Christian Schürer - Der Traum von Heilung

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Noch vor 100 Jahren war Tuberkulose die häufigste krankheitsbedingte Todesursache.
Damals hatte sich die Auffassung durchgesetzt, dass die Behandlung im
Höhenklima die Lungentuberkulose heilt. Die Schweiz und insbesondere der
Kanton Graubünden boten günstige Voraussetzungen, um gesamteuropäisch zum
"Sanatorium" für Lungenkranke zu werden – gerade weil das Bild der Schweizer
Alpen in der Gesellschaft überaus positiv war.
Ausgehend von Thomas Manns «Zauberberg» zeichnet Christian Schürer nach,
wie der Glaube an die heilsame Wirkung der Alpenluft hoch gelegene Orte in der
Schweiz zu weltberühmten Kurorten machte und wie sich die Suche nach dem
Heilfaktor für die angenommene therapeutische Wirkung des Höhenklimas
gestaltete. Das Buch beschreibt die Höhenkur als lukratives Betätigungsfeld und
zeigt, warum diese Erfolgsgeschichte keineswegs zwingend war.

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Die Theorie des immunen Klimas

Hermann Brehmer verkündet Heilung

1854 erwarb der Arzt Hermann Brehmer (1826–1889) eine kleine Kaltwasserheilanstalt in Görbersdorf im damals preussischen Schlesien. Die Bewilligung, diese als Heilanstalt für Lungenkranke zu führen, erhielt er fünf Jahre später. Fortan leitete er die erste Heilanstalt, die sich ausschliesslich der Behandlung von Patientinnen und Patienten mit Lungentuberkulose verschrieb. Die Entwicklung, die Brehmers Einrichtung in den folgenden Jahren nahm, war atemberaubend: Nur wenige Jahrzehnte später standen in Görbersdorf Prachtspaläste und Villen zur Behandlung von Patienten mit Lungentuberkulose. Brehmers Behandlungsmethode bildete die Grundlage für die Therapie der Lungentuberkulose in den nächsten 100 Jahren, auch in Schweizer Kurorten oder in den USA. 1Brehmer versprach in seiner Einrichtung nichts anderes als die Heilung der Lungentuberkulose. Dies war aufsehenerregend in einer Zeit, in der bei vielen Ärzten der Glaube an eine erfolgreiche Therapie der Schwindsucht fehlte. «Eine Heilanstalt zu gründen, deren einziges Ziel die Behandlung einer unheilbaren Krankheit war, konnte nur ein Aussenseiter wagen», schreibt der Historiker Flurin Condrau in seiner sozialgeschichtlichen Studie über Lungenheilstätten in England und Deutschland. Zeitlebens habe Brehmer der hämische Spott einiger Kollegen begleitet. 2Ernst von Leyden (1832–1905), Internist und Professor in Berlin, soll ihn in seinen Vorlesungen mit einem gewissen Hohn als «geschäftsgewandten Görbersdorfer ärztlichen Hotelier» bezeichnet haben. 3Jahre später, als die Behandlung nach Brehmers Vorbild in Deutschland und anderen Ländern populär geworden war, amtierte der gleiche Professor von Leyden indes als Lobredner: Anlässlich des 50-jährigen Bestehens von Brehmers Heilanstalten in Görbersdorf bezeichnete er Brehmer als «kühnen Geist», dessen erfolgreiche Heilmethode «den Ruhm und die Anerkennung des Begründers» verkünde. 4Hermann Brehmer war auch der Wegbereiter der Höhenkur, weil er hoch gelegene Ortschaften für die Behandlung der Lungentuberkulose empfahl. In diesem Kapitel wird gezeigt, wie Brehmer der diätetisch-klimatischen Behandlung der Lungentuberkulose zum Durchbruch verhelfen konnte, die dann während 100 Jahren die Tuberkulosebehandlung prägte. Zudem lege ich dar, auf welchen wissenschaftlichen und medizinischen Grundlagen die Höhenkur entstand und wie diese Grundlagen zu deren kommerziellem Erfolg beitrugen.

Anfänglich stiessen Brehmers Anschauungen bei vielen Medizinern auf bescheidene Resonanz. In der zweiten Auflage seiner erstmals 1857 erschienenen Studie über Die chronische Lungenschwindsucht und Tuberkulose der Lunge beklagte sich Brehmer, dass seine Publikation «von der medizinischen Presse vollständig ignoriert» worden sei. 5Doch immerhin gehörte Alexander von Humboldt (1769–1859), der auf seinen Reisen Klima und Natur zahlreicher Länder erforscht und dokumentiert hatte, zu den Lesern der Schrift und lobte sie 1857 in einem Brief. 6Brehmer hatte seine Theorie der Heilung mit dem Einfluss von geografischen und klimatologischen Faktoren auf den Körper begründet, wie ihn auch Alexander von Humboldt und andere Naturforscher auf ihren Reisen in entlegene Gegenden untersucht hatten. 7Diese Gelehrten lieferten Brehmer wichtige Hinweise darauf, was die mutmasslich gesundheitsfördernde Lage der Heilanstalt anbelangte. Verschiedentlich berichteten sie, wie in diesem Kapitel gezeigt werden wird, von Gegenden, in denen es gemäss ihren Erkenntnissen keine Tuberkulose gab. Auch Brehmer ging davon aus, dass in bestimmten Gegenden keine Tuberkulose vorkam und dass dort eine «Immunität von der Lungenschwindsucht» bestehen würde. 8Für ihn war nun entscheidend, dass Tuberkulose nur geheilt werden konnte, wenn die Kur an einem solchen «immunen Ort» stattfand. 9Indem er auf die immunisierende Wirkung von hoch gelegenen Orten hinwies, wurde er zum eigentlichen Vordenker der Höhentherapie der Lungenschwindsucht.

In seiner Studie verpflichtete sich Hermann Brehmer der medizinischen Geographie. Dieses von der antiken Diätetik ausgehende Wissensgebiet bezeichnete er als «die Lehre von der Verbreitung der Krankheiten auf der Erdoberfläche». 10Verschiedene Vertreter der medizinischen Geographie suchten nach gesetzmässigen Zusammenhängen zwischen messbaren Variablen wie Erdkoordinaten, Höhe über Meer oder Lufttemperatur und der Verbreitung von Krankheiten. Sie orientierten sich an Ideen Alexander von Humboldts. 11Brehmer selbst errichtete ein Observatorium für meteorologische Beobachtungen, da Wind oder Feuchtigkeitsgehalt der Luft in seiner Sichtweise grossen Einfluss auf das Befinden der Lungenkranken hatten. 12Hinsichtlich der Therapie empfahlen Verfechter der medizinischen Geographie einen Ortswechsel in Gegenden mit einem der Gesundheit zuträglichen Klima. 13In jüngster Zeit interessierte sich die geografische Gesundheitsforschung für das Konzept der therapeutischen Landschaften, zu denen Wissenschaftler auch traditionelle «Gesundheitspflegelandschaften» wie Heilquellen, Berglandschaften oder Meeresluft zählen. 14Die medizinische Geographie weist Gemeinsamkeiten mit der Bioklimatologie auf. Dieses Wissensgebiet, das sich in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts formierte, integrierte die Erkenntnisse der geografischen Medizin und ist teilweise deckungsgleich mit ihr. 15

Hermann Brehmer machte sich eine therapeutische Landschaft zunutze, von der er glaubte, dass sie frei von Tuberkulose sei. Er behandelte seine Patientinnen und Patienten in Görbersdorf, dem heute polnischen Sokolowsko, gelegen in einem Talkessel des zu den Sudeten gehörenden Waldenburger Berglands, auf 560 Meter über Meer. Ursprünglich hatte Brehmer Naturwissenschaften und Mathematik in Breslau studiert. Er war jedoch gezwungen, die Stadt zu verlassen, nachdem er sich an der revolutionären Bewegung von 1848 beteiligt hatte und vor der Justiz fliehen musste. 16Brehmer konnte seine Studien in Berlin fortsetzen, wandte sich aber der Medizin und der Erforschung der Tuberkulose zu. Er besuchte Veranstaltungen des bekannten Physiologen Johannes Müller (1801–1858). Seine Doktorarbeit schrieb er bei Johann Lukas Schönlein (1793–1864), der vorher für einige Jahre in Zürich Professor für klinische Medizin gewesen war und seit 1842 als Leibarzt des preussischen Königs Friedrich Wilhelm IV. wirkte. Schönlein setzte auf empirische, naturwissenschaftliche Methoden in der Medizin und hatte der Tuberkulose aufgrund der typischen Läsionen, der Tuberkel, 1839 ihren Namen gegeben. 17In seiner auf Latein verfassten Dissertation von 1853 stellte Brehmer die These auf, dass die Tuberkulose in frühen Stadien immer heilbar sei. 18Diese Aussage dürfte im Zusammenhang mit eigenen Erfahrungen gestanden haben: Brehmer soll nämlich in jungen Jahren selbst an Tuberkulose im Anfangsstadium erkrankt sein und sie überwunden haben. 19Bestätigt sah sich Brehmer durch Untersuchungen des Wiener Pathologen Carl von Rokitansky (1804–1878). Dieser hatte bei Sektionen festgestellt, dass 90 Prozent der nicht an Tuberkulose verstorbenen Menschen verheilte tuberkulöse Herde aufwiesen. Die tuberkulöse Lungenphthise sei zweifellos heilbar, folgerte der namhafte Pathologe 1844. Er widersprach damit der älteren Auffassung der Pariser Schule, welche die Krankheit als unheilbar erklärt hatte. 20

Nach seinem Staatsexamen arbeitete Brehmer zunächst als zweiter Arzt in der Kaltwasserheilanstalt der mit ihm befreundeten Hydrotherapeutin Marie von Colomb (1808–1868) in Görbersdorf, das damals noch eine kleine, ärmliche Siedlung mit 340 Einwohnern, hauptsächlich Webern und Bauern, war. 21Brehmer erwarb die Einrichtung 1854. Er führte sie zunächst als Kaltwasserheilanstalt weiter und behandelte Patienten mit verschiedenen Krankheiten. 22Erst 1859 erhielt er die Konzession zur Führung einer Heilanstalt für Lungenkranke. 231862 oder 1863 konnte Brehmer schliesslich einen Neubau mit 40 Zimmern und Gesellschaftsräumen eröffnen: die erste nur für Lungenkranke gebaute Heilanstalt. 24Bei seiner auf diätetischen Prinzipien beruhenden Behandlung der Lungenkranken setzte Brehmer auf Methoden der Hydrotherapie, wie sie bereits Marie von Colomb angewandt hatte. Von Colomb hatte sich mehrere Jahre als Patientin und Assistentin beim bekannten Naturheiler und Kaltwassertherapeuten Vinzenz Priessnitz (1799–1851) aufgehalten. 25Auch Brehmer hatte dessen Behandlungsmethode während eines Ferienaufenthalts kennengelernt. 26Brehmer kodifizierte in der Folge eine Methode zur Behandlung der Tuberkulose, zu der kalte Abreibungen, Wannenbäder oder eine «Walddusche» gehörten, bei der eiskaltes Wasser aus fünf Meter Höhe auf die Patienten fiel. 27Zudem empfahl er eine kräftige, nahrhafte Diät, den Konsum von Wein und von Milch mit Kognak zur besseren Verdauung. Die fettreiche Nahrung sollte gemäss Brehmer im Körper Wärme erzeugen, den Pulsschlag erhöhen und die Durchblutung fördern. 28Daneben setzte Brehmer auf ein bestimmtes Mass an Bewegung und Ruhe:

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