Ernst Wiechert - Die Jeromin-Kinder - Roman in zwei Bänden

Здесь есть возможность читать онлайн «Ernst Wiechert - Die Jeromin-Kinder - Roman in zwei Bänden» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Die Jeromin-Kinder - Roman in zwei Bänden: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Die Jeromin-Kinder - Roman in zwei Bänden»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Wenn das Herz und die Seele nicht am selben Ort leben. In dieser zweiteiligen Familienchronik erzählt Ernst Wiechert über das Leben von Jons Ehrenreich Jeromin. Der tugendhafte Jons unterscheidet sich bereits in seiner Jugend von der Einfachheit der ländlichen Bevölkerung. Nach seinem Aufenthalt beim Militär gelingt es ihm mithilfe seiner Familie und seines ehemaligen Lehrers seinen Traum vom Medizinstudium in Königsberg wahr werden zu lassen. Doch bald wird Jons klar, dass er dem Leben in der Großstadt nicht gewachsen ist. Wird es Jons gelingen seine Heimat in Königsberg zu findet oder zieht es ihn zurück aufs Land?-

Die Jeromin-Kinder - Roman in zwei Bänden — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Die Jeromin-Kinder - Roman in zwei Bänden», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Sie hob etwas die Augenbrauen und schüttelte dann den Kopf. »Ich weiß nicht, Vater. Ich habe nicht nachgedacht darüber. Du hast mich nie geschlagen und mich nie verhöhnt, und beides hat die Mutter sehr gut gekonnt. Du warst nie da, Vater.«

»Nein«, sagte er, »ich war nie da. Ich saß am Meiler und euer Leben ging dahin. Das Holz verglüht, die Kohle bleibt.«

Sie nickte und stand auf.

»Ins Dorf gehst du wohl nicht mehr?«

»Nein, ich muß nun zurück. Leb wohl, Vater.«

Er hielt vorsichtig ihre Hand, weil die seinige noch voll Ruß war. »Du willst wohl nicht, daß ich dich segne, Tochter?«

Sie schüttelte den Kopf. »Ich weiß noch nicht, was mir zukommt, Vater.«

Lange sah er ihr nach. ›Wer von uns weiß es?‹ dachte er. ›Man kann seinen Kindern nicht die Sehnen der Füße durchschneiden ...‹

In der Hauptstadt der Provinz stand Gotthold auf dem Bahnhof. Sie hatte ihm geschrieben, daß er sie abholen solle. Sie sah ihn gleich, weil er größer war als die anderen, aber es fiel ihr schwer, ihn zu erkennen. Niemals hatte man seinesgleichen gesehen im Dorf. Sie hatte gemeint, er werde aussehen, wie die Gehilfen in den Kaufläden am Sonntag aussehen, bunt und aufgebügelt, und sie blieb nun eine Weile im Schatten stehen, um ihn anzusehen. Er sah über die Menschen hinweg, als sei er sein Leben lang gereist und warte nun auf seinen Schlafwagenzug, während er mit einer höflichen Neugier auf diese kleinen Leute blickte, die aus der Provinz für ein paar Tage in die Stadt kamen. Einmal grüßte er jemanden, und auch das geschah höflich, ohne Hast, mit der gleichen Überlegenheit, mit der Herr von Manteuffel die Hand an die Mütze gelegt hatte, wenn einer der Kaufleute der Kreisstadt ihn gegrüßt hatte.

Sie wunderte sich sehr. Gotthold war erst vor einem Jahr in die Hauptstadt gezogen, wo er eine Stelle in einem großen Kaufhaus gefunden hatte, und sie dachte, wenn die Großstadt allein solche Wunder an einem Menschen bewirken könne, dann werde es nicht lange dauern, bis sie ihn eingeholt haben würde.

»O lala«, sagte er erstaunt, als sie im Vorbeigehen die Hand auf seinen Arm legte. »Sieh mal an, kleines Mädchen!« Und dann blickte er sie mit einem schnellen Blick vom Kopf bis zu den Füßen an und lächelte. »Das sind nun die häßlichen Entlein von Sowirog, Gina, die Frau Ilsebill auf ihrem friedlichen Dorfteich behalten wollte, nicht wahr?«

Sie lächelte flüchtig und fragte, ob er ihre Fahrkarte besorgt habe und wieviel Zeit sie noch hätte. Sie hätten über drei Stunden Zeit bis zum Nachtzug, und er hätte zwei Schlafwagenplätze für sie besorgt.

»Zwei?« fragte sie und blieb stehen.

Ja, natürlich, denn er begleite sie. Auch er habe seine Stelle gekündigt und verlange nach einem größeren Wirkungskreise. Oder schäme sie sich seiner etwa? Er werde ihr dort in der ersten Zeit manche Hilfe leisten können.

Er sah an der tiefen Falte zwischen ihren Augen, daß sie angestrengt nachdachte, aber dann nickte sie. Hilfe brauche sie nicht, erwiderte sie, und es sei gut so. Nur die Schlafwagenkarte könne er ruhig zurückgeben. Sie habe genug Nächte gewacht, um die Fahrt auszuhalten, und vorläufig sei sie noch dafür, den Pfennig zu ehren.

»Bon«, sagte er, »dann wirst du mir erlauben, sie dir zu schenken.« Und damit war sie einverstanden. ›Das kommt von der Mutter‹, dachte er mit einem spöttischen Lächeln. Wohin er sie nun führen solle.

Sie hatten ihren Koffer aufgegeben und standen auf der Bahnhofstreppe. Sie atmete tief die warme, staubige Luft ein und blickte mit glänzenden Augen auf die Lichter des großen Platzes. »Ich will nirgends hin«, erwiderte sie, »aber ich will Jons sehen.«

Er pfiff überrascht vor sich hin. »Den kleinen Heiligen? Habe ihn nie gesehen, aber wie du willst. Weißt du, wo er wohnt?«

Sie reichte ihm einen Zettel aus der Handtasche, und er winkte einer Droschke, aber sie wollte mit der Straßenbahn fahren, die hell und schimmernd auf ihren Schienen wartete.

Sie saß still auf ihrem Platz und blickte hinaus. Farbige Reklamen glühten auf den hohen Dächern, Wachspuppen lächelten hinter riesigen Schaufenstern, einmal donnerte das Eisen einer Brücke unter ihr, und sie sah dunkles Wasser und Schiffsmasten und Laternen, die sich in der Schwärze spiegelten. Ihre Hände waren feucht vor Erregung, und sie sah flüchtig zu Gotthold hinüber, der einer jungen Dame seinen Platz angeboten hatte und nun im Gang stand, eine Hand am Ledergriff, der an der Decke hing, und die andere auf der Lehne eines Sitzes. Sein Gesicht war fröhlich und von einer überlegenen Gelassenheit, aber Gina sah, daß er heimliche Blicke mit einer angemalten Schönheit tauschte. Nein, so billig wollte sie es nicht haben. Männer hatten wenig Stolz, und sie konnten niemals warten, bis ihre Stunde kam. Es war gut, daß er ihren Koffer tragen würde, aber dann würde sie sich allein auf den Weg machen. Geschwister waren eine mühsame Angelegenheit, und dieser Bruder hatte in der Kindheit manche Dinge getan, die in dem Buch über den guten Ton nicht aufgezeichnet waren.

Sie fanden mit einiger Mühe das Haus, in dem Jons wohnen sollte, und Gotthold sagte etwas von einer Wüste, in der die Heiligen mit Vorliebe lebten. Eine der langen Schwestern öffnete die Tür und blickte mit erstauntem Mißtrauen auf das gutgekleidete Paar. So, seine Geschwister? Wenig Ähnlichkeit, aber sie glaube, daß er zu Hause sei. Er sei immer zu Hause. Noch ein böser Blick auf Ginas unbewegte Schönheit, dann ging sie voran. Es roch nach kaltgewordenen Speisen, und aus allen Türen kam der Lärm einer wilden und unbotmäßigen Jugend. Hinter einem grünen Vorhang verschwand eine zweite lange, schwarzgekleidete Gestalt, Stimmen flüsterten aus dem Dunkel, und Gina fühlte plötzlich zu ihrem Erstaunen eine Welle von Mitleid und Liebe heiß und schnell über ihr Herz gehen.

Auf dem kleinen Tisch am offenen Fenster brannte die Petroleumlampe und beschien Bücher, Hefte und Zeichnungen und das helle Haar, in dem Jons seine beiden Hände vergraben hatte. Das Bauer mit dem Buchfinken war noch nicht zugedeckt, und der Vogel saß still in einer Ecke, den Kopf in die Dunkelheit gewendet, die hinter dem Fenster stand. Die Kammer war so sauber wie die eines alten Stiftfräuleins, das schmale Bett war schon aufgedeckt, der Lärm der Stadt ging nur wie ein leises Rauschen am Fenster vorbei. Eine stille, traurige Würde lag über dieser Gestalt des einsamen Kindes und seiner schweigenden Hingegebenheit, und sie dachten beide einen Augenblick lang an die Kammer im elterlichen Hause zurück, wo der Stern hinter dem Fensterkreuz geschienen hatte und wo Jons im Dunklen von den Wundern der Welt erzählt hatte, die ihm bei Herrn Stilling erschienen waren. Andre Wunder als die, die sie beide sich erwarteten, aber doch wahrscheinlich Wunder, nur mit Mühe und Fleiß zu enträtseln und ein Schweigen um sich ausbreitend, das so groß war wie das um ein Totenbett.

Gina ging zuerst an den Tisch, noch immer von einem Gefühl erfüllt, das ihr fremd war, und küßte den Bruder auf das helle Haar zwischen seinen Händen. »O ... Gina ...«, sagte Jons und sah sie wie eine Erscheinung an. »Und ... Gotthold ...«

Gotthold winkte mit den grauen Handschuhen.

Jons saß neben Gina auf dem Bett und fragte. Bis in die Hauptstadt? Ach, du lieber Gott ... und wie es zu Hause sei?

Sie sei nur am Meiler gewesen, um sich von Vater zu verabschieden. Merkwürdig, wie helle, klare Augen dieses Kind hatte, und wie schwer es war, ihren Blick auszuhalten.

»Ja, der Meiler ...«, sagte Jons leise und faltete die Hände wie sein Vater. »So allein ist er, so schrecklich allein ... und nun geht ihr auch fort.«

»Wir waren wohl nie bei ihm«, erwiderte Gina. »Weißt du nicht, daß zweierlei Blut in unserer Familie ist?«

Ja, Jons wußte es.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Die Jeromin-Kinder - Roman in zwei Bänden»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Die Jeromin-Kinder - Roman in zwei Bänden» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Die Jeromin-Kinder - Roman in zwei Bänden»

Обсуждение, отзывы о книге «Die Jeromin-Kinder - Roman in zwei Bänden» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x