373OFD Frankfurt vom 08.12.2004, Az.: S 0186 A – 5 – St II 1.03, NWB DokID: NAAAB-41311 (»Gemeinnützigkeitsrechtliche Beurteilung der Überlassung von einem Zweckbetrieb gewidmeten Räumlichkeiten einschließlich Inventar an eine von der steuerbegünstigten Körperschaft beherrschte steuerpflichtige Dienstleistungs-GmbH«)
374Zur gemeinnützigkeitsrechtlichen Angemessenheit (i. S. d. »Marktüblichkeit«) von Entgelten im Rahmen steuerpflichtiger wirtschaftlicher Geschäftsbetriebe, z. B. bei allgemeinen Verwaltungsleistungen, vgl. die aktuelle intensive Diskussion u. a. durch Kümpel, Leistungsbeziehungen zwischen verbundenen Unternehmen, FR 2014, S. 51, Schulte/Buttgereit, Fiktive Leistungsbeziehungen zwischen verbundenen gemeinnützigen Körperschaften, FR 2014, S. 509, Kümpel, Replik zu »Leistungsbeziehungen zwischen verbundenen gemeinnützigen Körperschaften, FR 2014, S. 513, Seeger/Milde, Leistungsaustausch zwischen gemeinnützigen Körperschaften – Steuerliche Konsequenzen einer fehlenden Gewinnerzielungsabsicht, NWB 35/2014, S. 2612 und Kirchhain, Wie viel Gewinn nötig, wie viel möglich? Leistungsbeziehungen gemeinnütziger Unternehmen und Konzerne auf dem Prüfstand – Zugleich Anmerkungen zum BFH-Urteil vom 27.11.2013 – I R 17/12, DB 2014, S. 1831
375Jost, Betriebsaufspaltung im steuerfreien Bereich gemeinnütziger Körperschaften – Auswirkungen des BFH-Urteils vom 29.03.2006 – X R 59/00, DB 2007, S. 1664, weist – unter IV. 1. b) – darauf hin, dass diese steuerliche Beurteilung vom Ergebnis her zu begrüßen ist, rechtlich allerdings kaum zu überzeugen vermag
376Vgl. auch Nr. 3 Satz 5 des AEAO zu § 64 Abs. 1 AO; die gemeinnützigkeitsrechtliche »Unbedenklichkeit« ist also letztlich mit einer »Steuerprämie« belegt worden
377Wenn diese Auffassung zutrifft, kann es grundsätzlich keine Rolle spielen, ob es sich um eine steuerpflichtige Tochtergesellschaft (als Mieter) handelt oder um einen anderen, nicht steuerbegünstigten Mieter; dann wären z. B. auch Mietverhältnisse zum selbständig tätigen Kiosk-Pächter oder zu selbständig tätigen (niedergelassenen) Ärzten oder selbständigen Physiologen betroffen. Als besonders problematisch könnte sich die Verwendung eines Gebäudes im Wege der Vermietung oder Verpachtung als sog. Ärztehaus herausstellen
378Buchna/Leichinger/Seeger/Brox, Gemeinnützigkeit im Steuerrecht, 11. Auflage 2015, S. 149 f.; zur sog. » Sphärentheorie« vgl. grundsätzlich Augsten, Steuerrecht in Nonprofit-Organisationen, 2. Auflage 2015, Abschn. 4
379Vgl. z. B. Nauen, Ist die Überlassung von Räumen an eine Dienstleistungs-GmbH oder sonstige Dritte gemeinnützigkeitsschädlich?, Das Krankenhaus 2006, S. 319; vgl. auch Hüttemann, Gemeinnützigkeits- und Spendenrecht, 4. Auflage 2018, Rz. 5.169 und das dort in Fußnote 3 zitierte Schrifttum
380So wird derzeit z. B. auch die Zulässigkeit der Verwendung von zeitnah zu verwendenden Mitteln zur Finanzierung eines Personalwohnheimes diskutiert; dieses Personalwohnheim wird – formal – durch Vermietung einzelner Wohnungen oder Räume und damit im Rahmen der Vermögensverwaltung, also nicht etwa des Krankenhauszweckbetriebs genutzt
381Hüttemann, Gemeinnützigkeits- und Spendenrecht, 4. Auflage 2018, Rz. 5.58
382Ein » Leerstehenlassen« scheitert an dem Erfordernis, nicht unmittelbar für steuerbegünstigte Zwecke eingesetzte Mittel möglichst rentabel zu nutzen
383Gemeinnützigkeits- und Spendenrecht, 4. Auflage 2018, Rz. 5.58
384Zur Reichweite des Gebots der zeitnahen Mittelverwendung im Gemeinnützigkeitsrecht, Der Betrieb 2007, S. 191
385Gl. A. Schick, Die Betriebsaufspaltung unter Beteiligung steuerbegünstigter Körperschaften und ihre Auswirkungen auf die zeitnahe Mittelverwendung, Der Betrieb 2008, S. 893; vgl. auch Schröder, Die steuerpflichtige und steuerbegünstigte GmbH im Gemeinnützigkeitsrecht, DStR 2008, S. 1069 – unter 7.3 und 7.4 – und Salzberger/Schröder, Gemeinnützigkeitsrecht: Übertragung eines wirtschaftlichen Geschäftsbetriebes oder Auslagerung von Hilfsfunktionen auf eine Tochter-GmbH, DStR 2015, S. 1602 – unter 5.
386A. A. aber Jost, Betriebsaufspaltung im steuerfreien Bereich gemeinnütziger Körperschaften – Auswirkungen des BFH-Urteils vom 29.03.2006 – X R 59/00, DB 2007, S. 1664 – unter IV. 1. b), letzter Abs.
387Vgl. BFH vom 13.11.1996, Az.: I R 152/93, BStBl 1998 II, S. 711; vgl. auch AEAO zu § 55 AO, Nr. 5
388Vgl. zu Gewinnausschüttungen von steuerbegünstigten Körperschaften auch Kirchhain, Gewinnausschüttungen und -abführungen gemeinnütziger Kapitalgesellschaften – die Finanzverwaltung in der Zwickmühle, DStR 2017, S. 2317
389BFH vom 01.07.2009, Az.: I R 6/08, BFH/NV 2009, S. 1837
390Herbert, Die Mittel- und Vermögensbindung gemeinnütziger Körperschaften, BB 1991, S. 178 – unter III. 1. c) aa); Hüttemann, Gemeinnützigkeits- und Spendenrecht, 4. Auflage 2018, Rz. 5.32
391Hüttemann, Gemeinnützigkeits- und Spendenrecht, 4. Auflage 2018, Rz. 5. 41
392So ausdrücklich BFH vom 18.12.2002, Az.: I R 60/01, BFH/NV 2003, S. 1025
393Schauhoff, Handbuch der Gemeinnützigkeit, 3. Auflage 2010, § 9 Rz. 20 f.; vgl. auch AEAO zu § 55 AO, Nr. 19
394Buchna/Leichinger/Seeger/Brox, Gemeinnützigkeit im Steuerrecht, 11. Auflage 2015, S. 127
395AEAO zu § 55 AO, Nr. 19; hierzu kritisch Schauhoff, Handbuch der Gemeinnützigkeit, 3. Auflage 2010, § 9 Rz. 21, der nur bei gravierenden Mittelfehlverwendungen im konkreten Einzelfall eine Legitimation der Finanzbehörden zur Aberkennung der Gemeinnützigkeit annimmt; vgl. hierzu auch BFH vom 12.03.2020, Az.: V R 5/17, BFH/NV 2020, S. 1117, der in diesem Zusammenhang einen sog. »Bagatellvorbehalt« statuiert, wonach der Entzug der Gemeinnützigkeit »bei kleineren Verstößen« unverhältnismäßig sei
396BFH vom 28.10.2004, Az.: I B 95/04, BFH/NV 2005, S. 160
397Buchna/Leichinger/Seeger/Brox, Gemeinnützigkeit im Steuerrecht, 11. Auflage 2015, S. 129
398Schauhoff, Handbuch der Gemeinnützigkeit, 3. Auflage 2010, § 9 Rz. 21; zur Angemessenheit beim sog. »Cash Pooling« vgl. Seeger/Thier, Cash Pooling – Ein sinnvolles Finanzierungsinstrument zur Nutzung von Kostensenkungspotenzialen auch im gemeinnützigen Konzern, DStR 2011, S. 184 – unter 3.
399Schauhoff, Handbuch der Gemeinnützigkeit, 3. Auflage 2010, § 9 Rz. 21
400Herfurth/Dehesselles, Vergütung von Stiftungsorganen: Maßstäbe und Grenzen – Angemessenheit der Organbezüge, Stiftung & Sponsoring 2000, S. 22
401AEAO zu § 55 AO, Nr. 20
402FG München vom 04.05.2004, Az.: 7 V 5137/03, EFG 2004, S. 1490
403BFH vom 23.02.1999, Az.: XI B 128/98, DStR ED 1999, S. 623 und vom 18.12.2002, Az.: I R 60/01, BFH/NV 2003, S. 1025; vgl. auch Hüttemann, Gemeinnützigkeits- und Spendenrecht, 4. Auflage 2018, Rz. 5.41
404BFH vom 23.02.1999, Az.: XI B 128/98, DStR ED 1999, S. 623 und vom 18.12.2002, Az.: I R 60/01, BFH/NV 2003, S. 1025
405AEAO zu § 55 AO, Nr. 17 Satz 1
406BFH vom 23.09.1998, Az.: I B 82/98, BStBl 2000 II, S. 320
407AEAO zu § 55 AO, Nr. 17 Satz 5
408AEAO zu § 55 AO, Nr. 18 Satz 1; vgl. auch BFH vom 23.09.1998, Az.: I B 82/98, BStBl 2000 II, S. 320
409FG München vom 07.05.2001, Az.: 7 K 815/98, EFG 2001, S. 1178
410Vgl. Dahm, Zusammenarbeit von Vertragsärzten und Krankenhäusern im Spannungsfeld der Rechtsbereiche, Medizin-Recht 2010, S. 597; vgl. im Übrigen auch den Entwurf eines Gesetzes zur Bekämpfung von Korruption im Gesundheitswesen, insbesondere die darin vorgesehene neue Vorschrift des § 299a StGB (»Bestechlichkeit und Bestechung im Gesundheitswesen«)
411Zu diesem Urteil sind in der steuerlichen Literatur zahlreiche Beiträge veröffentlicht worden, vgl. z. B. Fritz, Nicht zu viel, aber auch nicht zu wenig!, Stiftung & Sponsoring 2020, S. 52, Ketel/von Trotha, Geschäftsführervergütungen bei gemeinnützigen Körperschaften, Der Krankenhaus-Justitiar 2020, S. 89, Binger, Keine Gemeinnützigkeit bei unverhältnismäßig hoher Geschäftsführervergütung, Das Krankenhaus 2020, S. 1011, und Kirchhain/Kampermann, Anmerkung zum BFH-Urteil vom 12.03.2020, npoR 2020, S. 310
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