Vorwort
Einleitung
Fragestellung, Untersuchungsgegenstand und theoretischer Ansatz
Quellen und Forschungsstand
Aufbau
Die gesunde Schweizer Alpenluft
Kathedralen der Erde
Reisen in die Alpen
Der Berg heilt
Der Aufstieg der Ärzte
Ärzte werden tonangebend
Die Tuberkulose und die Diätetik
Ärztemacht und die Verbreitung von Ärztewissen
Die Theorie des immunen Klimas
Hermann Brehmer verkündet Heilung
Alexander von Humboldt und die therapeutische Entdeckung der Höhe
Konkurrenz unter Kurorten
Eine Landschaft wird zum Sanatorium
Der Mann, der Davos erfand
Ein Zeitungsartikel bringt den Durchbruch
Davos als Kopie von Görbersdorf
Der Aufstieg von Davos
«Feinde ringsum»: Streit um die Höhenkur
Abschied vom immunen Klima
Die Liegekur und die Bazillen
Konfusion um den Erreger
Frische Luft: Bakteriologischer Support für die Höhenkur
Bazillenfurcht und hygienische Sanatorien
Der Tuberkulose-Tyrann von Davos und das erste Sanatorium
Arosa, Leysin, St.Moritz – und der Uetliberg
Robert Kochs Fehlschlag als Glücksfall für die Höhenkur
Sanatorium, Exzess, Tod – die Höhenkur um 1912
«Davos, ein Schwindel?» – Geschäftemacherei mit der Familie Mann
Volksseuche, Volkssanatorien, Höhenklima
Der schädliche Exzess und die totale Institution
Privatsanatorien, Libido, Toxine
Kritik, Chirurgie, Tod
Mieschers Traum
Friedrich Miescher und die Höhenphysiologie
Pathologien der Höhe
Mieschers Physiologie der Heilung
Zweifel an Mieschers Theorie
Die Verteidigung der «Blutrevolution»
Mieschers Traum wird wahr
Ein Forschungsinstitut für die Höhenkur
Adolf Loewys Ruf nach Davos
Ein Forschungsinstitut als «sicher wirkende Reklame»
Physiologische Erkundigungen in Teneriffa
Streit über die Zahl der Blutkörperchen
Emil Abderhalden, Joseph Barcroft und die Entfernung der Milz
Eine leise Enttäuschung
Der zerstörte Mythos
Bioklimatologie – Licht und Luft des Hochgebirges
Die Klimatologische Tagung von Davos und Carl Dorno
Das Mädchen, der Tod und der Glücksfall für Davos
Dornos «Studie über Licht und Luft des Hochgebirges»
Davoser Klimatologie vor Dorno: Carl Wetzel und Hugo Bach
Pioniere der Lichttherapie: Finsen, Bernhard, Rollier
Schicksalsschläge und das Lob der UV-Strahlen
Die Abkühlungsgrösse und «das gesündeste aller Klimata der Erde»
Wissenschaft, populäre Schriften und Propaganda
Dornos Tod
Die unendliche Suche nach dem Heilfaktor
Exkurs: Die Nazis und das Höhenklima
Der Herbst der Höhenkur – im Sanatorium um 1946
Heilung durch Streptomycin und ein Verrat
Das Unbehagen der Sanatoriumsärzte
Die ungebrochene Liebe zum Messer
Der Abstieg vom Zauberberg
Schluss: Behandlung ohne Heilung
Epilog: «Der allererste Fall»
Anhang
Quellen- und Literaturverzeichnis
Bildnachweis
Anmerkungen
Der Mythos der Höhenkur ist bis heute lebendig, und die Alpenluft wird noch immer als heilsam beschrieben. Was vor über 150 Jahren mit der Behandlung von lungenkranken Patientinnen und Patienten im Höhenklima begann, soll heute als sogenannter medical tourism reiche Früchte tragen und gesundheitssuchende Touristen in Schweizer Ferienorte führen. Die Faszination für Luft und Licht des Hochgebirges scheint ungebrochen, und gerade deshalb entschloss ich mich, eine Dissertation über die Höhenkur zur Behandlung der Lungentuberkulose zu schreiben, nachdem ich vor über zehn Jahren eine Lizentiatsarbeit zu diesem Thema verfasst hatte. Die Dissertation, die ich für das vorliegende Buch überarbeitet und gekürzt habe, entstand neben meiner hauptberuflichen Tätigkeit als Journalist. Dieses Vorhaben in die Tat umzusetzen, konnte nur gelingen, weil mich zahlreiche Personen unterstützten. Ihnen allen bin ich zu grossem Dank verpflichtet. Namentlich danke ich Philipp Sarasin, meinem Gutachter am Historischen Seminar der Universität Zürich, der meinem Projekt jederzeit wohlwollendes Interesse entgegengebracht hat und mir konzeptuell und inhaltlich äusserst wertvolle Anregungen gegeben hat. Monika Dommann hat sich spontan bereit erklärt, die Zweitbegutachtung zu übernehmen. Dafür wie auch für versierte Vorschläge bin ich ihr sehr dankbar. Dank schulde ich auch Iris Ritzmann, deren Fachwissen für mich überaus wertvoll war. Wichtig war überdies die Mitarbeit derjenigen Personen, die mir beim Auffinden der Quellen zu dieser Geschichte geholfen haben. Ich bedanke mich insbesondere bei Timothy Nelson von der Dokumentationsbibliothek Davos und bei Monika Huber und Ursula Reis vom Medizinhistorischen Institut der Universität Zürich. Werner Schmutz, Direktor des Physikalisch-Meteorologischen Observatoriums Davos /Weltstrahlungszentrum, hat mir freundlicherweise Zugang zu seinem Archiv gewährt.
Mehrere Personen haben Teile dieser Arbeit gelesen und mir in Gesprächen wichtige Anstösse gegeben. Ich bedanke mich dafür bei Niklaus Ingold, Florian Rohner, Markus Binder, Stephan Durrer, Tamara Weder und Stefan Schürer. Sehr anregend waren zudem die fachlichen Diskussionen in meiner Lesegruppe, der auch Michael Jucker und Stefan Keller angehören. Im Weiteren konnte ich mich mit verschiedenen Personen austauschen, welche die Geschichte der Tuberkulosebehandlung aus eigener Erfahrung kennen. Zu grossem Dank verpflichtet bin ich Hedi Csomor-Scheiwiller, einst Lungenpatientin in Davos und später selbst Ärztin. Sie hat mir mit ihren Schilderungen eine andere Sichtweise des Themas ermöglicht. Sehr wertvoll war für mich auch der Austausch mit Markus Noll, emeritierter Professor für Molekularbiologie. Ebenfalls sehr anregend waren die Gespräche mit Peter Braun, dem langjährigen Chefarzt der Höhenklinik Clavadel in Davos. Für das Interesse an meiner Arbeit und die hilfreiche Unterstützung bedanke ich mich zudem bei Otto Brändli, ehemals Chefarzt der Zürcher Höhenklinik Wald, und bei Max Kuhn, ehemals Leitender Arzt für Pneumologie am Kantonsspital Chur.
Verschiedene Institutionen haben die Drucklegung finanziell unterstützt. Ich bedanke mich bei Lunge Zürich, der Schweizerischen Stiftung für Tuberkuloseforschung, der Kulturförderung Graubünden, der Claire Sturzenegger-Jeanfavre Stiftung und der Stiftung vormals Bündner Heilstätte Arosa. Zudem bedanke ich mich bei der Salomon David Steinberg-Stipendien-Stiftung. Bei der Suche nach Bildern für die Publikation war mir Pascal Werner von der Fotostiftung Graubünden behilflich. Ermöglicht hat die Publikation schliesslich der Verlag Hier und Jetzt in Baden. Ich danke Verlegerin Madlaina Bundi für die umsichtige Begleitung der Publikation und Rafael Werner für das sorgfältige Lektorat.
Am meisten zu danken habe ich aber meiner Familie, ohne deren Verständnis und Hilfe ich dieses Buch nicht hätte schreiben können. Ich bedanke mich bei Sara Galle für ihre Anteilnahme und für zahlreiche wertvolle Gespräche. Ihr und unseren Söhnen Andri und David ist dieses Buch gewidmet.
Zürich, im November 2016
An keiner Krankheit starben um 1900 in der Schweiz oder in Deutschland mehr Menschen als an Tuberkulose. Wirksame Medikamente gegen die Krankheit fehlten, weshalb die Behandlung in Sanatorien und Heilanstalten vielen als einziger Hoffnungsschimmer erschien.
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