Christian Schürer - Der Traum von Heilung

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Noch vor 100 Jahren war Tuberkulose die häufigste krankheitsbedingte Todesursache.
Damals hatte sich die Auffassung durchgesetzt, dass die Behandlung im
Höhenklima die Lungentuberkulose heilt. Die Schweiz und insbesondere der
Kanton Graubünden boten günstige Voraussetzungen, um gesamteuropäisch zum
"Sanatorium" für Lungenkranke zu werden – gerade weil das Bild der Schweizer
Alpen in der Gesellschaft überaus positiv war.
Ausgehend von Thomas Manns «Zauberberg» zeichnet Christian Schürer nach,
wie der Glaube an die heilsame Wirkung der Alpenluft hoch gelegene Orte in der
Schweiz zu weltberühmten Kurorten machte und wie sich die Suche nach dem
Heilfaktor für die angenommene therapeutische Wirkung des Höhenklimas
gestaltete. Das Buch beschreibt die Höhenkur als lukratives Betätigungsfeld und
zeigt, warum diese Erfolgsgeschichte keineswegs zwingend war.

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Spengler, der Schüler Carl Ludwigs, versuchte, die Heileffekte des Höhenklimas physiologisch zu begründen, und verwies dabei auf Publikationen seines Lehrers, etwa auf Ludwigs Lehrbuch der Physiologie des Menschen. 62Spengler beschrieb die physiologische Wirkung verschiedener höhenspezifischer Klimafaktoren wie verminderter Luftdruck, verminderter Sauerstoffgehalt der Luft, Feuchtigkeitsverhältnisse und Temperaturen auf den Organismus. 63Wie vor ihm Brehmer erachtete auch er den verminderten Sauerstoffgehalt der Höhenluft als entscheidend. Da Davos rund 1000 Meter höher liegt als Görbersdorf, hatten die Vertreter von Davos bei diesem zentralen Argument einen Vorteil gegenüber Brehmer. Durch die dünne Höhenluft wurde laut Spengler die Inspiration tiefer und das Atmen langsamer. 64Der physiologische Effekt davon sei die «Erweiterung des Thorax und Zunahme seiner Lungencapacität». Auch stelle sich eine Veränderung der Herzbewegung ein, wobei sich die «Saugkraft» der Blutorgane erweitere. Als Drittes konstatiert Spengler die «[b]essere Ernährung des Gesamtorganismus». Jeder, der sich einmal in den Alpen aufgehalten habe, habe erfahren können, wie «sein Appetit sich verstärkte, seine Kräfte zunahmen und sein Schlaf erquickender wurde». 65

Was die Erörterung der Krankheitsursache anbelangt, waren sich Spengler und Brehmer wiederum sehr ähnlich. Denn die Ätiologie stand bei beiden Ärzten im Einklang mit ihren therapeutischen Konzepten, mit welchen sie die Tuberkulose zu heilen versprachen. Spengler ging wie Brehmer von einer «Ernährungsstörung» als Ursache der Lungenschwindsucht aus. Diese allgemeine Ernährungsstörung galt es gemäss Spengler zu bekämpfen, was dann auch die Heilung der Krankheit mit sich bringe. 66Der französische Arzt Jean-Antoine Villemin (1827–1892) hatte die Übertragbarkeit der Tuberkulose durch Überimpfung von tuberkulösem Material auf Kaninchen 1865 nachgewiesen. 67Doch nicht nur Spengler war 1869 noch weit davon entfernt, die Tuberkulose auf Ansteckung zurückzuführen. Im Vordergrund stand damals bei Spengler, wie auch bei Brehmer und vielen anderen Medizinern, eine «Anlage zur Phthise», eine «Disposition». Diese könne vererbt werden und beruhte gemäss Spengler auf «einer Anomalie der Gesamtkonstitution». Im Hochgebirge werde die Konstitution gekräftigt. Sowohl die «Anlage zur Phthise» wie die Phthise selbst würden durch die Gebirgskur mit Erfolg bekämpft. 68

Der Aufstieg von Davos

Alexander Spengler legte mit seiner 1869 publizierten Schrift anschaulich dar, warum für Lungentuberkulöse eine Höhenkur in Davos vorteilhaft sein sollte. Damit verortete er, mit der Unterstützung Conrad Meyer-Ahrens’, die eigentlich von Brehmer mit Bezug auf Görbersdorf formulierte Theorie des heilsamen Höhenklimas in den Schweizer Alpen. Davos (1560 m ü. M.) wurde schon bald zum Referenzort der Theorie, da seine Vertreter spezifische Wirkungen des Höhenklimas geltend machten, die das deutlich tiefer gelegene Görbersdorf (560 m ü. M.) nicht vorweisen konnte. Spenglers frühes und energisches Eintreten ermöglichte Davos gegenüber anderen potenziellen Schweizer Höhenkurorten einen Vorsprung. Entscheidend für den Aufstieg von Davos war die frühe Unterstützung von prominenten Medizinern im In- und Ausland. 69Einen wichtigen Fürsprecher hatten Spengler und Davos beispielsweise in der Person des deutschen Mediziners Anton Biermer (1827–1892), der in Bern und nachher Zürich als Professor für Pathologie wirkte und sich mit den Erkrankungen der Atmungsorgane beschäftigte. Im Mai 1872 beschrieb Biermer in einem Vortrag an der Versammlung des ärztlichen Zentralvereins in Olten die klimatischen Kuren. «Der Süden heilt die Katarrhe, das Höhenklima bessert die Constitution», erklärte er. Biermer bevorzugte das Höhenklima, das einen kräftigenden Einfluss habe. Der Schlüssel zum Verständnis der gelungenen Kuren von Davos lag nach der Meinung Biermers darin, dass die Kranken mehr Esslust und Verdauungskraft bekommen würden. Sie würden mehr Blut und Fett bilden, während die tuberkulösen Prozesse in der Lunge gestoppt würden. 70«Die Winterkuren in Davos und St.Moritz leisten noch mehr als die Sommerkuren», meinte er, «woran die gleichmässige, sonnenreiche, wind- und nebelarme Witterung des Hochthal-Winters die Schuld sein mag.» Gegenüber den südlichen Kurorten markierte Biermer eher Distanz: Er sei kein Verehrer der italienischen Kurorte und empfehle nur weiter südlich gelegene Stationen, am meisten Madeira und in zweiter Linie Algier, Malaga und für gewisse Fälle Kairo. 71Biermer gehörte denn auch zu den medizinischen «Autoritäten», die laut den Davoser Blättern Kranke nach Davos sandten. 72

Ein weiterer Anhänger von Davos war der deutsche Arzt Hermann Weber (1823–1918). Weber hatte sich nach seinem Studium in London niedergelassen und arbeitete dort unter anderem am Deutschen Spital. Er war einer der ersten Ärzte in England, der sich auf die Behandlung der Tuberkulose spezialisiert hatte und Patienten in die Schweiz überwies. 73Weber reiste mehrfach in die Alpen und besuchte auch Davos. Er veröffentlichte zahlreiche Artikel in britischen Fachzeitschriften und lenkte damit die Aufmerksamkeit auf Davos. 741867 publizierte Weber im wichtigen Fachblatt British Medical Journal eine Serie von drei Artikeln über den Einfluss des Alpenklimas auf die Lungenschwindsucht. Im ersten verwies er auf die Erkenntnisse von Gelehrten wie Smith, Mühry, Fuchs oder Lombard, die berichtet hatten, dass die Schwindsucht in gewissen hoch gelegenen Regionen nicht vorkomme. 75Auch in Davos gebe es eine Absenz der Phthise, schrieb Weber und stützte sich dabei auf Schilderungen der «exzellenten» dortigen Ärzte, Spengler und Unger. 76Weber beurteilte den Einfluss des Davoser Höhenklimas auf die Lungentuberkulose als «vorteilhaft» («favourable») und erklärte ihn mit der Wirkung der verdünnten Luft. 77

Hermann Weber verordnete auch der jungen, schwer lungenkranken Margaret Jones einen Kuraufenthalt in Davos. Diese Überweisung erwies sich als folgenreich. Jones war die Gattin des holländischen Unternehmers und Bankiers Willem Jan Holsboer (1834–1898), der massgeblich zum Aufbau des Kurorts Davos beitragen sollte. Das Ehepaar kam im Mai 1867 nach strapaziöser Reise und anstrengender Kutschenfahrt durchs Prättigau in Davos an. Doch konnte das Höhenklima die junge Frau nicht retten. Margaret Holsboer-Jones starb im Oktober des gleichen Jahres im Alter von 20 Jahren. Trotzdem war Willem Jan Holsboer von der Zukunft des neu entstehenden Kurorts überzeugt, sah dessen ökonomisches Potenzial und übernahm eine zentrale Rolle als Investor. Der spätere Erbauer der Eisenbahnlinie Landquart–Davos (fertiggestellt im Jahr 1890) beteiligte sich am Bau eines Kurhauses in Davos Platz , dessen Erstellung wegen Kapitalmangel ins Stocken geraten war. 1868 eröffnete er die Einrichtung zusammen mit Alexander Spengler als «Kuranstalt Spengler-Holsboer». 78Als diese 1872 abbrannte, baute er mit Unterstützung von Basler Financiers, insbesondere des Bankiers Friedrich Riggenbach, ein neues, grösseres Haus, die «Kuranstalt W.J. Holsboer», die im Herbst 1873 ihren Betrieb aufnahm. 79Medizinunternehmer Holsboer förderte auch das Kurleben mit Theateraufführungen und Konzerten und liess 1881 ein Konversationshaus mit grossem Konzertsaal bauen. 80

Kurgäste in Davos Postkarte von 1909 Kurhaus Davos Platz eröffnet 1873 als - фото 8

Kurgäste in Davos. Postkarte von 1909.

Kurhaus Davos Platz eröffnet 1873 als Kuranstalt W J Holsboer Der Ausbau - фото 9

Kurhaus Davos Platz, eröffnet 1873 als «Kuranstalt W. J. Holsboer».

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