Johannes Epple - Kalte Sonne

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Ein junger Arzt reist von einem Auslandseinsatz an der türkisch-syrischen Grenze heim nach Wien. Er hat ein mulmiges Gefühl, denn er wird zum ersten Mal seine kleine Tochter Lara sehen, die vor einigen Wochen zur Welt gekommen ist. Doch als er im Morgengrauen ankommt, ist die Wohnung verlassen. Seine Lebensgefährtin und das Kind sind spurlos verschwunden. Er macht sich auf die Suche nach seiner Familie. Doch als er die kleine Lara findet, tauchen nur noch mehr Fragen auf. Wo ist ihre Mutter und warum ist sie nicht bei ihrem Kind geblieben? Ein Verwirrspiel beginnt, das in der Szene der Fitnessblogger seine Wurzeln hat. Es führt den Arzt an einen Ort, von dem es für ihn kein Zurück mehr gibt: in die Tiefen des eigenen Gewissens.

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Als ich an den Glaskasten herantrat, fielen mir als Erstes Miriams dürre Oberarme auf. Sie waren kaum dicker als ein Stuhlbein oder der Griff eines Tennisschlägers. Der Anblick schockierte mich. Miriams Oberarme waren früher besonders stark gewesen. Auf YouTube gab es unzählige Bizeps- und Trizeps-Trainingsvideos von ihr. Durch das Koma hatte sie den Großteil ihrer Muskelmasse verloren, denn nach einem Monat ohne Training beginnt bei einem gesunden Menschen der Muskelabbau.

»Wie schön sie früher war«, sagte Christina. »Es ist ein Jammer.«

»Ja«, antwortete ich, »sei du selbst …«

»… und dann sei ein Stück besser«, vervollständigte sie Miriams Slogan.

Christina strich die Bettdecke glatt und kontrollierte die Tropfgeschwindigkeit der Kochsalzlösung. »Ich hab mir dieses Fitness-Chick-Programm gekauft, Sie wissen schon, diesen Ganzkörperplan mit Ernährungsberatung und allem. Wegen meiner unregelmäßigen Arbeitszeiten hatte ich nicht den Erfolg, den Miriam mir versprochen hatte.«

Christina umrundete das Bett und öffnete das Fenster. Draußen ertönte vom nahegelegenen Hafen das Nebelhorn eines Frachters. Christinas Haare waren strähnig und trocken, ihre Haut zeigte Akne-Narben. Das perfekte Zielobjekt für Miriams Marketingstrategien, dachte ich. Miriam hatte mehr als 100.000 Follower auf Instagram, 80.000 auf YouTube und knapp 150.000 Freunde auf Facebook. Sie hatte ihnen mit Videos und Fotos gezeigt, wie sie im Fitnessstudio ihren Körper in Form bringen konnten.

Sei du selbst und dann sei ein Stück besser. Miriams Slogan stand auf Stringers, Sporthöschen und Eiweißpräparaten. Mehrere Sportbekleidungsfirmen sponserten sie, sie hatte ihre eigene Modelinie namens Squat-Chicks 4 Life und war Stammgast in TV-Shows. Von Wien aus hatte ich lange nicht mitbekommen, wie erfolgreich Miriam mit ihrem Fitness-Business war. Erst als Tereza bei einem Telefonat darauf hingewiesen hatte, dass meine 25-jährige Halbschwester nun ihr Gehalt übernehmen wolle, war ich stutzig geworden. Ich sah mir ihre Homepage an und staunte nicht schlecht, als ich jede Menge Softporno-Fitness-Bilder entdeckte. 4

»Wir haben acht Mal versucht, Frau Neumann vom Beatmungsgerät zu nehmen«, sagte Christina. »Jedes Mal hatte sie fast einen Lungeninfarkt. Die Lungen sind durch das Rauchgas dermaßen zerstört, dass sie nicht eigenständig atmen kann.«

Ich blätterte durch die Patientenmappe. Die meisten Dokumente kannte ich, da mir die behandelnden Ärzte regelmäßig E-Mails mit den Untersuchungsergebnissen zusandten.

»Ich verstehe nicht, warum sie so viel Valium genommen hat«, sagte Christina. »Sie war doch natural. Wer keine amerikanischen Booster nimmt, braucht doch kein Valium, um herunterzukommen.«

»Niemand von diesen YouTube-Bodybuildern ist natural«, sagte ich. »Miriam hatte sechs Jahre trainiert. Sie hatte 67 kg und einen Körperfettanteil von 19 Prozent. Zumindest steht das auf ihrer Homepage. Für eine Frau ist das verflucht gut. Natural ist das in diesem Zeitraum nicht zu erreichen.«

»Sie hat also gelogen«, sagte Christina und klopfte mit den Fingern auf Miriams Patientenmappe.

»Natural ist ein schwieriger Begriff«, sagte ich. »Nahrungsergänzungsmittel wie Kreatin, BCAA-Eiweiß-Pulver sind in jedem Fitnessshop legal zu haben. Ist jemand, der sie nimmt, natural?«

»Eiweiß-Pulver?« Christina lachte. Sie setzte sich an den Esstisch beim Fenster und ließ einen Apfel über die Tischplatte rollen. »Wegen Eiweiß-Pulver hat sie sicher nicht zu Valium gegriffen. Sie sind Arzt?«

»Wien. Donauspital«, antwortete ich. »Herz-Thorax-Chirurgie.«

Christina wischte den Apfel am Tischtuch ab und biss ab.

»Ein Typ, der sie besucht, meinte, Miriam sei super natty gewesen.«

»Super natty?«

»Das sagen sie in der Szene für total natural.«

»Wer ist der Typ? Einer von den angeblichen Brüdern und Neffen?«

»Er scheint wirklich zu ihr zu gehören.«

»Warum wollen eigentlich so viele Leute Miriam besuchen? Sie war bekannt, okay, aber sie war kein Filmstar.«

»Kennen Sie sich mit der YouTube-Fitness-Szene aus? Es gibt Athleten und Kommentatoren. Es gibt Kritiker und Fitness-Journalisten. Es gibt eigene Talkshows von YouTubern mit YouTubern über ihre Helden. Es hört sich irre an, aber irgendein YouTuber hat behauptet, Miriam liege nicht im Koma, sondern sei kerngesund. Das hat scheinbar eingeschlagen. Er bekam Klicks. Er machte eine richtige Verschwörungstheorie-Doku mit Leuten, die Miriam in ihrem Homegym gesehen haben wollen.«

»Meine Schwester ist also ein Fitness-Elvis«, sagte ich.

»So in etwa«, antwortete Christina und biss wieder in den Apfel. »Die Leute wollten sich überzeugen, ob sie wirklich auf unserer Station liegt. Inzwischen sollte sich die Wahrheit herumgesprochen haben, aber ein paar Idioten haben es immer noch nicht kapiert.«

»Wer ist der Typ, der wirklich zu ihr zu gehören scheint?«

»Zum ersten Mal besuchte er sie gleich nach der Aufnahme. Er war bei ihr im Zimmer und hat keine Probleme gemacht. Er hat nie gesagt, in welchem Verhältnis er zu Miriam steht. Anfangs haben wir danach auch nicht gefragt. Es war seine Idee, Helene von der Säuglingsstation zu holen und sie für ein paar Stunden neben Miriam zu legen.«

Das Gerät zur Überwachung von Miriams Herzrhythmus piepste. Am Gang hörte ich Männer lachen. »Meinen Sie, dass er Helenes Vater ist?«

Ihr Misstrauen kehrte zurück. »Warum interessiert Sie das? Sie waren sechs Monate lang nicht da, und jetzt stellen Sie mir Fragen, auf die Sie die Antworten selbst kennen müssten?«

Ich hatte keine Lust, unsere Familienangelegenheiten mit einer fremden Pflegedienstleiterin zu besprechen. »Ich habe einiges versäumt«, sagte ich deshalb nur.

»Miriams ganze Familie hat sich rar gemacht. Ihre Mutter ist angeblich zu alt, Vater hat sie anscheinend keinen, aber das wissen Sie ja wohl. Der Typ, der sie immer besucht, ist um einige Jahre jünger als Miriam. Ich weiß nicht, wie er zu ihr steht, aber ich glaube nicht, dass er Helenes Vater ist.«

»Haben Sie seine Adresse?«

»Wir fragen im Normalfall, und damals war das noch ein Normalfall, Besucher nicht nach ihrem Namen. Sie kommen. Sie gehen. Mehr ist nicht.«

»Wie sieht er aus?«

»Er ist auch ein Fitness-Typ. Er trägt meistens einen Kapuzenpullover von einem bekannten Hamburger Fitnessstudio. Backyardgym.«

»Sonst noch etwas?«

»Es geht um Helene?«, fragte sie.

Ich nickte.

»Gut. Lassen Sie mich nachdenken. Er hat ein Tattoo am Unterarm. Das hat ja schon fast jeder. Seines ist rot. Vielleicht hilft Ihnen das.«

Ich gab Christina meine Karte. »Ich würde den jungen Mann gerne kennenlernen«, sagte ich. »Rufen Sie mich an, wenn er da ist?«

Ich blickte in Miriams eingefallenes, von dunkelblauen Äderchen durchzogenes Gesicht.

»Soll ich Sie alleine lassen?«, fragte Christina.

Gleich darauf rastete die Tür ein. Ich wartete noch ein paar Minuten. Dann gab ich ihr einen Kuss auf die Stirn und ging ebenfalls.

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