Jan Loffeld - Das andere Volk Gottes

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Das kirchliche Binnenleben kennt für sie verschiedene Namen: 'Taufschein-Christen' oder auch 'Fernstehende'. Gleichzeitig spielt ihre Existenz in vielen Pastoralplänen kaum eine Rolle. Die Studie versucht, diesem Großteil der Getauften eine Stimme zu geben und schlägt damit Brücken zu denjenigen, die auch zum Volk Gottes gehören, jedoch innerhalb des gemeindlichen Lebens selten zu finden sind.
Daraus ergibt sich ein wesentliches Desiderat für die Pastoralentwicklung: Diese muss zunehmend im Plural gedacht werden und sollte darin neu in der Volk-Gottes-Theologie des II. Vatikanums verortet sein.

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Die Philosophie hat diese Pluralismusfähigkeit der Moderne erst relativ spät wahrgenommen. Die postmoderne Philosophie versteht sich daher als die „entschiedene Praxis und theoretische Reflexion des Pluralismus, der die Grundverfassung unserer Moderne […] ausmacht.“ 20

Diese Postmoderne lässt sich nun im Anschluss daran mit Lyotard anschaulich erklären. Die Grundthese seines Werkes „Das Postmoderne Wissen“ ist als die Verabschiedung der Meta-Erzählungen zu beschreiben. 21Die großen Geschichtsphilosophien vom Leben des Geistes nach Hegel (also dezidiert neuzeitliche Konzepte) oder von der Emanzipation des Menschen nach Marx sind an ihr Ende gekommen. Ebenso die Erzählung der Neuzeit von einer mathesis universalis . Die neue Wissenschaft steht vor der Heterogenität einer Welt, deren Diskurse als schier unvereinbare Sprachspiele in ihrer Autonomie und Irreduzibilität anerkannt und befördert werden müssen. Der Postmodernismus verteidigt diese Heterogenität der Lebens-, Sinn- und Alltagswelten und tritt damit aller Totalisierung philosophischer, ökonomischer und technologischer Art entgegen. Die postmoderne Philosophie versteht sich als eine konsequente Philosophie der Pluralität.

Welsch resümiert:

„Postmoderne besagt gerade nicht Novismus, sondern Pluralismus. Und dieser Pluralismus hat gewiß seine antiken, mittelalterlichen und neuzeitlichen Vorformen. Neu ist nur erstens, daß er jetzt dominant und obligat wird – und das unterscheidet die Postmoderne noch von der Moderne des 20. Jahrhunderts, wo der Pluralismus erst sektoriell verbindlich geworden war, während er es jetzt in der ganzen Breite der Kultur und des Lebens wird. Und neu ist zweitens, daß die postmoderne Pluralität radikaler ist als jede vorherige, so radikal nämlich, daß sie nicht mehr durch Gegenmotive aufgefangen und überboten werden kann, sondern jetzt konsequenterweise zur Grundverfassung werden muß.“ 22

Universell gültig ist postmodern folglich die Pluralität, die ihr sektorielles Dasein aufgegeben hat und zum nunmehr prägenden Strukturmerkmal postmodernen Denkens geworden ist. In der Folge finden sich Motive, die zuvor längst unter anderen vorhanden waren, in der Postmoderne hingegen deutlich radikalisiert auftreten und auf diese Weise zu allgemein bestimmender Wirkung gelangen. Somit ist der Postmoderne ein völlig anderes Geschichts- bzw. Traditionsbewusstsein immanent, als es die vorangegangenen Moderne-Konzeptionen kannten:

„Sie [die Postmoderne] lebt nicht neuzeitlich-modernistisch-progressistisch, sondern sieht der gegenwärtigen Gleichzeitigkeit des Ungleichzeitigen ins Auge und prüft und begrüßt Vorgängerschaft ohne Geschichtsscheu.“ 23

Damit ist also ein entscheidender Unterschied zwischen den vorherigen Moderne-Formen und der Postmoderne benannt: Sie entledigt sich dezidiert der Verbindung von Ausschließlichkeit und Überholung. Pluralität und Differenz werden zur Grundlage heterogener, also in sich völlig abgeschlossener Denksysteme, welche unten präziser als Paradigmen beschrieben werden.

Somit wird insgesamt verstehbar, dass sich die Postmoderne nicht als die Nachmoderne der Moderne des 20. Jahrhunderts versteht, sondern diese vielmehr in ihren bereits pluralen Ansätzen vertiefend radikalisiert. Post-modern ist sie jedoch sehr wohl bezüglich der beschriebenen Neuzeit. Nur in radikaler Absetzung von ihr und ihren Nachfolgeformen ist die Postmoderne zu definieren:

„Die Postmoderne ist eine Moderne, die nicht mehr den Auflagen der Neuzeit folgt, sondern die des 20. Jahrhunderts einlöst.“ 24

Diese Radikalisierungen der modernen Pluralitätsformen des 20. Jahrhunderts sollen den Postmoderne-Begriff charakterisieren, wie er dieser Studie zugrunde liegt. Konkret wird er durch die Vielzahl diverser Paradigmen. Diese charaktergebende Eigenschaft soll im Folgenden genauerhin erläutert und plastisch werden.

2.2 Postmodern kennzeichnend: Ein Pluralismus von Paradigmen

Welsch erfasst innerhalb zwei Phasen der Entwicklung, die jenen der Moderne des 20. Jahrhunderts zur Postmoderne hin durchaus parallel sind: In einem ersten Schritt kommt es zur Ausdifferenzierung in verschiedene Rationalitätstypen. Hieran schließt sich postmodern eine weitere Scheidung in plurale Paradigmen an. Diesen Vorgang nennt Welsch Paradigmenpluralisierung und zeigt, dass die vorherigen, verschiedenen (noch ansatzweise harmonisierbaren) Rationalitätstypen nicht mehr existieren, „sondern daß das einzige, was es hier wirklich gibt, die Paradigmen sind.“ 25Sie übernehmen die Funktion der Rationalitätstypen, indem sie nun einen ausschließlichen Gegenstandsbereich wie auch die Konstitutions- und Verbindungsregeln der Gegenstände zu definieren vermögen.

Ein Paradigma definiert Welsch mit Thomas Kuhn und zugleich in Abgrenzung von ihm. 26Zum einen stimmt Welsch Kuhn zu, wenn dieser Paradigmen als ganze Konstellationen von Meinungen, Methoden und Werten im Sinne einer „diszipilinären Matrix“ beschreibt, andererseits modifiziert er Kuhns Paradigmenbegriff weiter. 27Insbesondere unterstreicht Welsch dabei die Gleichzeitigkeit und damit das Nebeneinander von Paradigmen innerhalb derselben Disziplin. In solcher Simultaneität sieht er – neben weiteren Aspekten – das ausschlagebende Charakteristikum des Paradigmas benannt:

„Innerhalb dessen, was man Wissenschaft oder Kunst oder Philosophie nennt, existieren jeweils verschiedene Gruppen, die durch den Gebrauch unterschiedlicher Paradigmen definiert sind.“ 28

Die einzelnen Paradigmen verhalten sich also heterogen zueinander, da sie

„[…] keineswegs bloß Versionen oder Varianten eines jeweiligen Rationalitätstyps sind; ihre Unterschiede gehen bis an die Substanz, betreffen Basis-definitionen und erstrecken sich auf sämtliche Dimensionen des jeweiligen Rationalitätstyps. Die Paradigmen vertreten je eigene Axiomatiken. Daher sind [sie] […] hinsichtlich der zu verfolgenden Methoden, Ziele und Kriterien, also hinsichtlich der gesamten kategorialen Struktur des betreffenden Rationalitätstyps hochgradig verschieden und nicht mehr auf einen Nenner zu bringen.“ 29

Von daher sind Konflikte zwischen den Paradigmen vorprogrammiert und wesentliche Kontroversen in der Postmoderne als Paradigmenkonflikte zu identifizieren. Sie durch Toleranzforderungen oder Versöhnungsversuche harmonisieren zu wollen, wird ihrer Eigenheit nicht gerecht, sondern beraubt sie ihrer sie konstituierenden, heterogenen Identität. Daher ist der Konflikt der Sachaussagen, Methoden, Ziele und Kriterien einem postmodernen Paradigmenpluralismus inhärent. Er ist also nicht die Frage guten oder bösen Willens bzw. Umgangs, sondern Konsequenz der sich gerade in jeglicher Unvereinbarkeit zeigenden Eigenart eines Paradigmenpluralismus. Daher sind „Dissense wirklich radikal, gehen an die Wurzel, betreffen noch jede Grundlage“. 30Sie sind der zu erwartende Normalfall.

Wesentlich ist in diesen paradigmenpluralen Zusammenhängen daher die Fähigkeit zur Pluralitätskompetenz. Sie meint die Möglichkeit, unterschiedliche Paradigmen und ihre Kriterien erkennen und zuordnen zu können. Darin ist die Unverrechenbarkeit und Anstößigkeit heterogener Paradigmen folglich zu erkennen und als solche zu akzeptieren. Solche Pluralitätskompetenz benennt Welsch als die „conditio sine qua non wissenschaftlichen Arbeitens“. 31Zugleich stellt sich angesichts dieses paradigmenpluralen Befunds, der zur Signatur einer postmodern werdenden Kultur gehört, die wesentliche Frage nach Kommunikations- bzw. inhaltlichen Übergangsmöglichkeiten zwischen den Paradigmen. 32Diese Frage ist nun im Rahmen der Vorklärungen dieser Studie zentral zu artikulieren, da sie den Hintergrund für die innere Logik unserer Ausarbeitung anzeigt. Sie wird wiederum mit Wolfgang Welsch und seinem Konzept der transversalen Vernunft aufgenommen.

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