Josef Imbach - Sternstunden und Schandflecke der Kirchengeschichte

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Sternstunden und Schandflecke der Kirchengeschichte: краткое содержание, описание и аннотация

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Seit jeher hat es Rufer und Mahnerinnen gegeben, die im Namen Jesu, im Namen des Evangeliums und im Namen Gottes Missstände anprangerten und zu Reformen aufriefen. So ist denn hinsichtlich der Geschichte der römischen Kirche, von der hier die Rede ist, nicht nur von deren Größe, sondern auch ihrem Elend zu sprechen, ohne dabei Sternstunden gegen Schandtaten aufzurechnen. Vielmehr werden ruhmreiche Ereignisse und Ärgernisse erregende Entwicklungen in chronologischer Reihenfolge dargestellt, gelegentlich kommt sogar beides in ein und derselben Geschichte zur Sprache. Jedes Kapitel bildet ein in sich abgeschlossenes Ganzes, sodass wer Lust hat, mit der Lektüre auch in der Buchmitte beginnen kann.
Die Blütezeiten verdienen es durchaus, großgeschrieben zu werden, allerdings ohne dass die Skandale im Kleingedruckten verkrümeln.

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Im Lauf von drei Jahrzehnten wuchs diese erste Realenzyklopädie der Menschheitsgeschichte auf zwanzig Bände an. Im Gegensatz zu unseren heutigen Lexika ist Isidors Mammutwerk nicht alphabetisch, sondern nach Themen geordnet. Es beinhaltet nicht nur den gesamten antiken Bildungskanon, will sagen eine Darstellung der sieben Freien Künste (Grammatik, Rhetorik, Dialektik, Arithmetik, Geometrie, Musik und Astronomie), sondern auch Fragen der Medizin, der Rechtsprechung, der Architektur, der Theologie und der Anthropologie. Darüber hinaus finden sich Abhandlungen über die Weltgeschichte, über Erdkunde, aber auch über Naturphänomene wie Sonnenfinsternisse oder Erdbeben …

Natürlich ist das alles nicht in Isidors Klostergarten gewachsen, sondern zum größten Teil den Werken anderer Schriftsteller entnommen, ein Vorgehen, für das wir heute den Begriff Copy-and-paste verwenden. Aber bevor all die unterschiedlichen Wissensgebiete in ein System und auf die Reihe gebracht werden konnten, musste sich einer mit den Quellen befassen und sich darin auskennen.

Als Isidor 636 verstarb, war sein Werk keineswegs abgeschlossen. Dies auch deshalb, weil der Verfasser im Lauf der Zeit immer wieder zu neuen Erkenntnissen gelangte, die zum Teil erhebliche Korrekturen am bereits Dargelegten erforderten. Oder weil sich aufgrund vorher noch unbekannter Quellen Ergänzungen und Überarbeitungen des bereits Bestehenden aufnötigten. Es war Braulio, der das Jahrtausendwerk schließlich vollendete, nachdem er weitere zwei Jahrzehnte daran gearbeitet hatte. Dank ihm vor allem mauserte sich Isidors Etymologie schließlich zum beliebtesten Handbuch für die Studenten des Mittelalters. Und war so über Jahrhunderte hinweg als Standard-Nachschlagewerk in Gebrauch.

Erstaunen mag der Titel. Als Etymologie bezeichnen wir heute jene Wissenschaft, welche sich mit der Herkunft und Geschichte der Wörter und Begriffe befasst. In älteren Epochen verstand man darunter die Suche nach der ursprünglichen, also »wahren« (griechisch: étymos ) Bedeutung eines Wortes und damit der dem Wort selber zugrunde liegenden Wahrheit. Isidor verdanken wir also auch die Einsicht, dass man sich zuerst einmal über die Begriffe verständigen muss, wenn man miteinander redet. Weil man nämlich sonst aneinander vorbeiredet.

Rätselhaft ist, warum ausgerechnet der Bücherfreund und Schriftsteller Isidor seit nunmehr fast zwei Jahrzehnten im Gespräch als Schutzheiliger fürs Internet ist. Entsprechend seiner Neigung und im Hinblick auf seine Leistung würde er vermutlich lieber die Schutzherrschaft über Wikipedia übernehmen.

Die Leichensynodeoder Schändung der Totenruhe

Auf Hochverrat stand im Rom der Kaiserzeit die Todesstrafe. Nach der Hinrichtung wurde den Schuldigen das Begräbnis verweigert. Etwaige zu ihren Ehren errichtete Standbilder mussten zerstört werden. Den Angehörigen war es verboten, um die Verurteilten zu trauern oder Bildnisse von ihnen aufzubewahren. Alle diese Bestimmungen gipfelten in der damnatio memoriae , der vollständigen Auslöschung des Andenkens. Das bedeutet, dass die Namen der Verfemten – es handelte sich ja fast ausschließlich um illustre Persönlichkeiten – von allen öffentlichen Denkmälern entfernt und aus den Staatsakten getilgt wurden.

Später, als das Christentum dem angeblich zappendusteren Heidentum endgültig den Garaus gemacht und die Kirche die Macht an sich gerissen hatte, gehörte die Rache an den Toten keineswegs der Vergangenheit an. Da die Christgläubigen anfänglich Denkmäler für noch Lebende ablehnten, beinhaltete die von ihnen gepflegte damnatio memoriae naturgemäß die Tilgung des Andenkens. Dabei entwickelten die Kirchenführer zeitweise einen ausgeprägten Sinn für das Schauerliche und Makabere. Das abstoßendste und frevelhafteste Beispiel dafür bildet die berühmte Leichensynode, welche Papst Stephan VI. 897 in Rom inszenierte. Diese hatte jedoch, wie häufig bei scheinbar religiösen Auseinandersetzungen, überhaupt nichts mit dem Glauben, desto mehr aber mit Herrschaftsansprüchen und mit Politik zu tun.

Gegen Ende des 9. Jahrhunderts stritten der Markgraf Berengar von Friaul und der Herzog Guido II. von Spoleto in wüsten Kämpfen um die Herrschaft in Italien. Guido vermochte sich durchzusetzen. Vom Größenwahn gepackt, zwanger Papst Stephan V. 891, ihn zum Kaiser zu krönen. Das führte zu neuen Unruhen, weil Markgraf Berengar weiterhin nach der Krone strebte. Damals fragten sich viele, ob es überhaupt rechtens sei, dass der Papst italienischen Kleinfürsten die Kaiserwürde verlieh. War dieser Rang denn nicht ausschließlich den Nachkommen Karls des Großen vorbehalten, den Leo III. an Weihnachten des Jahres 800 zum Kaiser gekrönt hatte?

Stephan V. stirbt schon im September des Krönungsjahres. Zum Nachfolger gewählt wird Formosus, der 75-jährige Kardinalbischof von Porto. Der aber sympathisiert mit Berengar – und ist im Übrigen der Ansicht, dass die Kaiserkrone eher auf den Kopf des deutschen Königs Arnulf passe. Nach Guidos Tod eilt dessen Sohn Lambert nach Rom, begleitet von seinen Truppen, um vom Papst die Krone zu fordern. Formosus fügt sich dem Druck, ruft dann aber, kaum dass der Neuerkürte Rom verlassen hat, den deutschen König Arnulf zu Hilfe, um gegen die »schlechten Christen« von Spoleto vorzugehen und den arroganten Lambert abzusetzen. Arnulf marschiert gen Rom, Lambert flieht. Es ist dies das erste Mal in der abendländischen Geschichte, dass ein deutsches Heer Rom belagert, weil ein deutscher König sich die Kaiserkrone holen will. Formosus, von den Römern des Verrats bezichtigt und unter Hausarrest gestellt, wird von den deutschen Truppen befreit; zum Dank krönt er Arnulf im April 896 zum Kaiser.

Den neuen Herrscher hält es gerade drei Wochen in Rom, dann schnappt er sich zwei Adelige als Geiseln und bricht nach Spoleto auf, um Lambert zu bekriegen. Doch statt sich auf dem Schlachtfeld zu bewähren, übt sich der zu Ausschweifungen neigende Arnulf lieber in Bettschlachten, holt sich eine venerische Krankheit und zieht nach Regensburgweiter, wo er 899 stirbt.

Formosus indessen ist durch die Förderung des Deutschen bei den Römern in Misskredit geraten; schon einen Monat nach der Krönung, im Mai 896, lassen seine Kräfte nach; eine kurze Krankheit führt zum schnellen Tod. Sein Nachfolger Bonifaz VI. regiert gerade zwei Wochen; dann stirbt er unversehens. Ob er umgebracht wurde, ist umstritten.

Der nächste Papst, Stephan VI., Sohn eines römischen Presbyters und bis dahin Bischof von Anagni, ist eine Kreatur der Spoletaner. Solange Arnulf in Italien weilt, anerkennt ihn Stephan als Herrscher. Kaum jedoch hat der »nordische Barbar« Italien verlassen, schlägt der Papst sich auf die Seite des Schattenkaisers Lambert. Um diesem seine Anhänglichkeit zu beweisen, möglicherweise aber auch aus persönlicher Rachsucht gegenüber seinem Vorgänger Formosus, inszeniert Stephan in der Folge ein abscheuliches Schauspiel. Er beruft eine Synode ein. Kaum dass die Kardinäle, Bischöfe und andere geistliche und weltliche Würdenträger sich eingefunden haben, lässt er die Leiche des Formosus aus der Gruft reißen. Dann wird der bereits in Verwesung übergegangene Körper mit päpstlichen Gewändern bekleidet und im Lateranpalast auf einem Thron festgebunden; der Prozess kann beginnen.

Erster und wichtigster Anklagepunkt bei diesem frevelhaften Totengericht: Formosus wurde gegen das geltende Recht zum Papst gewählt. Wie bereits erwähnt, war dieser, bevor er den Stuhl Petri bestieg, Erzbischof von Porto. Nun erinnerte man sich plötzlich wieder an weit zurückliegende und längst überholte Entscheidungen früherer Kirchenversammlungen, welche verboten, einen Bischofssitz mit einem anderen zu vertauschen. Ebendies aber habe Formosus sich zuschulden kommen lassen, indem er, angeblich aus Ehrgeiz, von Porto nach Rom wechselte – ergo sei seine Wahl null und nichtig. »Weshalb«, so der lebende zu dem schon verwesenden Papst, »hast du aus Ehrsucht den apostolischen Stuhl usurpiert, da du doch Bischof von Porto warst?«

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