Christian Schürer - Der Traum von Heilung

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Noch vor 100 Jahren war Tuberkulose die häufigste krankheitsbedingte Todesursache.
Damals hatte sich die Auffassung durchgesetzt, dass die Behandlung im
Höhenklima die Lungentuberkulose heilt. Die Schweiz und insbesondere der
Kanton Graubünden boten günstige Voraussetzungen, um gesamteuropäisch zum
"Sanatorium" für Lungenkranke zu werden – gerade weil das Bild der Schweizer
Alpen in der Gesellschaft überaus positiv war.
Ausgehend von Thomas Manns «Zauberberg» zeichnet Christian Schürer nach,
wie der Glaube an die heilsame Wirkung der Alpenluft hoch gelegene Orte in der
Schweiz zu weltberühmten Kurorten machte und wie sich die Suche nach dem
Heilfaktor für die angenommene therapeutische Wirkung des Höhenklimas
gestaltete. Das Buch beschreibt die Höhenkur als lukratives Betätigungsfeld und
zeigt, warum diese Erfolgsgeschichte keineswegs zwingend war.

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Als Spengler 1853 seine Tätigkeit als Landschaftsarzt aufnahm, war Davos eine abgelegene Landschaft in den Bergen: arm, rural und unbekannt. Wirtschaftlich hatte die Landschaft einen Tiefpunkt erreicht, nachdem die Erzgruben im Silberberg bei Davos 1848 geschlossen worden waren. Gemäss seinem Vertrag mit der Davoser Obrigkeit betrug Spenglers Wartegeld (Jahresgehalt) 600 Franken. Für jeden Krankenbesuch konnte er zusätzlich 85 Rappen (am Tag) beziehungsweise 1 Franken 70 (in der Nacht) verlangen. Vor Spengler hatte Davos fünf Jahre lang keinen Landschaftsarzt gefunden, und auch Spengler erwog im zurückgebliebenen Hochtal immer wieder die Kündigung. 13«Der Anfang ist hart gewesen. Bei Wind und Wetter stundenlang zu Fuss oder zu Pferd durch das Hochtal; die Einheimischen verstehen seinen badisch-kurpfälzischen Dialekt nicht; auch fehlt ihm die anregende Atmosphäre von Mannheim, Heidelberg oder Zürich», beschreibt der Kulturhistoriker Alfred Georg Frei Spenglers Anfang in Davos. 14Doch langsam wendete sich das Blatt für Spengler. Er lernte seine spätere Frau, die aus einer wohlhabenden Davoser Familie stammende Elisabeth Ambühl (1837–1907), kennen. 15Und auch beruflich eröffneten sich neue Perspektiven: Er erkannte die Möglichkeit, Tuberkulosekranke zu behandeln, was seiner Tätigkeit als Arzt eine andere, ungleich attraktivere Richtung zu geben versprach.

Ein Zeitungsartikel bringt den Durchbruch

Spengler war nicht der erste Arzt, der sich vom Davoser Höhenklima heilsame Effekte versprach. Bereits in den 1840er-Jahren hatte der damalige Landschaftsarzt Luzius Rüedi (1804–1869) in Davos Kinder behandelt, die an Skrofulose litten. Diese damals verbreitete Erkrankung verursachte entstellende Schwellungen der Lymphknoten am Hals und Nacken wie auch Gesichtsekzeme und galt als tuberkulöse Krankheitsform. 1841 ersuchte Rüedi den Sanitätsrat des Kantons Graubünden um die Bewilligung zur Behandlung skrofulöser Kinder. In seinem Gesuch schrieb er, dass die Skrofulose unter Einheimischen höchst selten sei. Sie komme aber vor bei Kindern, die mit ihren Familien aus der Ferne zurückgekehrt seien. Gemäss Rüedi brachte dann «die Veränderung und Verbesserung klimatischer und diätetischer Verhältnisse» Heilung. 16Rüedi formulierte damit seine Beobachtungen wie später auch Brehmer und Spengler auf der Grundlage der Diätetik und ging implizit von einer höhenbedingten «Immunität» für Skrofulose aus. Vor oder zeitgleich mit Rüedi hatten bereits andere Ärzte, beispielsweise Johann Jakob Guggenbühl im Berner Oberland, günstige Wirkungen von Höhenlagen bei skrofulose-ähnlichen Krankheiten postuliert. 17Rüedi betreute die kranken Kinder in seiner Wohnung und nahm 16 bis 20 Bedürftige auf. Eine eigentliche Anstalt führte er also nicht, denn die Errichtung eines zweckmässigen Baus zur Skrofulose-Behandlung überstieg seine finanziellen Möglichkeiten. Der bekannte Zürcher Balneologe und Publizist Conrad Meyer-Ahrens (1813–1872) wurde auf Rüedi aufmerksam und trat mit ihm in Korrespondenz. 18Rüedi bestätigte gegenüber Meyer-Ahrens die heilsame Wirkung des Davoser Klimas bei skrofulösen Kindern. Bei Fällen von weit fortgeschrittener Lungentuberkulose sei dies anders: Diese ende «in dieser reinen Luft bald mit dem Tod», schrieb Rüedi. 19Wie andere Ärzte war Rüedi der Meinung, dass die Lunge durch die dünne Bergluft nicht übermässig belastet werden sollte. 20Conrad Meyer-Ahrens publizierte Rüedis Beobachtungen mehrfach in medizinischen Fachzeitschriften. Rüedi sehe den Grund für den günstigen Gesundheitszustand des Davoser Tals in den klimatischen Verhältnissen, berichtete Meyer-Ahrens 1845, vereint mit einer Ernährung, die fast ausschliesslich auf tierischen Produkten basiert. 21Er wiederholte Rüedis Einschätzung, dass weit fortgeschrittene Phthisis in der reinen Luft bald mit dem Tod ende. Dennoch würden Tatsachen vorliegen, welche bewiesen, dass «Natur und zweckmässige Pflege» in diesem Klima «Grosses» leisten würden. Meyer-Ahrens wies auch auf das Potenzial von Rüedis Behandlungsversuch hin: Dessen Anstalt erreiche in therapeutischer Hinsicht «ganz sichere Resultate». Und auch in ökonomischer Hinsicht würde sich gemäss Meyer-Ahrens ein Engagement lohnen. 22Trotz solch ermutigender Worte blieb das Interesse an Rüedis Beobachtungen zunächst gering. Dieser unternahm auch nicht den Versuch, seine Beobachtungen und sein Therapieangebot durch eigene Publikationen bekannt zu machen. 23Dies habe verhindert, dass Davos schon damals zur Blüte gelangt sei. 24Rüedi musste seine Einrichtung 1849 mangels Nachfrage schliessen. Er verliess Davos und übernahm die Leitung des Kurbetriebs im nahe gelegenen Bad Alvaneu. 25

Erst rund 20 Jahre später, in den 1860er-Jahren, war die Zeit reif für die Etablierung eines Kurorts im Landwassertal. Verschiedene Faktoren hatten sich zugunsten von Davos verändert: Nach der Gründung des Schweizer Bundesstaats 1848 entstand ein Eisenbahnnetz, das die Schweiz mit dem Ausland verband und damit auch das Davoser Hochtal besser erreichbar machte. Die Zahl der Touristen in der Schweiz nahm zu. 26Ebenfalls in den 1850er-Jahren beschrieb Hermann Brehmer die Heilbarkeit der Tuberkulose in hoch gelegenen, angeblich tuberkulosefreien Orten. Zudem hatte Davos mit Alexander Spengler nun einen Vertreter, der die Heilkraft des Höhenklimas entschlossen und energisch zu propagieren vermochte. Bemerkenswert ist, dass auch Spengler offenbar anfänglich die vorherrschende Meinung vertrat, dass das Hochgebirge für Lungenkranke ungeeignet sei und nur ein milderes, südliches Klima Linderung verschaffen könne. 27Bei frühen Patienten vertraute er nicht auf das Davoser Klima, sondern praktizierte die Kuhstallkur oder Stabulation: Der Kranke hatte im Stall zu übernachten und sollte dabei von einer Heilwirkung der ammoniakalischen Gase profitieren. 28Doch änderte Spengler wohl aufgrund der Berichte Brehmers und Rüedis seine Meinung. Gut bekannt unter Ärzten waren damals auch die Studie des Genfers Henri-Clermont Lombard über das Bergklima aus medizinischer Sicht von 1856 oder diejenige des Freiburger Medizinprofessors Anton Werber (Die Schweizer-Alpenluft in ihrer Wirkung auf Gesunde und Kranke). Diese empfahlen das Höhenklima bei Lungentuberkulose. Vielleicht hatte Spengler auch von den bekannten Führern des englischen Arztes Edwin Lee gehört, der Europa bereiste und schon in den 1850er-Jahren eine therapeutische Wirkung der Alpenluft beschrieben hatte. 29Spenglers Meinungsumschwung läutete eine folgenreiche Entwicklung ein: Kleine, bislang unbedeutende Orte in den Schweizer Alpen wurden zu weltbekannten Zentren der Tuberkulosetherapie.

Bei Spenglers Initialzündung für die Behandlung der Lungentuberkulose in den Schweizer Alpen spielte der erwähnte Zürcher Arzt und Publizist Conrad Meyer-Ahrens eine tragende Rolle. Dieser machte 1860 in seinem voluminösen Handbuch Die Heilquellen und Kurorte der Schweiz auf das Davoser Klima aufmerksam. Der Zürcher Arzt gab in diesem bekannten Kurführer, der 1867 ein zweites Mal aufgelegt wurde, die Schilderungen von Rüedi aus den 1840er-Jahren wieder. «Das Klima ist ungemein gesund», berichtete er. Zudem verwies er erneut auf das ökonomische Potenzial eines Kurbetriebs in der Landschaft Davos: Er wundere sich darüber, schrieb er, dass Ärzte nicht häufiger «reiche oder auch nur wohlhabende Mütter» mit ihren kränkelnden Kindern an einen solchen Ort senden würden und dass man in den Alpen keine entsprechenden Einrichtungen eröffne. 30Doch sollte sich dies bald ändern: 1859 wurde die Prättigauer Strasse fertiggestellt, auf der sich Davos mit der Postkutsche von Landquart aus in sechs Stunden erreichen liess. Vermehrt fanden nun Gäste den Weg nach Davos. Alexander Spengler entschloss sich 1861 wegen der Zunahme der Fremdenfrequenz, doch in Davos zu bleiben. 311861/62 entstand ein zweites Gasthaus in Davos, das Hotel oder Kurhaus Strela, erbaut vom Davoser Tierarzt Erhard Michel. Im Juni 1862 veröffentlichte Michel im Bündner Tagblatt ein Inserat, um auf sein Haus aufmerksam zu machen. 32Etwas später im Jahr 1862 kam es zur folgenreichen Begegnung von Alexander Spengler mit Conrad Meyer-Ahrens, der sich auf einer Studienreise in Graubünden befand und das Inserat gesehen hatte. Unter dem Titel «Balneologische Spaziergänge» veröffentlichte Meyer-Ahrens in einer Beilage zur Fachzeitschrift Deutsche Klinik im Rahmen einer Serie einen Bericht über seine Reise nach Davos, der für die weitere Geschichte der Landschaft entscheidende Bedeutung erhielt. Nachdem er schon mehrfach über «die grosse Salubrität [Heilsamkeit]» des Davoser Klima publiziert habe, würde er der Landschaft nun zum ersten Mal selbst einen Besuch abstatten, so Meyer-Ahrens. Im Artikel gab er dann vor allem Beobachtungen von Alexander Spengler wieder. Er hoffe, so schrieb er, dass «einige Notizen, die ich der gefälligen mündlichen Mitteilung des gegenwärtigen Landschaftsarztes, Hrn. Dr. Spengler, eines sehr gebildeten Arztes, verdanke, meine ärztlichen Leser interessieren» mögen. 33

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