich dabei wohl gedacht hat, ihn hierher zu versetzen?

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Bin gespannt, wie die nächsten Jahre verlaufen.

Und wenn es Gott trotz allem gibt? Wenn ich nach dem Tod immer noch existiere? Na und? Gott hat schließlich diese Menschheitssache ganz schön vermasselt. Das ist ihm ziemlich aus dem Ruder gelaufen. Und genau das würde ich ihm dann mal erzählen. Einfach den ganzen Gottesfrust auspacken und vor seinen Thron werfen … Gott, würde ich sagen, wie konntest du diese fruchtbaren Gräuel zulassen? Ja, ich weiß: Die Freiheit des Menschen bedeutet, dass er auch böse sein darf. Aber es gibt auch Grenzen. Du hättest zumindest die Auswüchse verhindern können. Warum machst du es uns so schwer, an dich zu glauben? Im Grunde bist du selbst schuld, dass die Leute sich von dir abwenden. Das und vieles andere würde ich ihm dann vor den Latz knallen.

Aber – das wird nicht passieren, weil es ihn gar nicht gibt. Er ist nur eine Projektion unserer Wünsche, weiter nichts. Der gute, alte Feuerbach! Wie recht er doch hatte!

Und wenn doch? Eines ist klar: So schnell käme ich nicht in die Hölle, hab mich ja für den himmlischen Verein lange genug eingesetzt. Das wären eine Menge Pluspunkte.

Und wenn ich genauer drüber nachdenke, dann ist mein Atheismus auch eine Entlastung für Gott.

Warum lässt Gott das Leiden Unschuldiger zu? Die Frage gibt es jetzt nicht mehr, weil es Gott gar nicht gibt. Manche super schwierigen Probleme erledigen sich von selbst.

Prost, mein lieber Sonnhüter, du hast Gott überflüssig gemacht.

2

„Die Kirschen, Luther!“

„Was für Kirschen?“

„Du hast mir’s in die Hand versprochen, ein paar Körb herabzupflücken!“

Katharina, Luthers Frau, stand unten vor dem offenen Fenster der Studierkammer und rief ihre Bitten zu ihrem Mann nach oben, der von dem Vorschlag nicht gerade begeistert war.

Er beugte sich aus dem Fenster: „Kann mir nit denken, dass ich mich derart hab breitschlagen lassen. Ist außerdem die Arbeit der Knecht und Mägd.“

„Aber die Knecht und Mägd sind nit da. Und wenn das Gwitter kömmt, sind meine Kirsch zerhagelt und zerquetscht. Denk an den schön Kirschwein, den ich dir zubereiten werd!“

„Bin itzo dabei, den Katechismus noch mal durchzukneten. Das ist wichtiger als alle Kirsch der Welt. Und: Wie soll ich alter und schwerer Mann die Leiter nauf? Wo ist der Bub?“

„Der ist mit dem Michel weg.“

„Ja, da soll doch der Donner …“

„Vergiss dich nit. Du hast’s mir in die Hand …“

Brummend trat Luther zur Seite, murmelte: „Ja, Herr Käthe“, legte die Feder auf einen Lederlappen und schimpfte: „Sonst ist das Haus voller Gäst, Studenten und Verwandtschaft, und heut ist alles leer wie ein Bauch, aus dem der letzte Furz entwichen ist. Man kömmt zu keiner Arbeit mehr!“

Immer noch missmutig ging er die Stufen hinunter, verließ das Haus, steckte den Saum seiner schwarzen Kutte in den Gürtel, so dass seine Knie frei wurden, und holte die alte Holzleiter. Katharina ging währenddessen mit großen, unweiblichen Schritten vor ihm her in den von ihr angelegten Obstgarten.

Vor den zwei Kirschbäumen blieb sie stehen. „Den Korb bindest an die Leiter, somit hast zween Händ frei.“

Luther fügte sich in sein Schicksal. Er wusste aus Erfahrung, dass es keinen Zweck hatte, sich in diesem Stadium zu verweigern.

Dass die Frauen so einen unbändigen Willen haben, dachte er. Beißen sich fest wie hungrige Hund, wenn sie einen mal gepackt haben. Dabei sollte das Weib doch eine Gehilfin des Mannes sein und nicht umgekehrt!

Er lehnte die Leiter gegen einen kräftigen Ast und rüttelte daran, um zu sehen, ob sie auch hielt. Dabei fiel ihm wieder das hebräische Wort in Genesis zwei ein, das er mit „Gehilfin“ übersetzt hatte: „Äsär“.

Seitdem er die Übersetzung der ganzen Heiligen Schrift abgeschlossen hatte, stiegen immer wieder Bibelworte an die Oberfläche, wie Fische, die nach Mücken schnappten. Man kam mit dieser Übersetzung nicht zur Ruhe. Auch nach zehn Jahren nicht! Luther fragte sich gelegentlich, ob er wirklich die richtigen Worte getroffen hatte. Gut, der hebräische Text redete in der Schöpfungsgeschichte zwar von einem Helfer oder einer Hilfe und von einem Gegenüber, das Gott für den Adam schaffen wollte, aber Luther fand es unpassend, den Frauen das Wort „Hilfe“ zu geben, so ein großes Wort, das man sonst für Gott in den Psalmen verwandte: „Gott, mein Helfer, rette mich!“ Nein, das musste man anders übersetzen. Außerdem hatte es eine maskuline Endung. Wahrscheinlich ein Fehler beim Abschreiben. Der hebräische Text übertrieb hier maßlos. Man durfte nicht einfach stumpfsinnig Wort für Wort übersetzen, sondern musste auch die Umstände berücksichtigen. Darum hatte er in Genesis statt: eine Hilfe, ihm gegenüber, lieber eine Gehilfin, die um ihn sei, übersetzt. Das war zeitgemäßer. Aber seine Käthe entwickelte sich eher zu einem Gegenüber als zu einer Gehilfin.

„Was grübelst du denn?“, rief Katharina von Weitem. „Die Leiter angelehnt und nauf!“

Luther seufzte und spürte wieder die Müdigkeit, die in der Bibliothek aufgekommen war. Sie lag bleiern und schwer in seinen Gliedern. Aber trotzdem nahm er einen der Körbe und kletterte langsam nach oben. Es war grotesk. Er, Doktor Martinus Luther, der Mann, der die Kirche in den Grundfesten erschüttert hatte, zu dem Gelehrte von weit her kamen, musste sich der Bitte einer entlaufenen Nonne fügen und Kirschen pflücken! Aber andererseits gab es das Vergnügen, das Bett mit diesem Weib zu teilen. Und bei ihren Bitten, das musste man ihr lassen, kam am Ende immer etwas Nützliches heraus, auch für ihn.

Aber es war mühselig, das Kirschenpflücken. Seit den letzten Jahren, seit er die sechzig überschritten hatte, machte ihn sein Bauch behäbiger und schwerfälliger. Und die Gelenke plagten ihn auch. Doch es half nichts. Käthe hatte beschlossen, vor dem Gewitter heute Kirschen zu ernten, und so stieg Luther Sprosse um Sprosse höher. Oben angekommen, band er, wie es seine praktisch denkende Frau gesagt hatte, den Korb mit einem Seil an der obersten Sprosse fest.

Der Himmel bezog sich immer rascher mit Wolken, und ein kühler Wind kam auf. Aber jetzt wollte der Doktor nicht schon wieder nach unten steigen, die Zweige hingen voller Kirschen, man brauchte nur zuzupacken. Und so pflückte Luther eine Hand voll ab und probierte sie: süß und fest. Ja, das würde einen guten Kirschwein geben. Zweig um Zweig pflückte er leer und dachte darüber nach, wie er das Wort, das er in der Paradiesgeschichte bisher mit „Rippe“ übersetzt hatte, hätte anders ausdrücken können. Vielleicht wäre „Seite“ doch besser gewesen. Rippe aber klang greifbarer, biegsamer und war auch halb rund wie die Hüften einer Frau. Gott schuf die Frau aus der Rippe ihres Mannes. Oder doch besser aus der Seite? Seltsam! Dann bestand ja Adam aus Staub und Chawa, oder Eva, aus Menschenfleisch. Was hatte sich Gott eigentlich dabei gedacht? Oder ging es am Ende gar nicht um die Erschaffung, sondern nur darum, was die zwei in ihrem Wesen nach waren? Ging es hier um grundsätzliche Aussagen zwischen Mann und Weib? Nein, nein, das klang zu philosophisch. Das würde eine Tiefe in die Worte legen, die so gar nicht gemeint war. Oder doch?

„Es ist ein Jammer, dass man mit Übersetzungen nie zu einem End kömmt, selbst wenn die Bibel schon lang fertig g’stellet ist!“

Luther blickte nach oben. Das Licht wurde blasser, der Wind kräftiger, und der theologische Kirschpflücker verstand jetzt, warum seine Frau ihn so gedrängt hatte.

Vorsichtig band er den vollen Korb los, kletterte damit hinunter, leerte die Kirschen in den anderen Korb, lehnte die Leiter an einer anderen Stelle an und stieg wieder nach oben.

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