1 kleines Aloe-Blatt aufschneiden, das Gel herauslösen, mit 1 Esslöffel Honig und 1 Esslöffel Joghurt zu einer cremigen Paste verrühren, auf Gesicht, Hals und Dekolleté auftragen und 15 bis 20 Minuten einwirken lassen.
Überschüssigen Auftrag vorsichtig mit einem Kosmetiktuch abnehmen. Die Haut ist anschließend wunderbar weich und elastisch!
Aloe-Vitaminstoß fürs Immunsystem
Ein mittelgroßes Aloe-Blatt aufschneiden, das Gel herauslösen, mit 1 großen Glas naturreinem Johannisbeer- oder Apfelsaft und 2 Esslöffeln Honig mixen und in kleinen Schlucken langsam trinken.
Tipp: Je nach Jahreszeit können Sie dieses Getränk mit Früchten und Kräutern zusätzlich aufwerten und immer wieder neu variieren.
Historisches
Eduard Bauer schreibt in seinem »Heilpflanzen-Taschenbuch« von 1908:
»Der aus dem Blatt gedrückte Saft, mit etwas Zucker gegeben, hilft stets bei Keuchhusten. Ein Blatt zerhackt oder der Saft allein benutzt, auf Brandwunden gelegt, stillt den Schmerz und heilt vorzüglich. Getrocknete, pulverisierte Blätter können zur Herstellung von Augenwasser benutzt werden. Zu diesem Zweck gießt man auf 1 bis 2 Messerspitzen Pulver 1/4 Liter kochendes Wasser, bringt das Ganze eben zum Aufkochen, rührt gut um und lässt die Flüssigkeit erkalten. Vorzügliche Dienste leistet dieses Augenwasser bei trüben, entzündeten triefenden oder eitrigen Augen (täglich 2- bis 4-mal waschen). Das durch das Waschen hervorgerufene Brennen oder Jucken der Augen ist eine natürliche Folge des Augenwassers und zeigt die günstige Wirkung an.«
In anderen älteren Schriften wird berichtet, dass die Aloe vermutlich zwei bis drei Jahrtausende v.Chr. bereits im nördlichen Somali-Gebiet verwendet wurde. Nach Ägypten wäre sie durch die Handelsexpeditionen der Königin Hatschepsut gelangt und von dort später nach Griechenland, wo Dioscurides ihr 70 n.Chr. die Kraft zuschrieb, den Magen zu reinigen. Durch die Jahrhunderte wurde die Aloe von allen namhaften Medizinern erwähnt, und es wurden ihr durchwegs »stark purgierende Eigenschaften«, stark reinigende Eigenschaften, zugeschrieben. Das bedeutet, dass sie als Brech- oder Abführmittel eingesetzt wurde. Dies war vor allem bei Vergiftungen wichtig. Besondere Indikationen für diese Droge finden sich bei der Äbtissin Hildegard von Bingen (gest. 1179) und Paracelsus (gest. 1541). Sie verwendeten die Aloe äußerlich bei Abszessen in Zugpflastern.
Augentrost
Euphrasia officinalis, Sommerwurzgewächse
Indikatorpflanze für natürlichen Boden Verträgt keine Gülle
Verwendete Pflanzenteile Das gesamte blühende Kraut (ohne Wurzeln)
Sammelzeit/Blütezeit Ab Juli, aber vorwiegend im August und September
Wichtige Inhaltsstoffe Aucubin, ätherisches Öl, Gerbstoffe, Bitterstoffe
Wichtige Wirkungen Beruhigt die Augen bei Entzündungen, Überanstrengung oder Lichtempfindlichkeit; wirkt schmerzlindernd und heilend bei Augenverletzungen. Augentrost wirkt außerdem lindernd bei Ermüdungserscheinungen der Augen, bei Brennen in den Lidwinkeln, Fremdkörpergefühl und bei starker Lichtempfindlichkeit. Das macht ihn besonders wertvoll für alle, die viel am Computer sitzen müssen!
Fertigpräparate aus der Apotheke Euphrasia officinalis als Augentropfen oder homöopathisch als Globuli, Euphrasia Augentrost-Urtinktur
Augentrost wächst nur auf sogenannten mageren, also nährstoffarmen, ungedüngten Wiesen, deshalb findet man ihn am ehesten auf Bergwiesen, Moorwiesen oder Viehweiden, manchmal auch an Wegrändern. Meist wird er nur etwa fünf bis fünfzehn Zentimeter hoch. Die scharf gezähnten, eiförmigen Blätter sind gegenständig angeordnet, die Stängel sind im oberen Teil stark verästelt und weich behaart. Die kleinen, filigranen Blüten am Ende der Ästchen fallen erst bei näherer Betrachtung auf. Hauptsächlich die Oberlippe ist von feinen violetten Adern gezeichnet, auf der flachen, dreizipfeligen Unterlippe sitzt ein goldgelber Fleck.
Im Gebirge lässt sich Augentrost noch auf einer Höhe von über 2000 Metern finden, wo er sich unter idealen Bedingungen auch gern zu größeren Gruppen ausbreitet.
Mit über 100 Arten ist die Gattung Euphrasia in ganz Mitteleuropa weit verbreitet. Sie ist ein Halbschmarotzer, entzieht ihren Wirtspflanzen Wasser und Nährstoffe, und kann deshalb bei großflächigem Auftreten den Weideertrag, und damit den Milchertrag der Kühe, erheblich mindern. Deshalb hat man den Augentrost früher auch »Woaddieb« (Weidedieb) genannt.
Verwendungsmöglichkeiten
Augentrosttee
Falls möglich, nimmt man am besten die frische Pflanze, zerkleinert sie und gibt 2 Teelöffel des geschnittenen Krautes in 1/4 Liter Wasser, erhitzt das Ganze bis zum Kochen und lässt es anschließend noch 2 Minuten ziehen.
Für Augenspülungen kann man dem abgeseihten Tee ein paar winzige Kochsalzkristalle zugeben, um ihn so dem Salzgehalt der Tränenflüssigkeit anzugleichen. Der lauwarm abgekühlte Tee kann für Augenspülungen oder -umschläge verwendet werden und hat sich bei Lidrand-Entzündung (Blepharitis), Bindehautentzündung (Konjunktivitis) und auch bei Augenverletzungen bewährt. Er wirkt beruhigend, schmerzlindernd und heilend. Anwendung 3-mal täglich.
Augentrosttee soll die Wirkung der äußerlichen Anwendung sogar noch verstärken, wenn er regelmäßig getrunken wird.
Empfehlung beim Gerstenkorn
Zu gleichen Teilen Augentrosttee mit Kamille ansetzen und als warmen Umschlag auf das betreffende Auge auflegen.
Nebenwirkungen
Es sind bei Augentrost bisher keine bekannt geworden.
Euphrasia Augentrost-Urtinktur
Urtinkturen sind alkoholische Auszüge von Frischpflanzen, in welchen das Wesen dieser Pflanzen am stärksten zum Ausdruck gelangt. Sie wirken ganzheitlich im Gegensatz zu Mitteln, die nur auf der rein körperlichen Ebene Veränderungen herbeiführen.
Euphrasia Augentrost-Urtinktur wird empfohlen bei Problemen wie Lidrandentzündung, Bindehautentzündung, Gerstenkorn, bei allgemeinen Ermüdungserscheinungen des Auges, bei brennenden und tränenden Augen und auch bei funktionellen Sehstörungen muskulären und nervösen Ursprungs, selbst bei Heuschnupfen, Husten und Heiserkeit.
Dosierung: 1- bis 3-mal täglich 2 bis 5 Tropfen in etwas Wasser einnehmen, vor dem Schlucken gut einspeicheln, mit einer halben Stunde Abstand zu den Mahlzeiten.
Zur äußerlichen Behandlung: 1 Tropfen Urtinktur in ein Augenbad-Gefäß (aus der Apotheke) geben und das Auge darin baden.
Augentrost wurde bereits im »Hortus sanitatis/gart der Gesuntheit« (Mainz 1485) erwähnt, außerdem taucht er in »Reformierte Deutsche Apoteck« (1573) und in einigen weiteren alten Schriften auf.
Endlich anerkannt!
In der Volksmedizin seit Jahrhunderten genutzt, wurde auch die Ärzteschaft auf den Augentrost aufmerksam und konnte nur bestätigen, was dieser Pflanze schon lange an Heilkraft nachgesagt wurde.
Historisches
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