Inhalt
Impressum 3 Impressum Alle Rechte der Verbreitung, auch durch Film, Funk und Fernsehen, fotomechanische Wiedergabe, Tonträger, elektronische Datenträger und auszugsweisen Nachdruck, sind vorbehalten. Für den Inhalt und die Korrektur zeichnet der Autor verantwortlich. © 2019 united p. c. Verlag ISBN Printausgabe: 978-3-7103-5163-1 ISBN e-book: 978-3-7103-5182-2 Lektorat: Ana Gostini Umschlagfoto: www.pixabay.com Umschlaggestaltung, Layout & Satz: united p. c. Verlag www.united-pc.eu
Prolog 4 Prolog August 1968 An einem lauen Sommerabend, in einem kommunistischen Land, in einer kleinen Vorstadt. Eine junge Frau steigt aus einem Taxi, dabei trägt sie ein Neugeborenes im Arm. Zielstrebig und entschlossen geht sie zu dem Haus, wo ihre Eltern leben und alles für das Kind schon vorbereitet war. Ein altes Generationen Gitterbett, eine kleine selbstgestrickte Decke und Stoffwindeln. Das ist alles, denn die Eltern der jungen Frau waren sehr arm. Das Baby bleibt bei den Großeltern und die junge Mutter bekommt ihre Freiheit wieder. Sie fühlt sich mit neunzehn Jahren zu jung, um Mutter zu sein und der Verantwortung nicht gewachsen. Sie arbeitete als Kellnerin in einem Bistro. Ihre Wohnsituation würde auch keinen Platz für ein Kind bieten, denn sie teilt sich ein Zimmer mit einer Arbeitskollegin. Die jungen Großeltern nehmen das Neugeborene gerne an sich, obwohl auch sie nicht viel besitzen. Das Haus, das wohl eher ein Häuschen war, hatte zwei Zimmer, eine kleine Küche und eine kleine Toilette. Trotzdem sollte es für viereinhalb Personen reichen, die Urgroßeltern sowie die Großeltern der Kleinen und eben dieses kleine Wesen, das an sich ja ohnehin nicht viel Platz brauchen würde. Die Kleine ist ein Mädchen namens Lina und hier fängt ihre Geschichte an.
Kapitel 1 5
Kapitel 2 10
Kapitel 3 18
Kapitel 4 23
Kapitel 4 31
Kapitel 5 42
Kapitel 6 50
Kapitel 7 60
Kapitel 8 66
Impressum
Alle Rechte der Verbreitung, auch durch Film, Funk und Fernsehen, fotomechanische Wiedergabe, Tonträger, elektronische Datenträger und auszugsweisen Nachdruck, sind vorbehalten.
Für den Inhalt und die Korrektur zeichnet der Autor verantwortlich.
© 2019 united p. c. Verlag
ISBN Printausgabe: 978-3-7103-5163-1
ISBN e-book: 978-3-7103-5182-2
Lektorat: Ana Gostini
Umschlagfoto: www.pixabay.com
Umschlaggestaltung, Layout & Satz: united p. c. Verlag
www.united-pc.eu
Prolog
August 1968
An einem lauen Sommerabend, in einem kommunistischen Land, in einer kleinen Vorstadt.
Eine junge Frau steigt aus einem Taxi, dabei trägt sie ein Neugeborenes im Arm. Zielstrebig und entschlossen geht sie zu dem Haus, wo ihre Eltern leben und alles für das Kind schon vorbereitet war. Ein altes Generationen Gitterbett, eine kleine selbstgestrickte Decke und Stoffwindeln. Das ist alles, denn die Eltern der jungen Frau waren sehr arm. Das Baby bleibt bei den Großeltern und die junge Mutter bekommt ihre Freiheit wieder. Sie fühlt sich mit neunzehn Jahren zu jung, um Mutter zu sein und der Verantwortung nicht gewachsen.
Sie arbeitete als Kellnerin in einem Bistro.
Ihre Wohnsituation würde auch keinen Platz für ein Kind bieten, denn sie teilt sich ein Zimmer mit einer Arbeitskollegin. Die jungen Großeltern nehmen das Neugeborene gerne an sich, obwohl auch sie nicht viel besitzen. Das Haus, das wohl eher ein Häuschen war, hatte zwei Zimmer, eine kleine Küche und eine kleine Toilette. Trotzdem sollte es für viereinhalb Personen reichen, die Urgroßeltern sowie die Großeltern der Kleinen und eben dieses kleine Wesen, das an sich ja ohnehin nicht viel Platz brauchen würde.
Die Kleine ist ein Mädchen namens Lina und hier fängt ihre Geschichte an.
Kapitel 1
1974
Lina ist sechs Jahre alt und ein sehr ruhiges Kind. Sie liest gerne Bücher und träumt mit offenen Augen. Lina ist ein sehr hübsches Mädchen, sie hat braunes Haar und blaue Augen. Jedoch ist sie extrem dünn, denn Lina verspürt kein Hungergefühl. Ihre Großmutter muss sie regelrecht dazu zwingen, etwas zu essen, denn sonst würde sie oft tagelang nichts essen. Kein Wunder, denn die Auswahl ist sehr überschaubar. Zur damaligen Zeit durfte man keine besonders hohen Ansprüche haben. Kartoffel, Bohnen oder Eier standen tagein, tagaus auf dem Speiseplan. Sonntags gab es immer etwas Besonderes wie zum Beispiel Hühnchen. Süßes gab es kaum, hin und wieder, wenn die Großmutter mal etwas gebacken hat, strahlte die kleine Lina immer übers ganze Gesicht.
In den Geschäften gab es kaum etwas zu kaufen, die Räumlichkeiten wirkten schon fast etwas steril, ganz in weiß. Alle Regale leer, bis auf zwei.
In den zwei Regalen befanden sich ein paar Gläser Marmelade, ein paar Packungen Nudeln und ein paar Aufstriche.
Anstatt voller Regale gab es eine riesige Warteschlange. die bis zur Straße hinausragte.
Eine Menschenmasse. die auf Lebensmittel wartete, auf eine begrenzte Anzahl an allem und was es zu kaufen gab, war jeden Tag aufs Neue eine Überraschung. Die Menschen warteten auf den Transporter, ganz gleich ob jung oder alt und zu welcher Jahreszeit. Als der Transporter endlich ankommt, sind alle gespannt. Aus der Ferne hört man jemanden schreien. »Heute gibt es Eier, maximal zehn Eier pro Person!«
Die ersten vierzig in der Warteschlange haben Glück, der Rest hat eben Pech und kann an einem anderen Tag sein Glück versuchen, denn wann dieser Überraschungs-Transporter kommt, ist immer ein Geheimnis.
Die Menschenmasse löst sich auf und diejenigen, die mit leeren Händen nach Hause müssen, sind enttäuscht.
Das ist immer dieser Augenblick, wo die Traurigkeit in der Luft schon fast spürbar ist. Natürlich gibt es immer ein nächstes Mal und die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt.
Lina ist zu Hause, sie macht ihre Hausaufgaben. Heute war sie in der Schule, sie kann ausgesprochen gut lesen. Ihr Großvater hat ein Regal voller Bücher, die sie schon fast alle gelesen hat. Heute kommt ihre Mutter zu Besuch. Kein Grund zur Freude, weil Lina schon eine Mutter hat! Sie nennt ihre Großmutter „Mama“. Am Vortag fragte sie ihre Großmutter, wer die hübsche Frau ist, die manchmal zu Besuch kam.
Die Großmutter antwortete ihr. »Das ist deine Mutter, Kleines.«
Lina war sehr verwirrt. »Haben alle Kinder zwei Mütter?«, fragte sie.
»Manche schon«, antwortete die Großmutter und lächelte.
»Du wirst mich einfach die gute Mama nennen und die andere ist einfach nur die Mama.«
Jetzt hat Lina es verstanden und wartet auf ihre hübsche Mutter, die immer schön angezogen ist und gut gerochen hat. Die „gute Mama“ ist nicht so hübsch, aber sie ist rund und weich und Lina fühlt sich in ihren Armen geborgen.
Es war noch früh und Lina konnte durch das Fenster die Vögel draußen zwitschern hören.
»Hallo Lina!«, hörte sie eine Stimme aus der Küche rufen.
In der Küche stand wieder diese hübsche Frau, die ab und zu, zu Besuch kam.
»Alles in Ordnung?« »Ja Mama, alles in Ordnung.«
Die Gespräche verliefen immer sehr oberflächlich, aber für Lina war das in Ordnung. Wenn sie jemanden zum Reden brauchte, hatte sie ja die „gute Mama“, die immer für sie da war.
Tag und Nacht, weil Lina bei ihrer Großmutter im Bett schlief.
Heute ging es Lina gut. Sie war ein paar Tage krank gewesen.
Sie ist oft krank, Mandelentzündungen, Lungenentzündungen, Mittelohrentzündungen, Fieber, Halsweh und Antibiotika schlucken …
Das gehörte für Lina schon fast zum Alltag. Aber sie hatte ihre „gute Mama“, die sie immer gesundpflegte.
Draußen scheint die Sonne. Vom Fenster aus kann man eine kleine Hütte erkennen, die von ihrem Großvater gebaut wurde. Lina spielt dort sehr gerne. Ein Raum mit einer Kochplatte, wo die Großmutter im Sommer kochte. Ein Bett, ein Schrank und ein kleiner Tisch, dort hat sie ihre Puppe Lilly, eine hässliche Puppe, mit ganz kurzen schwarzen Haaren und kurzen Beinen. Die Haare trägt sie kurz, weil Lina sie abgeschnitten hat. Lilly ist nicht weiß und nicht schwarz, sie hat eine braune Hautfarbe. Lina liebt sie, denn Lilly ist ihre einzige Puppe.
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