Verlag Echter - Inspiration 3/2019

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Das Heft Inspiration 03.2019 steht das Thema Leerstelle Kirche im Sinne der Frage nach der Kirche als spirituellen Ort im Mittelpunkt. Die Kirche nahm und nimmt eine Zwitterfunktion ein. Sie ist zweifelsohne ein Ort der Versammlung, die Versammlung der konkreten Glaubenden in einer Gemeinde, die halt Kirche ist. Aber sie ist auch Institution, die in einer schweren Krise ist. Da sich Kirche nun als moralischer Kompass nicht mehr in der Öffentlichkeit gefestigt ist, dies übrigens jenseits konfessionellen Grenzen, leidet aber gleichzeitig auch das Selbstverständnis der Gemeinde als Kirche, als spiritueller Ort, der das individuelle Leben maßgeblich beeinflusst.
Nun möchten wir uns nicht dem einfachen und zurecht als billig empfundenen Satz hingeben, dass jede Krise auch eine Chance berge. Trotzdem soll sich das Heft der Frage annähern, wie dieser spirituelle Ort vielleicht ein Kristallisationspunkt der Wandlung zu einer anderen Gestalt der religiös motivierten Sozialität werden kann. Man könnte im übertragenen Sinn also die Frage stellen: Wenn sich die Kirche in einer tiefen Depression, einem Burnout befindet (und dafür sprechen ja viele Handlungsmuster in der Öffentlichkeit), welche verschütteten Ressourcen kann die Gemeinschaft aktivieren und welche Glaubenssätze muss sie verändern, um weiterhin zu sein.
Für dieses Heft haben wir uns bewusst um Autorinnen und Autoren aus dem wissenschaftlichen Nachwuchs bemüht – denn gefühlt ist vieles schon gesagt und oft genug wiederholt worden. Da lag es doch nahe, neue Stimmen einzufangen und so hoffentlich auch neue Perspektiven einzufangen.

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Diese Erstarrung wiederum kommt aus einem angstbesetzten Herzen, nicht aus dem herzoffenen Dasein im Fluss des schillernden göttlichen Lebens. Darin gedeiht kein Vertrauen in die Wachstumskraft jedes einzelnen Menschen, sondern er muss dann als Schaf gesehen werden, das behirtet, manipuliert, instruiert, mit einem Wort missbraucht werden muss. Natürlich alles zu seinem »Heil«, das einzig in der Erfüllung bestimmter ewiggültiger Lehren und Regeln besteht.

Die Erstarrung kommt aus einem angstbesetzten Herzen, nicht aus dem herzoffenen Dasein im Fluss des schillernden göttlichen Lebens

Glauben: Haben oder Sein

Erich Fromms Buch einer prophetischen Gesellschaftsanalyse »Haben oder Sein« (von 1976!) im Widerstreit von Biophilie, der Liebe zum Leben und Nekrophilie, der Liebe zum Toten, Starren, Kontrollierbaren ist immer noch der passende Schlüssel, um dies zu verstehen. Auf die religiöse Haltung bezogen sieht das etwa so aus:

Sein oder nicht

Den Glauben haben im Glauben sein
in der Tasche durch den Wind
ein Standpunkt im Kommen und Gehen
ohne Wenn und Aber fallen und aufstehen
im Griff ein Luftkuss in die Wirklichkeit
ein für allemal immer neu
ins Wort gefasst sprachlos
ins Bild gepresst staunen
eingemacht als täglich Brot
besessen bedürftig
ablesbar um Worte ringen
abgedruckt in verschwebendem Schweigen
aufgedrückt oder einladen zum Reigen

– das ist hier die Frage!

(aus: Johannes Lieder, herzoffen – Inspirationen zur Zukunft der Religionen, Echter Verlag 2017, S. 22)

Was mag in einem solchen »Haben-Herzen« vorgehen? Da hilft es immer, in das eigene zu schauen. Denn der eigenen Wahrheit nicht gern ins Gesicht zu schauen, ist uns allen wohl gemein. Doch hängt daran leider alles auf dem spirituellen Weg.

Was für eine gewaltige Anstrengung, immer perfekt sein zu müssen, moralisch über alle und alles erhaben als ein Würdenträger oder einfach ein »guter Christ«, der sowas wie die anderen, die Ungläubigen doch nicht tut, ja nicht einmal denkt oder fühlt – und damit alle anderen Gefühle gleich mit ausreißt. Wut, Hass, Neid, Habgier, erotische Leidenschaft … Ich doch nicht! Was nicht sein darf, ist dann auch nicht. Jesus spricht vom verstockten Herzen der Menschen: »Und er sah sie der Reihe nach an, voll Zorn und Trauer über ihr verstocktes Herz.« (Mk 3,5), die »wie getünchte Gräber« sind (Mt 23,27).

Der eigenen Wahrheit nicht gern ins Gesicht zu schauen, ist uns allen wohl gemein. Doch hängt daran leider alles auf dem spirituellen Weg.

Die größte Versuchung im Leben eines Menschen: Mehr und besser scheinen zu wollen als man ist. Was für eine Not: Bloß die Fassade hochhalten! Sich nur nicht die eigene nackte Menschlichkeit mit ihrer Begrenztheit, Gefühlskälte, Liebesunfähigkeit und Ohnmacht zum Guten eingestehen. Daher so viele potemkinsche Dörfer in der Kirche: Ämter, Ehrentitel, Gewänder, Gebäude, Prunk …

Lange Zeit war die bestimmende Selbstdefinition der Kirche »Societas perfecta«, die perfekte Gesellschaft. Natürlich nie als menschliche Leistung, sondern nur von Gott her, der dies in »Seine« Kirche eingestiftet hat. Wenn es denn so wäre. Dies muss doch durchs Herz jedes Einzelnen gehen, das hat Mann wohl leider vergessen. Was für eine Überforderung dann. Stellvertreter Christi – als bräuchte er einen. In persona Christi am Altar, sodass manche Priester Sprachstörungen bekamen aus Angst davor, ein falsches Wort über Brot und Wein zu sprechen. Und dann die unfehlbaren, endgültig wahren Aussagen eines Papstes als Spitze dieses Eisberges, der einem das Blut in den Adern gefrieren lässt. Was für eine übermenschliche Last auf den Schultern einer Existenz, auch wenn man sie Exzellenz oder Eminenz oder wie auch immer nennt. Also: Alles Infragestellende lieber vertuschen, verdrängen, beseitigen – koste es, was es wolle!

Die Erlösung vom angstvollen Festhaltenmüssen

Der bloße Wille und Zwang zur Perfektion reicht eben einfach nicht. Nur »Gott« allein, die »Gnade«, oder moderner formuliert eine grundlegende sichere Annahme- und Bindungserfahrung der Liebe, von der wir alle von unseren fehlbaren Eltern nicht genug bekommen haben, kann da helfen und das Herz wieder erweichen, geschmeidig und offen werden lassen.

In der Atmosphäre göttlich liebevoller Begegnung in Geistlicher Begleitung und Exerzitien in aller Ruhe im Abstand zu den alltäglichen Wirrungen und Gebundenheiten kann dies befreiende Loslassen von allem Haben, Sichern und Leisten wachsen. Dazu aber sind Orte und Häuser als solche Geistlichen Zentren jenseits von den Territorialgemeinden absolut notwendig. Leider schwinden diese gerade durch Sparzwang, falsche Finanzentscheidungen der ungeistlichen Entscheider und auch durch das Ordenssterben massiv dahin. Es braucht aber im Gegenteil immer mehr diese unabgelenkte Stille, in der sich die Selbstwahrnehmung und Selbsterkenntnis vertieft und klärt und schließlich Selbstliebe göttlich einzigartig freisetzt, die dann auch alle andere Kraft zum Lieben sprießen lässt. Was für eine Erlösung wäre das:

Selbstwerden

Erlöst vom Ideal

gehe ich leichter meinen Weg,

bin von der Rolle

des Perfekten,

erlaube mir,

ich selbst zu sein,

ungereimt,

gebrochen, ja,

aber aufgebrochen,

kehre ich dem alten Kirchengott,

dem Pharaotyrannen in meinem Herzen

den Rücken,

aus dem Sklavenhaus des Lei(s)tungsdruckes,

der Fron der Selbstentwertung,

durch die Angstwüste der unbekannten Freiheit

ins Gelobte Land meiner Selbstentfaltung,

zu baden in Milch und Honig

meiner Selbstliebe .

(aus: Johannes Lieder, herzoffen – Inspirationen zur Zukunft der Religionen, Echter Verlag 2017, S. 69)

Bekehrung vor allen der Machtmänner – oder Spaltung!

Mit diesem Bollwerk gegenüber solch erlösender Botschaft haben wir es also zu tun. Es ist eine fundamentale Spaltung in der Kirche. Eben nicht nur Meinungsverschiedenheiten, sondern tiefe Gegensätze in menschlichen Grundhaltungen und spiritueller Ausrichtung. Eine Kluft zwischen denen, die daran festhalten müssen, Gott wirke nur durch ein für alle Mal festgelegte biblische und traditionelle Lehren, Gesetze und Rituale und denen, die darauf vertrauen, dass diese geheimnisvoll liebende göttliche Macht heute auch in jedem Menschen lebt und erfahrbar ist. Dadurch können letztere sich zutrauen, die guten Traditionen nicht einfach wegzuwerfen, aber doch ihre Wirkkraft zur je größeren Liebesfähigkeit der Menschen gemeinschaftlich zu überprüfen, zu verwerfen oder zu gestalten.

Eine mögliche Lösung läge in der Bekehrung der verhärteten Herzen, eine Sinnwendung nach innen in die befreiende Selbstwahrnehmung

Auch hier in dieser historischen Krisensituation der Kirche(n) gilt es, wahrhaftig hinzuschauen, wahrzunehmen, was ist und nicht eine fromme Decke beschworener Einheit über etwas zu legen, das gerade auseinanderfliegt.

Eine mögliche Lösung läge in der Bekehrung der verhärteten Herzen, eine Sinnwendung nach innen in die befreiende Selbstwahrnehmung:

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