Mario Ganß - Behindert? - Was soll’s!

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Mit erstaunlicher Genauigkeit, leisem Humor und großer Dankbarkeit erinnert sich der Autor an eine Lebensphase, die ihn außerordentlich geprägt hat: seine Schulzeit in einem Internat für Körperbehinderte in der DDR. Wäre da beispielsweise nicht sein wunderbarer Lehrer Herr Reimert gewesen, der mit seinem unerschöpflichen Ideenreichtum und Basteltalent zum Funktionieren einer der ersten Spezialschreibmaschinen, die aus dem Westen importiert wurden, beigetragen hat, dann würde es dieses Buch offensichtlich nicht geben. Man stelle sich heute vor: Ein Pfleger wirft sich einfach ein behindertes Kind über die Schulter und trägt es die Treppe hinauf, nicht aus Spaß, nein, weil es weder eine Schräge noch einen Aufzug gibt. Das war Alltag und in eben jenem Alltag selbstverständlich, ebenso selbstverständlich wie das Staunen über den ersten Elektrorollstuhl, kleine und größere Missgeschicke, Tränen und Erfolge, die sich in kleinen Schritten einstellen. Es herrscht ein leichter, ja heiterer Ton in diesem Buch, in dem nicht geurteilt, sondern auf beeindruckende Weise erzählt wird, wie wunderbar Leben sein kann, auch mit Handicap.

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Es schien schon etwas kurios, aber jedes Jahr konnten wir regelrecht darauf warten. Am Morgen, als wir von Zerbst losfuhren, begann es wie aus Gießkannen zu schütten. Bei so einem Wetter hätte man keinen Hund vor die Tür gejagt und erst recht wäre man nicht zum Zelten aufgebrochen. Doch die Erfahrung zeigte es: In Lehnin würde die Sonne scheinen! Und so war es auch tatsächlich! Fast jedes Jahr!

Obwohl Lehnin nur rund 80 Kilometer von Zerbst entfernt liegt und die Fahrt etwas mehr als eine Stunde dauerte, konnte unterwegs viel passieren. Pausen zum Austreten waren ja schon eingeplant. Da hatten wir »unsere« Stelle, an der routinemäßig gehalten wurde. Eine Panne am Auto erwies sich schon als problematischer.

Am ehesten verstopfte mal eine Zündkerze. Sie selbst zu wechseln, war beim Trabant in der Regel kein Problem. Nur lagen die Reservekerzen und das Werkzeug meistens beim Reserverad. Und das lag unter der Abdeckung im Kofferraum. Um dort ranzukommen, musste dann der halbe Kofferraum leer geräumt werden. Da kam Freude auf! Doch eine Panne am Auto kam Gott sei Dank bei Weitem nicht bei jeder Fahrt vor und wenn, dann ließ uns der bevorstehende Urlaub dies mit einem gewissen Humor nehmen.

In Lehnin angekommen, brauchten wir nicht lange nach einem geeigneten Zeltplatz zu suchen, denn jeder Camper hatte mit den Jahren schon »seinen« Platz.

Dann kam die Stunde der Wahrheit: der Aufbau der Zelte! Jetzt konnten mein Vater und Opa beweisen, ob sie sich beim Probeaufbau im Garten alles gemerkt hatten. Für mich hatte man extra ganz oben im Auto einen Klappstuhl bereitgelegt. Auf diesen setzte man mich und ich konnte dem Aufbau der Zelte frohgelaunt zusehen.

Anfangs schien es perfekt zu laufen. Doch mit jeder Stange, die man aus dem Sack zog, wurde die Unsicherheit größer, wohin diese nun gehöre. Es dauerte, wie schon gewohnt, mehrere Stunden, bis unsere Zelte einzugsfertig dastanden. Meine Mutti und Oma versorgten uns mit vorgeschmierten Schnitten und Getränken und hielten so die Stimmung hoch. Ein Renner war auch Omas selbstgebackener Streuselkuchen. Der schmeckte so lecker, dass sie davon gleich mehrere Bleche backte. Irgendwann standen schließlich die Zelte und konnten eingeräumt werden.

Die ersten Jahre hatten meine Eltern nur ein sehr kleines Zelt. Trotz der geringen Größe bot es uns Vieren Platz zum Schlafen. Vorn nebeneinander schliefen meine Eltern und mein Bruder auf Luftmatratzen. Im hinteren Teil war etwas Platz, der ursprünglich als Ablagefläche für Gepäck vorgesehen war. Hier stand quer zu den Matratzen meine kleine Liege.

Andreas besaß die Angewohnheit, nur mit einem Schnuller einzuschlafen. Fiel dieser nachts mal aus seinem Mund und er fand ihn nicht, fing er gleich an zu schreien. Dann mussten beim Schein einer Taschenlampe alle Luftmatratzen hochgenommen und nach dem Schnuller gesucht werden. Erst als Andreas erneut auf diesem herumkaute, war die Nachtruhe wieder hergestellt.

Gegenüber unserem Zelt stand das meiner Großeltern. Dieses war schon moderner und großräumiger. Es besaß eine separate Schlafkabine und bot auch Platz, um sich mal darin hinzusetzen. Zwischen beiden Zelten spannten wir eine Plane. Unter dieser wurde in der Regel gegessen und abends gemütlich beieinander gesessen.

Auf Strom und fließend Wasser mussten wir während unseres Urlaubes verzichten. Kerzen, Petroleum- und Taschenlampen spendeten uns abends Licht. Wasser holten wir in Eimern und Kanistern von einer zentralen Pumpe. Das war eine gewöhnliche Schwengelpumpe. Da war Muskelkraft gefragt.

Wir kochten auf Petroleumkochern. Es gehörte schon eine gewisse Geschicklichkeit dazu, diese Dinger in Gang zu setzen. Auf diesen Kochern wurde nicht nur das Mittagessen gekocht. Wir brauchten auch viel warmes Wasser fürs Waschen und Abwaschen.

Als Toiletten dienten auf dem Platz mehrere sogenannte Plumpsklos. Am Tage störte es niemanden, diese zu benutzen, doch nachts vermied man es, dorthin zu gehen, denn es war stockfinstere Nacht. Lichtspendende Lampen wurden erst einige Jahre später aufgestellt. Da es für meine Eltern und Großeltern zu umständlich war, mich jedes Mal auf diese Toiletten zu bringen, benutzte ich ein Töpfchen.

Unser Zeltplatz lag in einem sehr waldreichen Gebiet mit vielen Seen. Der Kolpinsee war nur wenige Meter von uns entfernt und lud oft zum Baden ein.

Mein Opa galt als Frühaufsteher. Bei jedem Wetter ging er frühmorgens ins Wasser. Da hielt keiner von uns mit. Wir bevorzugten eher die doch wärmeren Nachmittagsstunden zum Baden.

Auch ich war eine Wasserratte. Wann immer es ging, wurde ich zum Baden mitgenommen. Der Strand war bestens zum Spielen und Moddern geeignet. Das sagt man in dieser Gegend zum Herumtollen im Schlamm. Wenn Andreas und ich vom Moddern so richtig dreckig waren, hieß es: »Ab ins Wasser«. Dann tobte mein Vater mit uns heftig rum. Wir hatten einen riesigen Spaß dabei. Er warf uns hoch in die Luft, sodass wir klatschend ins Wasser plumpsten. Mindestens eine Rolle vorwärts musste bei jedem Baden dabei sein. Mein Vater griff dann mit seiner einen Hand meine Arme, mit der anderen meine Beine. Anschließend drehte er mich um eine halbe Drehung kopfüber. Dann musste er schnell genug sein und meine Arme und Beine erneut packen, um mich wieder mit dem Kopf nach oben zu drehen. Manchmal griff er auch daneben. Wie viel Wasser ich bei diesen Manövern geschluckt habe, möchte ich gerne einmal wissen. Oft mussten wir eine Pause einlegen, damit ich wieder richtig durchatmen konnte. Doch es dauerte nicht lange und ich sagte: »Noch mal.«

Mit meinem großen Ungetüm von Rollstuhl, den ich immer noch besaß, konnte man mich auf den unebenen Waldwegen nicht schieben. Oft waren die Wege außerdem sehr versandet. Auch mit dem Sportwagen war es eine Plackerei. Aber wir wussten uns zu helfen. Meine Großeltern hatten noch von früher einen kleinen Handwagen. Wenn die Deichsel zum Ziehen abgeschraubt wurde, passte er sogar ins Auto. Dort nahm er auch nicht sonderlich viel Platz weg, denn auf der Sitzfläche und unter ihm konnten einige Sachen verstaut werden.

In diesen Handwagen wurde ich gesetzt und über die Waldwege gezogen. Oft hoppelte es ziemlich stark, wenn große Wurzeln die Wege überquerten. Doch dies störte mich wenig. Der Handwagen erwies sich deshalb als das am besten geeignete Fortbewegungsmittel für mich. Bei längeren Spaziergängen konnte ich sogar meinen noch kleinen Bruder auf den Schoß nehmen.

Die zahlreichen Seen rund um den Zeltplatz und in den sehr großen Wäldern, von denen Lehnin umgeben ist, luden nicht nur zum Baden ein, sondern bedeuteten auch für Angler ein kleines Paradies. Einige Seen entstanden durch den früheren Abbau von Torf. Durch die Naturbelassenheit hatten sie sehr klares und reines Wasser und wurden deshalb oft für die Aufzucht von Fischen genutzt.

Mein Vater und Opa waren begeisterte Angler. Ein Urlaub in Lehnin ohne Angeln war einfach kein richtiger Urlaub! Oft zogen sie schon in aller Frühe los mit der Begründung: »Früh’s beißen die Fische besser.« Aber auch Nachtangeln fand öfters mit derselben Begründung statt. Welche Zeit nun tatsächlich die beste war, fand ich nie heraus.

Andreas und ich wollten natürlich auch immer mal von Zeit zu Zeit mit zum Angeln. Doch ständig nur am Wasser zu sitzen und die Rute zu halten, wäre uns zu langweilig geworden. Aber ab und zu einen Fisch aus dem Wasser zu ziehen, das stellte schon ein tolles Erlebnis dar. Für diese Unternehmungen sahen wir oft die Nachmittage vor. Nach dem Mittagsschlaf. Dieser war auch im Urlaub – bis auf wenige Ausnahmen – unerlässlich.

Oft gingen mein Vater und Opa mit uns Kindern allein. Wenn die Angelstelle nicht allzu weit vom Zeltplatz entfernt lag, zogen wir zu Fuß (ich im Handwagen) los. Es gab aber auch Seen, zu denen wir mit dem Auto fuhren. Man sprach dann von den »besseren« Seen, in denen die Fische besonders gut beißen sollten. An einigen Nachmittagen kamen Mutti und Oma auch mit. Dies erlebten wir dann als einen richtigen schönen Familienausflug, denn wo Oma dabei war, gab es auch immer Kuchen.

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