Ernst Wiechert - Die Jeromin-Kinder - Roman in zwei Bänden

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Die Jeromin-Kinder - Roman in zwei Bänden: краткое содержание, описание и аннотация

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Wenn das Herz und die Seele nicht am selben Ort leben. In dieser zweiteiligen Familienchronik erzählt Ernst Wiechert über das Leben von Jons Ehrenreich Jeromin. Der tugendhafte Jons unterscheidet sich bereits in seiner Jugend von der Einfachheit der ländlichen Bevölkerung. Nach seinem Aufenthalt beim Militär gelingt es ihm mithilfe seiner Familie und seines ehemaligen Lehrers seinen Traum vom Medizinstudium in Königsberg wahr werden zu lassen. Doch bald wird Jons klar, dass er dem Leben in der Großstadt nicht gewachsen ist. Wird es Jons gelingen seine Heimat in Königsberg zu findet oder zieht es ihn zurück aufs Land?-

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Er hatte erfragt, daß Jons Nachmittagsunterricht hatte, was er für eine barbarische Rückständigkeit hielt, und erwartete ihn hier. Die Pension war ihm zu abgelegen gewesen, und außerdem entsann er sich, daß alle Pensionen nach kaltem Kohl rochen, was er für sein Leben nicht ausstehen konnte.

Er sah Jons herunterkommen, langsam, allein und in Gedanken. Stirn und Augen schienen ihm immer noch von bemerkenswerter Schönheit, aber er fand, daß er verarbeitet aussah und daß es ihm guttun würde, vier Wochen im Sattel zuzubringen. Ab und zu mußte man sich für einige Zeit über die Umwelt erheben, und der Rücken eines Pferdes war das beste dafür. »Hallo, Jons«, sagte er, »die Erde steht noch.«

Es war zu sehen, daß Jons sich freute. Seit Gina und Gotthold hatte er keinen Besuch gehabt. In die Pension wolle Herr von Balk wohl nicht kommen? Nein, das wollte der Rittmeister nicht. »Von wegen dem Kohl, mein Lieber.«

Aber Jumbo sei da.

Jumbo? Was für ein Jumbo? Ein Schwarzer?

Nein, ein Student, und er sei der einzige Freund, den er habe.

»Reicht aus, Jons«, sagte Balk. »Mehr als ich habe. Aber bringe ihn mit, wenn er ordentlich ist. Wollen zusammen im Hotel essen.«

Es wurde ein großer Abend, selbst für den skeptischen Jumbo. Nicht weil sie unerhörte Sachen aßen und tranken, in ein Varieté gingen, wo sich die Leute platt auf der Erde oder in der Luft bewegten und nachher in großartigen Sesseln in der Halle saßen. Sondern weil Herr von Balk da war, und er ein Mann war, der Jumbo ausnehmend gefiel. »Siehst du«, sagte er, als sie eine Weile allein waren, »dafür bin ich nun eines Gastwirts Sohn. Kellnerbehandlung ist ein ganzes Kapitel der Psychologie, aufschlußreicher als Kaffeesatz, Handlinien und Sterne. Da ist nun ein Stand, von dem die meisten Menschen denken, er sei schon am Tage der Austreibung aus dem Paradiese begründet worden und allein zu dem Zweck, daß ein Mensch, der zwanzig Mark auszugeben hat, sich als ein Gott vor dem fühlt, der sie einzunehmen hat. Für sie ist ein Kellner gar kein Mensch. Er ist ein mit einem Frack bekleideter Automat, der sofort und ohne eine Sekunde des Zögerns Speisen und Getränke auszuliefern hat, sobald man ein Geldstück in seinen Schlitz wirft. Es gibt so Leute aus der Provinz, weißt du, die vor einem Kellner Großstadt spielen, und er hört geduldig zu. Nirgends gibt es soviel Geduld wie bei ihm. Für die Talmigroßstädter, für die Großschlächterswitwen mit Brillantringen, für Liebespärchen, für Leute, die zum erstenmal in einem Hotel sitzen und aus Angst vertraulich werden. Und eines merke dir für alle Fakultäten, Mönchlein: wer an den Speisen und Getränken dieser Erde am lautesten herumnörgelt, stammt todsicher von kleinen Leuten aus der Provinz.«

»Und Herr von Balk nun?« fragte Jons lächelnd.

»Herr von Balk ist ein Herr. Er kann mit dem Oberkellner über den Kaiser sprechen oder über seine Frau auf dem Mistwagen oder über diesen wunderbaren Rotwein: der Oberkellner wird immer wissen, daß ein Herr zu ihm spricht. Und das werden wir beide niemals lernen, Mönchlein.«

Auch Herr von Balk war mit Jumbos Weltbetrachtung und seiner Art, guten Wein zu trinken, einverstanden. »Einen ordentlichen Freund hast du, Jons«, sagte er. »Wünschte, ich hätte jemanden, mit dem ich ab und zu ein Männerwort reden könnte. Aber ich habe nur den Papagei. ›Otto, sei doch nicht komisch.‹ Aber das kenne ich nun schon, und ich werde trotzdem immer komischer. So wie dein Bruder im Herrn, unser Pfarrer.«

Was denn mit dem Pfarrer sei?

»Ja, siehst du, Jons, ich denke, daß die sogenannte Vorsehung ihn zu uns geschickt hat, damit du rechtzeitig ein Beispiel vorgesetzt bekommst. Er fängt nämlich leise an, zu trinken, verstehst du? Noch hat es niemand gemerkt, aber ich habe es gemerkt. Ich kenne mich nämlich aus in solchen Dingen, wenn die Leute nicht mit Genuß, sondern mit Erbitterung trinken. Beim Regiment gab es so was. Leute, die sich übergangen fühlten und so weiter.

Auch er fühlt sich übergangen, vom lieben Gott. Er hat angeklopft, und es wird ihm nicht aufgetan. Manchmal will der liebe Gott nicht. Er empfängt nicht. Nun, das ist nicht so schlimm, denn die meisten kommen immer wieder. Pfarrer sind sehr geduldig. Aber manche kommen eben nicht wieder, es wird ihnen zu dumm, und so einer ist Agricola. ›Wollen mal sehen, alter Mann‹, sagte er. ›Ich kann auch anders.‹ Und dann fängt er an zu trinken. Kann sein, daß er noch andre Sachen machen wird. Und ich habe in meinem Leben bemerkt, daß die ganz ernsten Leute immer Krach bekommen. Mit der Polizei, oder dem Landrat, oder dem lieben Gott. Sie fassen nämlich alles wörtlich auf, was von dorther verkündet wird, und das ist ein Irrtum. Es sind nämlich nur Redensarten, so für den einfachen Mann, weißt du. Und die meisten Leute sind eben nicht einfach. ›Du sollst nicht töten‹, zum Beispiel. Das ist ein klarer Satz, der in der Bibel wie im Strafgesetzbuch steht. Aber laß uns mal wieder Krieg bekommen, was spätestens nächstens der Fall sein wird, und dann werden wir mit Wonne töten. Wehe dem, der dann nicht tötet, dem ernsten Mann zum Beispiel! Er will nicht töten, weil es verboten ist. Das hat er gelernt, darüber hat er nachgedacht, das ist sein Glaube geworden. Er kann nicht so schnell umschalten, weißt du. Und so ist auch unser Pfarrer. Herr Jumbo hat es bald erkannt, und für dich wäre es gut, wenn du es vor dem ersten Semester auch erkennen wolltest. Ihr Wohl, Herr Jumbo!«

Ja, sonst ging es im Dorf so, halb traurig und halb lustig. Sie hätten ja nun ihren Kirchenbau und tränken etwas weniger als sonst. Mit Ausnahme ihres besagten Pfarrers. Und er sei felsenfest überzeugt, daß alles Holz zur Kirche gestohlen worden sei. Eine Komödie, die beinahe großartig sei. Und das Ganze nicht etwa aus Spaß oder Bosheit, sondern aus Frömmigkeit. In der Weltgeschichte gebe es eine ganze Menge solcher ›Kirchenbauten‹, nur höre man auf der Schule nichts davon.

Übrigens seien sie eine Weile alle behext gewesen, weil der Rattenfänger von Hameln – »Friedrich Jeromin, leiblicher Bruder dieses anwesenden Jons, Herr Jumbo« – eine Nacht lang auf seiner Flöte gespielt habe. Auf der Insel im See, bei abnehmendem Mond. Kiewitt habe ein Gesicht gehabt, und ein Bienenschwarm sei aus Herrn Stillings Stöcken auf und davon.

»Es ist nicht zum Spotten, Herr von Balk«, sagte Jons leise.

»O nein, Jons, ich spotte auch nicht, am wenigsten über die Flöte. Habe sie einmal gehört und werde sie mein Lebtag nicht vergessen. Eine merkwürdige Familie ist das, Herr Jumbo. Ein Musiker, ein Bildhauer und einer, der ... wie heißt es doch? ... der die Gerechtigkeit auf den Acker bringen will. Ein schwerer Weg, kleiner Jons, ein sehr schwerer Weg. Ist noch keiner damit fertig geworden, nicht einmal der liebe Gott, und es wäre doch eine Kleinigkeit für ihn gewesen. Nie begriffen, weshalb eine ungerechte Welt heilsamer sein soll als eine gerechte. Sie, Herr Jumbo?«

»Nein, Herr von Balk.«

»Nie begriffen, wenn Eltern zu ihren Kindern sagen: ›Später, liebe Kinder, später. Das versteht ihr noch nicht. Aber später werdet ihr einsehen, daß es gut für euch war, Prügel zu bekommen.‹ Weshalb Prügel? Eine Kleinigkeit für den lieben Gott, Kinder zu schaffen, die keine Prügel brauchen. Kein schöner Anblick, diese Prügelei. Besonders wenn es die Großen sind, die sie am ehesten verdienen. Nie begriffen. Sie, Herr Jumbo?«

»Nein, Herr von Balk.«

»Ja, das meiste unbegreiflich auf dieser Welt ... gab einen Vers beim Regiment, der voller Weisheit war: ›Wer nie Ulan gewesen und weiß, was der sich denkt, der kann sich gar nicht denken, was so 'n Ulan sich denkt.‹ Kann mir auch nicht denken, was der liebe Gott sich gedacht hat. Sie, Herr Jumbo?«

»Nein, Herr von Balk.«

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