Georg Koytek - Der Posamentenhändler

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Heinrich Novak, der letzte Posamentenhändler Wiens, wird in seinem Geschäft im siebenten Wiener Gemeindebezirk ermordet aufgefunden. Die vermeintlichen Täter sind rasch gefasst und der Fall scheint erledigt, wäre da nicht eine Tochter des Ermordeten, die Ungereimtheiten bei der Erbschaft vermutet und Conrad Orsini, seines Zeichens ehemaliger Kriminalbeamter und nunmehriger Detektiv, mit Ermittlungen beauftragt. Bald schon entdeckt Orsini, dass da Einiges vertuscht werden soll, denn nicht nur in der Familie des Ermordeten gibt es dunkle Geheimnisse, sondern auch eine zwielichtige Bau- und Immobilienfirma scheint großes Interesse daran zu haben, in den vollständigen Besitz einiger vielversprechender Liegenschaften zu kommen. Im Krimi «Der Posamentenhändler» wird ein Stück Wien gezeigt, das langsam verschwindet und von der Moderne überrollt wird. Einprägsam und äußerst spannend verstehen es die beiden Autoren den Leser in Bann zu ziehen.

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„Sie sind doch Herr Patschinsky, wenn ich fragen darf?“

„Ja, warum, sollte ich Sie kennen?“

Der kleine rundliche Mann musste auf die siebzig zugehen, schätzte Orsini, war dafür aber erstaunlich flink. Behände verstaute er ein benütztes Lavoir und räumte dann noch einige Utensilien weg.

„Nein, ich glaube nicht, dass Sie mich kennen ... es ist nur … ich war gerade im Geschäft gegenüber, hab dort eine Lokomotive für meinen Neffen gekauft und anschließend nach einem Friseur gefragt. Der nette Herr hat mich an Sie verwiesen und gesagt, dass Sie der beste in der Gegend wären“, versuchte Orsini eine Annäherung.

„Ah, ... der Schiemer und seine Eisenbahnen.“ Der Friseur kehrte die Haare auf dem Boden zusammen und schob sich die Brille zurecht. „So, und was kann ich jetzt für Sie tun?“

„Ein komplettes Service und alles um ein bis zwei Zentimeter kürzer bitte.“

„Also fassonieren, darf ich Ihnen die Haare vorher waschen?“

„Heute lieber nicht, ich bin nämlich verkühlt.“

„Da haben Sie recht, vor allem bei dem Wetter wäre das nicht ratsam.“

Der Friseur legte Orsini eine Halskrause um, breitete dann die Schürze über ihm aus und begann zu schneiden.

Halskrausen, die nicht kratzen, damit könnte man noch reich werden, dachte Orsini noch, bevor er auf sein eigentliches Thema zu sprechen kam.

„Der Herr Schie... wie war noch gleich sein Name?“

„Schiemer.“

„Der Herr Schiemer hat mir erzählt, dass es hier vor Kurzem einen Mord gegeben hat?“

„Ja, hat es.“

„Haben Sie denn keine Angst?“

„Nein.“

„Das muss ja in derselben Gasse geschehen sein, oder?“

„Ja.“

„Und macht man sich da keine Gedanken?“

„Doch.“

Seit der Friseur begonnen hatte, Orsinis Haare zu schneiden, schien er gänzlich in seine Arbeit vertieft zu sein. Die wenigen grauen Haare waren ihm ins Gesicht gerutscht und auch die Brille hatte sich bis zur Nasenspitze vorgearbeitet, bemerkte Orsini, der ihn durch den Spiegel beobachtete.

„Und wie gehn die Geschäfte?“, versuchte er es nach ein paar Minuten wieder.

„Schlecht, leider.“

„Gehört Ihnen das Geschäft oder sind Sie nur Mieter?“

„Nur Mieter.“

Am Friseur schien Orsini seinen Meister gefunden zu haben. Wortkarg und konzentriert werkte er an den Haaren herum. Umso mehr überraschend kam die nächste Frage.

„Effilierschere?“

„Wie bitte?“

„Effilierschere, wolln S’ das Haar etwas strähniger?“

„Ah, ... ja bitte, warum nicht.“

„Die Ohren frei?“

„Ja, und den Ansatz gerade bitte.“

Eifrig schnipselte Patschinsky am Haaransatz.

„Und, haben Sie das Geschäft schon lange?“, nahm Orsini einen letzen Anlauf.

„Einunddreißig Jahre genau.“

„Da müssen Sie den Ermordeten ja gekannt haben ...“

Schwungvoll zog der Friseur nun das altmodische Rasiermesser über einen an der Wand aufgehängten Lederriemen, prüfte kurz die Schneide und begann, den Nacken zu rasieren. Orsini hasste diesen Teil der Prozedur und hatte einfach Angst vor der scharfen Klinge, ließ sie aber trotzdem über sich ergehen. Doch der Friseur war ein Meister seines Faches. Zuvor hatte er die zu rasierenden Stellen leicht befeuchtet und nun zog er mit sicheren, jahrzehntelang geübten Bewegungen die Klinge über Orsinis Haut. Danach wischte er mit einem Handtuch den Nacken trocken. Zuletzt holte er noch einen großen, weichen Dachshaarpinsel aus einer Schublade und entfernte die letzten Haarreste.

„So, fertig! Wenn Sie sich noch im Spiegel betrachten möchten ...“

Orsini gab sich geschlagen, aus dem Mann war nichts herauszuholen, daher sagte er nur: „Passt, danke, sehr schön.“

Kaum hatte er aber die Schere auf den Tisch gelegt, begann der Friseur plötzlich zu reden.

„Natürlich habe ich den Ermordeten gekannt, war sogar einer meiner besten Kunden“, sagte er mit trauriger Stimme und fuhr dann fort: „Angeblich stranguliert ... mit einer Schnur, kein schöner Tod, dauert lang bis ...“, er brach den Satz ab. „Der Heinrich ... ist doch jede Woche zu mir gekommen, für sein Alter war er ganz schön ... eitel, könnte man sagen. Bei ihm musste ich immer besonders aufpassen.“

„Wieso?“

„Na weil ich einen korrekteren Menschen wie ihn mein Lebtag nicht getroffen hab. Wenn da beim Schnitt was nicht ganz akkurat war, jeden kleinen Fehler hat der sofort gemerkt, trotz seiner nicht mehr allzu guten Augen! Aber sonst war er ein netter, höflicher Mensch, hat immer nur gearbeitet. Sein Geschäft – eigentlich das Posamentengeschäft überhaupt, das ging ja schon lange nicht mehr gut ... vielleicht war es das, was ihn zuletzt verändert hat.“

„Verändert?“

„Ich weiß nicht, wie ich es anders ausdrücken soll ... mag sein, dass es auch nur das Alter war. Er hat, wenn ich ihm in letzter Zeit die Haare geschnitten hab, nicht mehr so aufgepasst wie früher. War irgendwie abwesend, mit den Gedanken woanders, wenn Sie verstehen ...

Aber wozu erzähl ich Ihnen das alles? Sie haben sicher Wichtigeres zu tun.“

„Nein nein, machen Sie sich keine Gedanken, ich hab heut meinen freien Tag und mich interessieren Geschichten anderer Leute immer. Wie viel bin ich eigentlich schuldig?“

„Macht achtzehn Euro.“

Orsini holte seine Geldbörse aus der Hosentasche und gab ihm zwanzig. „Stimmt so.“

„Danke sehr, vielen Dank!“, antwortete der Friseur überschwänglich.

„Aber wieso man einen alten Mann einfach so ermordet, das kann ich nicht verstehen. Der Herr, der aus dem Eisenbahngeschäft ...“

„Der Herr Schiemer.“

„Ah ja, Schiemer, der hat mir erzählt, dass es heißt, Drogensüchtige hätten ihn umgebracht.“

„Mag sein, lungern auf jeden Fall genug herum. Ich weiß nur, dass der Heinrich Schwierigkeiten mit den Baufirmen hatte. So was Ähnliches hat er zumindest einmal erwähnt. Die wollten wahrscheinlich, dass er sein Geschäft aufgibt und verkauft, dann könnten sie nämlich den ganzen Komplex auf einmal sanieren.“

„Glauben Sie, dass man ihn unter Druck gesetzt hat?“

„Kann sein ...“ Mitten im Satz wandte sich der Friseur zur Tür, hielt sie einer eintretenden Kundschaft auf und meinte: „Wie immer auf die Minute!“

Grüßend verließ Orsini also das Geschäft, schaute im Vorbeigehen kurz in den Spiegel und war sehr zufrieden mit dem, was er darin sah. Sogar seine B-Seite hatte der Friseur so zurechtgetrimmt, dass die leichte Asymmetrie seiner beiden Ohren nur mehr zu erahnen war.

4

Vermutlich hatte das Posamentengeschäft einen Ausgang zum Hof, überlegte Orsini und trat zur Gegensprechanlage bei der Haustür. Jemand hatte offensichtlich mit einem schweren Gegenstand darauf eingedroschen, die Namensschildchen waren zerstört und die ganze Anlage hing in schiefem Winkel an einem dünnen Kabel herunter. Die Eingangstür selbst war mit einem großen, provisorisch wirkenden Vorhängeschloss versperrt. Offensichtlich war das normale Schloss ebenfalls defekt. Orsini besaß zwar einen Postschlüssel, den er immer bei sich trug, für ein Vorhängeschloss dieser Art, passte er aber nicht. Vergebens rüttelte er an der Tür und marschierte dann zur Einfahrt nebenan, die er tags zuvor schon inspiziert hatte. Doch es war noch zu früh, um von dort unbeachtet in die anderen Innenhöfe zu gelangen.

Zwei Arbeiter in Freizeitstimmung schlenderten an ihm vorbei. Er folgte ihnen, blieb neben der Kirche stehen und beobachtete, wie sie über die Kreuzung gingen und geradeaus weiterzogen. Illegale Beschäftige? Für einen Moment gewann der barbusige, höchst unchristlich präsentierte Inhalt einer Auslage den Wettstreit um sein Interesse. Als seine Augen wieder nach den beiden Arbeitern suchten, waren sie verschwunden. Dafür registrierte Orsini eine Frau, die ihn vorwurfsvoll anstarrte. Augenblicklich richtete er sich auf und studierte eindringlich das Magazin für Gartenkultur ein Fach darüber. Besonders die „heißen Wintertipps für Kübelpflanzen“ hatten es ihm angetan.

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