Ernst Wiechert - Die Jeromin-Kinder - Roman in zwei Bänden

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Die Jeromin-Kinder - Roman in zwei Bänden: краткое содержание, описание и аннотация

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Wenn das Herz und die Seele nicht am selben Ort leben. In dieser zweiteiligen Familienchronik erzählt Ernst Wiechert über das Leben von Jons Ehrenreich Jeromin. Der tugendhafte Jons unterscheidet sich bereits in seiner Jugend von der Einfachheit der ländlichen Bevölkerung. Nach seinem Aufenthalt beim Militär gelingt es ihm mithilfe seiner Familie und seines ehemaligen Lehrers seinen Traum vom Medizinstudium in Königsberg wahr werden zu lassen. Doch bald wird Jons klar, dass er dem Leben in der Großstadt nicht gewachsen ist. Wird es Jons gelingen seine Heimat in Königsberg zu findet oder zieht es ihn zurück aufs Land?-

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Auf dem Hügel hörten sie seine Flöte, noch als sie Äxte und Sägen auf die Schultern nahmen und zum Dorf hinunterstiegen. Sie standen noch eine Weile und hörten zu, von einem kühlen Hauch angerührt, und später sagten sie, daß sie noch niemals ein solches Lied gehört hätten. Finsternis lag über dem See, und aus dem Dunklen kamen die Töne wie die Stimme eines vergehenden Menschen. Manchmal wußten sie nicht, ob jemand sang oder ob es die Flöte war. Seltsame Kinder hatten die Jeromins, und wahrscheinlich komme es von der Frau, die eine Landfremde war.

Dann blieben nur Christean und der Pfarrer zurück. Sie saßen nebeneinander, aber sie schwiegen und hörten zu. Christean hatte den Kopf an die Balken hinter sich gelehnt und sah das Bild des Gekreuzigten, wie es immer klarer aus dem weißen Lindenholz heraustrat und wie jemand zu seinen Füßen eine Totenklage spielte. Maria war es wahrscheinlich, aber es konnte auch die Mutter sein. Ihr Haupt war verhüllt, und ihre weißen Hände bewegten sich leise auf dem schwarzen Holz. Er könnte nun aufhören, dachte er, sonst würden die Tiere im Schlaf stöhnen und die Fische nicht in die Netze gehen. So viel schweres Blut war in ihnen, und nun suchte es einen Ausweg aus dem zugeschlossenen Herzen, damit es langsam in das Moos tropfe. In ein Bildwerk, in ein Lied, in alle geschriebenen Bücher dieser Welt. Aber keiner sprach zum andern, jeder trug es für sich allein.

Auch der Pfarrer hörte zu. Er war müde und hatte den Kopf in beide Hände gestützt. Bach hätte so schreiben können, dachte er, in einer Kreuzesklage, als er schon blind geworden war und nur das andre sah, das Verborgene. Was für ein Land und was für eine Nacht ... da bauten sie nun an Gottes Haus, aber über dem See erklang die Stimme, daß alles eitel sei, Steine zerstreuen und Steine sammeln, Herzen und ferne sein vom Herzen. Eine Stimme, die alles wußte, das Vergangene und das Künftige, auch des Pfarrers großen Anfang und sein kleines Ende. Die menschliche Klage, die sich zu Gott aufhob und zu den Sternen, und immer wieder niederfiel, weil niemand ihr Antwort gab, ja, weil niemand sie hörte.

In dieser Stunde, als das Lied der Flöte über den See kam, wußte er, daß er niemals mehr glauben würde, niemals in alle Ewigkeit, und er fühlte den Schmerz wie ein Messer in seinem Herzen. Wenn es die Kreatur trieb, so zu klagen, ja, wenn das Ebenbild Gottes so vergeblich und schmerzlich zu den Sternen rief, nichts als ein einfacher Mensch, unter einem dunklen Dach geboren: wo war die Hand, die man ergreifen konnte, und wo der Mantel, unter dessen Saum man sich barg? Es war, als zerstreue dieses Lied die letzten Träume, als sei es das, was allein übriggeblieben sei von allen großartigen Visionen des Menschengeistes, von allen Hoffnungen und Täuschungen, und als säße dort, hinter dem dunklen Wasser, auf einem Hügel, um den die Winde gingen, der Mensch, vom Weibe geboren, der erste, den man aus dem Paradiese gestoßen hatte, oder der letzte, der den Weg des Menschen bis zu Ende ausgeschritten hatte und nun Abschied nahm von allem, was er die Liebe genannt hatte, oder das Leben, oder die Zukunft, oder die Ewigkeit.

Immer noch schienen die Sterne, und immer noch ging der Ruf der Flöte über den See, über das Dorf und den Kirchenhügel, bis auf das Moor hinaus. Manchmal trug ein leiser Wind ihn fort, und das Lied erstarb inmitten seiner Melodie, aber dann kam es wieder, und es war kaum zu merken, daß es fortgegangen war, weil jeder Ton ein Anfang sein konnte und jeder ein Ende.

»Horch«, flüsterte das Kind Erdmuthe, »das ist gar nicht er, der spielt. Kein Mensch kann so lange spielen. Das ist einer, der aus dem Wasser wieder aufgestanden ist und um geweihte Erde fleht ... angst ist mir, Michael, so angst ...«

Aber er legte ihre Wange an seine Brust, wo sein Herz schlug, und strich mit der Hand über ihre schmale Schulter. »Fürchte dich nicht«, sagte er. »Man sagt, daß der Tod nur spielt, wenn er keinen zu holen braucht, und vielleicht ist es der Tod. Aber er geht fort, solange noch der Tau fällt, damit niemand seine Spur erkennt.«

Der Morgenstern stand wie eine Lampe vor der Tür der Torfhütte, in der sie lagen, und hinter dem Walde riefen die Kraniche das erste Morgenrot an. Er konnte nun ihr Gesicht erkennen, das immer noch ein Kindergesicht war, und die großen, sanften Augen, die wie Brunnen unter ihm lagen. »Fürchte dich nicht«, sagte er noch einmal. »Noch ein Jahr. Und auch in der ›Armen Sünde‹ können wir glücklich sein.«

Sie strich mit der Hand durch sein dunkles Haar und versuchte zu lächeln. »Die Mutter«, begann sie, »die Mutter sieht dir nach, wenn du gehst, und sie sagt, Unglück ist über deinem Scheitel, und auch mich wird es begraben. Die Mutter weiß, was das Spinnrad singt, wenn sie den Faden spinnt ...«

Er setzte sich auf und blickte in das steigende Licht. »Und möchtest du lieber allein begraben werden? Ohne mich und mein Unglück?«

»Nein, Michael, nein ... aber sage ihm, daß er nicht mehr spielen soll, wenn du bei mir bist ... es wirft einen Zauber über meinen Leib ...«

Immer noch die gleichen Sterne, hoch über dem Meilerwald. Schwächer das Lied der Flöte, manchmal nur wie ein Hauch. Aber Träume haben dünne Wände, und ist der einsame Spieler nur aus seiner Mutter Blut, so daß Jakob keinen Teil haben sollte an der Mahnung seines Blutes? Er sah kein Segel, denn er hatte keine Schiffe gesehen in seiner Kindheit, aber er sah, daß der Meiler aufgetan war mit einem dunklen Tor, und Männer und Frauen standen davor. Sie standen so schweigend wie Marthes Gestalten um den Mast, aber sie blickten nicht über ihre Schultern zurück. Sie blickten in das dunkle Tor, aus dem die leise verwehte Melodie erklang. Sie standen ganz bewegungslos, den Kopf vorgeneigt, und eine ernste, schwere Trauer lag um ihre Stirnen. Doch konnte er keines ihrer Gesichter erkennen, und niemand sprach ein Wort. Der Wald rauschte wie im Regen, aber es fiel kein Regen, nur ein grauer Himmel war über ihm ausgespannt, schimmernd wie schmelzendes Metall.

Da rief eine Stimme aus dem Tor, eine starke und dunkle Stimme, und der erste der Männer trat gehorsam in das Tor, Jakob kannte die Stimme, aber er wußte nicht, von wem sie kam. Er kannte auch das Wort, aber sein Sinn war ihm fremd. Der erste der Männer trat so gehorsam an, als stehe er auf einem Appellplatz oder als seien sie alle im Wartezimmer eines Arztes und man mußte gehorchen, schnell und stumm, damit nichts von der Zeit verlorenginge. Er hatte noch kaum die dunkle Schwelle betreten, so war er schon fort, aufgelöst und in das Innere gesogen wie eine Wolke, die in ein Sturmtal fährt.

Und wieder rief die Stimme, und eine Frau ging hinein und verschwand. Aber keine Angst erfaßte die anderen. Sie standen noch alle, wie sie am Beginn gestanden hatten, bewegungslos, lauschend, mit vorgeneigter Stirn.

Sie gingen alle hinein und keiner sah zurück. Auch blieb das Tor, wie es gewesen war, nur daß aus der Kuppel des Meilers nun langsam eine dünne Säule hellen Rauches aufzusteigen begann, wie von einem Brandopfer. Die Stimme schwieg, die ferne Flöte war nicht mehr zu hören, und Jakob erwachte. Er starrte blind und schweren Herzens in das morgendliche Licht, und dann stand er schnell auf, um nach dem Meiler zu sehen. Aber der Meiler glühte, und kein Tor war zu sehen.

Später hieß es, daß Kiewitt in dieser Nacht ein Gesicht gesehen habe, aber niemand wußte, wer es aufgebracht hatte und was er gesehen haben sollte. Auch erhob sich eines der Bienenvölker aus Herrn Stillings Garten um die Morgenstunde, schwärmte in einer dunklen Wolke um den Schornstein seines Hauses und war waldeinwärts verschwunden, ehe der Lehrer die Leiter an das Haus gestellt hatte.

IX

Nach der Ernte kam Herr von Balk in die Stadt, stand am späten Nachmittag auf dem engen Schulhof des Gymnasiums, in seinem langen, gelben Mantel, und betrachtete durch sein Einglas die Schüler, die sich lärmend die Treppe hinunterdrängten, als befinde er sich auf einer Zuchtviehauktion oder auf einem Remontenmarkt. Aber es gefiel ihm nicht sehr, was er sah, und er bemerkte mißbilligend, daß zu viele der Jungen Brillen trugen und daß ihre Haltung nicht so war, daß er sie sich in seiner Schwadron gewünscht haben würde.

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