Georg Bergner - Volk Gottes

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Mit der ekklesiologischen Metapher «Volk Gottes» läutet das II. Vatikanische Konzil für viele eine fundamentale Wende im Selbstverständnis der Katholischen Kirche ein. Die Studie erläutert die komplexe Entstehungsgeschichte der «Volk Gottes»-Notion. Ausgewählte Debatten («Demokratisierung der Kirche», «Volk Gottes» in der Befreiungstheologie und in der Verhältnisbestimmung von Israel und Kirche) illustrieren die kontroverse Rezeptionsgeschichte. Nach der aktuellen Bedeutung von «Volk Gottes» fragt die Studie im Kontext der «communio»-Ekklesiologie und angesichts der derzeitigen kirchlichen Umbrüche. Zuletzt stellt sie das Kirchenverständnis von Papst Franziskus dar. Der Text versteht sich als Beitrag zu einer «integralen» Ekklesiologie im Sinne des II. Vatikanums.

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Georg Bergner

VOLK GOTTES

Herausgegeben vonKarlHeinz MenkeJulia KnopMagnus Lerch Bonner Dogmatische - фото 1 Herausgegeben vonKarl-Heinz MenkeJulia KnopMagnus Lerch

Bonner

Dogmatische

Studien

Band 58

Georg Bergner

VOLK GOTTES

Entstehung, Rezeption und Aktualität einer ekklesiologischen Leitmetapher

echter

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über < http://dnb.d-nb.de> abrufbar.

© 2018 Echter Verlag GmbH

www.echter-verlag.de

Umschlaggestaltung: Peter Hellmund

eBook-Herstellung und Auslieferung: Brockhaus Commission, Kornwestheim, www.brocom.de

ISBN

978-3-429-04414-5

978-3-429-04946-1 (PDF)

978-3-429-06366-5 (ePub)

Vorwort

Die vorliegende Arbeit wurde im Sommersemester 2017 von der Katholisch-Theologischen Fakultät der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität in Bonn als Dissertation angenommen. Zum Gelingen der Promotion haben viele Personen beigetragen, denen ich an dieser Stelle meinen aufrichtigen Dank aussprechen möchte.

An erster Stelle danke ich meinem Doktorvater Prof. em. Dr. Karl-Heinz Menke. Er ist Ideengeber für das Thema der Dissertation und hat durch seine zuvorkommende, ermutigende und freundschaftliche Begleitung entscheidenden Anteil an ihrem Gelingen.

Prof. Dr. Dr. Claude Ozankom hat das Zweitgutachten erstellt. Ihm danke ich ebenso wie dem gesamten Professorenkollegium und dem Prüfungsamt für die freundliche und kompetente Betreuung des Promotionsverfahrens. Dankbar bin ich dem Herausgebergremium der „Bonner Dogmatischen Studien“ für die Aufnahme der Arbeit in ihre Reihe und für den großzügigen Druckkostenzuschuss. Nicht vergessen möchte ich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der konsultierten Bibliotheken in Bonn, Köln, Hamburg und Frankfurt, sowie des Archivs der Friedrich-Ebert-Stiftung in Bonn, die mich bei der Recherche unterstützt haben.

Das Erzbistum Hamburg hat mir durch eine zweijährige Freistellung den nötigen Freiraum für das Studium ermöglicht. Herrn Erzbischof Dr. Stefan Heße, Erzbischof em. Dr. Werner Thissen und Generalvikar Ansgar Thim bin ich dafür zu großem Dank verpflichtet. Viele der ekklesiologischen Überlegungen der vergangenen Jahre im Prozess der Neustrukturierung der Pastoral, den ich als Leiter der Pastoralen Dienststelle in Hamburg mitgestalten konnte, haben für mich durch die erneute theologische Reflexion im Rahmen der Promotion an Tiefe gewonnen.

In der Zeit der Freistellung konnte ich als Subsidiar in der Pfarreiengemeinschaft Bad Honnef tätig sein. Stellvertretend für viele danke ich Herrn Pfarrer Bruno Wachten für die Gastfreundschaft, Gemeinschaft und das motivierende pastorale Umfeld.

Danken möchte ich meinen Eltern, Geschwistern und Freunden, sowie vielen Gesprächspartnern, die mich durch ihre Aufmerksamkeit und ihr Interesse während der Promotionszeit immer wieder gestärkt und ermutigt haben. Für ihre konkrete Hilfe bei der Durchsicht und sprachlichen Korrektur des fertigen Manuskripts bedanke ich mich bei Samira Allegue, Dr. Burkhard Conrad, Christian Johannes Flake OP, Dr. Thomas Hanke, Dag Heinrichowski SJ, Ursula Honolka und Philip Peters.

Die vorliegende Arbeit beginnt mit dem kirchlichen Aufbruch der Jugendbewegungen in den 1920er Jahren. Die Freude und Begeisterung junger Menschen hat mich in den letzten Jahren immer wieder motiviert und erfüllt mich mit Optimismus für die Zukunft der Kirche. Für diese Erfahrung danke ich den Pfadfindern im DPSG-Stamm „Charles de Foucauld“, Hamburg-Hamm, deren Kurat ich sein durfte. In diesen Dank einschließen möchte ich die Schülerinnen und Schüler der Erzbischöflichen Realschule Sankt Joseph in Bad Honnef und des Franziskus-Gymnasiums Nonnenwerth, sowie die Teilnehmer der „Karawane“, dem Libanon-Projekt der Malteser. Sie haben mir einer Kirche, die sich immer wieder erneuert, ein Gesicht gegeben. Das „Volk Gottes“ hat Zukunft.

Bad Honnef, am Fest Allerheiligen 2017 Georg Bergner

Inhaltsverzeichnis

Einleitung

Inhalt und Aufbau der Arbeit

Grenzen der Arbeit und formale Hinweise

I. Hauptteil: „Volk Gottes“ als zentraler Begriff im Kirchenverständnis des Zweiten Vatikanischen Konzils

1. Der „Volk Gottes“-Begriff im ekklesiologischen Aufbruch des 20. Jahrhunderts

1.1 Mannes Koster: „Ekklesiologie im Werden“

1.1.1 Kosters Schrift im Kontext ihrer Zeit

1.1.2 „Ekklesiologie im Werden“

1.1.3 Zur Diskussion um Kosters ekklesiologischen Ansatz

1.1.4 Auf dem Weg zu einer Neubestimmung der Ekklesiologie

1.2 Joseph Ratzinger: „Volk und Haus Gottes in Augustins Lehre von der Kirche“

1.2.1 Die Lehre von der Kirche bei Augustinus

1.2.2 Auf dem Weg zum Zweiten Vatikanischen Konzil

1.3 Ein Blick nach Frankreich und Belgien: Die Laienfrage

1.3.1 Theologie des Laientums

1.3.2 Der Zweite Weltkongress für das Laienapostolat 1957

1.4 Liturgie und Kirchenbild

2. „Volk Gottes“ in der Kirchenkonstitution des Zweiten Vatikanischen Konzils

2.1 Der „Volk Gottes“-Begriff in der Entstehung von „Lumen gentium“

2.1.1 Die erste Etappe: Von der Ankündigung des Konzils zum Vorbereitungsschema „De ecclesia“

2.1.2 Die zweite Etappe: Kritik und Neufassung des Schemas

2.1.3 Die dritte Etappe: Das neue Kapitel II und die redaktionelle Bearbeitung

2.2 Beobachtungen zum „Volk Gottes“-Begriff in „Lumen gentium“

2.2.1 Die Bedeutung von „Volk Gottes“ in „Lumen gentium“

2.2.2 Das Verhältnis von „Sakrament“ und „Volk Gottes“ in der Kirchenkonstitution

2.2.3 Anmerkungen zur Struktur von „Lumen gentium“

3. Beispiele für die ekklesiologische Diskussion im Übergang zur Nachkonzilszeit: „Volk Gottes“ bei Yves Congar, Karl Rahner und Hans Küng

3.1 Yves Congar

3.2 Karl Rahner

3.3 Hans Küng

Zwischenfazit

Ergebnisse des I. Hauptteils

Zum Abschluss: Koster blickt auf das Konzil

II. Hauptteil: Die Rezeption des „Volk Gottes-Begriffs am Beispiel zentraler ekklesiologischer Debatten der Nachkonzilszeit

4. „Volk Gottes“-Ekklesiologie in der Debatte um die Demokratisierung der Kirche in der Bundesrepublik Deutschland

4.1 Die Frage der Demokratisierung in der Gesellschaft der Bundesrepublik Deutschland in den 1960er Jahren und ihre Diskussion in der katholischen Kirche

4.1.1 Gesellschaftliche Entwicklungen in der Bundesrepublik Deutschland

4.1.2 Die kirchliche Öffentlichkeit

4.1.3 „Demokratisierung in der Kirche“ – Grundzüge der theologischen Debatte

4.1.4 „Organisation“ und „Mentalität“ als Schwerpunkte der Demokratisierungsdebatte

4.2 Die Kirche als „Volk Gottes“ in der Demokratisierungsdebatte

4.2.1 „Volk Gottes“ als Begriff einer demokratisierten Kirche

4.2.2 Das Memorandum „Demokratisierung der Kirche“ des Bensberger Kreises

4.2.2.1 Entstehung und Vorstudien

4.2.2.2 Text des Memorandums

4.2.3 Kritik an der Rezeption des „Volk Gottes“-Begriffs in der Demokratisierungsdebatte

4.3 Auswertung

4.3.1 Grundzüge einer „Volk Gottes“-Ekklesiologie

4.3.2 Anfragen

4.3.2.1 „Volk Gottes“ und die anderen kirchlichen Leitbilder

4.3.2.2 „Volk Gottes“ als geschichtliche Größe

4.3.2.3 Die Gliederung des Gottesvolkes

5. „Volk Gottes“ als Leitbegriff in den Ansätzen der lateinamerikanischen Theologie der Befreiung

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