Christian Schürer - Der Traum von Heilung

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Noch vor 100 Jahren war Tuberkulose die häufigste krankheitsbedingte Todesursache.
Damals hatte sich die Auffassung durchgesetzt, dass die Behandlung im
Höhenklima die Lungentuberkulose heilt. Die Schweiz und insbesondere der
Kanton Graubünden boten günstige Voraussetzungen, um gesamteuropäisch zum
"Sanatorium" für Lungenkranke zu werden – gerade weil das Bild der Schweizer
Alpen in der Gesellschaft überaus positiv war.
Ausgehend von Thomas Manns «Zauberberg» zeichnet Christian Schürer nach,
wie der Glaube an die heilsame Wirkung der Alpenluft hoch gelegene Orte in der
Schweiz zu weltberühmten Kurorten machte und wie sich die Suche nach dem
Heilfaktor für die angenommene therapeutische Wirkung des Höhenklimas
gestaltete. Das Buch beschreibt die Höhenkur als lukratives Betätigungsfeld und
zeigt, warum diese Erfolgsgeschichte keineswegs zwingend war.

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1881 veröffentlichte der Weissenburger Kurarzt im Correspondenz-Blatt «Reiseplaudereien». Schnyder berichtete von seinem Besuch in Davos, dem er nun endlich eine Visite abgestattet habe: «Bekanntlich führen alle Wege nach Rom und so fuhr ich denn in erster Linie nach Davos, dem Mekka so vieler Brustkranken, das ich auch noch nie gesehen hatte, was vom Standpunkte des Specialisten aus eine noch viel grössere Unterlassungssünde war, als der Nichtbesuch der ‹Eterna›.» Davos habe sich in erstaunlich kurzer Zeit vom bescheidenen Bergdorf zu einer schmucken Villa- und Hotelstadt entwickelt, berichtete er weiter. 101Doch liess Schnyder in seinem Bericht nicht unerwähnt, dass «ein Phthisiker auch in dem immunen Hochgebirgsthale sterben kann». Der neue Kirchhof von Davos sei schon «mit einer gewissen Anzahl zierlicher Leichensteine besetzt». Diese seien aber zweifelsohne «weniger den speziellen Einwirkungen des Höhenklimas aufs Kerbholz zu bringen» als dem Unverstand, Schwerkranke noch ins Hochtal zu schicken. 102

Schnyder stellte fest, dass bis anhin verlässliche Resultate über die Behandlungserfolge in Davos fehlen würden. Auch andere Ärzte hatten kritisiert, dass es die Davoser Ärzte unterlassen hatten, in einer Statistik über die behaupteten Kurerfolge Rechenschaft abzulegen. 103Die Davoser Ärzte kamen der Forderung nur zögerlich nach. Spengler und Unger teilten dem in London tätigen Arzt Hermann Weber einige Daten für die Jahre 1865 bis 1867 mit, die Weber im British Medical Journal veröffentlichte. Gemäss dieser Statistik starben von 35 Patienten fünf, während sieben Davos als geheilt verliessen. 104Konkurrent Hermann Brehmer hielt diese Werte für wenig überzeugend im Vergleich zu Resultaten seiner Anstalt in Görbersdorf. 105Erst in späteren Jahren wurden weitere Statistiken über die Behandlung im Höhenklima vorgelegt, die sich allerdings oft durch schwammige Klassierungen wie «Zustand gebessert» oder «fast geheilt entlassen» auszeichneten. 106

Indessen sass der Glaube an die Heilerfolge des Höhenklimas selbst bei einem gegenüber Davos nicht unkritischen und mit Davos in einem Konkurrenzverhältnis stehenden Mediziner wie Heinrich Schnyder tief. Dies zeigt dessen Äusserung, an Davos müsse etwas «dran sei», es könne sich doch nicht einfach um «blosse Theorie» handeln: «Es ist doch kaum denkbar, dass alljährlich Hunderte von Patienten einer blossen Theorie zu lieb sich in Schnee und Eis gegen die ganze Welt abkapseln würden, wären nicht positive Erfolge da, welche dazu aufmuntern könnten.» Das Heilklima von Davos als Konstruktion – dies vermag Schnyder nicht zu denken angesichts der Tatsachen «der von Jahr zu Jahr steigenden Frequenz des Kurortes». 107Dass das Versprechen der Heilung im Höhenklima nichts Zwangsläufiges, sondern eine Konstruktion war, zeigt ein Artikel von 1872 im Correspondenz-Blatt für Schweizer Aerzte: Der Kurarzt von Rigi-Scheidegg erachtet darin seinen Kurort im Gegensatz zu Davos als ungeeignet für die Behandlung der Tuberkulose, obwohl er auf ähnlicher Höhe liege. Leider komme es oft vor, dass Patienten mit Tuberkulose zu ihm geschickt würden, berichtet der Kurarzt. Weiter schreibt er: «Der Tuberkulose Verdächtigte bekommen hier bald unangenehme Rückfälle; sie begreifen nicht, dass sie die Luft nicht vertragen können und wollen’s daher noch eine Zeit lang probieren, anstatt sofort wieder abzureisen, was ich schon Manchem geraten. So muss Mancher durch Schaden klug werden und mit einem neuen Schub der Phthise, auch nach etwaigen Haemorrhagien [Lungenblutungen], uns verlassen.» 108Die Wahrnehmung der Wirkung des Höhenklimas hätte sich also durchaus auch in eine andere Richtung entwickeln können. So blieb auch Conrad Meyer-Ahrens, der das Davoser Klima hoch gelobt hatte, zeitlebens skeptisch, was den Aufenthalt von Lungenschwindsüchtigen im kalten Davoser Winter betrifft. 109Auch in Davos gab es Verschlechterungen des Krankheitszustands und Tote. Doch bewerteten die dortigen Ärzte die Resultate anders und stellten die erfolgreichen Fälle in den Vordergrund.

Abschied vom immunen Klima

Um 1880 war es nicht mehr nur Davos, das sich in der Schweiz als Höhenkurort präsentierte. Dies zeigt ein Blick in den vielfach aufgelegten und auch in Deutschland verbreiteten Kurführer Die Bäder und Klimatischen Kurorte der Schweiz von Theoder Gsell-Fels, der erstmals 1880 erschien. 110Gsell-Fels war Arzt, Kunsthistoriker und vor allem Reiseschriftsteller, der populäre Reiseführer veröffentlichte. In seinem Kurführer präsentierte er die verschiedensten Bade- und Klimakurorte der Schweiz und nannte allein in Graubünden über 20 «klimatische Stationen», nebst Davos beispielsweise auch Churwalden, Bergün oder Pontresina. 111Im über 1800 Meter über Meer gelegenen Pontresina, das gemäss Gsell-Fels alle klimatischen Vorzüge des Oberengadins vereinigt, hatte der Kurarzt Ludwig bis ins Jahr 1880 15 Fälle von Lungenschwindsucht behandelt. Von diesen wurden sieben «völlig geheilt», während ein Fall sich nicht verbesserte und drei Patienten starben. Aus dieser eher durchzogenen Bilanz zog der Kurarzt gemäss Gsell-Fels das Fazit, dass die «radikalsten Erfolge» bei Patienten im Anfangsstadium erzielt werden konnten, während Patienten im fortgeschrittenen Stadium geringere Chancen hätten. 112Auch in anderen Kantonen stellte Gsell-Fels Luftkurorte vor. Im Berner Oberland erwähnte er speziell Grindelwald als Winterstation für Brustkranke. In der Innerschweiz war laut Gsell-Fels beispielsweise Rigi-Klösterli für Lungenkranke geeignet. 113Daneben zählte er zu den Luftkurorten auch den Uetliberg, den Zürcher Hausberg, mit einer Höhe von 870 Meter über Meer. Dieser eigne sich als diätetische Kurstation für Magenkranke oder Lungenleidende. 114

Gsell-Fels vermerkte die «guten Erfolge» der Schweizer Kurorte. Bis jetzt als unheilbar erachtete Krankheiten würden nun als heilbar gelten, und besonders die Heilbarkeit der Lungenschwindsucht sei «in zahlreichen Fällen ausser Zweifel gestellt». 115Bei der Beschreibung der einzelnen Kurorte schenkte Gsell-Fels dem Pionierort Davos, der sich im Unterschied zu anderen Kurorten auf die Behandlung der Tuberkulose spezialisiert hatte, besonders viel Beachtung. Er könne aus eigener ärztlicher Erfahrung bestätigen, dass in Davos bei Behandlung der Lungenschwindsucht oft ausgezeichnete Resultate erreicht würden, schrieb er. 116Dass gerade Davos in Kurführern wie denjenigen von Theodor Gsell-Fels oder Conrad Meyer-Ahrens spezielle und lobende Erwähnung fand, zeigt, dass es in der öffentlichen Wahrnehmung zunehmend als Ort der Gesundheit galt. 117

Trotz allen Lobs auf die Behandlung im Höhenklima: Gsell-Fels unterliess es nicht, in seinem Kurführer auch auf Untersuchungen über die Verbreitung der Lungenschwindsucht in der Schweiz hinzuweisen. Diese hatten ergeben, dass die Lungenschwindsucht auch in den höchsten bewohnten Ortschaften der Schweiz vorkam. 118Die Hypothese des immunen Höhenklimas war damit widerlegt worden. Die von Gsell-Fels erwähnte Untersuchung war 1863 in Auftrag gegeben worden: Die Schweizerische Naturforschende Gesellschaft setzte bei einer Sitzung in Samedan im Engadin eine Kommission ein, welche die Verbreitung der Lungenschwindsucht in der Schweiz untersuchen sollte. Der Kommission gehörten unter anderem die in dieser Arbeit mehrfach erwähnten Henri-Clermont Lombard und Conrad Meyer-Ahrens an. Die Kommission hatte insbesondere die Aufgabe abzuklären, wie sich die unterschiedlichen Höhenlagen auf die Verbreitung der Lungentuberkulose auswirkten. Daneben sollten auch die Folgen weiterer Faktoren wie soziale Verhältnisse, Alter und Geschlecht untersucht werden. Die Untersuchung war aufwendig: Da solides statistisches Material fehlte, erhob die Kommission in der ganzen Schweiz bei Ärzten mittels Fragebogen entsprechende Daten für die Jahre 1865 bis 1869. Die Hauptarbeit übernahm der Aktuar der Kommission, der Winterthurer Bezirksarzt Emil Müller. Dessen Gesamtbericht erschien 1876. 119Dieser Bericht konnte den gewünschten Beweis der Heilwirkung hoch gelegener Ortschaften nicht erbringen. 120Emil Müller kam zwar zum Schluss, dass in der Schweiz mit zunehmender Höhe eine Abnahme der Lungenschwindsucht «sicher wahrnehmbar» sei. So zeigten die von Müller berechneten Durchschnittswerte für die Höhenlage von 200 bis 499 Metern eine jährliche Sterblichkeit an Lungenschwindsucht von 2,15 Promille, während sie für die Höhe von 1500 bis 1800 Metern 1,1 Promille der Bevölkerung betrug. Doch kam die Lungenschwindsucht auch in den höchsten bewohnten Ortschaften vor. Dies galt gemäss Müller auch, wenn man die auswärts erworbenen Fälle aus der Betrachtung ausschied. 121Aus Davos selbst erhielt Müller lediglich unvollständige Berichte. Gemeldet wurden acht Tote in der Kuranstalt im Zeitraum von zwei Jahren. 122Insgesamt entlarvte der Bericht die für die Vermarktung der Höhenkurorte wie Davos bedeutsame und von Spengler postulierte immunisierende Wirkung von Höhenlagen als Trugschluss. Bemerkenswert ist denn auch die Feststellung Müllers, dass die Tuberkulosesterblichkeit in industriellen Kreisen mehr als doppelt so hoch war wie in bäuerlichen Kreisen, wie Tabelle 1 zeigt. Vor allem in Städten war gemäss Bericht die Lungenschwindsucht stark verbreitet. 123Die Wohn- und Arbeitsverhältnisse hatten somit einen wichtigen Einfluss auf die Verbreitung der Tuberkulose. 124Der zunehmen den Höhe hingegen kam in landwirtschaftlich geprägten Gegenden schon ab 700 Metern kein Einfluss auf die Tuberkulosesterblichkeit mehr zu.

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