Christian Schürer - Der Traum von Heilung

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Noch vor 100 Jahren war Tuberkulose die häufigste krankheitsbedingte Todesursache.
Damals hatte sich die Auffassung durchgesetzt, dass die Behandlung im
Höhenklima die Lungentuberkulose heilt. Die Schweiz und insbesondere der
Kanton Graubünden boten günstige Voraussetzungen, um gesamteuropäisch zum
"Sanatorium" für Lungenkranke zu werden – gerade weil das Bild der Schweizer
Alpen in der Gesellschaft überaus positiv war.
Ausgehend von Thomas Manns «Zauberberg» zeichnet Christian Schürer nach,
wie der Glaube an die heilsame Wirkung der Alpenluft hoch gelegene Orte in der
Schweiz zu weltberühmten Kurorten machte und wie sich die Suche nach dem
Heilfaktor für die angenommene therapeutische Wirkung des Höhenklimas
gestaltete. Das Buch beschreibt die Höhenkur als lukratives Betätigungsfeld und
zeigt, warum diese Erfolgsgeschichte keineswegs zwingend war.

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Die Idee von immunen hoch gelegenen Orten baute, wie bereits erwähnt, wesentlich auf der Forschungstätigkeit von Alexander von Humboldt auf. 50Auf der zusammen mit dem Naturforscher Aimé Bonpland (1773–1858) unternommenen amerikanischen Forschungsreise von 1799 bis 1804 sammelte von Humboldt nicht nur umfangreiche Daten zu Flora und Fauna oder Meeresströmungen, sondern suchte auch nach den Gesetzen ihrer Verbindungen. 51In der grossformatigen Zeichnung «Tableau physique des Andes et Pays voisins» stellte von Humboldt die Vegetation in den Anden dar und ordnete sie ihrer Höhe über Meer zu. Seine Darstellung führt 13 verschiedene Faktoren auf, die von Humboldt als abhängig von ihrer Höhe über Meer beschrieb: etwa die Abnahme des Luftdrucks, die Lufttemperatur, die chemische Zusammensetzung der Luft und die Intensität des Lichts. 52In dem das Tableau begleitenden «Essai sur la géographie des plantes» betonte von Humboldt, wie wichtig es sei, die Pflanzen im Verhältnis zu ihrem Klima zu sehen. Die von ihm vorgestellte Geografie der Pflanzen ordnet die Vegetation anhand von verschiedenen Zonen und Höhenlagen. 53

Alexander von Humboldts Tableau physique des Andes et Pays voisins 1808 Von - фото 6

Alexander von Humboldts «Tableau physique des Andes et Pays voisins», 1808.

Von Humboldt selbst stellte gemäss Vaj anlässlich seiner Reise an den Äquator die Absenz der Phthise (Schwindsucht) in bestimmten hoch gelegenen Gebieten fest. 54Verschiedene andere Forscher bestätigten diesen Befund: Der schottische Arzt Archibald Smith berichtete in einem 1840 im Edinburgh Medical and Surgical Journal erschienenen Artikel, dass sich tuberkulosekranke Küstenbewohner in Peru besser fühlen oder gar geheilt würden, wenn sie sich in einer Höhe zwischen 5000 und 10 000 Fuss (also zwischen 1524 und 3048 Metern) aufhalten würden. Die Lungentuberkulose sei in den Bergen und inneren Tälern Perus generell eine seltene Krankheit. 55Auch der Schweizer Naturforscher und Diplomat Johann Jakob von Tschudi (1818–1889) hielt sich fünf Jahre in Peru auf. Er berichtete 1846 in der Oesterreichischen Medicinischen Wochenschrift in einer Serie von Artikeln über die geografische Verbreitung der Krankheiten in Peru. Er stellte das Verschwinden der Tuberkulose mit zunehmender Höhe in den Anden Perus fest. Die Krankheit sei in der dortigen Puna-Region äusserst selten, hielt von Tschudi fest. «Die Indianer scheinen eine vollkommene Immunität dagegen zu geniessen.» 56Diese in namhaften Fachzeitschriften publizierten Artikel dürften in der scientific community auf beträchtliche Aufmerksamkeit gestossen sein, da sie Hinweise auf die Heilung einer weitverbreiteten und tödlichen Krankheit enthielten. 57

Weitere Mediziner stiessen ins selbe Horn: Caspar Friedrich Fuchs, der in Thüringen als Arzt tätig war, kam zum Schluss, dass die Tuberkulose auf Meeresniveau am häufigsten sei und mit zunehmender Höhe an Häufigkeit abnehme, im Norden schon in tieferen Lagen als im Süden. 58Kranke sollten deshalb gemäss Fuchs auf die Berge versetzt werden. 59Auch der Göttinger Arzt und Privatgelehrte Adolph Mühry (1810–1888) beschäftigte sich mit der «Absenz der Phthisis» in einigen Gegenden. Er ging davon aus, dass in höheren Elevationen die Lungentuberkulose entschieden abnehme, als Folge der dünnen Luft. Beim Nachweis der Hypothese stellte sich gemäss Mühry das Problem, dass es in Europa nur wenige bewohnte Gebiete gebe, die auf über 2000 Fuss liegen und einen entsprechenden tiefen Barometerstand ausweisen würden. Zu den wenigen Gebieten zählen gemäss Mühry das Engadin und Davos in der Schweiz. 60Hinsichtlich der Therapie nahm Mühry an, dass hoch gelegene Wohnorte in Europa «als Aufenthaltsorte für Phthisiker dereinst mehr anerkannt und aufgesucht werden». 61Mit dieser Vermutung sollte der königliche Sanitätsrat richtig liegen.

Hermann Brehmer las die Werke von Mühry oder auch Fuchs aufmerksam und zitierte sie in seiner Studie von 1869. 62Eine wichtige Referenz waren für Brehmer auch August Hirsch (1817–1894) und dessen Standardwerk Handbuch der historisch-geographischen Pathologie. Hirsch, Professor für Pathologie in Berlin und einer der wichtigsten Vertreter der medizinischen Geographie, schrieb, dass die Elevation einen «unbestreitbaren Einfluss» auf die «mehr oder weniger vollkommene Ausschliessung von Schwindsucht» in den betreffenden Gegend habe. 63Grundsätzlich ging Hirsch von einer «Immunität von Schwindsucht» ab 1800 Fuss (549 Metern) aus und begründete dies wie Brehmer oder Mühry mit einem verminderten Luftdruck. 64Es zeigt sich also, dass das Wissen um den heilsamen Effekt der Höhenlagen unter verschiedenen Gelehrten zirkulierte und schliesslich Hermann Brehmers These der immunen, tuberkulosefreien Orte mit wissenschaftlicher Autorität versah.

Konkurrenz unter Kurorten

Die Idee des immunen Klimas und die damit verbundene Begründung der Höhentherapie weckten auch das Interesse von Ärzten in der Schweiz. Der Hygieniker und ehemalige Chefarzt des Hôpital général von Genf, Henri-Clermont Lombard (1803–1895), veröffentlichte 1856 eine Studie mit dem Titel Les climats de montagnes considérés au point de vue médical. 65Als wichtigen Wirkmechanismus des Höhenklimas identifizierte Lombard den abnehmenden Luftdruck und die dünnere Luft mit weniger Sauerstoff in der Höhe, was für verschiedene Phänomene des menschlichen Körpers verantwortlich sei. 66Mit Verweis auf die Berichte von Gelehrten wie Johann Jakob von Tschudi kolportierte Lombard, dass die Lungentuberkulose bei den Bewohnern hoch gelegener Orte Südamerikas fast unbekannt sei. Er führte die Lungentuberkulose unter denjenigen Krankheiten auf, bei denen ein Aufenthalt in der Höhe zuträglich sei. Doch nicht immer sei eine Höhenkur angezeigt: Es gebe bestätigte Fälle, bei denen die Tuberkulose in der Höhe schneller fortschreite als in der Ebene. Auch sei die Furcht vor Lungenblutungen durch den Höhenaufenthalt berechtigt. 67Trotz solch kritischer Einwände sprach der Umstand, dass Lombard Regionen von über 1500 Meter über Meer als frei von der Tuberkulose erklärte, deutlich für eine immunisierende Wirkung des Höhenklimas. Lombards Buch über die Anwendung des Höhenklimas in der Medizin erlebte drei Auflagen. Seine Befunde dienten als Begründung, weshalb später Sanatorien in Davos, Arosa, Montana oder Leysin errichtet wurden. 68Der Gründer des Kurorts Davos, Alexander Spengler, stützte sich wohl ebenfalls auf Lombards Hypothese, dass die Tuberkulose ab einer Höhe von 1500 Meter über Meer «verschwinde», wie ich im nächsten Kapitel zeigen werde.

Zunächst war es aber der deutsche Arzt Hermann Brehmer, der die Theorie des immunen Klimas in den Sudeten Schlesiens für therapeutische Zwecke nutzte und daraus in Form eines wachsenden Kurbetriebs Kapital schlug. Brehmer nannte seine eigene Behandlungsmethode «rationell» und kritisierte die bis dahin gängigen Methoden, beispielsweise die Molkenkuren, als «nicht rationell»: Man schicke Lungenschwindsüchtige in Molkenkurorte, «wo irgendein Schweizer ganz vortreffliche Molken» zubereite, und bedenke nicht, dass man den Patienten damit mehr schade als nütze. Auch Kuren in Mineralbädern brachten gemäss Brehmer keinen Nutzen. Und wenig sinnvoll seien auch Aufenthalte in südlichen Klimakurorten wie Nizza, Kairo oder Madeira, in denen die Lungenschwindsucht endemisch vorkomme. 69Dass seine «rationelle» Behandlung gerade in Davos Nachahmer fand und dass dortige Ärzte ebenfalls eine «Immunität von der Lungenschwindsucht» geltend machten, behagte Brehmer indes ebenso wenig. Als grundsätzliche Regel stipulierte er, dass die Immunität von der Schwindsucht in Norddeutschland schon bei rund 450 Meter Höhe beginne. Je näher ein Ort aber beim Äquator liege, umso grösser müsse die Elevation sein. In der Schweiz liege die Grenzlinie der Immunität deshalb bei rund 1500 Metern. 70Brehmer mahnte, dass auch dann nicht jeder Ort des Gebirges frei von der Phthise sei. Zudem dürfe man Lungenschwindsüchtige keineswegs starken Winden aussetzen. 71

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