Christian Schürer - Der Traum von Heilung

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Noch vor 100 Jahren war Tuberkulose die häufigste krankheitsbedingte Todesursache.
Damals hatte sich die Auffassung durchgesetzt, dass die Behandlung im
Höhenklima die Lungentuberkulose heilt. Die Schweiz und insbesondere der
Kanton Graubünden boten günstige Voraussetzungen, um gesamteuropäisch zum
"Sanatorium" für Lungenkranke zu werden – gerade weil das Bild der Schweizer
Alpen in der Gesellschaft überaus positiv war.
Ausgehend von Thomas Manns «Zauberberg» zeichnet Christian Schürer nach,
wie der Glaube an die heilsame Wirkung der Alpenluft hoch gelegene Orte in der
Schweiz zu weltberühmten Kurorten machte und wie sich die Suche nach dem
Heilfaktor für die angenommene therapeutische Wirkung des Höhenklimas
gestaltete. Das Buch beschreibt die Höhenkur als lukratives Betätigungsfeld und
zeigt, warum diese Erfolgsgeschichte keineswegs zwingend war.

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Der Ausbau des Kurorts war dringend nötig. Nach 1865 stieg die Gästezahl in Davos ständig. Die bauliche Entwicklung hinkte dem Zustrom an Patienten hinterher. Nach und nach entstanden zum Teil repräsentative Hotels und Pensionen. 81Eine im Jahr 1877 von der Kuranstalt Holsboer herausgegebene Werbebroschüre zeigt, dass in Davos nebst dem Kurhaus sieben grössere Hotels sowie 30 Pensionen und Villen Kurgäste aufnahmen. Die Bestimmung von Davos sei es, ein «Sanatorium für Lungenkranke» zu sein, in dem Patienten Monate oder Jahre verbringen und ein «möglichst behagliches Stillleben» führen würden, hiess es in der Broschüre. 82

Anfänglich kamen die meisten Patienten aus der Schweiz, Deutschland, Österreich und Holland. Wichtig für das weltweite Renommee von Davos wurden mit der Zeit Gäste aus England. Diese waren zu Beginn vor allem im noch heute bestehenden Hotel Belvedere zu Gast, das der lungenkranke deutsche Kaufmann Johann Carl Coester (1846–1892) 1875 mit rund 30 Zimmern eröffnet hatte. 83Coester plagten auch in Davos gesundheitliche Probleme, dennoch baute er sein Hotel ständig aus und unternahm einen «energischen Werbefeldzug in England». 84In einem Artikel erwähnte Coester insgesamt 25 Beiträge über Davos, die im Jahr 1877 in englischen Zeitungen erschienen waren. Dies hatte gemäss Coester zur Folge, dass die Zahl der englischen Kurgäste deutlich anstieg. 85Als einer der ersten bekannten Publizisten kam 1877 der englische Kunsthistoriker John Addington Symonds (1840–1893) nach Davos. Selbst lungenkrank, liess er sich in Davos nieder und verfasste bereits ein Jahr später einen «begeisterten Aufsatz» über Davos im Winter. Er popularisierte die Kur und den Winteraufenthalt in den Alpen. Zudem fand er Begeisterung für den Wintersport und wurde Präsident des Britischen Schlittelclubs in Davos. 1893 starb er im Alter von 53 Jahren an Tuberkulose. 86In Davos entstand nach und nach ein englisches Viertel mit eigener Kirche und Konsulat. 87Auch russische Vereinigungen und Institutionen wurden ab den 1890er-Jahren in Davos gegründet. Bereits Mitte der 1860er-Jahre hatten Russen zu den ersten Kurgästen gezählt. 88Im Jahr 1909 übertraf dann die Zahl der Russen diejenige der Engländer. Die Russen stellten damit hinter Deutschen und Schweizern das grösste Gästekontingent. 89

«Feinde ringsum»: Streit um die Höhenkur

Nebst Fürsprechern hatte der Luftkurort Davos von Anfang auch Kritiker. «Feinde ringsum» titelten die Davoser Blätter, das Sprachrohr des Kurorts, 1875 mit Bezug auf verschiedene Publikationen, in denen Kritik am Kurort geäussert worden war. 90Nicht selten handelte sich bei den Kritikern um Ärzte, die ebenfalls Tuberkulosepatienten therapierten und in direkter Konkurrenz zum aufstrebenden Kurort standen. Verschiedene Äusserungen machen deutlich, dass die in Artikeln und Referaten vorgebrachte Kritik auch dazu diente, den Geschäftsgang des eigenen Kurorts oder Etablissements zu stärken und die Konkurrenz zu schwächen. Einer der gewichtigsten Kritiker von Davos war, wie bereits im vorangehenden Kapitel dargestellt, Hermann Brehmer, der eigentliche Vordenker der Höhenbehandlung und Gebieter über einen grossen Kurbetrieb im schlesischen Görbersdorf. Unter anderem kritisierte Brehmer, dass lungenkranke Patienten in der Schweiz oft nicht in ärztlich geleiteten Anstalten, sondern in Gasthöfen untergebracht seien – für Brehmer ein «Unwesen». Er schrieb, dass nur ein Arzt als Leiter einer Heilanstalt die Interessen seiner Patienten berücksichtige. Pensions- und Hotelwirte hingegen würden die Exzesse der Patienten begünstigen, um mehr Einnahmen zu erzielen. 91

Doch auch Vertreter von Kurorten am Mittelmeer, die lange Zeit als erste Adresse für Schwindsüchtige galten, äusserten Zweifel an der Höhentherapie, während deren Exponenten gegenüber den Kurorten am Mittelmeer zum Teil schwerwiegende Bedenken vorbrachten. Alexander Spengler etwa bezog in seiner Broschüre von 1869 gegen mögliche Konkurrenten Stellung: «Cairo, das windige Nizza und Cannes, das staubige Mentone, Palermo, Madeira, die Schwefelbäder der Pyrenäen, die Ufer des Genfer Sees» – sie alle seien zur Behandlung der Lungenschwindsucht ungeeignet. Denn für die Behandlung gelte es einen Ort zu wählen, von dem man wisse, dass diese Krankheit unter den Einwohnern nicht vorkomme. Davon könne bei den genannten Orten keine Rede sein, denn in diesen «als heilkräftig gepriesenen Gegenden» fordere die Tuberkulose zahlreiche Opfer. 92Auch andere Interessenvertreter des Höhenklimas bezogen Stellung gegen Kurorte am Mittelmeer, so der Arzt Johann Melchior Ludwig aus Pontresina im Oberengadin, ein Förderer des dortigen Kurorts. 93«Davos oder Riviera», fragte Ludwig in einem Artikel im Correspondenz-Blatt. Er erwähnte zwar die angenehm warme Luft an der Riviera, kam aber rasch auf deren Schattenseiten zu sprechen: Die Reise sei weit, der Aufenthalt sehr teuer. Zudem werde die Nachtruhe durch die Meeresbrandung bereits bei ruhigem Wetter beeinträchtigt, in hohem Grade bei starkem Wind, der «keine Seltenheit» sei. Wenig bekömmlich waren an der Riviera gemäss Ludwig auch die hygienischen Verhältnisse: «Die öffentliche Hygiene der Riviera steht buchstäblich in schlechtem Geruch.» Auch das Trinkwasser sei fast durchwegs schlecht. Doch das ist noch nicht alles: Der grösste Übelstand der Riviera sei der Staub. Denn zu dem Wenigen, was man über die Entstehung der Phthise wisse, gehöre der statistische Nachweis, dass sie «durch Inhalationen verschiedenartigen Staubes veranlasst werden kann». 94Gemäss Ludwig ist die Riviera Tuberkulösen also keineswegs zuträglich. Davos erschien da in besserem Licht: «Davos liegt für die Schweiz und Deutschland viel näher, die Reise und der Aufenthalt sind bedeutend billiger, die Heizeinrichtungen und das Trinkwasser vorzüglich. Körper und Geist geniessen vollkommene Ruhe. Der wesentlichste Vorteil ist aber die Reinheit der Luft. Staub kann keiner entstehen, da Strassen, Wiesen, Gärten mit solidem Schnee zugedeckt sind. Und was an der Riviera fault und stinkt, gefriert auf Davos.» Die Nachteile von Davos erscheinen weniger dramatisch; die Langeweile ist eine von ihnen: «Wer sich in Davos gut amüsiert, lebt in der Regel kurwidrig.» 95

Auch an internationalen medizinischen Kongressen wurde darüber diskutiert, ob das Höhen- oder das Mittelmeerklima das bessere Heilmittel sei. «Der internationale Congress der medicinischen Wissenschaften» im September 1877 in Genf zeigte dabei exemplarisch auf, wie parteigebunden die Stellungnahme für dieses oder jenes Klima zur Behandlung der Tuberkulose war. In seinem Vortrag «Über die Behandlung der Tuberculose durch Höhencurorte und die Küste des Mittelmeeres» erklärte ein Dr. Thaon aus Nizza gemäss Protokoll im Correspondenz-Blatt für Schweizer Aerzte, dass die Wirksamkeit der Kur an den Ufern des «Mittelländischen Meeres» auf jahrhundertelange Erfahrungen gründe, während der Erfolg der Höhenkurorte erst «von kurzer Zeit» datiere und «noch nicht hinreichend statistisch festgestellt» sei. Auch eigne sich das Mittelmeerklima in allen Fällen, während die Indikationen für das Höhenklima viel beschränkter seien. Immerhin hält er es grundsätzlich für die vernünftigste Methode, «die Kranken im Sommer die belebende Gebirgsluft atmen zu lassen, nachdem sie den Winter in der kräftigenden Seeluft zugebracht haben». 96Ein Arzt aus dem heutigen Menton an der französischen Mittelmeerküste schoss sich auf den Behandlungsort Algier ein, dessen Winde, Temperatur- und Luftdruckschwankungen ungünstige Auswirkungen hätten. Ein Arzt aus Algier hielt dem entgegen, dass sich «eine grosse Zahl von Phthisikern in Algier sehr gut befinden» würden. 97

Nicht nur die Kurorte am Mittelmeer stellten für die neuen Höhenkurorte Konkurrenz dar, sondern auch die Badekurorte. Dies kommt beispielsweise in dem 1873 in Berlin erschienenen, von Balneologen verfassten Handbuch der allgemeinen und speciellen Balneotherapie zum Ausdruck. In diesem ist auch die Klimawirkung ein Thema, allerdings wird diese lediglich «als herkömmliches und ziemlich natürliches Supplement der Balneologie» eingestuft. 98Die Badeärzte Wihelm Valentiner und Friedrich Camerer zweifelten zudem an der Wirkung der verdünnten Höhenluft, insbesondere an der «geschraubte[n] Erklärung ihrer Wirkung durch Brehmer». Die dünne Atmosphäre der Höhenkurorte Görbersdorf und Davos werde wohl nicht mehr lange als wesentlich angesehen werden, prognostizierten sie. 99Ein anderer Badearzt, Heinrich Schnyder (1828–1900), Kurarzt in Bad Weissenburg im Simmental, hinterfragte die Bedeutung der Höhenkurorte: Der Zug nach den sogenannten Luftkurorten sei «so sehr Mode und Schablone geworden, dass viele Kranke ihre Sommercur an einem beliebigen Luftcurorte beginnen und erst gegen den Herbst hin zu merken anfangen, wie verkehrt es war, sich nicht zuerst in Weissenburg einen kräftigen Anstoss zur Besserung zu holen». 100

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