Mario Ganß - Behindert? - Was soll’s!

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Mit erstaunlicher Genauigkeit, leisem Humor und großer Dankbarkeit erinnert sich der Autor an eine Lebensphase, die ihn außerordentlich geprägt hat: seine Schulzeit in einem Internat für Körperbehinderte in der DDR. Wäre da beispielsweise nicht sein wunderbarer Lehrer Herr Reimert gewesen, der mit seinem unerschöpflichen Ideenreichtum und Basteltalent zum Funktionieren einer der ersten Spezialschreibmaschinen, die aus dem Westen importiert wurden, beigetragen hat, dann würde es dieses Buch offensichtlich nicht geben. Man stelle sich heute vor: Ein Pfleger wirft sich einfach ein behindertes Kind über die Schulter und trägt es die Treppe hinauf, nicht aus Spaß, nein, weil es weder eine Schräge noch einen Aufzug gibt. Das war Alltag und in eben jenem Alltag selbstverständlich, ebenso selbstverständlich wie das Staunen über den ersten Elektrorollstuhl, kleine und größere Missgeschicke, Tränen und Erfolge, die sich in kleinen Schritten einstellen. Es herrscht ein leichter, ja heiterer Ton in diesem Buch, in dem nicht geurteilt, sondern auf beeindruckende Weise erzählt wird, wie wunderbar Leben sein kann, auch mit Handicap.

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Während die Angelei fertig gemacht wurde, setzte man mich schon auf einen Stuhl ans Wasser. Ich bekam dann meist eine »eigene« Angelrute und konnte es kaum erwarten, sie in den Händen zu halten, was sich aufgrund meiner unkontrollierten Bewegungen als gar nicht so einfach erwies. Bei meinen manchmal stattfindenden Bewegungsausbrüchen hätte es ein Fisch schon vorher mit der Angst zu tun bekommen. Doch das Berühren der Angel mit meinen Händen gab mir das Gefühl, ein richtiger Angler zu sein.

Es waren oft noch nicht alle Angelutensilien beziehungsweise die Verpflegung ausgepackt, da saß Andreas schon auf dem nächstgelegenen Baum. Für ihn war das Klettern noch reizvoller, als ruhig vor dem Wasser zu sitzen. Auch er hatte ebenfalls seine Angel, die meistens provisorisch für ihn hergerichtet wurde, jedoch seinen Ansprüchen genügte. An einem längeren Stock befestigte man ein Stück Angelsehne mit einem Haken. Dieser wurde mit einem Stückchen Grießklump bestückt. Das erfüllte vollkommen die Zwecke für Andreas. Kaum hatte er die Rute ausgeworfen, lockten schon wieder die Bäume. Was sich an seiner Angel tat, interessierte ihn herzlich wenig. Kurioserweise biss bei ihm immer der erste Fisch. Flugs riefen wir alle: »Andreas, bei dir beißt einer.« Schnell kam er daraufhin angerannt und zog seine Angel mit einem zappelnden Fisch aus dem Wasser. Mein Vater oder Opa half ihm, den Fisch vom Haken zu befreien. Oft war dieser zu klein, um ihn mitzunehmen und so wurde er wieder ins Wasser entlassen. Schnell bestückte man die Rute neu, Andreas warf sie aus und schwups war er aufs Neue verschwunden.

Ich hielt es dagegen schon länger am Wasser aus. Zur einfachen Handhabung gab man mir in der Regel eine Stipprute, also eine Angel ohne Rolle. Das untere Ende klemmten wir so in die Seitenlehne des Stuhles, sodass ich sie kaum noch selbst zu halten brauchte. Da diese meist länger war, musste ich trotzdem vorsichtig sein, dass die Spitze vorn nicht ins Wasser tauchte. Dies wäre für einen Fangerfolg nicht so günstig gewesen. Mein Vater saß oft neben mir. Manchmal schien die Zeit gar nicht zu vergehen, denn es wollte kein Fisch beißen. Doch wir hatten auch mal Glück. Ein Fisch nach dem anderen zappelte an unseren Ruten. Da ich die Angel nicht allein heraus bekam, half mir mein Vater. Doch im gleichen Augenblick hing bei ihm ebenfalls einer dran. Es gab Momente, da kam mein Vater mit dem Einholen der Ruten gar nicht hinterher. So füllte sich der Setzkescher schnell. Das war für mich natürlich ein Heidenspaß. Sogar Andreas lockte die Neugier dann mal wieder ans Wasser.

An einem Nachmittag fuhr mein Vater mit mir mal allein ans Waldidyll. Die drei nebeneinander liegenden Seen befanden sich nahe der Autobahn. An diesem Tag hatten wir richtiges Anglerglück.

Mein Vater angelte mit seiner richtigen Wurfrute und ich mit seiner neuen Stippe. Diese war an die fünf Meter lang. Oft titschte sie mir vorn ins Wasser. Ich hatte Mühe, sie einigermaßen ruhig zu halten. Auf einmal sagte mein Vater: »Pass’ auf, da geht einer dran.« Er übernahm ganz vorsichtig meine Angel. Plötzlich tauchte die Pose unter Wasser. Mein Vater zog ruckartig an. Die Rute bog sich wie ein Flitzebogen. Wir konnten schon erahnen, was da am Haken hing. Mit einer Hand hielt mein Vater, vor Anstrengung zitternd, die Angel, mit der anderen griff er nach dem Fangkescher, der etwas entfernt im Gras lag. Er bekam ihn gerade so zu greifen. Ich konnte ja nichts machen, außer zusehen wie mein Vater sich abmühte. Dann endlich hob er unseren Fang aus dem Wasser, ein kapitaler Karpfen von etwa fünf Kilo.

Dieser Nachmittag muss ein außergewöhnlich guter gewesen sein, denn das Spielchen wiederholte sich noch zweimal kurz hintereinander.

An manchen Tagen kam es vor, dass mein Vater und Opa unterwegs waren, um Besorgungen zu machen. Ein Propangaskocher löste in den nächsten Jahren den Petroleumkocher ab. Mit Propangas ließ es sich viel bequemer kochen. Auch konnten wir nun bei Bedarf eine kleine Propangasheizung betreiben. Die Flasche für dieses Gas musste ab und an mal nachgefüllt werden. Da nicht jede Füllstation immer offen hatte, mussten mein Vater und Opa oft weit fahren, um Gas zu bekommen. Aber auch andere Einkäufe waren von Zeit zu Zeit nötig, denn auf dem Zeltplatz gab es nur einen kleinen Kiosk.

In dieser Zeit spielten Andreas und ich im Wald, gleich neben unseren Zelten. Doch wenn es uns zu langweilig wurde, kam es uns in den Kopf, gerade jetzt angeln gehen zu wollen. Meine Mutti und Oma kannten sich jedoch mit der Angelei nicht so aus und wollten die von meinem Vater und Opa nicht durcheinander bringen. Außerdem war meine Mutti oft mit Aufräumarbeiten beschäftigt. Die schmutzige Wäsche häufte sich öfters. Eigentlich viel öfters als es ihr lieb war. Dadurch dass ich meistens auf dem Waldboden kroch, waren meine Hosen schnell dreckig. Doch das war das wenigste. Ich hatte ein Manko, welches meine Mutti fast zur Verzweiflung brachte. Immer wenn ich lachte – und das war sehr oft der Fall -, gingen ständig bei mir ein paar Tropfen in die Hose. Auf der Leine hingen so täglich Hosen und Unterhosen von mir.

Um unserer Quengelei entgegenzuwirken und die Nerven meiner Mutti zu schonen, ließ sich Oma mal wieder etwas einfallen: Schnell merkte sie, dass wir eigentlich nur am Wasser moddern wollten und dass das Angeln lediglich ein Vorwand dafür war. Sie suchte einen langen Stock, knipperte daran einen längeren Bindfaden und an dessen Ende befestigte sie einen Kienapfel. Fertig war unsere Angel! So zog sie mit uns los. Mit der einen Hand meinen Handwagen ziehend, in der anderen trug sie unsere Angel. Nebenher stiefelte Andreas.

Meistens ging meine Oma mit uns an die hintere Badestelle des Kolpinsees. Wir mussten über den ganzen Zeltplatz und ein ganzes Stückchen noch am Ufer entlanggehen, bevor wir diese Badestelle erreichten. Der Weg dorthin war nicht gerade eben und für Oma eine ganz schöne Plackerei. An diesem Strand badeten immer nur sehr wenige, sodass uns bei unserer »Angelei« wenn überhaupt nur sehr wenige zusehen konnten. Neben diesem befand sich ein kleines Staubecken, eigentlich mehr ein Überlauf, in das das Wasser des Kolpinsees abfließen konnte. Zu diesem Stau führten wenige Stufen hinunter. Dies war genau das Richtige für Omas Vorhaben!

Schnell zog sie mir die Schuhe, Strümpfe und die Hose aus. Es war ja warm genug dafür. Dann setzte sie mich auf die zweite Stufe des Staus. Die dritte war schon mit Wasser bedeckt, sodass meine Füße im nassen Element standen. Auf die oberste setzte sich meine Oma selbst. So hatte sie mich voll im Griff, denn zwischen ihren Knien fand ich sicheren Halt. Nun gab sie mir die improvisierte Angel mit dem Kienapfel in die Hand.

Das »Angeln« mit dieser Rute machte mindestens genauso großen Spaß wie mit einer richtigen. Diese brauchte ich nicht stillzuhalten, sondern konnte sie nach Herzenslust mit der Spitze ins Wasser plumpsen lassen, sodass es nach allen Seiten nur so spritzte.

Auf dem Boden des kleinen Staubeckens wuchsen allerlei Pflanzen. An diese kam ich mit der Spitze meiner Angel leicht heran. So zog ich ein Stückchen nach dem anderen von diesen Pflanzen heraus. Da sie länglich aussahen, meinte ich dann immer: »Guck’ mal, ich habe einen Aal gefangen.« Meine Oma freute sich so mit mir, befreite meine Angel von dem Grünzeug und der Spaß ging von vorne los.

Andreas vergnügte sich währenddessen allein am Wasser. Oft fand er selbst einen Stock, mit welchem er mir beim »Aale« Fangen Konkurrenz machte. Oder er watete gleich so durch das flache Gewässer und holte das Grünzeug mit der Hand heraus. Aber die rundum stehenden Bäume verlockten ihn auch immer wieder zum Klettern. So hatte meine Oma ihre liebe Not, auf uns beide gleichzeitig aufzupassen.

In den folgenden Jahren fuhren meine Eltern, Andreas und ich allein nach Lehnin. Meine Großeltern gönnten sich noch einige Male für jeweils drei Wochen Urlaub an der Ostsee.

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