Johannes Reimer ist Professor für Missionswissenschaft und Interkulturelle Theologie an der Theologischen Hochschule Ewersbach, Professor Extraordinarius an der Universität von Südafrika und leitet das „Netzwerk für Frieden und Versöhnung“ der Weltweiten Evangelischen Allianz (WEA). Er ist verheiratet mit der Pädagogin Cornelia Reimer, hat drei Kinder und lebt in Bergneustadt.
JOHANNES REIMER
Gottes Herz
für dein Dorf
Ideen und Strategien für Gemeinde auf dem Land
Cover
Titel JOHANNES REIMER Gottes Herz für dein Dorf Ideen und Strategien für Gemeinde auf dem Land
Impressum
Vorwort Vorwort „Wir haben vor, Gemeinde auf dem Dorf zu bauen“, erzählte ich vor einigen Jahren einem Freund, der als Experte für Gemeindegründung durch unser Land zog. – „Unnütz, funktioniert sowieso nicht“, meinte er. „Auf dem Dorf kann sich geistliches Leben in Deutschland nicht entwickeln.“ Zugegeben, die Worte meines Freundes schockierten und provozierten mich gleichermaßen. Aber beeindrucken ließ ich mich von ihm nicht. Wir gründeten die Gemeinde. Und sie wuchs zu einer erstaunlichen Größe heran. Wenn ich ehrlich bin, dann hat kaum ein anderes Projekt mich jemals mit so viel Genugtuung und Freude erfüllt wie dieses. Gemeindeaufbau auf dem Land funktioniert! Das und nicht weniger ist die Botschaft dieses Buches. Es ist eine Liebeserklärung an den Gemeindebau auf dem Land. Entsprechend widme ich das Buch allen meinen Freunden in dem kleinen oberbergischen Dorf Brüchermühle. Hier haben wir in wenigen Jahren eine Gemeinde aufgebaut, die mit einer Handvoll hingegebener Leute begann und zu einer Größe von mehreren Hundert Mitgliedern heranwuchs. Ihr habt mir Hoffnung verliehen, dass auch in den Dörfern Westeuropas lebendiges Gemeindeleben entstehen kann. Danke! Dieses Buch ist aber weniger ein Erfahrungsbericht, auch wenn Erfahrungen aus dem Gemeindeaufbau auf dem Dorf, wie ich sie selbst gemacht habe, reflektiert werden. Vielmehr geht es mir um eine grundsätzliche Einführung in den Gemeindebau in ländlichen Räumen. Wie kann und wie sollte Gemeinde auf dem Land gebaut werden? Was sind die Spezifika des ländlichen Raumes und welche Rolle spielen sie im konkreten Gemeindebau vor Ort? Antworten auf diese und ähnliche Fragen füllen die Seiten dieses Buches. Sie wollen ermutigen und herausfordern zugleich. Johannes Reimer
Abkürzungen
Kapitel 1 Auf dem Land geht nichts, oder? Kapitel 1 Auf dem Land geht nichts, oder?
1.1.Gemeindebau auf dem Land – ein Relikt aus vergangenen Zeiten?
1.2.Lasst die Kirche im Dorf, aber wie?
1.3.Die Chancen stehen gut
Fragen zum Nachdenken
Kapitel 2 Der ländliche Raum und Kirche
2.1.Was ist unter „Land“ zu verstehen?
2.2.Was ist wichtig auf dem Land?
2.3.Menschen und Gemeinschaft
2.4.Typen ländlicher Räume und Gemeinden
2.5.Kirche auf dem Dorf
Fragen zum Nachdenken
Kapitel 3 Dorfgemeinde – Begriff und Wirklichkeit
3.1.Dorfgemeinde – was ist gemeint?
3.2.Erwartungen an die Dorfgemeinde
3.3.Wir hatten einen Traum
Fragen zum Nachdenken
Kapitel 4 Gemeindeaufbau im ländlichen Raum
4.1.Gemeindeaufbau verstehen
4.2.Gemeindegründung und Gemeindepflanzung
4.3.Gemeindeaufbau, -entwicklung und -wachstum
4.4.Gemeindeaufbau auf dem Land als Fortpflanzungsprozess
4.5.So bauen andere
4.5.1.Ortsbezogen oder überörtlich
4.5.2.Integriert und wachsend
4.5.3.Alter Inhalt – neue Formen
Fragen zum Nachdenken
Kapitel 5 Gemeinden, die das Dorf verändern
5.1.Nahe bei den Menschen
5.2.Mit den anderen für Dorferneuerung
5.3.Wo können und sollen sich Christen engagieren?
5.4.Ganzheitlich transformieren
Fragen zum Nachdenken
Kapitel 6 Bausteine auf dem Weg zur Landgemeinde
6.1.Flexibel und doch mit beiden Füßen auf der Erde
6.2.Von den Briten lernen
6.3.Eine Gemeinde – viele Gottesdienste
6.4.Land-Dorf-Netzwerke
6.5.Eine internationale Dorfgemeinde
6.5.1.Diasporale Gemeinschaften – was ist gemeint?
6.5.2.Diasporas – eine neue Perspektive für Mission
6.5.3.Die ethnokonfessionelle Falle
6.5.4.Gemeinde für die Völker im Dorf
6.6.Familie als Ziel und Agent des Gemeindeaufbaus
6.6.1.Familie – Herz des Gemeindeaufbaus
6.6.2.Gemeindekultur als Beziehungskultur
6.6.3.Die Struktur ist wichtig
6.6.4.Familie als Anliegen der Mission
6.6.5.Familie als Träger der Mission auf dem Land
6.6.6.Glauben wachsen lassen
6.6.7.Wie wird Gemeinde zu einer familienzentrierten evangelistischen Gemeinde?
6.6.8.Eine Familienakademie verändert alles
6.7.Bausteine im Gemeindeaufbau auf dem Land
Fragen zum Nachdenken
Kapitel 7 Gemeindeaufbau durch eine einsatzfähige Gemeinschaft
7.1.Gott baut seine Gemeinde durch Jünger
7.2.Familie – Basisagent für den Gemeindeaufbau
7.3.Gott lieben und den Nächsten wie sich selbst
7.4.Familien-Cluster als Trainingszelle
7.5.Die lokale Gemeinde ist wichtig
Fragen zum Nachdenken
Kapitel 8 Evangelisieren, wo jeder jeden kennt
8.1.Ohne Evangelisation geht es nicht
8.2.Evangelisation durch gute Nachbarschaft
8.3.Familienevangelisation in der Praxis
8.3.1.Nachbarn werden Freunde
8.3.2.Auch Nachbarn brauchen mal Hilfe
8.3.3.Helfen, wo ein Wunder gebraucht wird
8.4.Anbindung an die Gemeinde ist wichtig
8.4.1.Gemeide hilft
8.4.2.Der Freund meines Freundes ist auch mein Freund
8.4.3.Ich kenne da einen
8.4.4.Heute einmal kinderfrei
8.5.Unsere Kirche braucht Hilfe
8.6.Wir haben da eine Möglichkeit
8.7.Vom Freundestreff zum Gemeindeangebot
8.7.1.Gemeindeanbindung im Visier
8.7.2.Gemeinwesen-Mediation
8.7.3.Lebensberatung und -begleitung
8.7.4.Aus der Kreativ-Werkstatt der Landgemeinde
8.8.Vom Erlebnis zum Gespräch
8.9.Vom Gespräch zur Entscheidung
8.10.Von der Entscheidung zur missionalen Familie
Fragen zum Nachdenken
Kapitel 9 Dorf braucht Gemeinde
9.1.Zukunft auf dem Dorf?
9.2.Auf das Gemeindeverständnis kommt es an
9.3.Vielfalt als Bereicherung
9.4.Gottesdienst als die Mitte der Gemeinde
9.5.Neue Strukturen wagen
9.6.Neue Leiter braucht das Land
9.7.Mit den Menschen – Gemeinde im ländlichen Netzwerk
9.8.Entscheidungsfreudig bleiben
Fragen zum Nachdenken
Verzeichnis der Abbildungen
Personenregister
Sachregister
Bibelstellenregister
Bibliographie
„Wir haben vor, Gemeinde auf dem Dorf zu bauen“, erzählte ich vor einigen Jahren einem Freund, der als Experte für Gemeindegründung durch unser Land zog. – „Unnütz, funktioniert sowieso nicht“, meinte er. „Auf dem Dorf kann sich geistliches Leben in Deutschland nicht entwickeln.“
Zugegeben, die Worte meines Freundes schockierten und provozierten mich gleichermaßen. Aber beeindrucken ließ ich mich von ihm nicht. Wir gründeten die Gemeinde. Und sie wuchs zu einer erstaunlichen Größe heran. Wenn ich ehrlich bin, dann hat kaum ein anderes Projekt mich jemals mit so viel Genugtuung und Freude erfüllt wie dieses. Gemeindeaufbau auf dem Land funktioniert! Das und nicht weniger ist die Botschaft dieses Buches. Es ist eine Liebeserklärung an den Gemeindebau auf dem Land.
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