Christian Schürer - Der Traum von Heilung

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Noch vor 100 Jahren war Tuberkulose die häufigste krankheitsbedingte Todesursache.
Damals hatte sich die Auffassung durchgesetzt, dass die Behandlung im
Höhenklima die Lungentuberkulose heilt. Die Schweiz und insbesondere der
Kanton Graubünden boten günstige Voraussetzungen, um gesamteuropäisch zum
"Sanatorium" für Lungenkranke zu werden – gerade weil das Bild der Schweizer
Alpen in der Gesellschaft überaus positiv war.
Ausgehend von Thomas Manns «Zauberberg» zeichnet Christian Schürer nach,
wie der Glaube an die heilsame Wirkung der Alpenluft hoch gelegene Orte in der
Schweiz zu weltberühmten Kurorten machte und wie sich die Suche nach dem
Heilfaktor für die angenommene therapeutische Wirkung des Höhenklimas
gestaltete. Das Buch beschreibt die Höhenkur als lukratives Betätigungsfeld und
zeigt, warum diese Erfolgsgeschichte keineswegs zwingend war.

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Die Notizen von Meyer-Ahrens stiessen bei seinen Lesern sehr wohl auf Interesse, wie sich gleich zeigen wird. Sie nehmen in der Sichtweise meiner Untersuchung eine wichtige Stellung im Diskurs über die Heilbarkeit der Lungentuberkulose durch das Höhenklima ein. Die «Balneologischen Spaziergänge» Meyer-Ahrens’ trugen nämlich dazu bei, dass sich im Rahmen der Diskussion um das kurierende Höhenklima nun Davos als Ort der Heilung etablierte. Meyer-Ahrens spendete dem Davoser Klima in seinem Beitrag in der Deutschen Klinik viel Lob: «Das Klima ist sehr gesund, eigentlich endemische Leiden findet man hier nicht.» Die Skrofulose komme bei Einheimischen selten in einer nicht durch «Diät und Fischthran» therapierbaren Form vor. 34Vor allem aber gab Meyer-Ahrens in diesem Text die spenglersche Einschätzung in Bezug auf die Therapie der Lungenschwindsucht wieder: «[E]benso soll der Erfolg ausgezeichnet sein bei chronischer Tuberculose, wenn sie noch nicht zu weit fortgeschritten ist, und zwar ist der Erfolg im Winter ebenso gut als im Sommer, wogegen Frühjahr und Herbst für Tuberculöse sich nicht zum Curaufenthalt eignen.» 35Dass Meyer-Ahrens bei noch nicht zu weit fortgeschrittener Lungentuberkulose von ausgezeichneten Behandlungserfolgen sprach, und zwar im Winter und im Sommer, blieb in einer Zeit des therapeutischen Notstands nicht ohne Echo. Er äusserte zwar Bedenken im Fall von akuter Lungentuberkulose: Hier sei der Aufenthalt in Davos entschieden schädlich. 36Doch erschienen diese angesichts der in Aussicht gestellten hervorragenden Erfolge bei noch nicht zu weit fortgeschrittener Tuberkulose weniger gewichtig.

Schon in der folgenden Sommersaison strömten mehr Gäste nach Davos. Die «Balneologischen Spaziergänge» mit ihrem Versprechen auf Heilung hatten offensichtlich auf Davos aufmerksam gemacht. Das Hotel Strela in Davos Platz musste Gäste wegen Überfüllung abweisen, obwohl es gerade erst erweitert worden war. 37Im Februar 1865 trafen dann die ersten beiden Wintergäste in Davos ein, deren Ankunft in der Geschichtsschreibung über Davos als bahnbrechendes Ereignis und als Beginn von Davos als Klimakurort gilt. 38Die beiden Wintergäste hatten in der Heilanstalt von Brehmer in Görbersdorf Genesung gesucht. Durch die «Balneologischen Spaziergänge» von Meyer-Ahrens wurden sie auf die Ansichten Spenglers aufmerksam und entschlossen sich zur weiten Reise nach Graubünden. 39Diese Episode zeigt beispielhaft, wie medizinische Texte mit dem Handeln von Personen verwoben sind: Die beiden ersten Lungenkranken, die sich zur Behandlung in den bisweilen eisig kalten Davoser Winter begaben, kamen aufgrund der Lektüre eines medizinisches Textes ins Landwassertal, das bis anhin nur im Sommer einige Kurgäste beherbergt hatte. Sie stiegen im Hotel Strela ab und fingen an, Brehmers Freiluftkur zu praktizieren, zum Erstaunen der Einheimischen, die diese noch nicht kannten. Nachdem sich ihr Zustand verbessert hatte, trugen sie ihrerseits gewichtig zur Verbreitung der Theorie des heilenden alpinen Höhenklimas bei. 40Die beiden versandten Briefe über ihre Kurerfolge, sodass bald weitere Lungenkranke anreisten. Der Arzt Friedrich Unger (1833–1893) war bei Brehmer in Görbersdorf Patient und Assistent gewesen und hatte den Artikel von Meyer-Ahrens gesehen. 41Nachdem er sich in Davos gesundheitlich erholt hatte, war er dort über 20 Jahre als Kurarzt tätig. Er kannte Brehmers Behandlungsmethode aus erster Hand und führte diese auch in Davos ein. Es war also Unger, dem Davos seine Kurmethode zu verdanken hat, und weniger Spengler. 42Der zweite Neuankömmling im Winter 1865 war der Buchhändler Hugo Richter (1841–1921), der aus Königsberg stammte. Er entfaltete in Davos und Basel eine verlegerische Tätigkeit, die für den Aufschwung des Kurorts sehr bedeutsam wurde. Richter gründete die heutige Davoser Zeitung und gab während rund zweier Jahrzehnte die Davoser Blätter heraus. Diese Kurortszeitung artikulierte die Interessen des Kurorts und informierte die Gäste über Davos. Ärzte veröffentlichten in ihr populärwissenschaftliche Artikel über die Tuberkulosebehandlung. 43Die Davoser Blätter erschienen später in verschiedenen Sprachen und trugen wesentlich zur Popularisierung der Davoser Höhenkur auch im Ausland bei. So wurden ab 1908 zu Werbezwecken 1000 Exemplare der russischsprachigen Ausgabe an russische Ärzte versandt. 44

Hugo Richter erwarb 1867 die Schweighauserische Verlagsbuchhandlung in Basel und veröffentlichte Broschüren und Bücher über Davos. 45Indem er Literatur über den Kurort und die Landschaft Davos unter die Leute brachte, machte er wirksam Werbung. Da sein Leiden in Basel wieder ausbrach, verkaufte er seinen Verlag und führte seine Tätigkeit in Davos fort. Seine eigenen Geschäftsinteressen korrespondierten damit direkt mit der weiteren Entwicklung des Kurorts. Tatsächlich verfügte Davos dank des geschäftstüchtigen und dem Kurort wohlgesinnten Verlegers Richter fortan über einen wichtigen Standortvorteil. Richter verlegte beispielsweise die zweite Auflage des bereits erwähnten Buches Davos in seiner Eigenschaft als klimatischer Sommer- und Winter-Kurort für Brustkranke von Guido Ramann. Dieser war in den 1860er-Jahren als Kurgast nach Davos gekommen. 46Ramann betonte in der ersten Auflage von 1870, dass die in Davos angewandten Heilprinzipien «unbestreitbar Dr. Brehmers Verdienst» seien und von den Davoser Ärzten kaum verändert worden seien. 47Doch leiste Davos gegen die Lungenschwindsucht bei Weitem mehr, als bisher gehofft werden konnte. Durch viele glückliche Erfolge würden immer mehr Ärzte Vertrauen zu Davos gewinnen, weshalb die Zahl der Patienten stetig zunehme. 48Ramann warnte dabei vor zu kurzen Kuraufenthalten: Auch bei leichten Fällen brauche es bis zur Heilung Monate, bei schweren oft Jahre. Zudem konterte der langjährige Kurgast in seinem Buch Vorwürfe von Hermann Brehmer gegen den Kurort Davos. Dieser hatte, wie im letzten Kapitel gezeigt, etwa vor Gletscherluft gewarnt, die für Lungenkranke schädlich sei. Ramann erwiderte, dass der nächste bei Davos Platz gelegene Gletscher drei bis vier Stunden entfernt sei. 49

Davos als Kopie von Görbersdorf

Die Tatsache, dass sich der Kurort Davos weiterhin erfolgreich entwickelte, lag aber auch an Alexander Spengler. «Er [Spengler] sieht rasch – und das ist wahrscheinlich seine Hauptleistung – die grossen Zukunftsmöglichkeiten», urteilte der langjährige Davoser Chefarzt Felix Suter 1997 in seiner Darstellung der Geschichte des Tuberkulose-Kurorts. 50Spengler veröffentlichte 1869, «vielseitigem Verlangen entsprechend», wie er im Vorwort schrieb, die 66-seitige Schrift Die Landschaft Davos als Kurort gegen Lungenschwindsucht. Diese Broschüre stiess auf breites Interesse und erschien später in einer zweiten Auflage. Spengler breitete in ihr ein grundlegendes Programm für die Behandlung im Höhenklima aus und beschrieb die Gründe für dessen Heilkraft. Einer der wichtigsten Faktoren der Therapie sei, schrieb Spengler, «der consequente Aufenthalt in verdünnter, trockener Luft auf geschützten Höhen, wo Lungenschwindsucht unter den Bewohnern nicht vorkommt». 51

Die theoretische Begründung für die angebliche Heilkraft der Höhenluft wie auch die Behandlungsmethode übernahm Spengler von Hermann Brehmer. Dies fiel auch Brehmer selbst auf: 1874 kritisierte er, dass gewisse Ärzte seine Behandlung der Phthisis «ausbeuten» würden, indem sie im Höhenklima nach seiner Methode Phthisiker behandelten, und erwähnte dabei Spengler. 52Brehmer betrachtete Davos offenbar auch als «verunglückte Kopie der Görbersdorfer Kuranstalt». 53Spengler hingegen behauptete, dass seine Erörterungen nicht fremden Quellen entstammen würden. Sie seien das Ergebnis langjähriger Erfahrung. 54Der Vergleich mit Texten von Brehmer zeigt indes zahlreiche Übereinstimmungen mit Brehmer. So übernahm Spengler wie erwähnt von Brehmer das Argument, dass das Höhenklima eine immunisierende Wirkung gegen die Tuberkulose habe. Auch war die Behandlungsmethode, die Brehmers Assistent Friedrich Unger nach Davos gebracht hatte, dieselbe. Wie Brehmer therapierten auch die Davoser Ärzte gemäss den Prinzipien der Diätetik. 55Zentral bei der Behandlung war gemäss Spengler, «dem Patienten so viel nur immer möglich den Aufenthalt in der freien Luft zu gewähren». 56Brehmer beschrieb es ganz ähnlich: «Der Patient sollte eigentlich fortwährend im Freien sein.» 57Wie Brehmer setzte auch Spengler auf das richtige Mass von Bewegung und Ruhe. Je nach Krankheitsstadium stehe im Freien Ruhe oder mässige Bewegung im Vordergrund, erklärte Spengler, «um die verschiedenen heilkräftig einwirkenden Factoren der verdünnten Luft zur Geltung zu bringen». 58Eine eigentliche Liegekur praktizierte auch Spengler nicht. Hingegen spielte wie bei Brehmer die Hydrotherapie eine gewichtige Rolle: Spengler setzte stark auf die Dusche, «welche die Phthisis bei ihrer Achillesverse, von der Haut aus angreift». 59Auch die Diät der Kranken war ähnlich: Ganz nach Brehmers Vorgabe verordneten die Davoser Ärzte reichlichen Milchgenuss, eine möglichst fetthaltige und gemischte Kost sowie die systematische Verabreichung von alkoholischen Getränken wie Cognac oder Wein. Während in Görbersdorf Ungarwein ausgeschenkt wurde, war es in Davos Veltliner Wein, dem die Davoser Ärzte heilsame Eigenschaften zuschrieben. 60Die Kurmassnahmen in Davos wurden zwar von einem Arzt angeordnet, doch bei der Ausführung hatten die Patienten, die in Hotels oder Pensionen wohnten, viel Freiraum. Davos war deshalb zu Beginn ein sogenannt offener Kurort. 61

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