Unterwegs zu einer Ethik pastoralen Handelns

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Auf dem Weg zu einer Ethik pastoralen Handelns wird in diesem Sammelband der Versuch unternommen, die Dynamik der christlichen Botschaft aufzunehmen und in systematische Fragen zu integrieren. Heutige humanwissenschaftliche Voraussetzungen finden dabei ebenso Berücksichtigung wie konkrete Bereiche pastoralen Handelns.
Bei dieser Aufgabe, die ein Desiderat in der gegenwärtigen Theologie genannt werden kann, wirken kirchliche Verantwortungsträger, Fachtheologinnen und -theologen sowie Praktiker verschiedener Disziplinen zusammen. So entstehen «Wegmarkierungen», die in manchen Punkten inhaltlich konvergieren, aber – dem Stand der verhandelten Frage entsprechend – auch mögliche Divergenzen deutlich machen.
Mit Beiträgen von Karl Kardinal Lehmann, Lothar Wehr, Markus Graulich, Maria Widl, Heribert Wahl, Thomas Menamparampil, Martin Seidnader, Karl Hillenbrand, Wunibald Müller, Andreas Müller-Cyran, Christine Pöllmann und Jürgen Erbacher.

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Seit Rudolf Bultmann hat man die Ethik des Paulus und letztlich des gesamten Neuen Testaments einschließlich der Ethik Jesu mit den Begriffen (Heils-)Indikativ und Imperativ umschrieben. Man meint damit, dass sich die Ethik aus dem ableitet, was von Gott her offenbart ist, d.h., dass die ethischen Forderungen des Neuen Testaments Antwort sind auf die Zuwendung Gottes zu den Menschen.

In den letzten Jahren ist in Frage gestellt worden, dass die Begriffe Indikativ und Imperativ für die Beschreibung der neutestamentlichen und auch speziell der paulinischen Ethik angemessen sind. So hält Ruben Zimmermann diese Terminologie sogar für völlig ungeeignet und plädiert für die Vermeidung dieser Begrifflichkeit. 9Eines seiner Hauptargumente ergibt sich aus der Beobachtung, dass sich Soteriologie und Ethik in den neutestamentlichen Schriften oft gar nicht trennen lassen. Was ethisch zu fordern ist, ist schon mit dem neuen Sein des Getauften gegeben. So verschränken sich Heilszusage und Paränese oft bei Paulus, wie man z. B. in 1 Thess 5,1-11 sehen kann. Hier wird das neue Sein mit den gleichen Begriffen oder dem gleichen Bildfeld umschrieben wie die ethische Forderung. Dieses Ineinander von Sein und Sollen zeigt sich beispielsweise in 1 Thess 5,4-6: „Ihr aber, Brüder, seid nicht in der Finsternis, so dass euch der Tag nicht wie ein Dieb ergreift. Alle seid ihr nämlich Söhne des Lichts und Söhne des Tags. Nicht gehören wir der Nacht und nicht der Finsternis. Also lasst uns nicht schlafen wie die übrigen, sondern wachsam und nüchtern sein.“ Weil die Getauften Söhne des Lichtes sind und dem Tag gehören, sollen sie sich so verhalten, wie es dem Tag entspricht, nämlich wachsam und nüchtern sein. Zimmermann verweist auch auf die in diesem Zusammenhang oft zitierte Stelle Gal 5,25 („Wenn wir dem Geist leben, wollen wir dem Geist auch folgen“), da hier Indikativ und Imperativ dicht beieinander stehen. 10Insofern ist die Klärung wichtig, dass die Rede von Indikativ und Imperativ nicht bedeutet, dass die neutestamentliche Ethik in einem eigenen Schlussverfahren aus den Glaubensinhalten entwickelt werden muss. Da die beiden Begriffe aus der Sprache der Grammatik stammen, könnte der Eindruck entstehen, dass Heilszusage und Heilserfahrung auf der einen Seite und ethische Forderung auf der anderen getrennte theologische Bereiche sind, die sich auch auf der Ebene der Grammatik voneinander unterscheiden lassen. Dies entspricht aber nicht den biblischen Texten, die schon im neuen Sein des Christen und in der Heilszuwendung Gottes die Maßstäbe und Inhalte der Ethik als gegeben ansehen. Trotzdem wird man nicht ganz auf die Begrifflichkeit von Indikativ und Imperativ verzichten können, da sie hilft, die neutestamentliche Ethik zu systematisieren. Sie macht deutlich, dass die ethischen Forderungen des Neuen Testaments und der Kirche das zuvorkommende Handeln Gottes voraussetzen, das den Menschen erneuert, ihn dadurch in die Lage versetzt, den Willen Gottes zu erfüllen, und das schließlich auch die Maßstäbe liefert, die für eine christliche Ethik konstitutiv sind.

Trotzdem ergeben sich aus diesen neueren Erkenntnissen über den engen Zusammenhang von Sein und Sollen des Christen bedeutende Konsequenzen für die Pastoral, wie später noch zu zeigen sein wird.

2. Veränderungen der ethischen Forderungen Jesu in den Evangelien am Beispiel des Mt – Verschärfung und Anpassung

Schauen wir unter diesem neuen Blickwinkel auf die Rezeption der Ethik Jesu im Matthäusevangelium! Der Matthäusevangelist hat vor allem über sein Sondergut und die Logienquelle viel von der Ethik Jesu in sein Werk übernommen. Gerade in der vom Evangelisten aus Überlieferungsgut zusammengestellten Bergpredigt, ist die Ethik Jesu noch gut zu greifen, insbesondere in den Antithesen (Mt 5,21-48). Das Gebot der Feindesliebe und die radikale Aufforderung zum Gewaltverzicht, ja sogar zum Nachgeben gegenüber der Aggression, werden von ihm unverkürzt übernommen. Allerdings lässt Matthäus an einigen Stellen auch erkennen, dass er Anpassungen der Forderungen Jesu an die Lebenswelt seiner Gemeinde für notwendig hält. So fügt er in das Ehescheidungsverbot seine Unzuchtsklausel ein (Mt 5,32; 19,9), die eine Ausnahme vom strikten Verbot darstellt. Matthias Konradt stellt in seiner Untersuchung zur matthäischen Ethik am Beispiel der Gemeinderede (Mt 18) fest, dass Matthäus einerseits sehr radikale, an ethischen Rigorismus heranreichende ethische Forderungen kennt, dass er andererseits aber auch um die Sündhaftigkeit der Menschen einschließlich der Jünger Jesu weiß. 11Beim ersten Evangelisten seien die ethischen Mahnungen in Verbindung mit den Erzählungen zu sehen, in denen vor allem von der Sündhaftigkeit und Erlösungsbedürftigkeit der Menschen die Rede sei wie z. B in der Erzählung vom erbarmungslosen Knecht (Mt 18,23-34). Konradt kommt zu dem Schluss: ″One could say that Matthew's approach is oscillating between a sect-like rigorism and the openness of a 'Volkskirche', a people's church.″ 12Dies erweckt den Eindruck, als sei Matthäus in seiner Theologie gespalten, als zögen sich zwei Gedanken unverbunden durch das Evangelium. Aber gerade die Person des Petrus, auf den Konradt am Ende auch verweist 13, zeigt doch, dass Jesus gerade in den Menschen mit seinen Schwächen große Hoffnungen setzt. Petrus wird zum Fels der Kirche eingesetzt, er ist mehrfach Adressat von Weisungen Jesu, die das rechte Verhalten des Menschen betreffen, und er wird in dem Zusammenhang sogar zur unbegrenzten Vergebungsbereitschaft aufgefordert (Mt 18,21-22), obwohl er von Jesus „Satan“ gescholten wird (Mt 16,23), weil er sich gegen das Leiden Jesu wehrt, und obwohl er am Ende seinen Herrn verraten wird (Mt 26,69-75), wie Jesus es zuvor angekündigt hat (Mt 26,34). Matthäus bewegt sich hier ganz auf der Linie Jesu, der seinen hohen Anspruch an die Menschen richtet, weil er um die zuvorkommende Zuwendung Gottes weiß und sie den Menschen vermittelt, obwohl ihm die Erlösungsbedürftigkeit des Menschen bewusst ist.

3. Zweistufige Ethik bei Paulus

Bei Paulus finden wir zwar nicht so oft explizite Hinweise auf die Ethik Jesu, aber doch einige implizite, also Spuren jesuanischer Ethik an Stellen, an denen weder direkt auf Worte Jesu Bezug genommen wird noch sprachliche Übereinstimmungen mit synoptischen Jesusworten vorliegen. 14

Ausdrücklich nimmt Paulus auf ein ihm bekanntes Herrenwort in der Frage der Ehescheidung Bezug (1 Kor 7,10). Obwohl er die Verbindlichkeit des Herrenwortes ausdrücklich anerkennt, gewährt er aus eigener Autorität Ausnahmen für den Fall, dass in einer christlich-heidnischen Mischehe der christliche Partner vom heidnischen Partner in der Ausübung seines Glaubens behindert wird (1 Kor 7,12-16). Die Heiligkeit des Christen ist wichtiger als die strikte Beachtung des Jesuswortes. Hier liegt eine Relativierung des Jesuswortes vor, um dessen Gültigkeit Paulus weiß.

In 1 Kor 9,14 spielt Paulus auch auf ein Herrenwort (vgl. Lk 10,7 par Mt 10,10) an, deutet es aber als Zugeständnis und nimmt selbst eine Verschärfung gegenüber dem Herrenwort vor. Obwohl nach einem Wort des Herrn der Missionar ein Recht hat, von den Adressaten seiner Verkündigung Versorgung anzunehmen, verzichtet Paulus auf dieses Recht um des höheren Zieles willen, dass seine Verkündigung glaubhaft bleibt und so dem Evangelium kein Hindernis in den Weg gelegt wird.

Mehrfach finden wir bei Paulus eine zweigestufte Ethik, insofern er in einer konkreten ethischen Frage ein bestimmtes Verhalten fordert, ein anderes Verhalten aber als ethisch wertvoller empfiehlt. In der Frage der Ehe und der Ehelosigkeit (1 Kor 7) verteidigt Paulus gegen ehe- und sexualfeindliche Tendenzen in der korinthischen Gemeinde die Ehe, er gibt aber seinem Wunsch Ausdruck, dass alle Christen wie er selbst auf die Ehe verzichten (1 Kor 7,7), um ganz für Christus da sein zu können (1 Kor 7,32-35). Die Ehelosigkeit um Christi willen empfiehlt er als den vollkommeneren Weg für den, der das Charisma dazu bekommen hat (1 Kor 7,7), aber er verwirft die Ehe nicht und sieht in ihr auch einen Weg, auf dem man Christus dienen kann.

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