
In der Sozialen Arbeit dominieren qualitative empirische Methoden. Ergebnisse aus quantitativen Studien, z. B. zur Entwicklung der Lebenslage bestimmter Zielgruppen, sind ebenfalls wichtig; für die Entwicklung konkreter Angebote der Sozialen Arbeit ist jedoch die Kenntnis der subjektiven Bewältigungsformen der Klient*innen erforderlich. Um diese zu eruieren, benötigt man qualitative Studien.
Im Folgenden soll auf die hier kursorisch dargestellten Aspekte gesellschaftlicher Inklusion mit Blick auf die Zielgruppe marginalisierter Jugendlicher ausführlicher eingegangen werden. Dabei werden zunächst die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen, anschließend die Lebenslagen und zum Schluss die Lebensstile und sozialen Milieus marginalisierter Jugendlicher näher beleuchtet.
3.3 Zusammenfassung und Arbeitsanregungen
Um die Lebenslage und Lebensstile von Bevölkerungsgruppen zu erforschen, werden in den Sozialwissenschaften sowohl quantitative als auch qualitative Methoden angewendet. Beide Erhebungsmethoden sind auch für die Soziale Arbeit relevant. In der Sozialen Arbeit dominiert jedoch die Erkundung qualitativer Daten, weil die Gründe und Ursachen des sozialen Handelns der Klient*innen erkundet werden müssen. Nur wenn diese bekannt sind, ist die Soziale Arbeit in der Lage, die Klient*innen in Bezug auf eine Verbesserung ihrer Lebenslage zu beraten.
In modernen Gesellschaften ist die Erkundung der Biografien auch für andere Wissenschaften von großem Interesse. Nicht nur in der Sozialen Arbeit, sondern im gesamten Alltag, in der Familie, in der Schule, auf der Arbeit, im Freundeskreis spielen sowohl die Präsentation eigener als auch die Erkundung fremder biografischer Verläufe eine große Rolle.

• Beschreiben Sie die Bedeutung quantitativer und qualitativer Erhebungsmethoden für die Soziale Arbeit.
• Warum spielen qualitative Methoden in der Sozialen Arbeit eine wichtigere Rolle als quantitative?
• Welches sind die Gründe für die Bedeutungszunahme biografischer Methoden im Alltag der Menschen in den heutigen modernen Gesellschaften?

Beck, Ulrich; Giddens, Anthony & Lash, Scott (Hg.) (1996): Reflexive Modernisierung. Eine Kontroverse. Frankfurt/Main: Suhrkamp.
Berger, Peter L. & Luckmann, Thomas (1987): Die gesellschaftliche Konstruktion der Wirklichkeit. Eine Theorie der Wissenssoziologie. Frankfurt/Main: Fischer.
Flick, Uwe (2002): Qualitative Sozialforschung. Eine Einführung. Reinbek b. Hamburg: Rowohlt.
14Das »ganze Haus« ist die Bezeichnung für das Zusammenleben in der frühen Neuzeit. Nicht die Familie, sondern das Haus bzw. die durch den Hausherrn geleitete Hausherrschaft galt als Grundlage der Lebensordnung. Im »ganzen Haus« lebten die Hausbesitzer (Hausvater und seine Frau), leibliche Kinder, Stiefkinder, Verwandte und das Gesinde (Mägde und Knechte) unter einem Dach. Es entsprach einer Hausgemeinschaft und einer Hauswirtschaft, d. h., es war zugleich Arbeitsstätte und Wohnort. Die Familie im modernen Sinn entstand erst im 18. Jahrhundert.
15Schon Jean-Jaques Rousseau hat durch die »Lebensbeichte« in seinen »Bekenntnissen« (1981) bei seiner Leserschaft viel Aufmerksamkeit und Verständnis zu einer Zeit erregt, als Individualisierung und Biografizität noch Fremdwörter waren. Dennoch wurde mit solchen Publikationen der Individualisierung und deren Wirkungsmechanismen der Weg entscheidend geebnet.
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